27.01.2020 10:23 | Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung | Presseschau
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Gut, dass Vassiliades Klartext redet - von PETER TOUSSAINT
Essen (ots) - Ein Gewerkschaftschef folgt der Einladung zum Neujahrsempfang der
CDU und liest dort den Grünen und den Umweltverbänden die Leviten. Die Krittelei
am Kohlekonsens sei eine Einladung an militante Verbände, ihren Krawall und ihre
Gewalt als legitim zu betrachten. Michael Vassiliadis, Chef der IG-Bergbau, ist
kein schwarzer Hardliner. Der Sohn eines griechischen Gastarbeiters ist Mitglied
der SPD und einer, der immer schon über den Tellerrand der Tarifpolitik
hinausgeblickt hat: als Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung der
Bundesregierung, in der Ethikkommission für sichere Energieversorgung und als
Leiter des Innovationsforums Energiewende.
Es ist gut, wenn so jemand Klartext redet. Es ist unerträglich, dass diejenigen,
die eben noch Barrikaden errichtet und Polizisten mit Kot beworfen haben, um ein
Stückchen Hambacher Forst zu retten, nun, wo der Wald gerettet ist, weiterziehen
wollen, um sich ein paar Kilometer weiter um ein neues, mit modernster
Filtertechnik ausgestattetes Kohlekraftwerk zu prügeln. Es gehört zum Wesen
eines Kompromisses, dass jeder zum Wohle des Ganzen von seiner Maximalforderung
abrückt. Es ist absurd, den Eindruck zu erwecken, die Welt versänke in der
Klimakatastrophe, nur weil Datteln 4 ans Netz geht.
Vassiliadis hat gemahnt, endlich nach vorne zu schauen. Da fühlt er sich auch
den Gewerkschaftsmitgliedern und allen Beschäftigten verpflichtet. Jeder weiß
inzwischen, dass es dringend Antworten auf die Herausforderungen des
Klimawandels braucht. Aber mit Recht erwarten die Arbeiter und die Angestellten
auch eine Antwort auf die Frage, womit sie morgen ihr Brot verdienen können.
Deutschland hat sich früh entschieden, aus der CO2-freien Atomenergie
auszusteigen. Jetzt gibt es einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohle. Aber wie
soll die Industrie mit höheren Strompreisen klarkommen und trotzdem
international wettbewerbsfähig bleiben? Auch die Subventionen, die der Staat
dafür in Aussicht stellt, müssen ja von irgendjemandem verdient werden.
Die regenerativen Energien müssen ausgebaut werden. Deutschland kann sich einen
zeitintensiven St.-Florians-Streit um Standorte für Windräder und Stromtrassen
nicht leisten. Da können Grüne und Öko-Verbände Brücken bauen. Und die Politik
muss mitziehen. Es macht Hoffnung, dass RWE nun einen Runden Tisch zum Thema
anregt. Wer in Zukunft kein Geld mehr mit Kohle und Atomkraft verdienen kann,
muss sein grünes, klimafreundliches Herz entdecken.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58972/4503113
OTS: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell
CDU und liest dort den Grünen und den Umweltverbänden die Leviten. Die Krittelei
am Kohlekonsens sei eine Einladung an militante Verbände, ihren Krawall und ihre
Gewalt als legitim zu betrachten. Michael Vassiliadis, Chef der IG-Bergbau, ist
kein schwarzer Hardliner. Der Sohn eines griechischen Gastarbeiters ist Mitglied
der SPD und einer, der immer schon über den Tellerrand der Tarifpolitik
hinausgeblickt hat: als Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung der
Bundesregierung, in der Ethikkommission für sichere Energieversorgung und als
Leiter des Innovationsforums Energiewende.
Es ist gut, wenn so jemand Klartext redet. Es ist unerträglich, dass diejenigen,
die eben noch Barrikaden errichtet und Polizisten mit Kot beworfen haben, um ein
Stückchen Hambacher Forst zu retten, nun, wo der Wald gerettet ist, weiterziehen
wollen, um sich ein paar Kilometer weiter um ein neues, mit modernster
Filtertechnik ausgestattetes Kohlekraftwerk zu prügeln. Es gehört zum Wesen
eines Kompromisses, dass jeder zum Wohle des Ganzen von seiner Maximalforderung
abrückt. Es ist absurd, den Eindruck zu erwecken, die Welt versänke in der
Klimakatastrophe, nur weil Datteln 4 ans Netz geht.
Vassiliadis hat gemahnt, endlich nach vorne zu schauen. Da fühlt er sich auch
den Gewerkschaftsmitgliedern und allen Beschäftigten verpflichtet. Jeder weiß
inzwischen, dass es dringend Antworten auf die Herausforderungen des
Klimawandels braucht. Aber mit Recht erwarten die Arbeiter und die Angestellten
auch eine Antwort auf die Frage, womit sie morgen ihr Brot verdienen können.
Deutschland hat sich früh entschieden, aus der CO2-freien Atomenergie
auszusteigen. Jetzt gibt es einen Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohle. Aber wie
soll die Industrie mit höheren Strompreisen klarkommen und trotzdem
international wettbewerbsfähig bleiben? Auch die Subventionen, die der Staat
dafür in Aussicht stellt, müssen ja von irgendjemandem verdient werden.
Die regenerativen Energien müssen ausgebaut werden. Deutschland kann sich einen
zeitintensiven St.-Florians-Streit um Standorte für Windräder und Stromtrassen
nicht leisten. Da können Grüne und Öko-Verbände Brücken bauen. Und die Politik
muss mitziehen. Es macht Hoffnung, dass RWE nun einen Runden Tisch zum Thema
anregt. Wer in Zukunft kein Geld mehr mit Kohle und Atomkraft verdienen kann,
muss sein grünes, klimafreundliches Herz entdecken.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58972/4503113
OTS: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Politik , Innenpolitik ,
Das könnte Sie auch interessieren
Beermann zur neuen zentralen Stelle Arbeitsmigration: "Entscheidender Schritt für internationale Pflegekräfte." / bpa begrüßt Bündelung der Anerkennungsprozesse durch neue Anlaufstelle
Schwerin (ots) - Zur Einrichtung einer "Zentralen Stelle Arbeitsmigration" durch das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern zum 1. April 2024 sagt der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater...Artikel lesenKraftfahrt-Bundesamt hat geprüft: Auch neuere Fiat Ducato-Fahrzeuge und -Wohnmobile enthalten illegale Abschalteinrichtungen
Bremen (ots) - Für den Hersteller FCA Italy S.p.A. bzw. aktuell Stellantis Europe S.p.A. steht neuer Ärger ins Haus. Dabei scheint man dort aus der Historie und der Aufarbeitung des Dieselabgasskand...Artikel lesenAndrew Ullmann (FDP) zur Pandemie-Aufarbeitung: Es bestehe eine Verpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern
Würzburg/Bonn (ots) - Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Andrew Ullmann, bekräftigt beim Fernsehsender phoenix erneut die Forderung nach einer Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Pandem...Artikel lesenRobin Gosens zu Gast im "aktuellen sportstudio" des ZDF / Max Eberl Interviewgast nach dem Bundesliga-Klassiker am Samstagabend
Mainz (ots) - Im "aktuellen sportstudio" steht am Samstag, 30. März 2024, der Bundesliga-Klassiker Bayern München – Borussia Dortmund im Fokus. Die ersten frei empfangbaren Bilder vom Samstagabendsp...Artikel lesen"ARD-Podcast Plusminus. Mehr als nur Wirtschaft." / Ab 17. April 2024 in der ARD Audiothek
Mainz (ots) - Hintergründiger Wirtschaftspodcast mit Anna Planken und David Ahlf / Ab 17. April 2024 immer mittwochs in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt Wirtschaft betrifft alle....Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Weltberühmte Jahrhundertfotografie von DDR-Flucht wird versteigert / Mit dem "Sprung in die Freiheit" von Peter Leibing unterstützt United Charity schwerkranke Kinder (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)