25.06.2019 15:41 | VdTÜV Verband der TÜV e.V. | Gesundheit / Medizin
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Hitzewelle erhöht Unfallgefahr am Arbeitsplatz
Berlin (ots) - +++ Arbeitgeber muss ab 26 Grad in Arbeitsräumen
reagieren +++ Mobile Klimageräte können für Abkühlung sorgen +++
Vorsicht bei Kreislaufproblemen
Die Hitzewelle mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius ist für
viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine starke Belastung. "Bei
großer Hitze sinken auf Dauer die Konzentrations- und
Leistungsfähigkeit. Das führt zu einer erhöhten Unfallgefahr am
Arbeitsplatz", sagt André Siegl, Arbeitssicherheitsexperte beim
TÜV-Verband (VdTÜV). "Arbeitgeber und Beschäftigte sollten im
Hochsommer Vorkehrungen treffen, um gesundheitliche Risiken zu
vermeiden." Der TÜV-Verband gibt Hinweise, was Arbeitgeber und
Arbeitnehmer tun können.
Arbeitsplatz vor Hitze schützen
Ein Recht auf klimatisierte Räume oder sogar Hitzefrei gibt es im
deutschen Arbeitsrecht nicht. "Arbeitgeber sind aber verpflichtet,
die Mitarbeiter vor Gefährdungen am Arbeitsplatz zu schützen. Das
gilt auch bei deutlich erhöhten Temperaturen", sagt Siegl. Die
entsprechenden Richt- und Grenzwerte sind in den "Technischen Regeln
für Arbeitsstätten" von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin enthalten. Liegt die Lufttemperatur in Arbeitsräumen
über 26 Grad, müssen Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, zum
Beispiel durch Sonnenschutzvorrichtungen. "Innenraumtemperaturen über
26 Grad sind in vielen Gebäuden im Hochsommer keine Seltenheit", sagt
Siegl. "Arbeitgeber sollten daher frühzeitig an bauliche und
gebäudetechnische Maßnahmen denken."
Getränke, Kleiderordnung und Arbeiten in den kühleren
Morgenstunden
Erreicht die Raumtemperatur mehr als 30 Grad, muss der Arbeitgeber
weitere technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen
ergreifen. Erst bei Überschreiten der Lufttemperatur von 35 Grad
gelten Arbeitsräume als nicht geeignet. "Der Arbeitgeber kann den
Mitarbeitern Getränke bereitstellen, die Kleiderordnung lockern oder
häufigere Pausen in kühleren Bereichen anbieten", erläutert
TÜV-Experte Siegl. "Arbeitgeber sollten prüfen, ob bestimmte Arbeiten
in den kühleren Morgenstunden oder von zu Hause erledigt werden
können." Hilfreich für eine pragmatische Umsetzung sei es, wenn es in
der Organisation Gleitzeitmodelle und Homeoffice-Regelungen für die
Arbeitszeitgestaltung gibt. Nützlich gegen überhitzte Arbeitsräume
sind darüber hinaus klare Anweisungen an die Belegschaft, am frühen
Morgen zu lüften und den Sonnenschutz tagsüber geschlossen zu halten.
Mobile Klimaanlagen können für Abkühlung sorgen
Schnelle Abhilfe bei großer Hitze versprechen mobile Klimaanlagen,
die auch ohne Fachkenntnisse installiert werden können. Die
Funktionsweise dieser so genannten Monoblockgeräte ist einfach: Warme
Raumluft wird durch einen Abluftschlauch ins Freie befördert, indem
er aus dem Fenster gehängt wird. Nachteil: Durch das geöffnete
Fenster gelangt wieder warme Luft in den Innenraum. Die Geräte
arbeiten also wenig effizient und verbrauchen gleichzeitig viel
Energie. Zudem sind sie mit bis zu 64 Dezibel recht laut. Beim Kauf
eines mobilen Geräts sollte auf das GS-Zeichen für Geprüfte
Sicherheit geachtet werden. Auf diese Weise können sich Käufer
beispielsweise vor überhitzenden Elementen, instabilen Konstruktionen
oder schlecht isolierten Kabeln schützen. Allergiker sollten außerdem
darauf achten, dass ein Staubfilter im Gerät verbaut ist.
Wirkungsvoller als die Monoblockanlagen sind Splitgeräte. Sie
bestehen aus einer Außen- und einer Inneneinheit. Der
Abluftventilator befindet sich in der äußeren Einheit, daher sind die
Geräte in den Innenräumen kaum zu hören und deutlich
energieeffizienter. Splitgeräte sind allerdings teurer und die
Installation muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Klimaanlagen nicht zu kalt einstellen - unnötige Geräte abstellen
Vorhandene Klimaanlagen sollten nicht zu kalt eingestellt werden.
Die Temperatur im Innenraum sollte nicht mehr als sechs Grad
Unterschied zur Außentemperatur betragen, um Erkältungen zu
vermeiden. Erleichterung können auch Ventilatoren bringen. Allerdings
sollten Arbeitnehmer bei Klimaanlagen und Ventilatoren auf den
Luftzug achten, um Unterkühlungen oder einen steifen Nacken zu
vermeiden. In Produktionsbetrieben können auch Luftduschen oder
Wasserschleier für Abkühlung sorgen. Nicht benötigte elektrische
Geräte sollten grundsätzlich ausgeschaltet werden, um Wärmequellen zu
reduzieren.
Viel trinken - aber nicht zu kalt
Bei großer Hitze verliert der Körper Flüssigkeit, daher sollten
Menschen in dieser Zeit viel trinken. Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung empfiehlt Erwachsenen, bei normalen Temperaturen rund 1,5
Liter täglich zu trinken. Ist es richtig heiß, kann aber auch 0,5 bis
1 Liter zusätzlich pro Stunde notwendig sein. Zu kalte Getränke am
besten meiden, denn sie strengen den Körper an, die Flüssigkeit auf
Körpertemperatur zu erwärmen. Sehr heiße Getränke und Nahrungsmittel
muss der Körper wiederum auf die eigene Betriebstemperatur
herunterkühlen. Das kostet zusätzlich Energie. Um den Magen nicht zu
überfordern, ist es an heißen Tagen besser, mehrere kleinere
Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Hilfreich ist auch frisches, gekühltes
Obst, verteilt über den Arbeitstag.
Bei Kreislaufproblemen hilft kaltes Wasser
Große Hitze führt zu einem sinkenden Blutdruck, da sich die
Blutgefäße weiten. Ähnliches passiert, wenn man zu wenig Flüssigkeit
zu sich nimmt. Gerade in Kombination kann das an heißen Tagen
gefährlich werden. Schwindel, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und
Übelkeit deuten auf Kreislaufprobleme hin. Dann hilft kaltes Wasser
an den Handgelenken oder das Eintauchen der Unterarme in kaltes
Wasser. Noch etwas wirksamer ist ein kaltes Fußbad. Betroffene
sollten sofort ausreichend Wasser trinken und dann die Beine
hochlegen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
Über den TÜV-Verband: Der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) vertritt
die politischen und fachlichen Interessen seiner Mitglieder gegenüber
Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Der Verband setzt
sich für technische Sicherheit bei Produkten, Anlagen und
Dienstleistungen durch unabhängige Prüfungen und qualifizierte
Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÜV-Verband
das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit in unserer
Gesellschaft zu wahren und Vertrauen für die digitale Welt zu
schaffen.
In den Geschäftsbereichen Arbeitsschutz und Gesundheitssicherheit
unterstützen die TÜV-Unternehmen andere Organisationen dabei, eine
sichere Arbeitsumgebung zu schaffen und Gesundheitsrisiken zu
vermeiden.
Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
Verband der TÜV e.V. (VdTÜV)
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de | www.twitter.com/vdtuev_news
Original-Content von: VdTÜV Verband der TÜV e.V., übermittelt durch news aktuell
reagieren +++ Mobile Klimageräte können für Abkühlung sorgen +++
Vorsicht bei Kreislaufproblemen
Die Hitzewelle mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius ist für
viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine starke Belastung. "Bei
großer Hitze sinken auf Dauer die Konzentrations- und
Leistungsfähigkeit. Das führt zu einer erhöhten Unfallgefahr am
Arbeitsplatz", sagt André Siegl, Arbeitssicherheitsexperte beim
TÜV-Verband (VdTÜV). "Arbeitgeber und Beschäftigte sollten im
Hochsommer Vorkehrungen treffen, um gesundheitliche Risiken zu
vermeiden." Der TÜV-Verband gibt Hinweise, was Arbeitgeber und
Arbeitnehmer tun können.
Arbeitsplatz vor Hitze schützen
Ein Recht auf klimatisierte Räume oder sogar Hitzefrei gibt es im
deutschen Arbeitsrecht nicht. "Arbeitgeber sind aber verpflichtet,
die Mitarbeiter vor Gefährdungen am Arbeitsplatz zu schützen. Das
gilt auch bei deutlich erhöhten Temperaturen", sagt Siegl. Die
entsprechenden Richt- und Grenzwerte sind in den "Technischen Regeln
für Arbeitsstätten" von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin enthalten. Liegt die Lufttemperatur in Arbeitsräumen
über 26 Grad, müssen Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, zum
Beispiel durch Sonnenschutzvorrichtungen. "Innenraumtemperaturen über
26 Grad sind in vielen Gebäuden im Hochsommer keine Seltenheit", sagt
Siegl. "Arbeitgeber sollten daher frühzeitig an bauliche und
gebäudetechnische Maßnahmen denken."
Getränke, Kleiderordnung und Arbeiten in den kühleren
Morgenstunden
Erreicht die Raumtemperatur mehr als 30 Grad, muss der Arbeitgeber
weitere technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen
ergreifen. Erst bei Überschreiten der Lufttemperatur von 35 Grad
gelten Arbeitsräume als nicht geeignet. "Der Arbeitgeber kann den
Mitarbeitern Getränke bereitstellen, die Kleiderordnung lockern oder
häufigere Pausen in kühleren Bereichen anbieten", erläutert
TÜV-Experte Siegl. "Arbeitgeber sollten prüfen, ob bestimmte Arbeiten
in den kühleren Morgenstunden oder von zu Hause erledigt werden
können." Hilfreich für eine pragmatische Umsetzung sei es, wenn es in
der Organisation Gleitzeitmodelle und Homeoffice-Regelungen für die
Arbeitszeitgestaltung gibt. Nützlich gegen überhitzte Arbeitsräume
sind darüber hinaus klare Anweisungen an die Belegschaft, am frühen
Morgen zu lüften und den Sonnenschutz tagsüber geschlossen zu halten.
Mobile Klimaanlagen können für Abkühlung sorgen
Schnelle Abhilfe bei großer Hitze versprechen mobile Klimaanlagen,
die auch ohne Fachkenntnisse installiert werden können. Die
Funktionsweise dieser so genannten Monoblockgeräte ist einfach: Warme
Raumluft wird durch einen Abluftschlauch ins Freie befördert, indem
er aus dem Fenster gehängt wird. Nachteil: Durch das geöffnete
Fenster gelangt wieder warme Luft in den Innenraum. Die Geräte
arbeiten also wenig effizient und verbrauchen gleichzeitig viel
Energie. Zudem sind sie mit bis zu 64 Dezibel recht laut. Beim Kauf
eines mobilen Geräts sollte auf das GS-Zeichen für Geprüfte
Sicherheit geachtet werden. Auf diese Weise können sich Käufer
beispielsweise vor überhitzenden Elementen, instabilen Konstruktionen
oder schlecht isolierten Kabeln schützen. Allergiker sollten außerdem
darauf achten, dass ein Staubfilter im Gerät verbaut ist.
Wirkungsvoller als die Monoblockanlagen sind Splitgeräte. Sie
bestehen aus einer Außen- und einer Inneneinheit. Der
Abluftventilator befindet sich in der äußeren Einheit, daher sind die
Geräte in den Innenräumen kaum zu hören und deutlich
energieeffizienter. Splitgeräte sind allerdings teurer und die
Installation muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Klimaanlagen nicht zu kalt einstellen - unnötige Geräte abstellen
Vorhandene Klimaanlagen sollten nicht zu kalt eingestellt werden.
Die Temperatur im Innenraum sollte nicht mehr als sechs Grad
Unterschied zur Außentemperatur betragen, um Erkältungen zu
vermeiden. Erleichterung können auch Ventilatoren bringen. Allerdings
sollten Arbeitnehmer bei Klimaanlagen und Ventilatoren auf den
Luftzug achten, um Unterkühlungen oder einen steifen Nacken zu
vermeiden. In Produktionsbetrieben können auch Luftduschen oder
Wasserschleier für Abkühlung sorgen. Nicht benötigte elektrische
Geräte sollten grundsätzlich ausgeschaltet werden, um Wärmequellen zu
reduzieren.
Viel trinken - aber nicht zu kalt
Bei großer Hitze verliert der Körper Flüssigkeit, daher sollten
Menschen in dieser Zeit viel trinken. Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung empfiehlt Erwachsenen, bei normalen Temperaturen rund 1,5
Liter täglich zu trinken. Ist es richtig heiß, kann aber auch 0,5 bis
1 Liter zusätzlich pro Stunde notwendig sein. Zu kalte Getränke am
besten meiden, denn sie strengen den Körper an, die Flüssigkeit auf
Körpertemperatur zu erwärmen. Sehr heiße Getränke und Nahrungsmittel
muss der Körper wiederum auf die eigene Betriebstemperatur
herunterkühlen. Das kostet zusätzlich Energie. Um den Magen nicht zu
überfordern, ist es an heißen Tagen besser, mehrere kleinere
Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Hilfreich ist auch frisches, gekühltes
Obst, verteilt über den Arbeitstag.
Bei Kreislaufproblemen hilft kaltes Wasser
Große Hitze führt zu einem sinkenden Blutdruck, da sich die
Blutgefäße weiten. Ähnliches passiert, wenn man zu wenig Flüssigkeit
zu sich nimmt. Gerade in Kombination kann das an heißen Tagen
gefährlich werden. Schwindel, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und
Übelkeit deuten auf Kreislaufprobleme hin. Dann hilft kaltes Wasser
an den Handgelenken oder das Eintauchen der Unterarme in kaltes
Wasser. Noch etwas wirksamer ist ein kaltes Fußbad. Betroffene
sollten sofort ausreichend Wasser trinken und dann die Beine
hochlegen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
Über den TÜV-Verband: Der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) vertritt
die politischen und fachlichen Interessen seiner Mitglieder gegenüber
Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Der Verband setzt
sich für technische Sicherheit bei Produkten, Anlagen und
Dienstleistungen durch unabhängige Prüfungen und qualifizierte
Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÜV-Verband
das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit in unserer
Gesellschaft zu wahren und Vertrauen für die digitale Welt zu
schaffen.
In den Geschäftsbereichen Arbeitsschutz und Gesundheitssicherheit
unterstützen die TÜV-Unternehmen andere Organisationen dabei, eine
sichere Arbeitsumgebung zu schaffen und Gesundheitsrisiken zu
vermeiden.
Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
Verband der TÜV e.V. (VdTÜV)
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de | www.twitter.com/vdtuev_news
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Schlagwörter
Unfall , Arbeit , Hitzewelle , Arbeitsschutz , Hitze , Verbände , Ratgeber , Gesundheit , Wetter , Panorama , Gesundheit / Medizin ,
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