14.10.2019 11:42 | Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie | Gesundheit / Medizin
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Angeborene Fehlbildungen an der Hand: Was sind die Ursachen?
Berlin (ots) - Innerhalb weniger Monate kamen in Gelsenkirchen
drei Neugeborene mit rudimentär ausgebildeter Hand zur Welt. Die
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie gibt dazu eine Erläuterung
wie folgt:
Handfehlbildungen treten, soweit bekannt, spontan auf oder werden
vererbt. Bei blutsverwandten Eltern treten sie häufiger als bei
nicht-verwandten Eltern. Selten werden Fehlbildungen durch
Medikamente oder chemische Stoffe verursacht. Möglicherweise ist
deren Einfluss bisher noch nicht bekannt.
Von knapp 780.000 Neugeborenen pro Jahr in Deutschland kommen etwa
400 bis 800 Säuglinge mit unterschiedlichsten Handfehlbildungen zur
Welt. Es existiert kein bundesweites Register zur Erfassung der
Fehlbildungen; nur wenn Vergleichszahlen aus der Vergangenheit
vorlägen und mit aktuellen Fällen verglichen würden, könnten
Auffälligkeiten erkannt und gezielt nach Ursachen geforscht werden.
Aktuell wird im ICD, dem Klassifikationssystem für medizinische
Diagnosen, für Handfehlbildungen ein unspezifischer Code verwendet.
So wird das Fehlen eines Fingers, mehrerer Finger wie auch einer
ganzen Hand unter einer Ziffer codiert. Damit ist der ICD nicht für
eine Erfassung und Analyse von Handfehlbildungen geeignet.
Für eine gezielte Ursachenforschung zu angeborenen Fehlbildungen
bedürfte es einer verpflichtenden Meldung bundesweit und eines
zentralen, bundesweiten Fehlbildungsregisters. Zudem müssten
Handfehlbildungen zusätzlich nach der international anerkannten
Oberg-Manske-Tonkin-Klassifikation codiert werden. Fehlbildungen im
Alter von ein bis zwei Jahren müssten durch einen erfahrenen
Handchirurgen und Humangenetiker diagnostiziert werden, gefolgt von
einer epidemiologischen Analyse der Häufigkeiten und einer
Untersuchung auf mögliche Auslöser.
Betroffene Familien sollten sich für eine erste Einschätzung an
einen Handchirurgen wenden. Er kann die kleinen Patienten an
spezialisierte Kollegen oder Kliniken weiterleiten.
Pressekontakt:
Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Tel. 030 / 340 603 666
Dr. Wiebke Hülsemann, Zentrum für Hand- und Fußfehlbildungen
Handchirurgie im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg
Dr. Eva-Maria Baur, Plastische und Handchirurgie Murnau
Präpräsidentin der DGH
Dr. Berthold Bickert, Sektionsleiter Handchirurgie
BG-Klinik Ludwigshafen, Präsident der DGH
Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie, übermittelt durch news aktuell
drei Neugeborene mit rudimentär ausgebildeter Hand zur Welt. Die
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie gibt dazu eine Erläuterung
wie folgt:
Handfehlbildungen treten, soweit bekannt, spontan auf oder werden
vererbt. Bei blutsverwandten Eltern treten sie häufiger als bei
nicht-verwandten Eltern. Selten werden Fehlbildungen durch
Medikamente oder chemische Stoffe verursacht. Möglicherweise ist
deren Einfluss bisher noch nicht bekannt.
Von knapp 780.000 Neugeborenen pro Jahr in Deutschland kommen etwa
400 bis 800 Säuglinge mit unterschiedlichsten Handfehlbildungen zur
Welt. Es existiert kein bundesweites Register zur Erfassung der
Fehlbildungen; nur wenn Vergleichszahlen aus der Vergangenheit
vorlägen und mit aktuellen Fällen verglichen würden, könnten
Auffälligkeiten erkannt und gezielt nach Ursachen geforscht werden.
Aktuell wird im ICD, dem Klassifikationssystem für medizinische
Diagnosen, für Handfehlbildungen ein unspezifischer Code verwendet.
So wird das Fehlen eines Fingers, mehrerer Finger wie auch einer
ganzen Hand unter einer Ziffer codiert. Damit ist der ICD nicht für
eine Erfassung und Analyse von Handfehlbildungen geeignet.
Für eine gezielte Ursachenforschung zu angeborenen Fehlbildungen
bedürfte es einer verpflichtenden Meldung bundesweit und eines
zentralen, bundesweiten Fehlbildungsregisters. Zudem müssten
Handfehlbildungen zusätzlich nach der international anerkannten
Oberg-Manske-Tonkin-Klassifikation codiert werden. Fehlbildungen im
Alter von ein bis zwei Jahren müssten durch einen erfahrenen
Handchirurgen und Humangenetiker diagnostiziert werden, gefolgt von
einer epidemiologischen Analyse der Häufigkeiten und einer
Untersuchung auf mögliche Auslöser.
Betroffene Familien sollten sich für eine erste Einschätzung an
einen Handchirurgen wenden. Er kann die kleinen Patienten an
spezialisierte Kollegen oder Kliniken weiterleiten.
Pressekontakt:
Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Tel. 030 / 340 603 666
Dr. Wiebke Hülsemann, Zentrum für Hand- und Fußfehlbildungen
Handchirurgie im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg
Dr. Eva-Maria Baur, Plastische und Handchirurgie Murnau
Präpräsidentin der DGH
Dr. Berthold Bickert, Sektionsleiter Handchirurgie
BG-Klinik Ludwigshafen, Präsident der DGH
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