30.06.2023 12:00 | SWR - Südwestrundfunk | Medien / Kultur
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Donaueschinger Musiktage 2023 unter dem Titel "colLABORation"
Die Donaueschinger Musiktage 2023 stehen unter dem Titel "colLABORation". Ihr programmatischer Fokus liegt auf künstlerischen Zusammenarbeiten.
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Stuttgart (ots) -
23 Uraufführungen und Klanginstallationen vom 19. bis 22. Oktober richten Fokus auf kollaborative Arbeitspraktiken in der zeitgenössischen Musik / Klangkunstzentrum in der Mitte der Stadt / Programm ist online / Start des Kartenvorverkaufs am 3. Juli um 9 Uhr
Die Donaueschinger Musiktage 2023 stehen unter dem Titel "colLABORation". Ihr programmatischer Fokus liegt auf künstlerischen Zusammenarbeiten. "Die heutigen Szenen zeitgenössischer Musik verdanken ihre Vitalität und Vielfältigkeit entscheidend kollaborativen Arbeitspraktiken im Sinne einer ,distributed creativity", sagt Lydia Rilling, Künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage. "Improvisation spielt dabei oft eine große Rolle und lässt die Unterscheidung zwischen Komposition und Aufführung häufig verschwimmen oder irrelevant werden. Der Titel der diesjährigen Ausgabe betont die Verlagerung der künstlerischen Arbeit und die Schaffung eines Labors durch das Festival: colLABORation."
Die Musiktage bieten in diesem Jahr insgesamt 23 Uraufführungen, von denen etwa 70 % von Künstlerinnen stammen. Rund zwei Drittel aller Komponist:innen sind zum ersten Mal beim Festival präsent. Die seit etlichen Jahren erstmals wieder zugängliche Orangerie bildet gemeinsam mit dem Museum Art.Plus und dem Fischhaus das Klangkunstzentrum in der Mitte der Stadt.
Von mündlichen Überlieferungen und konzeptuellen Partituren
Das SWR Symphonieorchester stellt im Abendkonzert des ersten Festivaltages seine außergewöhnliche Offenheit und Flexibilität unter Beweis, wenn es das erste Werk für Orchester der 91-jährigen Éliane Radigue aus der Taufe hebt. Das Werk, das Radigue gemeinsam mit Carol Robinson komponiert hat, entsteht ohne Partitur in einer künstlerischen Zusammenarbeit mit dem Orchester, die allein auf mündlicher Überlieferung basiert. Unter der Leitung von Baldur Brönnimann sind zudem neue Werke von Matana Roberts und Clara Iannotta zu hören (20.10., 20 Uhr). Roberts hat eine konzeptuelle Partitur geschaffen; Iannotta eine neue Version ihres Konzerts für zwei Posaunen, Orchester und Elektronik. Umrahmt wird dieses Orchesterkonzert zum einen von der Konzertinstallation von Wojtek Blecharz für ein "Orchester" von 220 kabellosen Lautsprechern und fünf Performer (20.10., 17 und 22:30 Uhr). Zum anderen untersucht das Quartett Die Hochstapler zusammen mit der Hörspielmacherin Antje Vowinckel, dem Stimmkünstler Mat Pogo und der neapolitanischen Sängerin Cristina Vetrone in einem kollektiven Improvisations- wie Kompositionsprozess die Stimme als maximal formbares musikalisches Material (20.10., 18 und 23 Uhr).
Musik und Sprache, Zeitumkehr und gemeinsames Vokabular
Mit Felicitas Hoppe und Iris ter Schiphorst sowie Anja Kampmann und Elnaz Seyedi haben sich jeweils eine Schriftstellerin und eine Komponistin im Tandem auf einen ergebnisoffenen Dialog mit den Mitteln von Musik und Sprache eingelassen. Die Ergebnisse dieses künstlerischen Austauschs stellt das Ensemble Ascolta vor (21.10., 11 Uhr). Fasziniert von der Vorstellung, dass Klänge nie verschwinden, sondern sich stetig anreichern, gestaltet Joanna Bailie einen klanglichen Erinnerungsraum, der vom Ensemble Ictus realisiert wird (21.10., 14:30 und 17 Uhr). Die Komponistin und Performerin Jessie Marino hat in einem engen kollaborativen Prozess mit den drei norwegischen Musikerinnen von Pinquins, Inga Margrete Aas und dem SWR Experimentalstudio einen experimentellen Song-Zyklus entwickelt, der US-amerikanische folk songs aus feministischer Perspektive neu imaginiert (21.10., 14:30 und 17 Uhr). In seinem Deutschland-Debüt stellt das New Yorker Ensemble Yarn/Wire drei zentrale Figuren der dortigen Improvisationsszene vor, nämlich Peter Evans, Ingrid Laubrock und Tyshawn Sorey, die für sich selbst und das Quartett neue Werke entworfen haben und auch selbst auftreten (21.10., 20 Uhr). Den Abend beschließen Elyse Tabet und Jawad Nawfal mit einer live-elektronischen Performance im Spiegelsaal (vormals Twist) (21.10., 23 Uhr).
In seinem zweiten Konzert zeigt Yarn/Wire am nächsten Morgen seine ganze ästhetische Bandbreite mit neuen Werken von Giulia Lorusso, Olga Neuwirth, Bakudi Scream und Annea Lockwood (22.10., 11 Uhr). Im Abschlusskonzert der Donaueschinger Musiktage 2023 bringen das SWR Symphonieorchester, das SWR Experimentalstudio und der Pianist Roger Admiral unter der Leitung von Ingo Metzmacher Werke von drei Komponist:innengenerationen - Younghi Pagh-Paan, Steven Kazuo Takasugi und Francesca Verunelli - zur Uraufführung (22.10., 17 Uhr).
Klangkunstzentrum Donaueschingen
Bei freiem Eintritt laden vier Klanginstallationen im Zentrum der Stadt Donaueschingen zum Besuch ein. In der Orangerie greift das Künstlerduo Rie Nakajima und Pierre Berthet auf scheinbar banale Gegenstände zurück, die es in der Umgebung gefunden hat, und entwickelt seine Installation während des Festivals kontinuierlich weiter. Ebenfalls in der Orangerie stimmt der estnische Künstler Raul Keller eine Flucht von Räumen sowohl klanglich wie farblich, sodass die Installation durch die Bewegung des Publikums im Raum erfahrbar wird. Im Museum Art.Plus beschäftigen sich Marina Rosenfelds Arbeiten auf Papier und Seide mit sozialen und räumlichen Dispositionen von Klängen. Die japanische Klangkünstlerin Ryoko Akama inszeniert im Fischhaus die klangliche Dimension analoger Photographie.
Programm ist online, Kartenvorverkauf ab Montag, 3. Juli, 9 Uhr
Das detaillierte Programm der Donaueschinger Musiktage ist auf SWR.de/donaueschingen zu finden. Hier steht auch die Programmbroschüre zum Download bereit. Der Kartenvorverkauf startet am Montag, 3. Juli um 9 Uhr bei littleticket.shop oder über die Tickethotline 0221 91409830. Das Kulturamt der Stadt Donaueschingen verschickt die Programmbroschüre auf Anfrage (Tel. 0771 857 266, E-Mail: info@musikfreunde-donaueschingen.de).
Vorzugspreis für Bewohner:innen des Schwarzwald-Baar-Kreises
Bewohner:innen des Schwarzwald-Baar-Kreises erhalten für alle Veranstaltungen Karten zum Vorzugspreis von 12 EUR. Die Karten können unter Vorlage eines entsprechenden Nachweises ausschließlich in der Tourist-Information der Stadt Donaueschingen sowie an der Abendkasse erworben werden.
Veranstalter der Donaueschinger Musiktage ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio.
Die Donaueschinger Musiktage 2023 werden als kultureller Leuchtturm durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert. Die Kulturstiftung des Bundes wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderer sind das Land Baden-Württemberg und die Ernst von Siemens Musikstiftung.
Pressekontakt: Matthias Claudi, Tel. 0711 929 12219, matthias.claudi@SWR.de
Interviewanfragen, Pressematerial: Stefan Stahnke, Tel. 030 3478 1984, st@worteuebermusik.de
Bildkommunikation: Tel. 07221 929 26868, foto@SWR.de, ARD-foto.de
Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell
23 Uraufführungen und Klanginstallationen vom 19. bis 22. Oktober richten Fokus auf kollaborative Arbeitspraktiken in der zeitgenössischen Musik / Klangkunstzentrum in der Mitte der Stadt / Programm ist online / Start des Kartenvorverkaufs am 3. Juli um 9 Uhr
Die Donaueschinger Musiktage 2023 stehen unter dem Titel "colLABORation". Ihr programmatischer Fokus liegt auf künstlerischen Zusammenarbeiten. "Die heutigen Szenen zeitgenössischer Musik verdanken ihre Vitalität und Vielfältigkeit entscheidend kollaborativen Arbeitspraktiken im Sinne einer ,distributed creativity", sagt Lydia Rilling, Künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage. "Improvisation spielt dabei oft eine große Rolle und lässt die Unterscheidung zwischen Komposition und Aufführung häufig verschwimmen oder irrelevant werden. Der Titel der diesjährigen Ausgabe betont die Verlagerung der künstlerischen Arbeit und die Schaffung eines Labors durch das Festival: colLABORation."
Die Musiktage bieten in diesem Jahr insgesamt 23 Uraufführungen, von denen etwa 70 % von Künstlerinnen stammen. Rund zwei Drittel aller Komponist:innen sind zum ersten Mal beim Festival präsent. Die seit etlichen Jahren erstmals wieder zugängliche Orangerie bildet gemeinsam mit dem Museum Art.Plus und dem Fischhaus das Klangkunstzentrum in der Mitte der Stadt.
Von mündlichen Überlieferungen und konzeptuellen Partituren
Das SWR Symphonieorchester stellt im Abendkonzert des ersten Festivaltages seine außergewöhnliche Offenheit und Flexibilität unter Beweis, wenn es das erste Werk für Orchester der 91-jährigen Éliane Radigue aus der Taufe hebt. Das Werk, das Radigue gemeinsam mit Carol Robinson komponiert hat, entsteht ohne Partitur in einer künstlerischen Zusammenarbeit mit dem Orchester, die allein auf mündlicher Überlieferung basiert. Unter der Leitung von Baldur Brönnimann sind zudem neue Werke von Matana Roberts und Clara Iannotta zu hören (20.10., 20 Uhr). Roberts hat eine konzeptuelle Partitur geschaffen; Iannotta eine neue Version ihres Konzerts für zwei Posaunen, Orchester und Elektronik. Umrahmt wird dieses Orchesterkonzert zum einen von der Konzertinstallation von Wojtek Blecharz für ein "Orchester" von 220 kabellosen Lautsprechern und fünf Performer (20.10., 17 und 22:30 Uhr). Zum anderen untersucht das Quartett Die Hochstapler zusammen mit der Hörspielmacherin Antje Vowinckel, dem Stimmkünstler Mat Pogo und der neapolitanischen Sängerin Cristina Vetrone in einem kollektiven Improvisations- wie Kompositionsprozess die Stimme als maximal formbares musikalisches Material (20.10., 18 und 23 Uhr).
Musik und Sprache, Zeitumkehr und gemeinsames Vokabular
Mit Felicitas Hoppe und Iris ter Schiphorst sowie Anja Kampmann und Elnaz Seyedi haben sich jeweils eine Schriftstellerin und eine Komponistin im Tandem auf einen ergebnisoffenen Dialog mit den Mitteln von Musik und Sprache eingelassen. Die Ergebnisse dieses künstlerischen Austauschs stellt das Ensemble Ascolta vor (21.10., 11 Uhr). Fasziniert von der Vorstellung, dass Klänge nie verschwinden, sondern sich stetig anreichern, gestaltet Joanna Bailie einen klanglichen Erinnerungsraum, der vom Ensemble Ictus realisiert wird (21.10., 14:30 und 17 Uhr). Die Komponistin und Performerin Jessie Marino hat in einem engen kollaborativen Prozess mit den drei norwegischen Musikerinnen von Pinquins, Inga Margrete Aas und dem SWR Experimentalstudio einen experimentellen Song-Zyklus entwickelt, der US-amerikanische folk songs aus feministischer Perspektive neu imaginiert (21.10., 14:30 und 17 Uhr). In seinem Deutschland-Debüt stellt das New Yorker Ensemble Yarn/Wire drei zentrale Figuren der dortigen Improvisationsszene vor, nämlich Peter Evans, Ingrid Laubrock und Tyshawn Sorey, die für sich selbst und das Quartett neue Werke entworfen haben und auch selbst auftreten (21.10., 20 Uhr). Den Abend beschließen Elyse Tabet und Jawad Nawfal mit einer live-elektronischen Performance im Spiegelsaal (vormals Twist) (21.10., 23 Uhr).
In seinem zweiten Konzert zeigt Yarn/Wire am nächsten Morgen seine ganze ästhetische Bandbreite mit neuen Werken von Giulia Lorusso, Olga Neuwirth, Bakudi Scream und Annea Lockwood (22.10., 11 Uhr). Im Abschlusskonzert der Donaueschinger Musiktage 2023 bringen das SWR Symphonieorchester, das SWR Experimentalstudio und der Pianist Roger Admiral unter der Leitung von Ingo Metzmacher Werke von drei Komponist:innengenerationen - Younghi Pagh-Paan, Steven Kazuo Takasugi und Francesca Verunelli - zur Uraufführung (22.10., 17 Uhr).
Klangkunstzentrum Donaueschingen
Bei freiem Eintritt laden vier Klanginstallationen im Zentrum der Stadt Donaueschingen zum Besuch ein. In der Orangerie greift das Künstlerduo Rie Nakajima und Pierre Berthet auf scheinbar banale Gegenstände zurück, die es in der Umgebung gefunden hat, und entwickelt seine Installation während des Festivals kontinuierlich weiter. Ebenfalls in der Orangerie stimmt der estnische Künstler Raul Keller eine Flucht von Räumen sowohl klanglich wie farblich, sodass die Installation durch die Bewegung des Publikums im Raum erfahrbar wird. Im Museum Art.Plus beschäftigen sich Marina Rosenfelds Arbeiten auf Papier und Seide mit sozialen und räumlichen Dispositionen von Klängen. Die japanische Klangkünstlerin Ryoko Akama inszeniert im Fischhaus die klangliche Dimension analoger Photographie.
Programm ist online, Kartenvorverkauf ab Montag, 3. Juli, 9 Uhr
Das detaillierte Programm der Donaueschinger Musiktage ist auf SWR.de/donaueschingen zu finden. Hier steht auch die Programmbroschüre zum Download bereit. Der Kartenvorverkauf startet am Montag, 3. Juli um 9 Uhr bei littleticket.shop oder über die Tickethotline 0221 91409830. Das Kulturamt der Stadt Donaueschingen verschickt die Programmbroschüre auf Anfrage (Tel. 0771 857 266, E-Mail: info@musikfreunde-donaueschingen.de).
Vorzugspreis für Bewohner:innen des Schwarzwald-Baar-Kreises
Bewohner:innen des Schwarzwald-Baar-Kreises erhalten für alle Veranstaltungen Karten zum Vorzugspreis von 12 EUR. Die Karten können unter Vorlage eines entsprechenden Nachweises ausschließlich in der Tourist-Information der Stadt Donaueschingen sowie an der Abendkasse erworben werden.
Veranstalter der Donaueschinger Musiktage ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio.
Die Donaueschinger Musiktage 2023 werden als kultureller Leuchtturm durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert. Die Kulturstiftung des Bundes wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderer sind das Land Baden-Württemberg und die Ernst von Siemens Musikstiftung.
Pressekontakt: Matthias Claudi, Tel. 0711 929 12219, matthias.claudi@SWR.de
Interviewanfragen, Pressematerial: Stefan Stahnke, Tel. 030 3478 1984, st@worteuebermusik.de
Bildkommunikation: Tel. 07221 929 26868, foto@SWR.de, ARD-foto.de
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