14.02.2019 15:53 | KCM | Wirtschaft
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Bahnbranche startet Programm zur Personalgewinnung / Das Verkehrsministerium unterstützt und fördert das Programm: Jetzt ist Zusammenarbeit gefordert! (FOTO)
Foto: obs/KCM/Thomas Willemsen
Bahnbranche startet Programm zur Personalgewinnung / Das Verkehrsministerium unterstützt und fördert das Programm: Jetzt ist Zusammenarbeit gefordert / Mit ihren Unterschriften unter den Vertrag über die Ausbildungskostenerstattung haben die NRW-Bahnunternehmen und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst heute ihr gemeinsames Engagement zur Fachkräfteausbildung bekräftigt und setzten ein starkes Zeichen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/126213 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/KCM/Thomas Willemsen"
Köln (ots) -
"Fokus Bahn", so heißt das Programm, mit dem das Land
Nordrhein-Westfalen, die Aufgabenträger Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
(VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe
(NWL) sowie die Eisenbahnverkehrsunternehmen die Situation im
Schienenpersonennahverkehr verbessern wollen. Dabei steht der
Personalmangel im Vordergrund. Bei einer Veranstaltung der
Bahnunternehmen in NRW, der "Jobparade" in Düsseldorf, erläuterten
Branchenvertreter die Hintergründe, Inhalte und Ziele des neuen
Programms. Zum Auftakt unterzeichneten die Bahnunternehmen ein
Abkommen über die Erstattung von Ausbildungskosten bei
Unternehmenswechseln.
Für die dreijährige Berufsausbildung der Lokführer (Eisenbahner im
Betriebsdienst) oder auch für eine neun- bis zwölfmonatige
Umschulung, die Quereinsteiger qualifiziert, trägt das jeweilige
Eisenbahnunternehmen die Kosten. Um zu verhindern, dass Unternehmen
aus Angst vor Abwerbeversuchen der Mitbewerber weniger Personal
ausbilden, unterzeichneten die Geschäftsführer der Bahnunternehmen in
NRW eine Selbstverpflichtung zur Erstattung von Ausbildungskosten
untereinander. "Dies funktioniert in etwa so wie die
Ausbildungsvergütung von Profifußballclubs an die ausbildenden
Amateurvereine", erklärt der Programmleiter und Geschäftsführer des
Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe Joachim Künzel. Mit ihren
Unterschriften unter den Vertrag über die
Ausbildungskostenerstattung, so Künzel, bekräftigten die
NRW-Bahnunternehmen ihr gemeinsames Engagement zur
Fachkräfteausbildung und setzten ein starkes Zeichen für eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Bei der Ansprache neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten
die Bahnunternehmen in NRW - Abellio Rail NRW, DB Regio NRW, KEOLIS
Deutschland - eurobahn, National Express, NordWestBahn, Regiobahn,
Rurtalbahn, VIAS Rail und WestfalenBahn - eng zusammen und haben
unter anderem mit der "Jobparade" eine gemeinsame
Arbeitgeber-Kampagne ins Leben gerufen. "Der Fachkräftemangel trifft
nicht nur einzelne Unternehmen, sondern das gesamte System Bahn. Die
Personalgewinnung darf deshalb kein Einzelkampf sein. Hier ist
Zusammenarbeit gefordert", betonte Andree Bach, DB Regio-Chef in NRW.
"Der Betrieb muss sichergestellt sein, das ist die Aufgabe aller
Beteiligten. Deswegen ist es gut, dass die Branche gemeinsam an
Lösungen arbeitet", erklärte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Viele interessierte Fachkräfte und potenzielle Lokführer sind mit
Blick auf die Digitalisierung und Entwicklungen wie dem autonomen
Fahren verunsichert, ob der Beruf langfristig eine Perspektive hat.
"Die Technik ist aber noch lange nicht so weit, dass sie den Menschen
ersetzen kann", erklärte VRR-Vorstand Ronald R. F. Lünser. "Wer heute
bei uns anfängt, kann sein gesamtes Berufsleben in der Bahnbranche in
NRW verbringen, wenn er will", ergänzte Rainer Blüm, Geschäftsführer
der Abellio Rail NRW. Diese Tätigkeiten seien zudem krisenfest,
unterstrich Blüm: "Menschen müssen mobil sein, gerade im Alltag. Der
SPNV ist nicht konjunkturabhängig."
Die "Jobparade" wurde durch Guildo Horn als Testimonial
unterstützt. "Der Nahverkehr auf der Schiene macht Millionen Menschen
mobil. Gleichzeitig bietet die Branche umweltfreundliche Mobilität
und zukunftssichere Arbeitsplätze. Für mich ist diese Kampagne
deshalb eine Herzensangelegenheit", erklärte der Entertainer, der für
sein soziales Engagement bekannt ist und sich wiederholt für den
Nahverkehr in NRW eingesetzt hat.
Personalmangel betrifft alle Bahnunternehmen in NRW und bundesweit
Alle Bahnunternehmen in NRW suchen zurzeit händeringend Personal,
insbesondere Lokführer, Zugbegleiter oder Kundenbetreuer. Ein Grund
dafür ist der demografische Wandel. Das Durchschnittsalter der
Lokführer liegt bei über 50 Jahren. Allein durch den Ausstieg der
rentennahen Jahrgänge werden mittelfristig hunderte neuer Mitarbeiter
gebraucht.
Den Personalmangel spüren inzwischen auch die Fahrgäste:
Landesweit müssen immer häufiger ganze Zugverbindungen ausfallen,
weil Lokführer oder Zugbegleiter erkrankt sind. Wie die Vertreter der
Aufgabenträger für den SPNV, Heiko Sedlaczek für den Nahverkehr
Rheinland (NVR), Joachim Künzel für den Nahverkehr Westfalen-Lippe
(NWL) und Ronald R. F. Lünser für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
(VRR), übereinstimmend betonten, werden die "eigenverschuldeten
Zugausfälle" nicht vergütet. "Für die Unternehmen ist es also weder
zielführend noch wirtschaftlich, Personalressourcen bewusst knapp zu
kalkulieren und Zugausfälle in Kauf zu nehmen", so Sedlaczek.
Fokus Bahn NRW Programm zur Verbesserung der Personalsituation im
SPNV
Programmstart: 1. Januar 2019
Programmdauer: 3 Jahre
Programmpartner: Verkehrsministerium des Landes
Nordrhein-Westfalen, die Aufgabenträger für den SPNV in
Nordrhein-Westfalen - Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR),
Nahverkehr Rheinland (NVR), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) -
Abellio Rail NRW, DB Regio NRW, KEOLIS Deutschland - eurobahn,
National Express, NordWestBahn, Regiobahn, Rurtalbahn, VIAS und
WestfalenBahn
Programmleitung: Joachim Künzel, Geschäftsführer Nahverkehr
Westfalen-Lippe, Rainer Blüm, Geschäftsführer Abellio Rail NRW
Programminhalt: Das Programm beinhaltet aktuell fünf Projekte, um
eine kundenorientierte Angebotsqualität im SPNV Nordrhein-Westfalens
nachhaltig zu sichern.
Maßnahmenpaket Personal
Im Rahmen des Landesprogramms wird ein konkretes Maßnahmenpaket
entwickelt, das auf organisatorischer, betrieblicher und
kommunikativer Ebene effektive Verbesserungen für die
Personalsituation im nordrhein-westfälischen SPNV erwirkt.
Das betrifft u.a.
- die Umsetzung überbetrieblicher Qualifizierungskooperationen,
z. B. die Zusammenführung von Trainings-, Aus- und
Weiterbildungsbedarfen der EVU zur besseren Auslastung von
Angeboten der Ausbildungsträger
- die Einrichtung eines fahrgastorientierten,
unternehmensunabhängigen Störfallmanagements in der
Betriebszentrale Duisburg, in der Info-Manager aus allen
Unternehmen zur gezielten Fahrgastinformation zusammenarbeiten
- die Planung und Realisierung der gemeinsamen Branchenkampagne
"Dieser Job ist der Hit" und der ersten Jobparade in Düsseldorf
- die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Erstattung
von Ausbildungskosten
Statements der Beteiligten:
Joachim Künzel, Geschäftsführer Zweckverband Nahverkehr
Westfalen-Lippe (NWL), Programmleitung Landesprogramm "Fokus
Fahrgast":
"Der Fahrgast schaut nicht auf das einzelne Bahnunternehmen,
sondern auf das System SPNV. Dieses muss daher in Gänze
funktionieren. Aus diesem Grund müssen sämtliche Akteure im
NRW-Nahverkehr eng zusammenarbeiten und strukturelle Probleme, wie z.
B. den Fachkräftemangel, gemeinsam abbauen."
Rainer Blüm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail
NRW, Programmleitung Landesprogramm "Fokus Fahrgast":
"Im SPNV sind die Bahnen in NRW der Taktgeber für Millionen von
Pendlern. Hier müssen wir als Branche eng zusammenarbeiten, um allen
Fahrgästen ein zuverlässiges System anbieten zu können. Dafür sind
wir natürlich auf die Leistung unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auf den Zügen angewiesen. Mit der Unterzeichnung des
Vertrags über die Ausbildungskostenerstattung verpflichten wir uns -
als EVU des Landes - gemeinsam für die Sicherstellung einer starken
Leistung auf den Schienen in NRW. Ein wichtiger Schritt und eine
essenzielle Basis für die Zukunft unserer Branche!",
Anne Mathieu, Geschäftsführerin KEOLIS Deutschland:
"Triebfahrzeugführer werden auch in Zukunft den größten Teil der
Fahrgäste und Güter auf der Schiene transportieren. Autonomes Fahren
löst den Fahrer nicht ab, vielmehr schaffen die selbstfahrenden
Bahnen zusätzliche Kapazitäten und Angebote.Trotz hervorragender
Berufsaussichten entscheiden sich immer weniger Menschen für diesen
anspruchsvollen Beruf. Allerdings wird die Nachfrage nach
Verkehrsdienstleistungen immer größer, sowohl im Personen- als auch
im Güterverkehr. Darüber hinaus gibt es sehr gute Karriere- und
Weiterentwicklungsmöglichkeiten. So ist eine Karriere vom
Triebfahrzeugführer bis hin zum Geschäftsführer keine Seltenheit."
Marcel Winter, Geschäftsführer National Express Rail:
"Gerade jetzt, wo es immer wichtiger wird, den Beruf des
Triebfahrzeugführers attraktiver zu machen, freuen wir uns über eine
erfolgreiche Kampagne und die Zusammenarbeit der
Eisenbahnverkehrsunternehmen. Wir dürfen nicht aus den Augen
verlieren, dass die Problematik des Lokführermangels die gesamte
Branche betrifft - nur ein gemeinsames Handeln wird so in Zukunft
einen reibungslosen Ablauf im Eisenbahn- und Güterverkehr
gewährleisten. Nicht nur potenzielle Arbeitnehmer müssen von einer
zukunftssicheren Arbeit profitieren können, auch Pendler und
Gelegenheitsfahrer sollen in Zukunft weiterhin die Chance haben,
durch ein verlässliches und attraktives SPNV, das Auto stehen zu
lassen." Dr. Rolf Erfurt, Geschäftsführer der NordWestBahn: "Der
Verkehr auf der Schiene wächst - wir sind eine echte Wachstumsbranche
und bieten attraktive und zukunftssichere Arbeitsplätze. Auch
Quereinsteiger aus anderen Branchen für die Ausbildung zum Lokführer,
Zugbegleiter, Disponent oder Werkstattmitarbeiter sind herzlich
willkommen."
Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher der VRR AöR:
"Der Personalmangel betrifft die gesamte Branche. Deshalb freuen
wir uns, dass alle Nahverkehrsakteure nun gemeinsam Lösungen finden,
wie wir das gesamte Berufsfeld attraktiver für Bewerberinnen und
Bewerber machen. Das gilt für Lokführer und Kundenbetreuer
gleichermaßen. Grundvoraussetzung für einen funktionierenden
Nahverkehr auf der Schiene ist, dass alle an einem Strang ziehen -
trotz allen Wettbewerbs. Denn nur so können wir unseren Fahrgästen
attraktive und vor allem verlässliche Leistungen bieten."
Thomas Kopp, Geschäftsführer der WestfalenBahn GmbH:
"Die Eisenbahnverkehrsunternehmen haben gegenüber den Fahrgästen
ein langfristiges Beförderungsversprechen abgegeben und sind somit
weiterhin gut beraten, als wichtigste und zukunftsorientierte
Arbeitgeber für die vielseitigen Ausbildungen und
Weiterbildungsmöglichkeiten engagiert zu werben."
Pressekontakt:
Kompetenzcenter Marketing NRW
c/o Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH
Herr Holger Klein
Glockengasse 37-39
50667 Köln
Original-Content von: KCM, übermittelt durch news aktuell
"Fokus Bahn", so heißt das Programm, mit dem das Land
Nordrhein-Westfalen, die Aufgabenträger Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
(VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe
(NWL) sowie die Eisenbahnverkehrsunternehmen die Situation im
Schienenpersonennahverkehr verbessern wollen. Dabei steht der
Personalmangel im Vordergrund. Bei einer Veranstaltung der
Bahnunternehmen in NRW, der "Jobparade" in Düsseldorf, erläuterten
Branchenvertreter die Hintergründe, Inhalte und Ziele des neuen
Programms. Zum Auftakt unterzeichneten die Bahnunternehmen ein
Abkommen über die Erstattung von Ausbildungskosten bei
Unternehmenswechseln.
Für die dreijährige Berufsausbildung der Lokführer (Eisenbahner im
Betriebsdienst) oder auch für eine neun- bis zwölfmonatige
Umschulung, die Quereinsteiger qualifiziert, trägt das jeweilige
Eisenbahnunternehmen die Kosten. Um zu verhindern, dass Unternehmen
aus Angst vor Abwerbeversuchen der Mitbewerber weniger Personal
ausbilden, unterzeichneten die Geschäftsführer der Bahnunternehmen in
NRW eine Selbstverpflichtung zur Erstattung von Ausbildungskosten
untereinander. "Dies funktioniert in etwa so wie die
Ausbildungsvergütung von Profifußballclubs an die ausbildenden
Amateurvereine", erklärt der Programmleiter und Geschäftsführer des
Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe Joachim Künzel. Mit ihren
Unterschriften unter den Vertrag über die
Ausbildungskostenerstattung, so Künzel, bekräftigten die
NRW-Bahnunternehmen ihr gemeinsames Engagement zur
Fachkräfteausbildung und setzten ein starkes Zeichen für eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Bei der Ansprache neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten
die Bahnunternehmen in NRW - Abellio Rail NRW, DB Regio NRW, KEOLIS
Deutschland - eurobahn, National Express, NordWestBahn, Regiobahn,
Rurtalbahn, VIAS Rail und WestfalenBahn - eng zusammen und haben
unter anderem mit der "Jobparade" eine gemeinsame
Arbeitgeber-Kampagne ins Leben gerufen. "Der Fachkräftemangel trifft
nicht nur einzelne Unternehmen, sondern das gesamte System Bahn. Die
Personalgewinnung darf deshalb kein Einzelkampf sein. Hier ist
Zusammenarbeit gefordert", betonte Andree Bach, DB Regio-Chef in NRW.
"Der Betrieb muss sichergestellt sein, das ist die Aufgabe aller
Beteiligten. Deswegen ist es gut, dass die Branche gemeinsam an
Lösungen arbeitet", erklärte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Viele interessierte Fachkräfte und potenzielle Lokführer sind mit
Blick auf die Digitalisierung und Entwicklungen wie dem autonomen
Fahren verunsichert, ob der Beruf langfristig eine Perspektive hat.
"Die Technik ist aber noch lange nicht so weit, dass sie den Menschen
ersetzen kann", erklärte VRR-Vorstand Ronald R. F. Lünser. "Wer heute
bei uns anfängt, kann sein gesamtes Berufsleben in der Bahnbranche in
NRW verbringen, wenn er will", ergänzte Rainer Blüm, Geschäftsführer
der Abellio Rail NRW. Diese Tätigkeiten seien zudem krisenfest,
unterstrich Blüm: "Menschen müssen mobil sein, gerade im Alltag. Der
SPNV ist nicht konjunkturabhängig."
Die "Jobparade" wurde durch Guildo Horn als Testimonial
unterstützt. "Der Nahverkehr auf der Schiene macht Millionen Menschen
mobil. Gleichzeitig bietet die Branche umweltfreundliche Mobilität
und zukunftssichere Arbeitsplätze. Für mich ist diese Kampagne
deshalb eine Herzensangelegenheit", erklärte der Entertainer, der für
sein soziales Engagement bekannt ist und sich wiederholt für den
Nahverkehr in NRW eingesetzt hat.
Personalmangel betrifft alle Bahnunternehmen in NRW und bundesweit
Alle Bahnunternehmen in NRW suchen zurzeit händeringend Personal,
insbesondere Lokführer, Zugbegleiter oder Kundenbetreuer. Ein Grund
dafür ist der demografische Wandel. Das Durchschnittsalter der
Lokführer liegt bei über 50 Jahren. Allein durch den Ausstieg der
rentennahen Jahrgänge werden mittelfristig hunderte neuer Mitarbeiter
gebraucht.
Den Personalmangel spüren inzwischen auch die Fahrgäste:
Landesweit müssen immer häufiger ganze Zugverbindungen ausfallen,
weil Lokführer oder Zugbegleiter erkrankt sind. Wie die Vertreter der
Aufgabenträger für den SPNV, Heiko Sedlaczek für den Nahverkehr
Rheinland (NVR), Joachim Künzel für den Nahverkehr Westfalen-Lippe
(NWL) und Ronald R. F. Lünser für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
(VRR), übereinstimmend betonten, werden die "eigenverschuldeten
Zugausfälle" nicht vergütet. "Für die Unternehmen ist es also weder
zielführend noch wirtschaftlich, Personalressourcen bewusst knapp zu
kalkulieren und Zugausfälle in Kauf zu nehmen", so Sedlaczek.
Fokus Bahn NRW Programm zur Verbesserung der Personalsituation im
SPNV
Programmstart: 1. Januar 2019
Programmdauer: 3 Jahre
Programmpartner: Verkehrsministerium des Landes
Nordrhein-Westfalen, die Aufgabenträger für den SPNV in
Nordrhein-Westfalen - Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR),
Nahverkehr Rheinland (NVR), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) -
Abellio Rail NRW, DB Regio NRW, KEOLIS Deutschland - eurobahn,
National Express, NordWestBahn, Regiobahn, Rurtalbahn, VIAS und
WestfalenBahn
Programmleitung: Joachim Künzel, Geschäftsführer Nahverkehr
Westfalen-Lippe, Rainer Blüm, Geschäftsführer Abellio Rail NRW
Programminhalt: Das Programm beinhaltet aktuell fünf Projekte, um
eine kundenorientierte Angebotsqualität im SPNV Nordrhein-Westfalens
nachhaltig zu sichern.
Maßnahmenpaket Personal
Im Rahmen des Landesprogramms wird ein konkretes Maßnahmenpaket
entwickelt, das auf organisatorischer, betrieblicher und
kommunikativer Ebene effektive Verbesserungen für die
Personalsituation im nordrhein-westfälischen SPNV erwirkt.
Das betrifft u.a.
- die Umsetzung überbetrieblicher Qualifizierungskooperationen,
z. B. die Zusammenführung von Trainings-, Aus- und
Weiterbildungsbedarfen der EVU zur besseren Auslastung von
Angeboten der Ausbildungsträger
- die Einrichtung eines fahrgastorientierten,
unternehmensunabhängigen Störfallmanagements in der
Betriebszentrale Duisburg, in der Info-Manager aus allen
Unternehmen zur gezielten Fahrgastinformation zusammenarbeiten
- die Planung und Realisierung der gemeinsamen Branchenkampagne
"Dieser Job ist der Hit" und der ersten Jobparade in Düsseldorf
- die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Erstattung
von Ausbildungskosten
Statements der Beteiligten:
Joachim Künzel, Geschäftsführer Zweckverband Nahverkehr
Westfalen-Lippe (NWL), Programmleitung Landesprogramm "Fokus
Fahrgast":
"Der Fahrgast schaut nicht auf das einzelne Bahnunternehmen,
sondern auf das System SPNV. Dieses muss daher in Gänze
funktionieren. Aus diesem Grund müssen sämtliche Akteure im
NRW-Nahverkehr eng zusammenarbeiten und strukturelle Probleme, wie z.
B. den Fachkräftemangel, gemeinsam abbauen."
Rainer Blüm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail
NRW, Programmleitung Landesprogramm "Fokus Fahrgast":
"Im SPNV sind die Bahnen in NRW der Taktgeber für Millionen von
Pendlern. Hier müssen wir als Branche eng zusammenarbeiten, um allen
Fahrgästen ein zuverlässiges System anbieten zu können. Dafür sind
wir natürlich auf die Leistung unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auf den Zügen angewiesen. Mit der Unterzeichnung des
Vertrags über die Ausbildungskostenerstattung verpflichten wir uns -
als EVU des Landes - gemeinsam für die Sicherstellung einer starken
Leistung auf den Schienen in NRW. Ein wichtiger Schritt und eine
essenzielle Basis für die Zukunft unserer Branche!",
Anne Mathieu, Geschäftsführerin KEOLIS Deutschland:
"Triebfahrzeugführer werden auch in Zukunft den größten Teil der
Fahrgäste und Güter auf der Schiene transportieren. Autonomes Fahren
löst den Fahrer nicht ab, vielmehr schaffen die selbstfahrenden
Bahnen zusätzliche Kapazitäten und Angebote.Trotz hervorragender
Berufsaussichten entscheiden sich immer weniger Menschen für diesen
anspruchsvollen Beruf. Allerdings wird die Nachfrage nach
Verkehrsdienstleistungen immer größer, sowohl im Personen- als auch
im Güterverkehr. Darüber hinaus gibt es sehr gute Karriere- und
Weiterentwicklungsmöglichkeiten. So ist eine Karriere vom
Triebfahrzeugführer bis hin zum Geschäftsführer keine Seltenheit."
Marcel Winter, Geschäftsführer National Express Rail:
"Gerade jetzt, wo es immer wichtiger wird, den Beruf des
Triebfahrzeugführers attraktiver zu machen, freuen wir uns über eine
erfolgreiche Kampagne und die Zusammenarbeit der
Eisenbahnverkehrsunternehmen. Wir dürfen nicht aus den Augen
verlieren, dass die Problematik des Lokführermangels die gesamte
Branche betrifft - nur ein gemeinsames Handeln wird so in Zukunft
einen reibungslosen Ablauf im Eisenbahn- und Güterverkehr
gewährleisten. Nicht nur potenzielle Arbeitnehmer müssen von einer
zukunftssicheren Arbeit profitieren können, auch Pendler und
Gelegenheitsfahrer sollen in Zukunft weiterhin die Chance haben,
durch ein verlässliches und attraktives SPNV, das Auto stehen zu
lassen." Dr. Rolf Erfurt, Geschäftsführer der NordWestBahn: "Der
Verkehr auf der Schiene wächst - wir sind eine echte Wachstumsbranche
und bieten attraktive und zukunftssichere Arbeitsplätze. Auch
Quereinsteiger aus anderen Branchen für die Ausbildung zum Lokführer,
Zugbegleiter, Disponent oder Werkstattmitarbeiter sind herzlich
willkommen."
Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher der VRR AöR:
"Der Personalmangel betrifft die gesamte Branche. Deshalb freuen
wir uns, dass alle Nahverkehrsakteure nun gemeinsam Lösungen finden,
wie wir das gesamte Berufsfeld attraktiver für Bewerberinnen und
Bewerber machen. Das gilt für Lokführer und Kundenbetreuer
gleichermaßen. Grundvoraussetzung für einen funktionierenden
Nahverkehr auf der Schiene ist, dass alle an einem Strang ziehen -
trotz allen Wettbewerbs. Denn nur so können wir unseren Fahrgästen
attraktive und vor allem verlässliche Leistungen bieten."
Thomas Kopp, Geschäftsführer der WestfalenBahn GmbH:
"Die Eisenbahnverkehrsunternehmen haben gegenüber den Fahrgästen
ein langfristiges Beförderungsversprechen abgegeben und sind somit
weiterhin gut beraten, als wichtigste und zukunftsorientierte
Arbeitgeber für die vielseitigen Ausbildungen und
Weiterbildungsmöglichkeiten engagiert zu werben."
Pressekontakt:
Kompetenzcenter Marketing NRW
c/o Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH
Herr Holger Klein
Glockengasse 37-39
50667 Köln
Original-Content von: KCM, übermittelt durch news aktuell
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