09.10.2019 09:17 | STIEBEL ELTRON | Politik
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Strom wird günstiger, fossile Brennstoffe teurer / Klimapaket-Kommentar: Die Richtung stimmt, das Tempo nicht (FOTO)
Foto: obs/STIEBEL ELTRON
Dr. Kai Schiefelbein | STIEBEL ELTRON-Geschäftsführer Technik, Einkauf und Personal / Dr. Nicholas Matten | STIEBEL ELTRON-Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Finanzen / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/62786 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/STIEBEL ELTRON"
Holzminden (ots) -
- Standpunkt von STIEBEL ELTRON zum Klimapaket
Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer
Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer
Das mit Spannung erwartete Klimapaket der Bundesregierung ist ein
erster - allerdings kleiner - Schritt in die richtige Richtung. Die
Grundidee, CO2-Emissionen einen Preis zu geben, ist gut. Ideal wäre
es allerdings gewesen, die Energiepreise insgesamt zu nivellieren und
gleichzeitig alle Energieträger entsprechend ihren jeweiligen
CO2-Emissionen zu bepreisen. Die Akzeptanz für eine solch einfache
Maßnahme, die die derzeitigen Steuern, Umlagen und Abgaben auf die
unterschiedlichen Energien abgelöst hätte, wäre in der Gesellschaft
sicherlich vermittelbar gewesen. Dadurch wären die Verbraucher in die
Lage versetzt worden, technologieoffene Entscheidungen treffen zu
können. Durch einen von EEG-Umlage und Stromsteuer befreiten
niedrigeren Strompreis (in dem die entsprechenden CO2-Kosten über den
europäischen Zertifikatehandel ETS seit Jahren weitestgehend
enthalten sind) wäre ein sozialer Ausgleich zu den steigenden Preisen
für fossile Brennstoffe gegeben.
Gleichzeitig würde sich automatisch eine kurzfristige
Lenkungswirkung hin zu Technologien ergeben, die bei der Anwendung
weniger CO2 ausstoßen. Tatsächlich ist es aktuell so - daran ändern
auch die ab 2021 angedachten anfänglich 10 Euro pro Tonne CO2 nichts
-, dass Verbraucher in die Nutzung fossiler Brennstoffe getrieben
werden, weil strombasierte Lösungen, die unbestritten CO2 einsparen,
wegen der Belastung des Strompreises durch Steuern, Umlagen und
Konzessionsabgaben weniger wirtschaftlich sind.
Das angekündigte Abschmelzen der staatlichen
Strompreisbestandteile ist grundsätzlich eine gute Idee. Die
vorgeschlagenen 0,25 Eurocent pro Kilowattstunde ab 2021, 0,50
Eurocent ab 2022 und 0,625 Eurocent ab 2023 sind allerdings zu
niedrig. Hier gilt es, noch vor der Verabschiedung der Maßnahmen
durch Bundestag und -rat nachzubessern. Denn die
Stromerzeugungskosten sind derzeit so niedrig wie niemals zuvor, der
Strom durch Abgaben, Umlagen und Steuern aber so teuer, dass deutsche
Verbraucher im europäischen Vergleich die höchsten Preise bezahlen
müssen. Seit 2005 hat die Politik den Preisabstand von Strom im
Vergleich zu Erdöl und Gas mehr als verdreifacht. Heute lasten auf
jeder Kilowattstunde Strom 17 Eurocent zusätzliche Abgaben - auf
einer Kilowattstunde Erdgas dagegen nur 3 Eurocent.
Ohne die künstliche Stromverteuerung und bei Berücksichtigung
eines deutlich höheren und damit tatsächlich wirksamen CO2-Preises
für fossile Brennstoffe wären alternative Techniken in allen Sektoren
ab sofort wettbewerbsfähiger. Die im Klimaschutzprogramm festgelegte
Mechanik, zusätzliche Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung im
Non-ETS-Bereich für eine Senkung der Belastung beim Strom zu nutzen,
ist daher richtig. Umso wichtiger ist die schon angesprochene
Nachjustierung beim CO2-Zertifikatepreis.
Insbesondere für den Wärmemarkt gilt zudem, dass die deutsche
Heizungsindustrie eine europäische Führungsrolle bekleidet. Der
Reifegrad von Wärmepumpentechnologie ´Made in Germany´ befindet sich
im europäischen Vergleich auf einem Spitzenplatz. Es bedarf weiterhin
eines starken Heimatmarktes, denn hier machen die Hersteller durch
das enge Zusammenspiel mit dem Fachhandwerk wichtige Erfahrungen und
entwickeln neue Innovationen. Das ist die Basis dafür, dass die
deutsche Heizungsindustrie ihre Markterfahrung im internationalen
Wettbewerb auch zukünftig ausspielen kann, um damit im Inland
qualifizierte und zukunftssichere Arbeitsplätze zu erhalten und
auszubauen. Dafür sind entsprechende Rahmenbedingungen der Politik
gefragt, die sowohl dem Bürger als auch den Herstellern Planungs- und
Investitionssicherheit geben.
Die vorgeschlagene Austauschprämie für alte Öl- und Gaskessel ist
ein gutes Instrument zur Erhöhung der Austauschrate alter Heizungen.
Gleiches gilt für die angekündigte steuerliche Abschreibemöglichkeit
energetischer Sanierungsmaßnahmen - auch hier muss als Maßstab die
jeweilige CO2-Einsparung angesetzt werden. Sowohl die Austauschprämie
als auch die steuerliche Abschreibung von Sanierungsmaßnahmen sind
geeignet, Wärmeerzeuger wie die Wärmepumpe, die überwiegend
erneuerbare Energien nutzen, in den Sanierungsmarkt zu bringen.
Fazit: Das Klimapaket ist ein erster Schritt in die richtige
Richtung. Faire Preise inklusive CO2-Kosten für alle Energieträger
sind damit zwar noch nicht gegeben, aber ein Anfang ist gemacht. Wird
die Mechanik wie vorgeschlagen umgesetzt, sollte entweder der
CO2-Preis schneller ansteigen oder der Einstiegspreis deutlich höher
angesetzt werden. Die zusätzlichen Einnahmen würden dann automatisch
dafür eingesetzt, den Strompreis abzusenken.
Über Stiebel Eltron
Stiebel Eltron, gegründet 1924, gehört mit einem Jahresumsatz von
rund 550 Millionen Euro zu den führenden Unternehmen auf dem Markt
der Erneuerbaren Energien, Wärme- und Haustechnik.
Als innovationsgetriebenes Familienunternehmen verfolgt Stiebel
Eltron bei der Produktion und Entwicklung von Produkten eine klare
Linie - für eine umweltschonende, effiziente und komfortable
Haustechnik. Mit über 3.700 Mitarbeitern weltweit setzt das
Unternehmen von der Produktentwicklung bis zur Fertigung konsequent
auf eigenes Know-how. Das Resultat sind effiziente und innovative
Lösungen für Warmwasser, Wärme, Lüftung und Kühlung. Stiebel Eltron
produziert am Hauptstandort im niedersächsischen Holzminden, in
Eschwege sowie an vier weiteren Standorten im Ausland (Arvika /
Schweden, Tianjin / China, Ayuttaya / Thailand, Poprad / Slowakei).
Pressekontakt:
Redakteur: Henning Schulz
Telefon +49 (0) 55 31 / 702 - 95 685
Mail: henning.schulz@stiebel-eltron.de
Internet www.stiebel-eltron.de
Original-Content von: STIEBEL ELTRON, übermittelt durch news aktuell
- Standpunkt von STIEBEL ELTRON zum Klimapaket
Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer
Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer
Das mit Spannung erwartete Klimapaket der Bundesregierung ist ein
erster - allerdings kleiner - Schritt in die richtige Richtung. Die
Grundidee, CO2-Emissionen einen Preis zu geben, ist gut. Ideal wäre
es allerdings gewesen, die Energiepreise insgesamt zu nivellieren und
gleichzeitig alle Energieträger entsprechend ihren jeweiligen
CO2-Emissionen zu bepreisen. Die Akzeptanz für eine solch einfache
Maßnahme, die die derzeitigen Steuern, Umlagen und Abgaben auf die
unterschiedlichen Energien abgelöst hätte, wäre in der Gesellschaft
sicherlich vermittelbar gewesen. Dadurch wären die Verbraucher in die
Lage versetzt worden, technologieoffene Entscheidungen treffen zu
können. Durch einen von EEG-Umlage und Stromsteuer befreiten
niedrigeren Strompreis (in dem die entsprechenden CO2-Kosten über den
europäischen Zertifikatehandel ETS seit Jahren weitestgehend
enthalten sind) wäre ein sozialer Ausgleich zu den steigenden Preisen
für fossile Brennstoffe gegeben.
Gleichzeitig würde sich automatisch eine kurzfristige
Lenkungswirkung hin zu Technologien ergeben, die bei der Anwendung
weniger CO2 ausstoßen. Tatsächlich ist es aktuell so - daran ändern
auch die ab 2021 angedachten anfänglich 10 Euro pro Tonne CO2 nichts
-, dass Verbraucher in die Nutzung fossiler Brennstoffe getrieben
werden, weil strombasierte Lösungen, die unbestritten CO2 einsparen,
wegen der Belastung des Strompreises durch Steuern, Umlagen und
Konzessionsabgaben weniger wirtschaftlich sind.
Das angekündigte Abschmelzen der staatlichen
Strompreisbestandteile ist grundsätzlich eine gute Idee. Die
vorgeschlagenen 0,25 Eurocent pro Kilowattstunde ab 2021, 0,50
Eurocent ab 2022 und 0,625 Eurocent ab 2023 sind allerdings zu
niedrig. Hier gilt es, noch vor der Verabschiedung der Maßnahmen
durch Bundestag und -rat nachzubessern. Denn die
Stromerzeugungskosten sind derzeit so niedrig wie niemals zuvor, der
Strom durch Abgaben, Umlagen und Steuern aber so teuer, dass deutsche
Verbraucher im europäischen Vergleich die höchsten Preise bezahlen
müssen. Seit 2005 hat die Politik den Preisabstand von Strom im
Vergleich zu Erdöl und Gas mehr als verdreifacht. Heute lasten auf
jeder Kilowattstunde Strom 17 Eurocent zusätzliche Abgaben - auf
einer Kilowattstunde Erdgas dagegen nur 3 Eurocent.
Ohne die künstliche Stromverteuerung und bei Berücksichtigung
eines deutlich höheren und damit tatsächlich wirksamen CO2-Preises
für fossile Brennstoffe wären alternative Techniken in allen Sektoren
ab sofort wettbewerbsfähiger. Die im Klimaschutzprogramm festgelegte
Mechanik, zusätzliche Einnahmen aus einer CO2-Bepreisung im
Non-ETS-Bereich für eine Senkung der Belastung beim Strom zu nutzen,
ist daher richtig. Umso wichtiger ist die schon angesprochene
Nachjustierung beim CO2-Zertifikatepreis.
Insbesondere für den Wärmemarkt gilt zudem, dass die deutsche
Heizungsindustrie eine europäische Führungsrolle bekleidet. Der
Reifegrad von Wärmepumpentechnologie ´Made in Germany´ befindet sich
im europäischen Vergleich auf einem Spitzenplatz. Es bedarf weiterhin
eines starken Heimatmarktes, denn hier machen die Hersteller durch
das enge Zusammenspiel mit dem Fachhandwerk wichtige Erfahrungen und
entwickeln neue Innovationen. Das ist die Basis dafür, dass die
deutsche Heizungsindustrie ihre Markterfahrung im internationalen
Wettbewerb auch zukünftig ausspielen kann, um damit im Inland
qualifizierte und zukunftssichere Arbeitsplätze zu erhalten und
auszubauen. Dafür sind entsprechende Rahmenbedingungen der Politik
gefragt, die sowohl dem Bürger als auch den Herstellern Planungs- und
Investitionssicherheit geben.
Die vorgeschlagene Austauschprämie für alte Öl- und Gaskessel ist
ein gutes Instrument zur Erhöhung der Austauschrate alter Heizungen.
Gleiches gilt für die angekündigte steuerliche Abschreibemöglichkeit
energetischer Sanierungsmaßnahmen - auch hier muss als Maßstab die
jeweilige CO2-Einsparung angesetzt werden. Sowohl die Austauschprämie
als auch die steuerliche Abschreibung von Sanierungsmaßnahmen sind
geeignet, Wärmeerzeuger wie die Wärmepumpe, die überwiegend
erneuerbare Energien nutzen, in den Sanierungsmarkt zu bringen.
Fazit: Das Klimapaket ist ein erster Schritt in die richtige
Richtung. Faire Preise inklusive CO2-Kosten für alle Energieträger
sind damit zwar noch nicht gegeben, aber ein Anfang ist gemacht. Wird
die Mechanik wie vorgeschlagen umgesetzt, sollte entweder der
CO2-Preis schneller ansteigen oder der Einstiegspreis deutlich höher
angesetzt werden. Die zusätzlichen Einnahmen würden dann automatisch
dafür eingesetzt, den Strompreis abzusenken.
Über Stiebel Eltron
Stiebel Eltron, gegründet 1924, gehört mit einem Jahresumsatz von
rund 550 Millionen Euro zu den führenden Unternehmen auf dem Markt
der Erneuerbaren Energien, Wärme- und Haustechnik.
Als innovationsgetriebenes Familienunternehmen verfolgt Stiebel
Eltron bei der Produktion und Entwicklung von Produkten eine klare
Linie - für eine umweltschonende, effiziente und komfortable
Haustechnik. Mit über 3.700 Mitarbeitern weltweit setzt das
Unternehmen von der Produktentwicklung bis zur Fertigung konsequent
auf eigenes Know-how. Das Resultat sind effiziente und innovative
Lösungen für Warmwasser, Wärme, Lüftung und Kühlung. Stiebel Eltron
produziert am Hauptstandort im niedersächsischen Holzminden, in
Eschwege sowie an vier weiteren Standorten im Ausland (Arvika /
Schweden, Tianjin / China, Ayuttaya / Thailand, Poprad / Slowakei).
Pressekontakt:
Redakteur: Henning Schulz
Telefon +49 (0) 55 31 / 702 - 95 685
Mail: henning.schulz@stiebel-eltron.de
Internet www.stiebel-eltron.de
Original-Content von: STIEBEL ELTRON, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Klimapaket , Klimaschutz , Strom , CO2-Emission , Governance , Bundesregierung , Umwelt , Politik , Wirtschaft ,
Das könnte Sie auch interessieren
ZDF-Programmänderung ab Woche 17/24
Mainz (ots) - Woche 17/24 Do., 25.4. 0.30 heute journal update Bitte Änderung beachten: Moderation: Gundula Gause Bitte streichen: Christopher Wehrmann Fr., 2...Artikel lesenCGTN: Nach 5 Jahren bekräftigt Präsident Xi erneut Chinas Strategie zur Entwicklung der westlichen Region
Peking (ots/PRNewswire) - Der chinesische Präsident Xi Jinping hat während seines Besuchs in der Stadt Chongqing am Montag und Dienstag erneut die Notwendigkeit betont, die hochwertige Entwicklung d...Artikel lesen"Kaugummi ist ein kleiner Lifehack"
Berlin (ots) - Zum Kick-off der "kau gut"-Kampagne von EXTRA® stellt Markenbotschafterin Stefanie Giesinger ihren neuen Favoriten für ihre Me-Time vor: EXTRA® Refreshers Soft-Kaugummis Mikrostress...Artikel lesen"Woche der Primären Immundefekte" vom 22. bis 29.04.2024 / Angeborene Immundefekte: Plasmamedikamente sind eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit
Leipzig (ots) - Medikamente aus gespendetem Blutplasma sind für Patientinnen und Patienten mit einem angeborenen Primären Immundefekt (PID) eine Möglichkeit der Behandlung, um ihr Leiden zu verringe...Artikel lesenEuropäische Impfwoche 2024: Der richtige Schutz von Anfang an
Frankfurt/Main (ots) - Auch in diesem Jahr ruft die World Health Organization (WHO) die Europäische Impfwoche aus, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen und Immunisierungen in der Bevöl...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)