30.11.2024 10:00 | Deutsche Umwelthilfe e.V. | Umwelt
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Kerzencheck der Deutschen Umwelthilfe: Verbraucherinnen und Verbraucher werden über Nachhaltigkeit im Dunkeln gelassen
Berlin (ots) -
- DUH hat 58 Hersteller und Anbieter untersucht: Immer mehr geben keine Auskunft über Palmöleinsatz, fossiles Paraffin noch immer weit verbreitet
- Positivbeispiele Ikea, Norma und Bio Company setzen auf streng zertifiziertes Palmöl, Negativbeispiele wie Rossmann und Hornbach betreiben lediglich Zertifikatehandel
- DUH fordert Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe, um bewusste Kaufentscheidungen zu ermöglichen
Verbraucherinnen und Verbrauchern wird es weiterhin schwer gemacht zu erkennen, ob sie beim Kerzenkauf zu Regenwaldzerstörung und der Klimakrise beitragen. Das zeigt der 3. Kerzencheck, für den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) 58 Kerzenhersteller und -anbieter zu genutzten Rohstoffen, deren Nachhaltigkeit sowie der Kennzeichnung befragt hat. Trotz teils schon vor drei Jahren getroffenen Zusagen gibt es kaum Fortschritte bei der Kennzeichnung der genutzten Rohstoffe. So geben beispielsweise 18 befragte Unternehmen an, fossiles Paraffin zu verwenden - entsprechend gekennzeichnet und damit auch für Kundinnen und Kunden erkennbar ist dies jedoch nur in fünf Fällen. Palmöl wird bei weniger als jeder zweiten palmölhaltigen Kerze gekennzeichnet.
Nur 11 der 58 Unternehmen verwenden nach eigenen Angaben ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl - das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum letzten Kerzencheck aus dem Jahr 2021: Damals waren es 20 von 52. Sieben Unternehmen verzichten ganz auf Palmöl. Das macht deren Kerzen jedoch nicht automatisch umweltfreundlicher. Denn Ölpalmen liefern pro Hektar besonders viel Pflanzenöl. Ein vollständiger Verzicht würde die Umweltbelastungen lediglich auf fossiles Paraffin oder weniger effiziente Rohstoffe wie Raps- und Sojaöl verlagern. Stattdessen ist entscheidend, dass nur Palmöl mit strengen Nachhaltigkeitskriterien für Kerzen verwendet wird.
Die DUH fordert eine verpflichtende Deklaration, damit für Verbraucherinnen und Verbraucher ersichtlich ist, ob Palmöl oder ein anderer nachwachsender Rohstoff enthalten und nachhaltig ist.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Es ist alarmierend, dass mit rund 60 Prozent immer mehr der befragten Unternehmen verschweigen, ob ihre Kerzen Palmöl enthalten und ob dieses aus nachhaltigem Anbau stammt. Wir fordern eine europaweite Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe in Kerzen, damit Verbraucherinnen und Verbraucher bewusste Kaufentscheidungen treffen können. Wir empfehlen allen Menschen, die gerade jetzt in der Adventszeit nicht auf Kerzen verzichten möchten, auf nachhaltig zertifizierte Rohstoffe zu achten. Unser Kerzencheck hilft ihnen dabei ganz konkret."
Vier Unternehmen haben sich in der diesjährigen Abfrage positiv hervorgetan: Ikea, Norma, Bio Company und Gebrüder Müller Kerzenfabrik setzen ausschließlich auf Palmöl-Zertifizierungen mit hohen Nachhaltigkeitsstandards.
Mehr als die Hälfte der abgefragten Unternehmen, insgesamt 25, setzen auf völlige Intransparenz und haben auf die Anfrage der DUH überhaupt nicht reagiert. Zu den Schlusslichtern unter denen, die geantwortet haben, zählen der Verbrauchsartikelhersteller Papstar, die Drogeriemarktkette Rossmann sowie der Baumarktriese Hornbach. Rossmann setzt weiterhin auf Palmöl ohne Zertifizierung und erwirbt anschließend Zertifikate in der gleichen Menge. Jegliche Kennzeichnung bleibt aus - ebenso bei der Konkurrenzkette dm. Auch Hornbach erlaubt weiterhin den Zertifikatehandel und betreibt keine weiteren Maßnahmen für mehr Transparenz.
Hintergrund:
Etwa 9 Prozent des in Deutschland verwendeten Palmöls wurden 2019 in Kerzen verarbeitet - doch nur 40 Prozent davon stammen von zertifiziert nachhaltigen, entwaldungsfreien Plantagen. Voraussichtlich am 30. Dezember 2025 tritt die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte in Kraft. Ab dann muss das Palmöl bis zur Anbaufläche zurückzuverfolgen sein sowie ein Nachweis darüber vorliegen, dass die Fläche nicht nach dem 1. Januar 2020 entwaldet wurde.
Links:
Zum Kerzencheck: https://l.duh.de/p241130a
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
- DUH hat 58 Hersteller und Anbieter untersucht: Immer mehr geben keine Auskunft über Palmöleinsatz, fossiles Paraffin noch immer weit verbreitet
- Positivbeispiele Ikea, Norma und Bio Company setzen auf streng zertifiziertes Palmöl, Negativbeispiele wie Rossmann und Hornbach betreiben lediglich Zertifikatehandel
- DUH fordert Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe, um bewusste Kaufentscheidungen zu ermöglichen
Verbraucherinnen und Verbrauchern wird es weiterhin schwer gemacht zu erkennen, ob sie beim Kerzenkauf zu Regenwaldzerstörung und der Klimakrise beitragen. Das zeigt der 3. Kerzencheck, für den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) 58 Kerzenhersteller und -anbieter zu genutzten Rohstoffen, deren Nachhaltigkeit sowie der Kennzeichnung befragt hat. Trotz teils schon vor drei Jahren getroffenen Zusagen gibt es kaum Fortschritte bei der Kennzeichnung der genutzten Rohstoffe. So geben beispielsweise 18 befragte Unternehmen an, fossiles Paraffin zu verwenden - entsprechend gekennzeichnet und damit auch für Kundinnen und Kunden erkennbar ist dies jedoch nur in fünf Fällen. Palmöl wird bei weniger als jeder zweiten palmölhaltigen Kerze gekennzeichnet.
Nur 11 der 58 Unternehmen verwenden nach eigenen Angaben ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl - das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum letzten Kerzencheck aus dem Jahr 2021: Damals waren es 20 von 52. Sieben Unternehmen verzichten ganz auf Palmöl. Das macht deren Kerzen jedoch nicht automatisch umweltfreundlicher. Denn Ölpalmen liefern pro Hektar besonders viel Pflanzenöl. Ein vollständiger Verzicht würde die Umweltbelastungen lediglich auf fossiles Paraffin oder weniger effiziente Rohstoffe wie Raps- und Sojaöl verlagern. Stattdessen ist entscheidend, dass nur Palmöl mit strengen Nachhaltigkeitskriterien für Kerzen verwendet wird.
Die DUH fordert eine verpflichtende Deklaration, damit für Verbraucherinnen und Verbraucher ersichtlich ist, ob Palmöl oder ein anderer nachwachsender Rohstoff enthalten und nachhaltig ist.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Es ist alarmierend, dass mit rund 60 Prozent immer mehr der befragten Unternehmen verschweigen, ob ihre Kerzen Palmöl enthalten und ob dieses aus nachhaltigem Anbau stammt. Wir fordern eine europaweite Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe in Kerzen, damit Verbraucherinnen und Verbraucher bewusste Kaufentscheidungen treffen können. Wir empfehlen allen Menschen, die gerade jetzt in der Adventszeit nicht auf Kerzen verzichten möchten, auf nachhaltig zertifizierte Rohstoffe zu achten. Unser Kerzencheck hilft ihnen dabei ganz konkret."
Vier Unternehmen haben sich in der diesjährigen Abfrage positiv hervorgetan: Ikea, Norma, Bio Company und Gebrüder Müller Kerzenfabrik setzen ausschließlich auf Palmöl-Zertifizierungen mit hohen Nachhaltigkeitsstandards.
Mehr als die Hälfte der abgefragten Unternehmen, insgesamt 25, setzen auf völlige Intransparenz und haben auf die Anfrage der DUH überhaupt nicht reagiert. Zu den Schlusslichtern unter denen, die geantwortet haben, zählen der Verbrauchsartikelhersteller Papstar, die Drogeriemarktkette Rossmann sowie der Baumarktriese Hornbach. Rossmann setzt weiterhin auf Palmöl ohne Zertifizierung und erwirbt anschließend Zertifikate in der gleichen Menge. Jegliche Kennzeichnung bleibt aus - ebenso bei der Konkurrenzkette dm. Auch Hornbach erlaubt weiterhin den Zertifikatehandel und betreibt keine weiteren Maßnahmen für mehr Transparenz.
Hintergrund:
Etwa 9 Prozent des in Deutschland verwendeten Palmöls wurden 2019 in Kerzen verarbeitet - doch nur 40 Prozent davon stammen von zertifiziert nachhaltigen, entwaldungsfreien Plantagen. Voraussichtlich am 30. Dezember 2025 tritt die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte in Kraft. Ab dann muss das Palmöl bis zur Anbaufläche zurückzuverfolgen sein sowie ein Nachweis darüber vorliegen, dass die Fläche nicht nach dem 1. Januar 2020 entwaldet wurde.
Links:
Zum Kerzencheck: https://l.duh.de/p241130a
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
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