20.03.2019 18:06 | NDR Norddeutscher Rundfunk | Medien / Kultur
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Deutsche Bank sucht nach Informationslecks innerhalb des eigenen Aufsichtsrats
Hamburg (ots) - Die Deutsche Bank hat nach Information von NDR,
WDR und Süddeutscher Zeitung Ermittlungen aufgenommen, um
Informationslecks innerhalb des eigenen Aufsichtsrats ausfindig zu
machen. Ein Sprecher der Bank bestätigte, dass es die Untersuchungen
gäbe. Zu den Details wollte sich die Bank nicht äußern.
Mit den Vorgängen vertraute Personen berichten, dass für die
Untersuchung auch eine externe Beratungsfirma engagiert worden sei.
Diese habe verdächtige Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter
beziehungsweise Mitglieder des Aufsichtsrats zu Befragungen geladen.
Hintergrund sollen unter anderem Vorfälle gewesen sein, bei denen
Informationen aus dem Aufsichtsrat direkt an Medien weitergegeben
worden waren. Dabei ging es um die Personalie von Christian Sewing,
Nachfolger des vor knapp einem Jahr abgelösten Vorstandsvorsitzenden
John Cryan.
Auf Anfrage wollte sich die Bank dazu konkret nicht äußern. Ein
Sprecher sagte: "Die Arbeiten eines Aufsichtsrats unterliegen der
strafrechtlich geschützten Vertraulichkeit. Der Aufsichtsrat der
Deutschen Bank hat deshalb einstimmig eine Untersuchung in die Wege
geleitet, wie diese künftig am besten sichergestellt werden kann."
Dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank gehören 20 Mitglieder an. Dem
Gremium sitzt Paul Achleitner vor, ehemals Vorstand der Allianz AG.
Er hatte bereits bei der Hauptversammlung im Mai vergangenen Jahres
angebliche Durchstechereien seiner Kolleginnen und Kollegen
kritisiert. Kurz vorher hatte die Bank mitgeteilt, dass Sewing Cryan
an der Spitze des Deutsche-Bank-Vorstands ablösen werde. Die
Bekanntgabe sei auf öffentlichen Druck hin früher als geplant
erfolgt, sagte Achleitner damals: "Wie Sie alle verfolgt haben, gab
es im Zusammenhang mit der Neubestellung der Position des
Vorstandsvorsitzenden eine Reihe von Indiskretionen. Zu Recht sieht
das deutsche Aktienrecht die unbefugte Weitergabe derartiger
Informationen als strafbare Pflichtverletzung." Die Bank werde daher
Strafanzeige gegen Unbekannt stellen, so Achleitner damals.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
i.bents@ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
WDR und Süddeutscher Zeitung Ermittlungen aufgenommen, um
Informationslecks innerhalb des eigenen Aufsichtsrats ausfindig zu
machen. Ein Sprecher der Bank bestätigte, dass es die Untersuchungen
gäbe. Zu den Details wollte sich die Bank nicht äußern.
Mit den Vorgängen vertraute Personen berichten, dass für die
Untersuchung auch eine externe Beratungsfirma engagiert worden sei.
Diese habe verdächtige Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter
beziehungsweise Mitglieder des Aufsichtsrats zu Befragungen geladen.
Hintergrund sollen unter anderem Vorfälle gewesen sein, bei denen
Informationen aus dem Aufsichtsrat direkt an Medien weitergegeben
worden waren. Dabei ging es um die Personalie von Christian Sewing,
Nachfolger des vor knapp einem Jahr abgelösten Vorstandsvorsitzenden
John Cryan.
Auf Anfrage wollte sich die Bank dazu konkret nicht äußern. Ein
Sprecher sagte: "Die Arbeiten eines Aufsichtsrats unterliegen der
strafrechtlich geschützten Vertraulichkeit. Der Aufsichtsrat der
Deutschen Bank hat deshalb einstimmig eine Untersuchung in die Wege
geleitet, wie diese künftig am besten sichergestellt werden kann."
Dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank gehören 20 Mitglieder an. Dem
Gremium sitzt Paul Achleitner vor, ehemals Vorstand der Allianz AG.
Er hatte bereits bei der Hauptversammlung im Mai vergangenen Jahres
angebliche Durchstechereien seiner Kolleginnen und Kollegen
kritisiert. Kurz vorher hatte die Bank mitgeteilt, dass Sewing Cryan
an der Spitze des Deutsche-Bank-Vorstands ablösen werde. Die
Bekanntgabe sei auf öffentlichen Druck hin früher als geplant
erfolgt, sagte Achleitner damals: "Wie Sie alle verfolgt haben, gab
es im Zusammenhang mit der Neubestellung der Position des
Vorstandsvorsitzenden eine Reihe von Indiskretionen. Zu Recht sieht
das deutsche Aktienrecht die unbefugte Weitergabe derartiger
Informationen als strafbare Pflichtverletzung." Die Bank werde daher
Strafanzeige gegen Unbekannt stellen, so Achleitner damals.
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