12.08.2019 20:30 | Börsen-Zeitung | Presseschau
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Börsen-Zeitung: Geschickter Schachzug, Kommentar zu Osram von Stefan Kroneck
Frankfurt (ots) - Das ist ganz nach dem Geschmack der Anleger: Um
den zum Verkauf stehenden Lichttechnikkonzern Osram bahnt sich ein
Übernahmekampf an. Nach der angekündigten Gegenofferte des
Infineon-Wettbewerbers AMS schoss die Aktie des operativ geschwächten
und defizitären MDax-Mitglieds um fast 12 Prozent in die Höhe. Die
Reaktion des Marktes lässt darauf schließen, dass die Investoren dem
erneuten Vorstoß des kleineren börsennotierten Chipherstellers aus
Österreich gute Chancen einräumen, die beiden US-Finanzinvestoren
Bain Capital und Carlyle auszustechen.
Nach zunächst holprig verlaufenen Avancen preschte AMS-Chef
Alexander Everke mit einem geschickten Schachzug vor. Das Duo bietet
35 Euro je Aktie, AMS liegt um 3,50 Euro je Titel darüber.
In dem Bieterwettstreit ist nun Osram-Vorstandschef Olaf Berlien
am Zug, benötigt doch die AMS-Führung die Zustimmung des Münchner
Unternehmens, um den Aktionären ein freiwilliges Angebot unterbreiten
zu können. Das war die Bedingung dafür, dass Osram dem
Kaufinteressenten aus der Steiermark zuvor Einsicht in die
Geschäftsbücher gewährte.
Die Osram-Verwaltung steckt in der Bredouille. Einerseits verfügt
sie über keine überzeugenden Argumente, AMS eine Freigabe zu
verweigern. Andererseits sprach sie sich bereits dafür aus, die seit
dem 22. Juli laufende Offerte der beiden US-Häuser zu unterstützen.
Anfängliche Zweifel von Berlien, dass AMS eine Übernahme finanziell
überhaupt stemmen kann, sind mit der zugesagten Brückenfinanzierung
der beiden Großbanken UBS und HSBC ausgeräumt.
Zudem liegt Everke in Bezug auf den Preis näher an den Erwartungen
der institutionellen Aktionäre von Osram als Bain und Carlyle. Die
jüngste Entscheidung des mit knapp 10 Prozent größten
Einzelaktionärs, der Allianz-Fondsgesellschaft AGI, die Offerte der
Finanzinvestoren abzulehnen, sorgte im Markt für Aufsehen. Denn damit
sinken die Chancen von Bain und Carlyle, die Mindestannahmeschwelle
von 70 Prozent zu erreichen.
Erteilte Berlien AMS eine Absage, würde er daher den Zorn vieler
wichtiger Anteilseigener auf sich ziehen. Als CEO ist er ohnehin
nicht unumstritten. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass
beide Bieter sich eine monatelange Schlacht um Osram liefern. Das
sorgt für Kursfantasie. Einerseits. Andererseits sind die Spielräume
für deutlich erhöhte Angebote begrenzt. Die Offerten beider Seiten
sind an hohe Hürden - auch teils finanzieller Art - geknüpft.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
den zum Verkauf stehenden Lichttechnikkonzern Osram bahnt sich ein
Übernahmekampf an. Nach der angekündigten Gegenofferte des
Infineon-Wettbewerbers AMS schoss die Aktie des operativ geschwächten
und defizitären MDax-Mitglieds um fast 12 Prozent in die Höhe. Die
Reaktion des Marktes lässt darauf schließen, dass die Investoren dem
erneuten Vorstoß des kleineren börsennotierten Chipherstellers aus
Österreich gute Chancen einräumen, die beiden US-Finanzinvestoren
Bain Capital und Carlyle auszustechen.
Nach zunächst holprig verlaufenen Avancen preschte AMS-Chef
Alexander Everke mit einem geschickten Schachzug vor. Das Duo bietet
35 Euro je Aktie, AMS liegt um 3,50 Euro je Titel darüber.
In dem Bieterwettstreit ist nun Osram-Vorstandschef Olaf Berlien
am Zug, benötigt doch die AMS-Führung die Zustimmung des Münchner
Unternehmens, um den Aktionären ein freiwilliges Angebot unterbreiten
zu können. Das war die Bedingung dafür, dass Osram dem
Kaufinteressenten aus der Steiermark zuvor Einsicht in die
Geschäftsbücher gewährte.
Die Osram-Verwaltung steckt in der Bredouille. Einerseits verfügt
sie über keine überzeugenden Argumente, AMS eine Freigabe zu
verweigern. Andererseits sprach sie sich bereits dafür aus, die seit
dem 22. Juli laufende Offerte der beiden US-Häuser zu unterstützen.
Anfängliche Zweifel von Berlien, dass AMS eine Übernahme finanziell
überhaupt stemmen kann, sind mit der zugesagten Brückenfinanzierung
der beiden Großbanken UBS und HSBC ausgeräumt.
Zudem liegt Everke in Bezug auf den Preis näher an den Erwartungen
der institutionellen Aktionäre von Osram als Bain und Carlyle. Die
jüngste Entscheidung des mit knapp 10 Prozent größten
Einzelaktionärs, der Allianz-Fondsgesellschaft AGI, die Offerte der
Finanzinvestoren abzulehnen, sorgte im Markt für Aufsehen. Denn damit
sinken die Chancen von Bain und Carlyle, die Mindestannahmeschwelle
von 70 Prozent zu erreichen.
Erteilte Berlien AMS eine Absage, würde er daher den Zorn vieler
wichtiger Anteilseigener auf sich ziehen. Als CEO ist er ohnehin
nicht unumstritten. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass
beide Bieter sich eine monatelange Schlacht um Osram liefern. Das
sorgt für Kursfantasie. Einerseits. Andererseits sind die Spielräume
für deutlich erhöhte Angebote begrenzt. Die Offerten beider Seiten
sind an hohe Hürden - auch teils finanzieller Art - geknüpft.
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