16.12.2019 08:00 | Statistisches Bundesamt | Wirtschaft
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Steuerpflichtige spendeten 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2015
Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2015 gaben 10,3 Millionen Steuerpflichtige in
Deutschland insgesamt 5,6 Milliarden Euro als Spenden in ihrer Steuererklärung
an. Die tatsächliche Zahl der Spendenden war vermutlich sogar höher, da
steuerlich zusammenveranlagte Ehepaare und Personen in eingetragenen
Lebenspartnerschaften als ein Steuerpflichtiger gezählt werden. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, spendete die Hälfte der
Steuerpflichtigen 120 Euro oder mehr. Dies geht aus Berechnungen der Lohn- und
Einkommensteuerstatistik 2015 hervor, deren Daten erst etwa dreieinhalb Jahre
nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar sind.
Weihnachtszeit ist Spendenzeit
Die freiwillige finanzielle Unterstützung von Projekten oder Organisationen ist
eine wichtige Form von gesellschaftlichem Engagement. Das Spendenvolumen hat von
2007 bis 2015 tendenziell zugenommen, im Mittel lag die jährliche Zunahme bei 4
%. Hierbei ist der Monat Dezember laut Zahlen des Deutschen Spendenrates der mit
Abstand wichtigste Spendenmonat: In der Weihnachtszeit kommen demnach 20 % des
jährlichen Spendenaufkommens zusammen.
Die Bereitschaft zum Spenden steigt mit dem Alter
Der Anteil der Spenderinnen und Spender war im Jahr 2015 bei den 79-Jährigen mit
rund 61 % am höchsten. Auch die Spendenhöhe stieg mit dem Alter an: Während die
Hälfte der 20- bis 30-Jährigen 100 Euro oder mehr spendeten, machte die Hälfte
der über 65-Jährigen sogar mehr als 180 Euro geltend. Bei gemeinsam veranlagten
Ehepaaren wurde in der Regel das Alter des Mannes verwendet.
Einkommensmillionäre spenden mehr, aber im Verhältnis zu ihrem Einkommen weniger
Insgesamt machten 37 % aller Steuerpflichtigen im Jahr 2015 eine Spende in ihrer
Steuererklärung geltend. Mit höherem Einkommen wuchs die Spendenbereitschaft:
Knapp neun von zehn (87 %) der sogenannten Einkommensmillionäre trugen zum
Spendenaufkommen bei. Dabei spendeten sie durchschnittlich 1,5 % ihres
Einkommens, das waren rund 40 000 Euro. Von den Steuerpflichtigen mit Einkünften
zwischen 0 und 5 000 Euro trugen 10 % zum Spendenaufkommen bei. Sie spendeten
durchschnittlich 240 Euro und damit 11 % ihres Einkommens.
Dass Spendenbereitschaft nicht an Einkommensverhältnisse gekoppelt sein muss,
zeigten im Oktober dieses Jahres auch die Ergebnisse der Charities Aid
Foundation (CAF), die in einer Studie über zehn Jahre hinweg Menschen in 126
Ländern nach ihrer Spendenbereitschaft befragt hatte. Während die USA den ersten
Platz belegten, folgte auf Platz zwei Myanmar, auf den Plätzen neun und zehn Sri
Lanka und Indonesien. Deutschland folgte auf Platz 18. Ein hoher Anteil der in
der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik 2015 betrachteten Spenden wird jedoch
durch wenige Großspenderinnen und -spender erbracht. Rund 10 % der
Steuerpflichtigen mit den höchsten Einkünften waren für 42 % des gesamten
Spendenvolumens verantwortlich.
Weitere Informationen zur Spendenbereitschaft in Deutschland auf Basis der Lohn-
und Einkommenssteuerstatistik finden Sie in der aktuellen Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins "WISTA -Wirtschaft und Statistik".
Methodischer Hinweis
Die Berechnungen basieren auf der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2015. Diese
Statistik ist aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa
dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar. Spenden an
politische Parteien oder Stiftungen sind nicht in den Auswertungen enthalten,
ebenso wenig Kleinstspenden, die nicht in der Steuererklärung geltend gemacht
werden.
Steuerpflichtige können bis zu 20 % ihres Gesamtbetrags der Einkünfte als Spende
in ihrer Einkommensteuererklärung steuerlich geltend machen. Darüber
hinausgehende Spenden können als sogenannte Spendenvorträge ins Folgejahr
übertragen werden. Das führte in der Vergangenheit zu Problemen bei der
Auswertung und Interpretation der Spendenhöhe. Das Statistische Bundesamt hat
die Spendenvorträge in der aktuellen WISTA-Ausgabe (06/2019) näher untersucht
und die Spendenkennzahlen um die Spendenvorträge bereinigt.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen
sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de zu finden.
Weitere Auskünfte:
Lohn- und Einkommenssteuerstatistik,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 38 78
www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt:
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/32102/4469733
OTS: Statistisches Bundesamt
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
Deutschland insgesamt 5,6 Milliarden Euro als Spenden in ihrer Steuererklärung
an. Die tatsächliche Zahl der Spendenden war vermutlich sogar höher, da
steuerlich zusammenveranlagte Ehepaare und Personen in eingetragenen
Lebenspartnerschaften als ein Steuerpflichtiger gezählt werden. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, spendete die Hälfte der
Steuerpflichtigen 120 Euro oder mehr. Dies geht aus Berechnungen der Lohn- und
Einkommensteuerstatistik 2015 hervor, deren Daten erst etwa dreieinhalb Jahre
nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar sind.
Weihnachtszeit ist Spendenzeit
Die freiwillige finanzielle Unterstützung von Projekten oder Organisationen ist
eine wichtige Form von gesellschaftlichem Engagement. Das Spendenvolumen hat von
2007 bis 2015 tendenziell zugenommen, im Mittel lag die jährliche Zunahme bei 4
%. Hierbei ist der Monat Dezember laut Zahlen des Deutschen Spendenrates der mit
Abstand wichtigste Spendenmonat: In der Weihnachtszeit kommen demnach 20 % des
jährlichen Spendenaufkommens zusammen.
Die Bereitschaft zum Spenden steigt mit dem Alter
Der Anteil der Spenderinnen und Spender war im Jahr 2015 bei den 79-Jährigen mit
rund 61 % am höchsten. Auch die Spendenhöhe stieg mit dem Alter an: Während die
Hälfte der 20- bis 30-Jährigen 100 Euro oder mehr spendeten, machte die Hälfte
der über 65-Jährigen sogar mehr als 180 Euro geltend. Bei gemeinsam veranlagten
Ehepaaren wurde in der Regel das Alter des Mannes verwendet.
Einkommensmillionäre spenden mehr, aber im Verhältnis zu ihrem Einkommen weniger
Insgesamt machten 37 % aller Steuerpflichtigen im Jahr 2015 eine Spende in ihrer
Steuererklärung geltend. Mit höherem Einkommen wuchs die Spendenbereitschaft:
Knapp neun von zehn (87 %) der sogenannten Einkommensmillionäre trugen zum
Spendenaufkommen bei. Dabei spendeten sie durchschnittlich 1,5 % ihres
Einkommens, das waren rund 40 000 Euro. Von den Steuerpflichtigen mit Einkünften
zwischen 0 und 5 000 Euro trugen 10 % zum Spendenaufkommen bei. Sie spendeten
durchschnittlich 240 Euro und damit 11 % ihres Einkommens.
Dass Spendenbereitschaft nicht an Einkommensverhältnisse gekoppelt sein muss,
zeigten im Oktober dieses Jahres auch die Ergebnisse der Charities Aid
Foundation (CAF), die in einer Studie über zehn Jahre hinweg Menschen in 126
Ländern nach ihrer Spendenbereitschaft befragt hatte. Während die USA den ersten
Platz belegten, folgte auf Platz zwei Myanmar, auf den Plätzen neun und zehn Sri
Lanka und Indonesien. Deutschland folgte auf Platz 18. Ein hoher Anteil der in
der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik 2015 betrachteten Spenden wird jedoch
durch wenige Großspenderinnen und -spender erbracht. Rund 10 % der
Steuerpflichtigen mit den höchsten Einkünften waren für 42 % des gesamten
Spendenvolumens verantwortlich.
Weitere Informationen zur Spendenbereitschaft in Deutschland auf Basis der Lohn-
und Einkommenssteuerstatistik finden Sie in der aktuellen Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins "WISTA -Wirtschaft und Statistik".
Methodischer Hinweis
Die Berechnungen basieren auf der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2015. Diese
Statistik ist aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa
dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfügbar. Spenden an
politische Parteien oder Stiftungen sind nicht in den Auswertungen enthalten,
ebenso wenig Kleinstspenden, die nicht in der Steuererklärung geltend gemacht
werden.
Steuerpflichtige können bis zu 20 % ihres Gesamtbetrags der Einkünfte als Spende
in ihrer Einkommensteuererklärung steuerlich geltend machen. Darüber
hinausgehende Spenden können als sogenannte Spendenvorträge ins Folgejahr
übertragen werden. Das führte in der Vergangenheit zu Problemen bei der
Auswertung und Interpretation der Spendenhöhe. Das Statistische Bundesamt hat
die Spendenvorträge in der aktuellen WISTA-Ausgabe (06/2019) näher untersucht
und die Spendenkennzahlen um die Spendenvorträge bereinigt.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen
sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de zu finden.
Weitere Auskünfte:
Lohn- und Einkommenssteuerstatistik,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 38 78
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Pressekontakt:
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
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