14.08.2019 21:26 | BERLINER MORGENPOST | Presseschau
1 00,00



0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
1 00,00





BERLINER MORGENPOST: Müllsammeln als Touri-Event / Kommentar von Sebastian Geisler
Berlin (ots) - Nein, es ist wieder mal kein Aprilscherz: Im
Mauerpark und Ernst-Thälmann-Park sollen künftig "Clean-up-Touren"
stattfinden, also Touristen mit Führern Müll sammeln dürfen. Das soll
Berlin-Besucher dazu bringen, sich "zugehörig" zu fühlen und mehr auf
Sauberkeit zu achten, denn sie hinterlassen angeblich viel Müll und
die Berliner räumen ihnen hinterher. Wirklich? Ich glaube kaum, dass
es Touristen sind, die in Berlin ihre Autoreifen und ollen Matratzen
im Gebüsch entsorgen, mir scheint Berliner Laissez-faire die Ursache.
Ursprünglich könnte das Prinzip auf "Die Abenteuer des Tom Sawyer"
zurückgehen: Tom muss als Strafe einen Zaun anstreichen. Am Ende
macht er den Straf-Job Passanten schmackhaft, von denen er dann auch
noch Geld kassiert.
So könnte es auch in Berlin laufen. Wie wäre es: Mit dem
Kammerjäger auf Rattenjagd. Es ist schließlich eine spannende
Aufgabe, in Schächten Gift auszulegen. 19 Euro Unkostenbeitrag
sollten drin sein, erst wer das Ärgernis Rattenbefall selbst erlebt
hat, gehört in Berlin richtig dazu!
Oder: Schwarzfahrer kontrollieren in der BVG. "Aktion
Angstschweiß": Spüren Sie Menschen ohne Ticket nach. Besser als
Fernsehen! Oder: Clan-Kontrolle mit der Polizei in Neuköllns
Shisha-Bars. Schutzwesten müssen die Teilnehmer selbst mitbringen.
Der aktuelle Fall der "falschen Polizistin" zeigt: Interessenten gäbe
es!
Und könnten nicht vielleicht sogar Besucher für, sagen wir, 100
Euro eine echte Unterrichtsstunde an einer Berliner Schule halten
dürfen? Oder für 200 Euro mal einen BVG-Bus (die "großen Gelben")
durch die Stadt steuern und dabei richtige Fahrgäste befördern? Es
gäbe so viele Möglichkeiten!
Insofern der Appell: Lasst uns gute Ideen nicht gleich zerreden
und vorschnell zu Realsatire erklären. Kommt ruhig her, liebe
Touristen, und sammelt unseren Müll. Wir machen Euch ein faires
Angebot
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Mauerpark und Ernst-Thälmann-Park sollen künftig "Clean-up-Touren"
stattfinden, also Touristen mit Führern Müll sammeln dürfen. Das soll
Berlin-Besucher dazu bringen, sich "zugehörig" zu fühlen und mehr auf
Sauberkeit zu achten, denn sie hinterlassen angeblich viel Müll und
die Berliner räumen ihnen hinterher. Wirklich? Ich glaube kaum, dass
es Touristen sind, die in Berlin ihre Autoreifen und ollen Matratzen
im Gebüsch entsorgen, mir scheint Berliner Laissez-faire die Ursache.
Ursprünglich könnte das Prinzip auf "Die Abenteuer des Tom Sawyer"
zurückgehen: Tom muss als Strafe einen Zaun anstreichen. Am Ende
macht er den Straf-Job Passanten schmackhaft, von denen er dann auch
noch Geld kassiert.
So könnte es auch in Berlin laufen. Wie wäre es: Mit dem
Kammerjäger auf Rattenjagd. Es ist schließlich eine spannende
Aufgabe, in Schächten Gift auszulegen. 19 Euro Unkostenbeitrag
sollten drin sein, erst wer das Ärgernis Rattenbefall selbst erlebt
hat, gehört in Berlin richtig dazu!
Oder: Schwarzfahrer kontrollieren in der BVG. "Aktion
Angstschweiß": Spüren Sie Menschen ohne Ticket nach. Besser als
Fernsehen! Oder: Clan-Kontrolle mit der Polizei in Neuköllns
Shisha-Bars. Schutzwesten müssen die Teilnehmer selbst mitbringen.
Der aktuelle Fall der "falschen Polizistin" zeigt: Interessenten gäbe
es!
Und könnten nicht vielleicht sogar Besucher für, sagen wir, 100
Euro eine echte Unterrichtsstunde an einer Berliner Schule halten
dürfen? Oder für 200 Euro mal einen BVG-Bus (die "großen Gelben")
durch die Stadt steuern und dabei richtige Fahrgäste befördern? Es
gäbe so viele Möglichkeiten!
Insofern der Appell: Lasst uns gute Ideen nicht gleich zerreden
und vorschnell zu Realsatire erklären. Kommt ruhig her, liebe
Touristen, und sammelt unseren Müll. Wir machen Euch ein faires
Angebot
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Politik , Presseschau ,
Das könnte Sie auch interessieren
Rheinische Post: Staatsminister Roth offen für Brexit-Verlängerung
Düsseldorf (ots) - Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), hat sich offen für eine kurze Brexit-Verlängerung gezeigt. "Der Brexit ist kein Spiel, sondern bitterer Erns...Artikel lesenRheinische Post: Außenhandelschef warnt vor Schäden trotz Brexit-Abkommens
Düsseldorf (ots) - Außenhandelspräsident Holger Bingmann hat angesichts der noch offenen Abstimmung über das Brexit-Abkommen vor weiteren Schäden für die Wirtschaft gewarnt. "Es ist unfassbar, was ...Artikel lesenRheinische Post: Bislang knapp 30 Prozent Wahlbeteiligung beim SPD-Mitgliedervotum
Düsseldorf (ots) - 123.010 Stimmen wurden bislang online oder per Brief beim SPD-Mitgliedervotum zur Wahl der nächsten Parteivorsitzenden abgegeben. Damit liegt die Wahlbeteiligung derzeit bei 28,9 ...Artikel lesenRheinische Post: CDU-Wirtschaftsratschefin wirft von der Leyen Mangel an ökonomischer Vernunft vor
Düsseldorf (ots) - Die Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats, Astrid Hamker, hat ihrer Parteifreundin und künftigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgeworfen, die Agenda für ihre bevo...Artikel lesenRheinische Post: NRW-Innenminister Reul: Juden müssen sich nicht fürchten
Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat nach dem rechtsextremistischen Anschlag in Halle den Juden in NRW die unverbrüchliche Unterstützung des Staates zugesicher...Artikel lesenMeistgelesen
- BERLINER MORGENPOST: Zu viele Ziele für Vivantes / Kommentar von Joachim Fahrun
- Bayer wählt Capgemini als einen zentralen strategischen Partner für die Transformation der IT-Landschaft aus / Vertrag über 6 Jahre Laufzeit und einem Wert von über 1 Milliarde Euro geschlossen
- Welttag der Menschen mit Behinderungen: Im gläsernen Gefängnis / Christoffel-Blindenmission fordert Ende der Ausgrenzung und gleiche Chancen für alle (FOTO)
- Humanitäre Krisen 2019: Schlimme Befürchtungen zum Teil übertroffen / Hilfsorganisationen im Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" zu aktuellen humanitären Notlagen (FOTO)
- Studie: Banken sehen sich von Neobanken umzingelt