18.01.2020 07:00 | Neue Osnabrücker Zeitung | Presseschau
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Bestseller-Autor Wohlleben: Greta ist keine Umweltheilige
Osnabrück (ots) - Peter Wohlleben: Greta ist keine Umweltheilige
"Aber sie hat etwas ins Rollen gebracht, das nicht mehr zu stoppen ist" -
Waldschützer könnte drittem Dürresommer positive Seiten abgewinnen
Osnabrück. Der Wald- und Naturschützer Peter Wohlleben (55, "Das geheime Leben
der Bäume") hält nichts davon, die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zu
überhöhen: "Sie als Umweltheilige aufzubauen wird ihr nicht gerecht, denn das
kann sie ja gar nicht sein, das kann kein Mensch", sagte der 55-Jährige der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Allerdings liefere Thunberg wichtige Impulse
- "und zwar in einer Größenordnung, die niemand für möglich gehalten hätte. Das
ist ihr ganz hoch anzurechnen, und zusammen mit vielen anderen schafft sie eine
kritische Masse. Ich glaube, sie hat etwas ins Rollen gebracht, das nicht mehr
zu stoppen ist."
In der Klima- und Umweltdebatte plädierte Wohlleben für etwa mehr Gelassenheit:
"Wenn man ständig hinterfragt, ob es ökologisch korrekt ist, wenn ich das esse,
dies tue oder so verreise, geht der Genuss flöten. Man bestraft sich permanent
selbst für eine Zeit, die die beste ist, die die Menschheit je hatte, zumindest
in den Industriestaaten." Er finde es falsch, sich das ständig zu vermiesen:
"Natürlich ist es auch verkehrt, alles auszublenden. Das eine und das andere
können ja Hand in Hand gehen."
Selbst einem dritten Dürresommer in Deutschland könnte Wohlleben etwas Positives
abgewinnen: "Das wäre natürlich schlimm, keine Frage. Auf der anderen Seite
würde es vielleicht ein bisschen beim Nachdenken helfen. Hat es ja auch schon,
wir haben den Kohleausstieg und das Klimakabinett. Aber sobald es Winter und
wieder kühler wird, wird alles wieder aufgeweicht. So vergesslich kann doch
keiner sein, dass man nach drei oder vier Monaten sagt, so schlimm sei es ja
doch nicht." Natürlich wünsche er sich keinen heißen Sommer 2020. "Aber wenn er
dann doch kommt, befördert er sicher die Klimapolitik."
Dass zu viel Engagement nach hinten losgehen könne, habe er vor zehn Jahren in
Form eines Burn-outs am eigenen Körper erfahren, berichtete der 55-Jährige: "Ich
wollte so viel Wald retten wie möglich, habe mich gegen massive Widerstände in
der Forstverwaltung engagiert und nicht verstanden, dass man mit Waldrettung nie
fertig wird. Natur ist ja ein Prozess, da gibt's keinen Endstand. Damals habe
ich mich völlig überschätzt und überfordert, ich musste erst mal lernen, ein
bisschen langsamer mit mir selbst umzugehen und bescheidener in der Zielsetzung
zu werden."
Zur neuen Achtsamkeit gehört für Wohlleben auch ein regelmäßiges Bad: "Früher
habe ich nur geduscht - aus Zeitgründen, das muss man sich mal vorstellen.
Mittlerweile lege ich mich gern für eine halbe oder eine Dreiviertelstunde in
die Wanne, mache mir ein bisschen Musik an und nehme etwas Käse mit." Das sei
ihm wichtiger als Luxus: "Für mich muss im Hotel kein Champagner bereitstehen,
mir reicht eine Badewanne und ein Käsebrötchen. Musik hören, wegdösen, alles
schön warm - das ist für mich Entspannung."
Am 23. Januar kommt die Verfilmung von Wohllebens Bestseller "Das geheime Leben
der Bäume" in die Kinos.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4495469
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
"Aber sie hat etwas ins Rollen gebracht, das nicht mehr zu stoppen ist" -
Waldschützer könnte drittem Dürresommer positive Seiten abgewinnen
Osnabrück. Der Wald- und Naturschützer Peter Wohlleben (55, "Das geheime Leben
der Bäume") hält nichts davon, die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zu
überhöhen: "Sie als Umweltheilige aufzubauen wird ihr nicht gerecht, denn das
kann sie ja gar nicht sein, das kann kein Mensch", sagte der 55-Jährige der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Allerdings liefere Thunberg wichtige Impulse
- "und zwar in einer Größenordnung, die niemand für möglich gehalten hätte. Das
ist ihr ganz hoch anzurechnen, und zusammen mit vielen anderen schafft sie eine
kritische Masse. Ich glaube, sie hat etwas ins Rollen gebracht, das nicht mehr
zu stoppen ist."
In der Klima- und Umweltdebatte plädierte Wohlleben für etwa mehr Gelassenheit:
"Wenn man ständig hinterfragt, ob es ökologisch korrekt ist, wenn ich das esse,
dies tue oder so verreise, geht der Genuss flöten. Man bestraft sich permanent
selbst für eine Zeit, die die beste ist, die die Menschheit je hatte, zumindest
in den Industriestaaten." Er finde es falsch, sich das ständig zu vermiesen:
"Natürlich ist es auch verkehrt, alles auszublenden. Das eine und das andere
können ja Hand in Hand gehen."
Selbst einem dritten Dürresommer in Deutschland könnte Wohlleben etwas Positives
abgewinnen: "Das wäre natürlich schlimm, keine Frage. Auf der anderen Seite
würde es vielleicht ein bisschen beim Nachdenken helfen. Hat es ja auch schon,
wir haben den Kohleausstieg und das Klimakabinett. Aber sobald es Winter und
wieder kühler wird, wird alles wieder aufgeweicht. So vergesslich kann doch
keiner sein, dass man nach drei oder vier Monaten sagt, so schlimm sei es ja
doch nicht." Natürlich wünsche er sich keinen heißen Sommer 2020. "Aber wenn er
dann doch kommt, befördert er sicher die Klimapolitik."
Dass zu viel Engagement nach hinten losgehen könne, habe er vor zehn Jahren in
Form eines Burn-outs am eigenen Körper erfahren, berichtete der 55-Jährige: "Ich
wollte so viel Wald retten wie möglich, habe mich gegen massive Widerstände in
der Forstverwaltung engagiert und nicht verstanden, dass man mit Waldrettung nie
fertig wird. Natur ist ja ein Prozess, da gibt's keinen Endstand. Damals habe
ich mich völlig überschätzt und überfordert, ich musste erst mal lernen, ein
bisschen langsamer mit mir selbst umzugehen und bescheidener in der Zielsetzung
zu werden."
Zur neuen Achtsamkeit gehört für Wohlleben auch ein regelmäßiges Bad: "Früher
habe ich nur geduscht - aus Zeitgründen, das muss man sich mal vorstellen.
Mittlerweile lege ich mich gern für eine halbe oder eine Dreiviertelstunde in
die Wanne, mache mir ein bisschen Musik an und nehme etwas Käse mit." Das sei
ihm wichtiger als Luxus: "Für mich muss im Hotel kein Champagner bereitstehen,
mir reicht eine Badewanne und ein Käsebrötchen. Musik hören, wegdösen, alles
schön warm - das ist für mich Entspannung."
Am 23. Januar kommt die Verfilmung von Wohllebens Bestseller "Das geheime Leben
der Bäume" in die Kinos.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4495469
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