23.04.2019 09:00 | Freie Ärzteschaft e.V. | Gesundheit / Medizin
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Freie Ärzteschaft warnt: Schwere Sicherheitsmängel beim Anschluss an die Telematikinfrastruktur gefährden Praxisnetze und Patientendaten
Essen (ots) - Der Anschluss der Arztpraxen an die
Telematikinfrastruktur (TI) verursacht offenbar gravierende
Sicherheitsprobleme in vielen Praxisnetzwerken. Das hatte kürzlich
der IT-Experte Jens Ernst in den Medien berichtet. Die Freie
Ärzteschaft (FÄ) empfiehlt den Praxisärzten daher, sich unbedingt
abzusichern: Die IT-Firma, die die benötigten Geräte wie den
Konnektor in der Praxis installiert hat, müsse ihnen schriftlich
bestätigen, dass dabei höchste Sicherheitsstandards erfüllt und alle
Datenschutzmaßnahmen genau umgesetzt wurden.
"Andernfalls ist es ratsam, das Praxisverwaltungssystem vom
sogenannten Konnektor wieder zu trennen", sagte FÄ-Vorsitzender
Wieland Dietrich am Dienstag in Essen. Nur dann könne der Arzt sicher
sein, keine unkalkulierbaren Haftungsrisiken bei
Datenschutzverletzungen nach der Berufsordnung, dem Straftatbestand
des § 203 StGB oder der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
einzugehen.
Derzeit verbinden Techniker der IT-Firmen, die die Konnektoren
sowie die Kartenlesegeräte verkaufen, in den Arztpraxen die
Praxisnetzwerke mit diesen Geräten. Und das offenbar teilweise
unsachgemäß: Obwohl ein sogenannter Reihenbetrieb empfohlen wird,
installierten die Techniker bisher selbst nach Erkenntnissen der
Gematik oft einen Parallelbetrieb. Dieser sei jedoch nur bei
hochsicheren Netzwerken mit verschlüsselter Datenübertragung
zulässig, über die Arztpraxen in der Regel nicht verfügten.
Zudem schalteten die Techniker Berichten zufolge immer wieder
Firewalls und Virenschutzprogramme der Praxisnetzwerke ab. "Beim
Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
hat man dieses Vorgehen als 'grob fahrlässig' eingestuft",
unterstreicht Dietrich. Der FÄ-Chef weiter: "Die IT-Firmen haben bei
der Installation der Geräte dafür zu sorgen, dass die Netzwerke
hochsicher und deshalb auch verschlüsselt sind - das tun sie aber
offenbar teilweise nicht."
Dietrich macht klar: "Die Sicherheit der Patientendaten ist in
solchen Fällen nach dem Online-Anschluss einer Arztpraxis in hohem
Maße gefährdet. Ärzte laufen dann Gefahr, die ärztliche
Schweigepflicht nach § 203 StGB zu verletzen und gegen die DSGVO zu
verstoßen - beides kann mit massiven Strafen belegt werden." Die
Verantwortung für diese Misere sieht der FÄ-Vorsitzende einerseits
bei den IT-Firmen, die offenbar teilweise unsachgemäße Installationen
in den Praxen vornähmen. Zum anderen trage die Politik die
Verantwortung für die entstehenden Probleme mit der Datensicherheit:
Sie setze die Ärzte mit Strafzahlungen massiv unter Druck, ihre
Praxisnetzwerke an die TI anschließen zu lassen. Dietrich: "Die
Datenschutzbeauftragten und die Verbraucherschützer müssen jetzt
endlich aus der Deckung kommen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden.
Es darf nicht sein, dass die sensibelsten Daten der Bürger und
Patienten im Internet auf dem Präsentierteller landen. Dieser
Telematikinfrastruktur-Skandal muss sofort beendet werden!"
Über die Freie Ärzteschaft e.V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
Pressekontakt:
E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de
V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de
Original-Content von: Freie Ärzteschaft e.V., übermittelt durch news aktuell
Telematikinfrastruktur (TI) verursacht offenbar gravierende
Sicherheitsprobleme in vielen Praxisnetzwerken. Das hatte kürzlich
der IT-Experte Jens Ernst in den Medien berichtet. Die Freie
Ärzteschaft (FÄ) empfiehlt den Praxisärzten daher, sich unbedingt
abzusichern: Die IT-Firma, die die benötigten Geräte wie den
Konnektor in der Praxis installiert hat, müsse ihnen schriftlich
bestätigen, dass dabei höchste Sicherheitsstandards erfüllt und alle
Datenschutzmaßnahmen genau umgesetzt wurden.
"Andernfalls ist es ratsam, das Praxisverwaltungssystem vom
sogenannten Konnektor wieder zu trennen", sagte FÄ-Vorsitzender
Wieland Dietrich am Dienstag in Essen. Nur dann könne der Arzt sicher
sein, keine unkalkulierbaren Haftungsrisiken bei
Datenschutzverletzungen nach der Berufsordnung, dem Straftatbestand
des § 203 StGB oder der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
einzugehen.
Derzeit verbinden Techniker der IT-Firmen, die die Konnektoren
sowie die Kartenlesegeräte verkaufen, in den Arztpraxen die
Praxisnetzwerke mit diesen Geräten. Und das offenbar teilweise
unsachgemäß: Obwohl ein sogenannter Reihenbetrieb empfohlen wird,
installierten die Techniker bisher selbst nach Erkenntnissen der
Gematik oft einen Parallelbetrieb. Dieser sei jedoch nur bei
hochsicheren Netzwerken mit verschlüsselter Datenübertragung
zulässig, über die Arztpraxen in der Regel nicht verfügten.
Zudem schalteten die Techniker Berichten zufolge immer wieder
Firewalls und Virenschutzprogramme der Praxisnetzwerke ab. "Beim
Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
hat man dieses Vorgehen als 'grob fahrlässig' eingestuft",
unterstreicht Dietrich. Der FÄ-Chef weiter: "Die IT-Firmen haben bei
der Installation der Geräte dafür zu sorgen, dass die Netzwerke
hochsicher und deshalb auch verschlüsselt sind - das tun sie aber
offenbar teilweise nicht."
Dietrich macht klar: "Die Sicherheit der Patientendaten ist in
solchen Fällen nach dem Online-Anschluss einer Arztpraxis in hohem
Maße gefährdet. Ärzte laufen dann Gefahr, die ärztliche
Schweigepflicht nach § 203 StGB zu verletzen und gegen die DSGVO zu
verstoßen - beides kann mit massiven Strafen belegt werden." Die
Verantwortung für diese Misere sieht der FÄ-Vorsitzende einerseits
bei den IT-Firmen, die offenbar teilweise unsachgemäße Installationen
in den Praxen vornähmen. Zum anderen trage die Politik die
Verantwortung für die entstehenden Probleme mit der Datensicherheit:
Sie setze die Ärzte mit Strafzahlungen massiv unter Druck, ihre
Praxisnetzwerke an die TI anschließen zu lassen. Dietrich: "Die
Datenschutzbeauftragten und die Verbraucherschützer müssen jetzt
endlich aus der Deckung kommen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden.
Es darf nicht sein, dass die sensibelsten Daten der Bürger und
Patienten im Internet auf dem Präsentierteller landen. Dieser
Telematikinfrastruktur-Skandal muss sofort beendet werden!"
Über die Freie Ärzteschaft e.V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
Pressekontakt:
E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de
V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de
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