11.10.2019 21:05 | Neue Westfälische (Bielefeld) | Presseschau
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Neue Westfälische (Bielefeld): Friedensnobelpreis Weise Entscheidung Carsten Heil
Bielefeld (ots) - Nein, es ist nicht alles gut in Äthiopien.
Armut, hohe Arbeitslosigkeit, Korruption und zahlreiche ethnische
Konflikte bestimmen den Alltag. Das Land am Horn von Afrika mit 100
Millionen Einwohnern hat noch einen weiten Weg vor sich. Deshalb ist
es eine weise Entscheidung des Nobel-Komitees, dem äthiopischen
Ministerpräsidenten Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis 2019 zu
verleihen. Die hohe Auszeichnung soll, wie schon häufiger in ihrer
Geschichte, einerseits bereits geleistete Friedensbemühungen
wertschätzen und andererseits Mut für den weiteren Weg machen. Es ist
gut, dass in diesem Jahr nicht irgend eine supranationale Behörde wie
die EU oder die UNO ausgezeichnet wurde und auch nicht Greta Thunberg
für ihre Klimaschutz-Aktivitäten. Nicht von Megathemen, die oft im
Allgemeinen und Vagen bleiben, ließ sich die Jury in diesem Jahr
beeindrucken, sondern von konkreten Reformen, Entscheidungen und
Handlungen vor Ort, die dazu führten und führen, dass Menschen ein
besseres und friedlicheres Leben führen können. Da ist Abiy Ahmed
genau der Richtige. Er ringt in seinem Land an zwei Fronten um
Frieden und Fortschritt. Nach außen hat er mit dem Nachbarland
Eritrea Frieden geschlossen. Und so den Rücken frei bekommen, um in
Äthiopien einen unerwarteten Reformprozess anzustoßen: Tausende
politische Gefangene wurden freigelassen, Frauen an der Regierung
beteiligt, Korruption bekämpft und alte Kader ausgeschaltet. Wie
einst Michail Gorbatschow, kommt auch Abiy aus dem alten
diktatorischen System seines Landes. Niemand hatte ihm diesen
Politik-Wechsel zugetraut und doch hat er das Ruder herumgerissen.
Und natürlich hat er Feinde. Wie auch Gorbatschow muss er sich gegen
viele Mitglieder der bisherigen Eliten und Reformverlierer
verteidigen. Der Friedensnobelpreis sollte deshalb für die Länder des
reichen Westens Signal sein, ihn und sein Land zu unterstützen. Auch
wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in diesem Jahr Äthiopien
besucht hat, könnte auch Deutschland mehr tun. Ein
Twitter-Glückwunsch von Außenminister Heiko Maas ist zu wenig. Denn:
Nur wenn solche Entwicklungen wie in Addis Abeba auch in anderen
Regionen Afrikas Einzug halten, werden Fluchtursachen verringert.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Armut, hohe Arbeitslosigkeit, Korruption und zahlreiche ethnische
Konflikte bestimmen den Alltag. Das Land am Horn von Afrika mit 100
Millionen Einwohnern hat noch einen weiten Weg vor sich. Deshalb ist
es eine weise Entscheidung des Nobel-Komitees, dem äthiopischen
Ministerpräsidenten Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis 2019 zu
verleihen. Die hohe Auszeichnung soll, wie schon häufiger in ihrer
Geschichte, einerseits bereits geleistete Friedensbemühungen
wertschätzen und andererseits Mut für den weiteren Weg machen. Es ist
gut, dass in diesem Jahr nicht irgend eine supranationale Behörde wie
die EU oder die UNO ausgezeichnet wurde und auch nicht Greta Thunberg
für ihre Klimaschutz-Aktivitäten. Nicht von Megathemen, die oft im
Allgemeinen und Vagen bleiben, ließ sich die Jury in diesem Jahr
beeindrucken, sondern von konkreten Reformen, Entscheidungen und
Handlungen vor Ort, die dazu führten und führen, dass Menschen ein
besseres und friedlicheres Leben führen können. Da ist Abiy Ahmed
genau der Richtige. Er ringt in seinem Land an zwei Fronten um
Frieden und Fortschritt. Nach außen hat er mit dem Nachbarland
Eritrea Frieden geschlossen. Und so den Rücken frei bekommen, um in
Äthiopien einen unerwarteten Reformprozess anzustoßen: Tausende
politische Gefangene wurden freigelassen, Frauen an der Regierung
beteiligt, Korruption bekämpft und alte Kader ausgeschaltet. Wie
einst Michail Gorbatschow, kommt auch Abiy aus dem alten
diktatorischen System seines Landes. Niemand hatte ihm diesen
Politik-Wechsel zugetraut und doch hat er das Ruder herumgerissen.
Und natürlich hat er Feinde. Wie auch Gorbatschow muss er sich gegen
viele Mitglieder der bisherigen Eliten und Reformverlierer
verteidigen. Der Friedensnobelpreis sollte deshalb für die Länder des
reichen Westens Signal sein, ihn und sein Land zu unterstützen. Auch
wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in diesem Jahr Äthiopien
besucht hat, könnte auch Deutschland mehr tun. Ein
Twitter-Glückwunsch von Außenminister Heiko Maas ist zu wenig. Denn:
Nur wenn solche Entwicklungen wie in Addis Abeba auch in anderen
Regionen Afrikas Einzug halten, werden Fluchtursachen verringert.
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