02.08.2019 11:23 | CDU/CSU - Bundestagsfraktion | Politik
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Kauder: Religiöse Minderheiten brauchen weltweit Schutz
Berlin (ots) - Gedenken an Opfer des Völkermordes an den Jesiden
Am morgigen Samstag jährt sich zum fünften Mal der Beginn des
Genozids, den der Islamische Staat an den Jesiden verübte. Dazu
erklärt Volker Kauder, in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig
für Wertethemen, Religionsfreiheit und Einsatz gegen
Christenverfolgung:
"Wir gedenken heute der Tausenden von Männern, Frauen und Kindern,
die Opfer der unbegreiflichen Entmenschlichung durch den Islamischen
Staat wurden. Wir tun dies an der Seite der Überlebenden und der
ganzen jesidischen Gemeinschaft.
Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Überlebenden bewusst.
Sie besteht vor allem darin, sie in der Wiederaufrichtung ihres
Lebens zu unterstützen. Viele jesidische Frauen haben grausame Gewalt
erfahren, ihre Männer, Söhne und Töchter verloren. Besonders
diejenigen Frauen, die durch Vergewaltigungen in IS-Gefangenschaft
Kinder geboren haben, stehen vor existenziellen Herausforderungen. Es
ist besonders wichtig, jesidische Frauen dabei zu unterstützen, in
Sicherheit leben und ihre Zukunft als "agents of change" gestalten zu
können. Initiativen, die in Kooperation mit regionalen Akteuren,
Regierungen und NGOs vor Ort an Zukunftsperspektiven für Jesidinnen
und Jesiden arbeiten, verdienen unsere Unterstützung. Das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,
aber auch das Auswärtige Amt fördern bereits zahlreiche Projekte vor
Ort, etwa Bildungsprogramme, Kinderschutzmaßnahmen, sowie Angebote
zur psychosozialen Unterstützung. Neben humanitären Projekten und
Fluchtursachenbekämpfung braucht es allerdings auch gezielte
Nothilfe: Hier ist beispielsweise das von Baden-Württemberg
initiierte Sonderkontingent für besonders schutzbedürftige Frauen und
Kinder aus dem Nordirak zu nennen. Es wurde von allen damals im
Landtag vertretenen Parteien mitgetragen und sollte als Blaupause für
zukünftige Initiativen dienen. Zu den Voraussetzungen einer Zukunft
in Frieden und Sicherheit für Jesidinnen und Jesiden in ihrer Heimat
gehört darüber hinaus auch die Anerkennung der Religionsfreiheit auf
staatlicher und gesellschaftlicher Ebene.
Sowohl Organe der Vereinten Nationen als auch das Europäische
Parlament haben die Verbrechen an den Jesiden als Genozid eingestuft.
Die Grausamkeiten des Islamischen Staates gegenüber den Jesiden und
anderen religiösen Minderheiten dürfen nicht ungestraft bleiben.
Bestrebungen einer völkerstrafrechtlichen Verfolgung des vom IS
verübten Unrechts sind daher zu befürworten. Wir müssen jeder Form
der Entmenschlichung entschieden entgegentreten. Die Opfer zu ehren
bedeutet auch, auf eine Zukunft hinzuarbeiten, in der die Würde des
Menschen überall geachtet und geschützt wird."
Hintergrund
In der Folge seines Vordringens nach Sindschar am 3. August 2014
verübte der IS Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie
Kriegsverbrechen an der jesidischen Bevölkerung, die nach Angaben der
Vereinten Nationen in einen Völkermord mündeten. Tausende von Männern
wurden ermordet und Kleinkinder sowie Minderjährige zwangsrekrutiert.
In der dezidierten Absicht, die jesidische Kultur auszulöschen,
machte der Islamische Staat durch Misshandlungen, Vergewaltigungen
und Versklavungen systematisch Gebrauch von sexualisierter Gewalt
gegen Frauen und Mädchen.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell
Am morgigen Samstag jährt sich zum fünften Mal der Beginn des
Genozids, den der Islamische Staat an den Jesiden verübte. Dazu
erklärt Volker Kauder, in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig
für Wertethemen, Religionsfreiheit und Einsatz gegen
Christenverfolgung:
"Wir gedenken heute der Tausenden von Männern, Frauen und Kindern,
die Opfer der unbegreiflichen Entmenschlichung durch den Islamischen
Staat wurden. Wir tun dies an der Seite der Überlebenden und der
ganzen jesidischen Gemeinschaft.
Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Überlebenden bewusst.
Sie besteht vor allem darin, sie in der Wiederaufrichtung ihres
Lebens zu unterstützen. Viele jesidische Frauen haben grausame Gewalt
erfahren, ihre Männer, Söhne und Töchter verloren. Besonders
diejenigen Frauen, die durch Vergewaltigungen in IS-Gefangenschaft
Kinder geboren haben, stehen vor existenziellen Herausforderungen. Es
ist besonders wichtig, jesidische Frauen dabei zu unterstützen, in
Sicherheit leben und ihre Zukunft als "agents of change" gestalten zu
können. Initiativen, die in Kooperation mit regionalen Akteuren,
Regierungen und NGOs vor Ort an Zukunftsperspektiven für Jesidinnen
und Jesiden arbeiten, verdienen unsere Unterstützung. Das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,
aber auch das Auswärtige Amt fördern bereits zahlreiche Projekte vor
Ort, etwa Bildungsprogramme, Kinderschutzmaßnahmen, sowie Angebote
zur psychosozialen Unterstützung. Neben humanitären Projekten und
Fluchtursachenbekämpfung braucht es allerdings auch gezielte
Nothilfe: Hier ist beispielsweise das von Baden-Württemberg
initiierte Sonderkontingent für besonders schutzbedürftige Frauen und
Kinder aus dem Nordirak zu nennen. Es wurde von allen damals im
Landtag vertretenen Parteien mitgetragen und sollte als Blaupause für
zukünftige Initiativen dienen. Zu den Voraussetzungen einer Zukunft
in Frieden und Sicherheit für Jesidinnen und Jesiden in ihrer Heimat
gehört darüber hinaus auch die Anerkennung der Religionsfreiheit auf
staatlicher und gesellschaftlicher Ebene.
Sowohl Organe der Vereinten Nationen als auch das Europäische
Parlament haben die Verbrechen an den Jesiden als Genozid eingestuft.
Die Grausamkeiten des Islamischen Staates gegenüber den Jesiden und
anderen religiösen Minderheiten dürfen nicht ungestraft bleiben.
Bestrebungen einer völkerstrafrechtlichen Verfolgung des vom IS
verübten Unrechts sind daher zu befürworten. Wir müssen jeder Form
der Entmenschlichung entschieden entgegentreten. Die Opfer zu ehren
bedeutet auch, auf eine Zukunft hinzuarbeiten, in der die Würde des
Menschen überall geachtet und geschützt wird."
Hintergrund
In der Folge seines Vordringens nach Sindschar am 3. August 2014
verübte der IS Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie
Kriegsverbrechen an der jesidischen Bevölkerung, die nach Angaben der
Vereinten Nationen in einen Völkermord mündeten. Tausende von Männern
wurden ermordet und Kleinkinder sowie Minderjährige zwangsrekrutiert.
In der dezidierten Absicht, die jesidische Kultur auszulöschen,
machte der Islamische Staat durch Misshandlungen, Vergewaltigungen
und Versklavungen systematisch Gebrauch von sexualisierter Gewalt
gegen Frauen und Mädchen.
Pressekontakt:
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Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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Schlagwörter
Jesiden , Krieg , Kriegsverbrechen , Genozid , Religion , Völkermord , Soziales , Menschenrechte , Partei , Politik ,
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