03.01.2019 11:15 | Coface Deutschland | Finanzen
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Wird in Asien die Liquidität knapp? / Kreditversicherer Coface sieht Region unter zunehmendem Druck
Mainz (ots) - Nachdem die globale Liquidität 2018 knapper wurde,
stehen Länder in Asien massiv unter Druck. Bezogen auf die
Anfälligkeit für Kapitalabflüsse stellt Coface in einer neuen Studie
zum asiatischen Raum eine größere Divergenz fest. Einige wenige
Märkte werden von ihrer proaktiven Geldpolitik sowie ausreichend
Reserven profitieren. Andere geraten dagegen vermehrt unter Druck,
erwartet der Kreditversicherer. Länder, die keine flexiblen
Wechselkurssysteme haben, werde es zunehmend schwer fallen,
Währungsschwankungen auszugleichen.
Der Hintergrund dieser Entwicklung ist komplex: Um die zunehmenden
Risiken für Liquiditätsabflüsse zu begrenzen, waren auch
Zentralbanken in Asien gezwungen, dem von den USA festgelegten
strafferen geldpolitischen Kurs zu folgen. Die asiatischen
Schwellenländer erlebten 2018 einen Abwertungsdruck. Unter anderem
die Philippinen, Indonesien und Indien intervenierten an den
Devisenmärkten, um massive Wechselkursschwankungen zu vermeiden.
Indonesien und Pakistan ergriffen Maßnahmen zur Begrenzung der
Importe, um dem Druck entgegenzuwirken, der durch die Ausweitung der
Handelsdefizite aufgrund schwächerer Währungen ausgelöst wurde. Diese
Situation erinnerte an die asiatische Finanzkrise von 1997.
Schwellenländer in Schwierigkeiten?
Die Region ist heute insgesamt zwar besser in der Lage Abflüssen
standzuhalten. Das ist auf viele Faktoren zurückzuführen: variable
Wechselkurse, Leistungsbilanzüberschüsse, Anstieg der ausländischen
Direktinvestitionen (FDI), aber auch Auslandsüberweisungen von
Expats. Auch die Devisenreserven sind gestiegen und bleiben in den
meisten Fällen auf einem angemessenen Niveau. Die relative
Nachhaltigkeit der realen Außenpositionierung bleibt jedoch in
einigen Fällen problematisch. "Fremdwährungsreserven können natürlich
kurzfristig genützt werden, um diese Position zu halten", erklärt
Carlos Casanova, Regional Economist für Asien-Pazifik bei Coface.
"Das ist jedoch zumeist nicht nachhaltig." Deshalb erwartet Coface,
dass einige asiatische Schwellenländer aufgrund solcher
Ungleichgewichte Schwierigkeiten haben werden. Dazu zählen Sri Lanka,
Pakistan, Vietnam, aber auch, trotz guter Fundamentaldaten, Malaysia.
Auswirkungen des Handelskriegs USA und China
Als Folge der zunehmenden Bedrohung durch den Handelskrieg
zwischen den USA und China haben sich die Märkte wieder einmal in
einen "Risiko-An"-Modus gebracht. Die Dynamik des Kapitalabflusses
wird auch weiterhin von der Geschwindigkeit der geldpolitischen
Straffung in den USA abhängen. Das Coface-Basisszenario impliziert
eine Verlangsamung des Zinsanstiegs der Fed bei zwei Anstiegen 2019
gegenüber vier 2018, da die Inflation in den USA bereits unter das
2%-Ziel der Fed gefallen ist. Darüber hinaus trugen die höheren
Ölpreise 2018 zu einem verlangsamten Wachstum bei. "Ein Szenario, das
auch 2019 nicht ignoriert werden kann", meint Carlos Casanova.
Mehr zur Untersuchung sowie Länderinformationen: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
stehen Länder in Asien massiv unter Druck. Bezogen auf die
Anfälligkeit für Kapitalabflüsse stellt Coface in einer neuen Studie
zum asiatischen Raum eine größere Divergenz fest. Einige wenige
Märkte werden von ihrer proaktiven Geldpolitik sowie ausreichend
Reserven profitieren. Andere geraten dagegen vermehrt unter Druck,
erwartet der Kreditversicherer. Länder, die keine flexiblen
Wechselkurssysteme haben, werde es zunehmend schwer fallen,
Währungsschwankungen auszugleichen.
Der Hintergrund dieser Entwicklung ist komplex: Um die zunehmenden
Risiken für Liquiditätsabflüsse zu begrenzen, waren auch
Zentralbanken in Asien gezwungen, dem von den USA festgelegten
strafferen geldpolitischen Kurs zu folgen. Die asiatischen
Schwellenländer erlebten 2018 einen Abwertungsdruck. Unter anderem
die Philippinen, Indonesien und Indien intervenierten an den
Devisenmärkten, um massive Wechselkursschwankungen zu vermeiden.
Indonesien und Pakistan ergriffen Maßnahmen zur Begrenzung der
Importe, um dem Druck entgegenzuwirken, der durch die Ausweitung der
Handelsdefizite aufgrund schwächerer Währungen ausgelöst wurde. Diese
Situation erinnerte an die asiatische Finanzkrise von 1997.
Schwellenländer in Schwierigkeiten?
Die Region ist heute insgesamt zwar besser in der Lage Abflüssen
standzuhalten. Das ist auf viele Faktoren zurückzuführen: variable
Wechselkurse, Leistungsbilanzüberschüsse, Anstieg der ausländischen
Direktinvestitionen (FDI), aber auch Auslandsüberweisungen von
Expats. Auch die Devisenreserven sind gestiegen und bleiben in den
meisten Fällen auf einem angemessenen Niveau. Die relative
Nachhaltigkeit der realen Außenpositionierung bleibt jedoch in
einigen Fällen problematisch. "Fremdwährungsreserven können natürlich
kurzfristig genützt werden, um diese Position zu halten", erklärt
Carlos Casanova, Regional Economist für Asien-Pazifik bei Coface.
"Das ist jedoch zumeist nicht nachhaltig." Deshalb erwartet Coface,
dass einige asiatische Schwellenländer aufgrund solcher
Ungleichgewichte Schwierigkeiten haben werden. Dazu zählen Sri Lanka,
Pakistan, Vietnam, aber auch, trotz guter Fundamentaldaten, Malaysia.
Auswirkungen des Handelskriegs USA und China
Als Folge der zunehmenden Bedrohung durch den Handelskrieg
zwischen den USA und China haben sich die Märkte wieder einmal in
einen "Risiko-An"-Modus gebracht. Die Dynamik des Kapitalabflusses
wird auch weiterhin von der Geschwindigkeit der geldpolitischen
Straffung in den USA abhängen. Das Coface-Basisszenario impliziert
eine Verlangsamung des Zinsanstiegs der Fed bei zwei Anstiegen 2019
gegenüber vier 2018, da die Inflation in den USA bereits unter das
2%-Ziel der Fed gefallen ist. Darüber hinaus trugen die höheren
Ölpreise 2018 zu einem verlangsamten Wachstum bei. "Ein Szenario, das
auch 2019 nicht ignoriert werden kann", meint Carlos Casanova.
Mehr zur Untersuchung sowie Länderinformationen: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Bischofskonferenz lehnt Kandidatin für Bundeskurat*innenamt der DPSG ab
Mönchengladbach (ots) - In einer Abstimmung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat die Kandidatin für das Bundeskurat*innen Amt der DPSG, Viola Kohlberger, keine Mehrheit beko...Artikel lesenAtomausstieg: CSU-Fraktion fordert lückenlose Aufklärung von Habeck
München (ots) - Zu den Cicero-Recherchen zum Atomausstieg äußert sich die wirtschaftspolitische Sprecherin der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag Kerstin Schreyer wie folgt: "Entweder hat Bundesw...Artikel lesen"hart aber fair", am Montag, 29. April 2024, 21:15 Uhr, live aus Berlin
München (ots) - Moderation: Louis Klamroth Das Thema: Rechtsruck oder Kurs der Mitte: Soll Deutschland konservativer werden? Direkt nach der Doku "Die Merz-Strategie": Welcher politische Kurs ist ...Artikel lesenJohanniter zum Freiwilligen-Teilzeitgesetz / Auf die Erweiterung der Teilzeitmöglichkeit im FSJ und BFD muss finanzielle Planungssicherheit für Freiwillige und Träger folgen
Berlin (ots) - Pünktlich zum 60-Jährigen Jubiläum des Freiwilligen Sozialen Jahres am kommenden Montag hat der Deutsche Bundestag heute dem Freiwilligen-Teilzeitgesetz zugestimmt: "Wir begrüßen au...Artikel lesenMedien Camp 2024: Rund 500 junge Talente auf dem Weg in den Journalismus
Berlin (ots) - Wenn Bahn-Chef Richard Lutz, "Zeit Online"-Redakteurin Yasmine M'Barek und "Tagesschau"-Presenterin Amelie Marie Weber auf junge Talente treffen: Über 500 Menschen sind am heutigen Fr...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)