07.05.2025 06:00 | NDR Norddeutscher Rundfunk | Medien / Kultur
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„Wissen kann man vergessen, aber Fühlen frisst sich tief in die Seele“ – Journalist Hubertus Koch bei „Deutschland3000“ mit Eva Schulz
Hamburg (ots) -
Journalist, Filmemacher und Autor Hubertus Koch spricht in der aktuellen Folge des N-JOY Podcasts „Deutschland3000 – ’ne gute Stunde mit Eva Schulz“ so offen wie selten über seine Suchtvergangenheit, seine journalistischen Einsätze in Krisengebieten und seine Haltung zum Aktivismus. Es ist ein persönliches Gespräch über Schuld, Sinn und die Frage, was guter Journalismus für ihn heute bedeutet.
Zwischen Trauma und Dokumentation
Bekannt wurde Koch durch seine emotionalen Reportagen aus Syrien. Im Gespräch mit Eva Schulz schildert er, wie ihn sein erster Einsatz in einem Kriegsgebiet geprägt habe: „Es hat mich verändert, die konkreten Auswirkungen dieser abstrakten Verhandlungen zu sehen, zu riechen und zu fühlen. Aber was ist schon einfach in einem Kriegsgebiet, wo man hartes Brot zu Suppe einkocht?“ Koch übt auch Selbstkritik: „Als Elendsvoyeur habe ich ihnen die Kamera ins Gesicht gehalten und mich dann aus dem Staub gemacht.“
Sucht als Schattenbegleiter
Fünf Jahre lang sei Hubertus Koch täglich betrunken oder bekifft gewesen – eine Zeit, in der er beruflich dennoch „funktioniert“ habe. Im Gespräch macht er deutlich, wie komplex Suchtverhalten sei: „Die Sucht ist wie Wasser, sie sucht sich schon irgendwie ihren Weg.“ Zur gesellschaftlichen Debatte über die Drogenpolitik sagt er: „Das Problem ist die Sucht und nicht die Droge. Wir arbeiten uns an einzelnen Substanzen ab, anstatt das große Ganze zu sehen.“
Über Nähe und Haltung im Aktivismus
Koch stehe für eine radikal subjektive Form des Journalismus – nah dran, aber mit Haltung. Als Reporter habe er monatelang bei Klimaaktivist*innen in Lützerath und im Dannenröder Forst recherchiert. Dabei gehe es ihm nicht nur um actionreiche Bilder: „Was ist mit den vier Jahren davor, als Tausende einen neuen Gesellschaftsentwurf erprobt haben? Darüber berichtet niemand.“ Er kritisiert die mediale Fokussierung auf die Eskalation von Ereignissen – und die Distanz einiger Redaktionen zur Realität vor Ort: „Ich schlafe bei den Aktivisten in der Halle und bin nicht wie andere Journalisten im Polizeibus unterwegs.“ Er sei sich aber auch bewusst: „Ich bin kein Aktivist. Ich komme, gucke, gehöre zu niemandem und gehe wieder nach Hause.“
Der N-JOY Podcast „Deutschland3000 – 'ne gute Stunde mit Eva Schulz“ mit Hubertus Koch ist ab Mittwoch, 7. Mai, auf allen gängigen Podcast-Plattformen und in der ARD Audiothek unter folgendem Link verfügbar: https://1.ard.de/D3000_Hubertus_Koch?pm
In „Deutschland 3000“ trifft Eva Schulz alle 14 Tage interessante Persönlichkeiten „irgendwo zwischen Pop und Politik“.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Unternehmenskommunikation
Presse und Kommunikation
Mail: presse@ndr.de
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Journalist, Filmemacher und Autor Hubertus Koch spricht in der aktuellen Folge des N-JOY Podcasts „Deutschland3000 – ’ne gute Stunde mit Eva Schulz“ so offen wie selten über seine Suchtvergangenheit, seine journalistischen Einsätze in Krisengebieten und seine Haltung zum Aktivismus. Es ist ein persönliches Gespräch über Schuld, Sinn und die Frage, was guter Journalismus für ihn heute bedeutet.
Zwischen Trauma und Dokumentation
Bekannt wurde Koch durch seine emotionalen Reportagen aus Syrien. Im Gespräch mit Eva Schulz schildert er, wie ihn sein erster Einsatz in einem Kriegsgebiet geprägt habe: „Es hat mich verändert, die konkreten Auswirkungen dieser abstrakten Verhandlungen zu sehen, zu riechen und zu fühlen. Aber was ist schon einfach in einem Kriegsgebiet, wo man hartes Brot zu Suppe einkocht?“ Koch übt auch Selbstkritik: „Als Elendsvoyeur habe ich ihnen die Kamera ins Gesicht gehalten und mich dann aus dem Staub gemacht.“
Sucht als Schattenbegleiter
Fünf Jahre lang sei Hubertus Koch täglich betrunken oder bekifft gewesen – eine Zeit, in der er beruflich dennoch „funktioniert“ habe. Im Gespräch macht er deutlich, wie komplex Suchtverhalten sei: „Die Sucht ist wie Wasser, sie sucht sich schon irgendwie ihren Weg.“ Zur gesellschaftlichen Debatte über die Drogenpolitik sagt er: „Das Problem ist die Sucht und nicht die Droge. Wir arbeiten uns an einzelnen Substanzen ab, anstatt das große Ganze zu sehen.“
Über Nähe und Haltung im Aktivismus
Koch stehe für eine radikal subjektive Form des Journalismus – nah dran, aber mit Haltung. Als Reporter habe er monatelang bei Klimaaktivist*innen in Lützerath und im Dannenröder Forst recherchiert. Dabei gehe es ihm nicht nur um actionreiche Bilder: „Was ist mit den vier Jahren davor, als Tausende einen neuen Gesellschaftsentwurf erprobt haben? Darüber berichtet niemand.“ Er kritisiert die mediale Fokussierung auf die Eskalation von Ereignissen – und die Distanz einiger Redaktionen zur Realität vor Ort: „Ich schlafe bei den Aktivisten in der Halle und bin nicht wie andere Journalisten im Polizeibus unterwegs.“ Er sei sich aber auch bewusst: „Ich bin kein Aktivist. Ich komme, gucke, gehöre zu niemandem und gehe wieder nach Hause.“
Der N-JOY Podcast „Deutschland3000 – 'ne gute Stunde mit Eva Schulz“ mit Hubertus Koch ist ab Mittwoch, 7. Mai, auf allen gängigen Podcast-Plattformen und in der ARD Audiothek unter folgendem Link verfügbar: https://1.ard.de/D3000_Hubertus_Koch?pm
In „Deutschland 3000“ trifft Eva Schulz alle 14 Tage interessante Persönlichkeiten „irgendwo zwischen Pop und Politik“.
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