20.01.2020 12:54 | AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag | Politik
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"Forst - Kultur - Heimat": Forst- und jagdpolitisches Leitbild der AfD-Bundestagsfraktion
Berlin (ots) - Unter dem Motto "Forst - Kultur - Heimat" hat die
AfD-Bundestagsfraktion am Montag ihr forst- und jagdpolitisches Leitbild
vorgestellt. Der forstpolitische Berichterstatter und stellvertretende
Vorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag, Peter Felser, erläutert die in zehn
Kernforderungen zusammengefasste Strategie seiner Fraktion für die Jagd und
Forstwirtschaft der Zukunft.
In Anbetracht der absehbaren klimatischen Veränderungen auch in unseren Breiten
treten die Fachpolitiker der AfD für die Entwicklung klimastabiler Mischwälder
ein. Dabei sollen neben den gängigen Forstbäumen auch weitere Laub- und
Nadelbaumarten einbezogen werden, die auch unter trockeneren Verhältnissen
gedeihen. Die AfD-Fraktion setzt sich deshalb für zusätzliche
Entwicklungsprojekte im Staatswald insbesondere bei Versuchspflanzungen und der
Erzeugung und Verwendung hochwertigen Forstvermehrungsguts ein.
Auch die Anwendung von innovativen Verfahren für Inventur und Forstplanung soll
erforscht werden. Im Zuge der Digitalisierung sollen innovative Kommunikations-
und Automatisierungstechniken insbesondere für die Verbesserung der
Forst-Holz-Logistikkette genutzt werden. Um die damit verbundenen Potenziale zu
nutzen, muss nach Ansicht der AfD-Forstpolitiker der ländliche Raum mit einem an
die Erfordernisse angepassten Mobilfunknetz versorgt sowie kleine Unternehmen
und innovative Start-Ups gezielt gefördert werden.
Klärungsbedarf sieht der forstpolitische Sprecher Peter Felser bei der
Datenhoheit: "Die im Rahmen der Digitalisierung generierten Daten dürfen nicht
in den Besitz einzelner Hersteller kommen und damit Abhängigkeiten erzeugen."
Vielmehr müsse dieses Wissen der gesamten Branche zu Verfügung stehen und somit
Motor des gemeinsamen Fortschritts sein.
"Gerade für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland ist die Entwicklung der
forstlichen Ressourcen von zentraler Bedeutung", erklärt Felser. Deshalb sei es
"zu begrüßen, wenn durch die verstärkte Verwendung von einheimischem Holz im
städtischen Wohnungsbau tatsächlich relativ schnell bezahlbarer Wohnraum
geschaffen werden kann und der gesamte Cluster Forst und Holz auf diese Weise
neue Impulse erhält".
Um forstliches Fachwissen zu erhalten und wieder aufzubauen, muss angesichts des
demographischen Wandels und der Überalterung des Personalbestands in vielen
Staatsforsten, die auch auf die Strukturreformen und Reorganisationen der
letzten Jahre zurückzuführen sei, muss nach Ansicht der AfD-Bundestagsfraktion
der Staatswald durch vermehrte Einstellungen personell und organisatorisch
verstärkt werden. Felser spricht sich zudem für die Schaffung von temporären
Projektstellen aus, um dem demographischen Wandel zu begegnen.
Die AfD-Politiker stellen sich klar gegen "unbedachte Privatisierungen" von
Flächen im Besitz der Kommunen, Länder oder des Bundes und fordern eine
"integrative Ausrichtung" des Naturschutzes. "Auf Basis einer dezidiert
eigentums- und marktorientierten Positionierung erkennen wir im Politikfeld
Forstwirtschaft zugleich staatliche Akteure als wichtige Impulsgeber an",
erklärt Felser:
"Der Wald kann aber nur dann nachhaltig geschützt werden, wenn die privaten
Waldbesitzer in ihren Grundrechten gestärkt werden: Eingriffe in ihr
Eigentumsrecht, bürokratische Vorschriften zur Waldbewirtschaftung oder gar
Bevormundung in Nachhaltigkeitsfragen werden weder der Natur noch den
Waldbesitzern gerecht werden", unterstreicht Felser Im Privatwald sollten
weitere Einschränkungen der Bewirtschaftung durch den Naturschutz grundsätzlich
nur auf der Basis von finanziellen Kompensationen im Rahmen des
Vertragsnaturschutzes erfolgen.
Die AfD im Deutschen Bundestag will jagd- und forstwirtschaftliche Interessen
nach dem Grundsatz "Wald mit Wild" ausgleichen. Das gilt laut ihrem Leitbild
insbesondere bei der Festlegung der Höhe der aktuellen Schalenwildbestände. Die
Jagd sei ebenso wie der Schutz der Biodiversität Bestandteil der
multifunktionalen Forstwirtschaft und müsse nach dem Stand der wildbiologischen
Forschung erfolgen; Jäger und Förster müssten zusammenarbeiten.
"Die gezielte Entnahme von Wildtieren dient dabei nicht nur dem Erhalt und der
Pflege eines ausgeglichenen Wildbestandes, sondern nicht zuletzt auch der
Beschaffung eines ernährungsphysiologisch hochwertigen, regionalen
Lebensmittels", erklärt Felser. Mit dem Jagdrecht sei untrennbar auch die
Pflicht zur Hege verbunden. Der Waldumbau müsse nach der Einbringung von
standortgerechten Baumarten langfristig auch ohne Schutz realisiert werden
können
Die Besiedlung durch den Wolf erfordert nach Auffassung der
AfD-Bundestagsfraktion ein "pragmatisches Wolfsmanagement", das gegebenenfalls
auch die Erlegung von verhaltensauffälligen Einzelexemplaren ermöglicht. Der
Wolf solle in das Bundesjagdgesetz beziehungsweise in das Jagdrecht der Länder
aufgenommen werden. Ähnlich wie im Rahmen der Rotwildhege sollten
revierübergreifende regionale Wolfsmanagementpläne mit definierten Obergrenzen
entwickelt werden.
"Wölfe sind physisch robust und sehr intelligent, sie überwinden zurzeit auch
Schutzzäune von über 1,40 Meter", erläutert Felser und betont: "Die
Weidetierhaltung ist aus ökologischen, kulturellen und sozialen Gründen sowie
zur Bewahrung der Artenvielfalt und Kulturlandschaft zu erhalten. Insbesondere
Wölfe, die wiederholt Zäune überwinden und sich auf Haustiere 'spezialisiert'
haben, sollen prioritär entnommen werden können." Rechtlichen Rückhalt müsse es
für Jäger auch geben, wenn sie beispielsweise, wie kürzlich in Brandenburg
geschehen, ihren Jagdhund gegen den Angriff eines Wolfes verteidigen müssten.
Das forst- und jagdpolitische Leitbild der AfD im Deutschen Bundestag kann unter
http://www.afdbundestag.de/forstpolitisches-leitbild heruntergeladen werden.
Pressekontakt:
Christian Lüth
Pressesprecher
der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag
Tel.: 030 22757225
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/130241/4496964
OTS: AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag
Original-Content von: AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, übermittelt durch news aktuell
AfD-Bundestagsfraktion am Montag ihr forst- und jagdpolitisches Leitbild
vorgestellt. Der forstpolitische Berichterstatter und stellvertretende
Vorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag, Peter Felser, erläutert die in zehn
Kernforderungen zusammengefasste Strategie seiner Fraktion für die Jagd und
Forstwirtschaft der Zukunft.
In Anbetracht der absehbaren klimatischen Veränderungen auch in unseren Breiten
treten die Fachpolitiker der AfD für die Entwicklung klimastabiler Mischwälder
ein. Dabei sollen neben den gängigen Forstbäumen auch weitere Laub- und
Nadelbaumarten einbezogen werden, die auch unter trockeneren Verhältnissen
gedeihen. Die AfD-Fraktion setzt sich deshalb für zusätzliche
Entwicklungsprojekte im Staatswald insbesondere bei Versuchspflanzungen und der
Erzeugung und Verwendung hochwertigen Forstvermehrungsguts ein.
Auch die Anwendung von innovativen Verfahren für Inventur und Forstplanung soll
erforscht werden. Im Zuge der Digitalisierung sollen innovative Kommunikations-
und Automatisierungstechniken insbesondere für die Verbesserung der
Forst-Holz-Logistikkette genutzt werden. Um die damit verbundenen Potenziale zu
nutzen, muss nach Ansicht der AfD-Forstpolitiker der ländliche Raum mit einem an
die Erfordernisse angepassten Mobilfunknetz versorgt sowie kleine Unternehmen
und innovative Start-Ups gezielt gefördert werden.
Klärungsbedarf sieht der forstpolitische Sprecher Peter Felser bei der
Datenhoheit: "Die im Rahmen der Digitalisierung generierten Daten dürfen nicht
in den Besitz einzelner Hersteller kommen und damit Abhängigkeiten erzeugen."
Vielmehr müsse dieses Wissen der gesamten Branche zu Verfügung stehen und somit
Motor des gemeinsamen Fortschritts sein.
"Gerade für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland ist die Entwicklung der
forstlichen Ressourcen von zentraler Bedeutung", erklärt Felser. Deshalb sei es
"zu begrüßen, wenn durch die verstärkte Verwendung von einheimischem Holz im
städtischen Wohnungsbau tatsächlich relativ schnell bezahlbarer Wohnraum
geschaffen werden kann und der gesamte Cluster Forst und Holz auf diese Weise
neue Impulse erhält".
Um forstliches Fachwissen zu erhalten und wieder aufzubauen, muss angesichts des
demographischen Wandels und der Überalterung des Personalbestands in vielen
Staatsforsten, die auch auf die Strukturreformen und Reorganisationen der
letzten Jahre zurückzuführen sei, muss nach Ansicht der AfD-Bundestagsfraktion
der Staatswald durch vermehrte Einstellungen personell und organisatorisch
verstärkt werden. Felser spricht sich zudem für die Schaffung von temporären
Projektstellen aus, um dem demographischen Wandel zu begegnen.
Die AfD-Politiker stellen sich klar gegen "unbedachte Privatisierungen" von
Flächen im Besitz der Kommunen, Länder oder des Bundes und fordern eine
"integrative Ausrichtung" des Naturschutzes. "Auf Basis einer dezidiert
eigentums- und marktorientierten Positionierung erkennen wir im Politikfeld
Forstwirtschaft zugleich staatliche Akteure als wichtige Impulsgeber an",
erklärt Felser:
"Der Wald kann aber nur dann nachhaltig geschützt werden, wenn die privaten
Waldbesitzer in ihren Grundrechten gestärkt werden: Eingriffe in ihr
Eigentumsrecht, bürokratische Vorschriften zur Waldbewirtschaftung oder gar
Bevormundung in Nachhaltigkeitsfragen werden weder der Natur noch den
Waldbesitzern gerecht werden", unterstreicht Felser Im Privatwald sollten
weitere Einschränkungen der Bewirtschaftung durch den Naturschutz grundsätzlich
nur auf der Basis von finanziellen Kompensationen im Rahmen des
Vertragsnaturschutzes erfolgen.
Die AfD im Deutschen Bundestag will jagd- und forstwirtschaftliche Interessen
nach dem Grundsatz "Wald mit Wild" ausgleichen. Das gilt laut ihrem Leitbild
insbesondere bei der Festlegung der Höhe der aktuellen Schalenwildbestände. Die
Jagd sei ebenso wie der Schutz der Biodiversität Bestandteil der
multifunktionalen Forstwirtschaft und müsse nach dem Stand der wildbiologischen
Forschung erfolgen; Jäger und Förster müssten zusammenarbeiten.
"Die gezielte Entnahme von Wildtieren dient dabei nicht nur dem Erhalt und der
Pflege eines ausgeglichenen Wildbestandes, sondern nicht zuletzt auch der
Beschaffung eines ernährungsphysiologisch hochwertigen, regionalen
Lebensmittels", erklärt Felser. Mit dem Jagdrecht sei untrennbar auch die
Pflicht zur Hege verbunden. Der Waldumbau müsse nach der Einbringung von
standortgerechten Baumarten langfristig auch ohne Schutz realisiert werden
können
Die Besiedlung durch den Wolf erfordert nach Auffassung der
AfD-Bundestagsfraktion ein "pragmatisches Wolfsmanagement", das gegebenenfalls
auch die Erlegung von verhaltensauffälligen Einzelexemplaren ermöglicht. Der
Wolf solle in das Bundesjagdgesetz beziehungsweise in das Jagdrecht der Länder
aufgenommen werden. Ähnlich wie im Rahmen der Rotwildhege sollten
revierübergreifende regionale Wolfsmanagementpläne mit definierten Obergrenzen
entwickelt werden.
"Wölfe sind physisch robust und sehr intelligent, sie überwinden zurzeit auch
Schutzzäune von über 1,40 Meter", erläutert Felser und betont: "Die
Weidetierhaltung ist aus ökologischen, kulturellen und sozialen Gründen sowie
zur Bewahrung der Artenvielfalt und Kulturlandschaft zu erhalten. Insbesondere
Wölfe, die wiederholt Zäune überwinden und sich auf Haustiere 'spezialisiert'
haben, sollen prioritär entnommen werden können." Rechtlichen Rückhalt müsse es
für Jäger auch geben, wenn sie beispielsweise, wie kürzlich in Brandenburg
geschehen, ihren Jagdhund gegen den Angriff eines Wolfes verteidigen müssten.
Das forst- und jagdpolitische Leitbild der AfD im Deutschen Bundestag kann unter
http://www.afdbundestag.de/forstpolitisches-leitbild heruntergeladen werden.
Pressekontakt:
Christian Lüth
Pressesprecher
der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag
Tel.: 030 22757225
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/130241/4496964
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