17.07.2024 09:30 | CARE Deutschland e.V. | Soziales
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CARE: DR Kongo ist wahr gewordener Albtraum für Frauen und Mädchen / Ausbeutung und sexualisierte Gewalt nehmen zu
Madame Bora Kubuya in einem Camp in der DR Kongo mit ihrer Essensration, die sie von CARE erhalten hat / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6745 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Bonn (ots) -
Die anhaltenden Kämpfe in der Demokratischen Republik Kongo führen zu einer verheerenden humanitären Krise, über die kaum berichtet wird. Frauen und Mädchen leiden am meisten, Berichte über sexualisierte und körperliche Gewalt haben alarmierend zugenommen. Über 7,3 Millionen Vertriebene und insgesamt 25,4 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, kämpfen täglich ums Überleben. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen und Mädchen.
"Die Realität für Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo ist ein wahr gewordener Albtraum", sagt Sidibe Kadidia, CARE-Länderdirektorin für die Demokratische Republik Kongo. "Wir begrüßen den humanitären Waffenstillstand. Jetzt müssen sich alle Parteien dafür einsetzen, dass dieser Waffenstillstand von Dauer ist. Zudem besteht dringender Bedarf an mehr geschlechtsspezifischer humanitärer Hilfe, die den Schutz, die Gesundheit und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt stellt." Die Realität ist jedoch eine andere: Eine massive Finanzierungslücke bedroht die gesamte humanitäre Hilfe in der DR Kongo, da bislang nur 26 Prozent des Bedarfsplans für 2024 finanziert sind.
"Frauen werden vergewaltigt und können aus Angst, stigmatisiert zu werden, mit niemandem über den erlebten Horror sprechen", sagt Nelly Kongo, Gründerin von Congolese Families for Joy, einer CARE-Partnerorganisation. "Andere müssen heiraten oder sich prostituieren, um zu überleben. Da es an angemessenen Unterkünften mangelt, schlafen viele Familien kaum geschützt im Freien, was die Kinder der Gefahr einer Entführung aussetzt. Aufgrund der sexualisierten Gewalt grassieren sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten. Die Lage ist katastrophal und wird sich noch weiter verschlechtern, wenn nicht dringend etwas unternommen wird."
In und um die Vertriebenencamps in Lushagala und Kanyarucinya, in denen CARE gemeinsam mit Partnern tätig ist, werden im Durchschnitt 20 Fälle von sexualisierter und körperlicher Gewalt am Tag gemeldet. Über 90 Prozent der Opfer sind Frauen und Mädchen. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer an Übergriffen liegt weit höher. Statt in die Schule zu gehen, sind viele Mädchen gezwungen, in den Bordellen zu arbeiten, die in und um die Camps stark zugenommen haben. Mit dem durchschnittlichen Verdienst von nur einem Dollar pro Tag unterstützen sie so ihre Familien.
Berichte von sogenanntem Überlebenssex, dem Tausch von Sex gegen überlebensnotwendige Güter, und Vergewaltigungen von Kindern haben in diesen Gebieten zugenommen. Auch die Zahl an Frühverheiratungen steigt in Lushagala und Kanyarucinya, wodurch frühe und ungewollte Schwangerschaften an der Tagesordnung sind.
Der ungehinderte Zugang für humanitäre Hilfe ist entscheidend, um das Leiden von Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo zu lindern. Darüber hinaus sind sichere Orte für die Überlebenden wichtig, an denen sie heilen und psychosoziale Unterstützung erhalten können.
_______
Hinweis an Redaktionen: Englischsprachige Interviewpartner:innen können vermittelt werden
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland e.V.
Uta Gaiser-Hood
Mobil: +49 (0) 179 100 17 19
E-Mail: gaiserhood@care.de
Original-Content von: CARE Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Die anhaltenden Kämpfe in der Demokratischen Republik Kongo führen zu einer verheerenden humanitären Krise, über die kaum berichtet wird. Frauen und Mädchen leiden am meisten, Berichte über sexualisierte und körperliche Gewalt haben alarmierend zugenommen. Über 7,3 Millionen Vertriebene und insgesamt 25,4 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, kämpfen täglich ums Überleben. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen und Mädchen.
"Die Realität für Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo ist ein wahr gewordener Albtraum", sagt Sidibe Kadidia, CARE-Länderdirektorin für die Demokratische Republik Kongo. "Wir begrüßen den humanitären Waffenstillstand. Jetzt müssen sich alle Parteien dafür einsetzen, dass dieser Waffenstillstand von Dauer ist. Zudem besteht dringender Bedarf an mehr geschlechtsspezifischer humanitärer Hilfe, die den Schutz, die Gesundheit und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt stellt." Die Realität ist jedoch eine andere: Eine massive Finanzierungslücke bedroht die gesamte humanitäre Hilfe in der DR Kongo, da bislang nur 26 Prozent des Bedarfsplans für 2024 finanziert sind.
"Frauen werden vergewaltigt und können aus Angst, stigmatisiert zu werden, mit niemandem über den erlebten Horror sprechen", sagt Nelly Kongo, Gründerin von Congolese Families for Joy, einer CARE-Partnerorganisation. "Andere müssen heiraten oder sich prostituieren, um zu überleben. Da es an angemessenen Unterkünften mangelt, schlafen viele Familien kaum geschützt im Freien, was die Kinder der Gefahr einer Entführung aussetzt. Aufgrund der sexualisierten Gewalt grassieren sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten. Die Lage ist katastrophal und wird sich noch weiter verschlechtern, wenn nicht dringend etwas unternommen wird."
In und um die Vertriebenencamps in Lushagala und Kanyarucinya, in denen CARE gemeinsam mit Partnern tätig ist, werden im Durchschnitt 20 Fälle von sexualisierter und körperlicher Gewalt am Tag gemeldet. Über 90 Prozent der Opfer sind Frauen und Mädchen. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer an Übergriffen liegt weit höher. Statt in die Schule zu gehen, sind viele Mädchen gezwungen, in den Bordellen zu arbeiten, die in und um die Camps stark zugenommen haben. Mit dem durchschnittlichen Verdienst von nur einem Dollar pro Tag unterstützen sie so ihre Familien.
Berichte von sogenanntem Überlebenssex, dem Tausch von Sex gegen überlebensnotwendige Güter, und Vergewaltigungen von Kindern haben in diesen Gebieten zugenommen. Auch die Zahl an Frühverheiratungen steigt in Lushagala und Kanyarucinya, wodurch frühe und ungewollte Schwangerschaften an der Tagesordnung sind.
Der ungehinderte Zugang für humanitäre Hilfe ist entscheidend, um das Leiden von Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo zu lindern. Darüber hinaus sind sichere Orte für die Überlebenden wichtig, an denen sie heilen und psychosoziale Unterstützung erhalten können.
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Hinweis an Redaktionen: Englischsprachige Interviewpartner:innen können vermittelt werden
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Uta Gaiser-Hood
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