16.10.2023 10:00 | KfW | Finanzen
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KfW-ifo-Kredithürde: Schwierigkeiten für Unternehmen in Kreditverhandlungen wachsen
Frankfurt am Main (ots) -
- 31,7 % der Mittelständler stufen Bankverhalten bei Kreditverhandlungen im 3. Quartal als restriktiv ein
- Kredithürde für Großunternehmen bei 21,3 %
- Kreditnachfrage weiter gedämpft
Die Barrieren auf dem Weg zu einer Bankfinanzierung haben nach Einschätzung der Unternehmen wieder zugenommen - und zwar erheblich. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand macht im 3. Quartal 2023 einen Satz um 6,1 Prozentpunkte nach oben. 31,7 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland stuften das Verhalten ihrer Banken bei Kreditverhandlungen als restriktiv ein. Damit wurde der bisherige Höchstwert seit der Überarbeitung der Befragungsmethodik im Jahr 2017 von 31,3 % aus dem vierten Quartal 2022 leicht übertroffen. Während der Finanzmarktkrise und zu Beginn der 2000er Jahre berichtete jedoch ein noch deutlich höherer Prozentsatz der befragten Unternehmen mit strengeren Kreditzugangsbedingungen konfrontiert zu sein.
Die wachsenden Schwierigkeiten beim Kreditzugang trafen dabei mittelständischen Firmen aus allen Wirtschaftsbereichen. Besonders genau nahmen die die Finanzinstitute die Kreditgesuche aus dem Dienstleistungssektor (32,9 % / +6,4 Prozentpunkte) und dem Verarbeitenden Gewerbe (32,4 % / +7,4 Prozentpunkte) unter die Lupe. Auch die Großunternehmen berichten, dass die Banken erneut strenger geworden sind. Die Kredithürde für diese Größenklasse stieg um 3,4 Prozentpunkte auf 21,3 % an.
"Die Schwierigkeiten der Unternehmen in Kreditverhandlungen wachsen", fasst KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib zusammen. "Dies dürfte zum einen dem anhaltenden Zinsanstieg zuzuschreiben sein. Im Durchschnitt waren für Unternehmenskredite zuletzt mehr als 5 % fällig. Das ist nochmal ein deutlicher Aufschlag gegenüber den 4,7 % vom zweiten Quartal. Zum anderen ist eine weitere Straffung der Kreditvergabepolitik aufgrund der schlechteren wirtschaftlichen Stimmung und einer damit einhergehenden Neubewertung der Risiken durch die Banken plausibel."
Die Kreditnachfrage der Unternehmen bleibt dabei weiterhin gedämpft. Nach den Zuwächsen im Frühling sprachen im 3. Quartal wieder etwas weniger Unternehmen mit ihren Banken über eine Kreditaufnahme. Der Anteil der Befragten, die Verhandlungen über ein Darlehen führten, sank bei den kleinen mittleren Unternehmen auf 20,2 % und bei den Großunternehmen auf 30,4 %. Der Rückgang fiel mit jeweils 1,4 Prozentpunkten jedoch nur gering aus.
Die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde ist abrufbar unter: KfW-ifo-Kredithürde | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Indikatoren/KfW-ifo-Kredith%C3%BCrde/)
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
- 31,7 % der Mittelständler stufen Bankverhalten bei Kreditverhandlungen im 3. Quartal als restriktiv ein
- Kredithürde für Großunternehmen bei 21,3 %
- Kreditnachfrage weiter gedämpft
Die Barrieren auf dem Weg zu einer Bankfinanzierung haben nach Einschätzung der Unternehmen wieder zugenommen - und zwar erheblich. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand macht im 3. Quartal 2023 einen Satz um 6,1 Prozentpunkte nach oben. 31,7 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland stuften das Verhalten ihrer Banken bei Kreditverhandlungen als restriktiv ein. Damit wurde der bisherige Höchstwert seit der Überarbeitung der Befragungsmethodik im Jahr 2017 von 31,3 % aus dem vierten Quartal 2022 leicht übertroffen. Während der Finanzmarktkrise und zu Beginn der 2000er Jahre berichtete jedoch ein noch deutlich höherer Prozentsatz der befragten Unternehmen mit strengeren Kreditzugangsbedingungen konfrontiert zu sein.
Die wachsenden Schwierigkeiten beim Kreditzugang trafen dabei mittelständischen Firmen aus allen Wirtschaftsbereichen. Besonders genau nahmen die die Finanzinstitute die Kreditgesuche aus dem Dienstleistungssektor (32,9 % / +6,4 Prozentpunkte) und dem Verarbeitenden Gewerbe (32,4 % / +7,4 Prozentpunkte) unter die Lupe. Auch die Großunternehmen berichten, dass die Banken erneut strenger geworden sind. Die Kredithürde für diese Größenklasse stieg um 3,4 Prozentpunkte auf 21,3 % an.
"Die Schwierigkeiten der Unternehmen in Kreditverhandlungen wachsen", fasst KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib zusammen. "Dies dürfte zum einen dem anhaltenden Zinsanstieg zuzuschreiben sein. Im Durchschnitt waren für Unternehmenskredite zuletzt mehr als 5 % fällig. Das ist nochmal ein deutlicher Aufschlag gegenüber den 4,7 % vom zweiten Quartal. Zum anderen ist eine weitere Straffung der Kreditvergabepolitik aufgrund der schlechteren wirtschaftlichen Stimmung und einer damit einhergehenden Neubewertung der Risiken durch die Banken plausibel."
Die Kreditnachfrage der Unternehmen bleibt dabei weiterhin gedämpft. Nach den Zuwächsen im Frühling sprachen im 3. Quartal wieder etwas weniger Unternehmen mit ihren Banken über eine Kreditaufnahme. Der Anteil der Befragten, die Verhandlungen über ein Darlehen führten, sank bei den kleinen mittleren Unternehmen auf 20,2 % und bei den Großunternehmen auf 30,4 %. Der Rückgang fiel mit jeweils 1,4 Prozentpunkten jedoch nur gering aus.
Die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde ist abrufbar unter: KfW-ifo-Kredithürde | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Indikatoren/KfW-ifo-Kredith%C3%BCrde/)
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