27.10.2018 15:11 | NABU | Politik
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Europaweite Proteste für eine bienenfreundliche Landwirtschaft - Demonstranten fordern in Berlin eine Neuausrichtung der Agrarpolitik
Berlin (ots) - Bauern, Imker und Ernährungsbewegte demonstrieren
heute in ganz Europa gemeinsam für eine bienenfreundliche
Landwirtschaft und eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen
Agrarpolitik. In Berlin fordern bei der Aktion "Dampf machen für die
Agrarwende" 1.000 Menschen am Brandenburger Tor das Ende des
Gießkannen-Prinzips.
"Die EU füllt mit Steuergeld vor allem die Taschen von
Agrarkonzernen, die für Höfesterben, Monokulturen und Artensterben
verantwortlich sind", kritisiert ,Wir haben es satt'-Sprecherin
Saskia Richartz und verlangt: "Umwelt-, klima- und tierschädliche
Landwirtschaft darf nicht mehr subventioniert werden!" Mit einer
überdimensionalen Strohfrau appelliert das breite Bündnis an die
deutsche Agrarministerin: "Julia Klöckner, lassen Sie sich nicht zur
Strohfrau der Agrarindustrie machen!"
Hintergrund der europaweiten Proteste unter dem Motto "Good Food
Good Farming" ist die EU-Agrarreform, über die aktuell verhandelt
wird. Jahr für Jahr investiert die EU im Rahmen der Gemeinsamen
Europäischen Agrarpolitik (GAP) rund 60 Mrd. Euro in den europäischen
Agrarsektor. Deutschland entscheidet bei den Verhandlungen maßgeblich
darüber mit, welche Landwirtschaft sich künftig lohnt. In der
nächsten Förderperiode muss die Politik die hunderttausenden
europäischen Bauern, die zukunftsfähig wirtschaften, endlich
angemessen unterstützen. Sie sind es, die die Landwirtschaft mit
ihrer Arbeit Tag für Tag wieder mit Umwelt-, Klima-, Arten- und
Tierschutz in Einklang bringen.
Auf der Kundgebung in Berlin erklären für das ,Wir haben es
satt!'-Bündnis:
Paula Gioia, Imkerin und Bäuerin aus Brandenburg und aktiv in der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL): "Es kann keine
Zukunft ohne Bienen oder Bäuerinnen und Bauern geben. Denn ohne
Bienen keine Bestäubung, ohne Bäuerinnen und Bauern kein gesundes
Essen. Bei der EU-Agrarreform muss die Politik jetzt dafür sorgen,
dass die Agrargelder nur noch bäuerlichen Betrieben zugutekommen, die
bienenfreundlich und enkeltauglich ackern. Wir brauchen eine
Agrarpolitik, die es jungen Menschen ermöglicht, auf dem Land zu
leben und zu arbeiten. In ganz Europa gehen heute Tausende für
lebendige ländliche Räume auf die Straße. Bauernrechte jetzt - auch
in der EU-Agrarpolitik!"
Trees Robijns vom Naturschutzbund Deutschland (NABU): "Dieser
Hitzesommer war ein Weckruf: Mit Steuermilliarden entwässerte Wiesen
und Äcker waren der Trockenheit nicht gewachsen. Mit unseren Insekten
verschwinden zudem wichtige Bestäuber für die Lebensmittelerzeugung.
Es liegt jetzt an Klöckner und Merkel, in Brüssel den Schalter
umzulegen. Wir brauchen eine andere Agrarförderung. Leistungen der
Landwirte zum Schutz von Umwelt, Klima, Biodiversität und besseren
Tierhaltung müssen endlich angemessen honoriert werden. Nur so können
wir unsere Lebensgrundlagen auf Dauer erhalten."
Louise Duhan von Slow Food Deutschland:
"Die Artenvielfalt ist das Immunsystem des Planeten. Wir brauchen
gesunde Lebensmittel, die umwelt- und klimaverträglich erzeugt
werden. Es ist unerträglich, dass die EU mit Steuermilliarden das
Artensterben finanziert. Die Produkte, die unter massivem Einsatz von
Glyphosat und anderen Ackergiften hergestellt werden, dürfen künftig
nicht mehr mit Steuergeld gefördert werden. Deswegen fordern wir von
Julia Klöckner eine Ernährungspolitik, die sich von Pestiziden
unabhängig macht."
Hintergrund: Unter dem Motto "Good Food Good Farming" sind rund um
den 27. Oktober beim europäischen Aktionstag Zehntausende an über 60
Orten in 19 Ländern für gutes Essen und gute Landwirtschaft aktiv.
Auch in einer Online-Petition setzen sich schon mehr als 80.000
Menschen aus ganz Europa für eine gerechte und ökologische
EU-Agrarreform ein.
Am 19./20. November beraten die EU-Agrarminister wieder über die
GAP-Reform, mit dem Ziel schon Anfang 2019 eine erste politische
Stellungnahme zu verabschieden. Die zuständigen Ausschüsse im
Europäischen Parlament werden voraussichtlich bis Februar 2019 ihre
Positionen vorlegen.
Terminhinweis: Am 19. Januar 2019 findet die nächste ,Wir haben es
satt!'-Großdemonstration statt. Auftakt ist um 12 Uhr am
Brandenburger Tor. Zentrale Themen sind die EU-Agrarreform, eine
klimagerechte Landwirtschaft und gutes Essen für alle. Weitere
Informationen: www.wir-haben-es-satt.de
Fotos von der Aktion "Dampf machen" zur kostenfreien Nutzung
finden Sie ab 13:30 Uhr hier: www.wir-haben-es-satt.de/presse
Für Rückfragen: Paula Gioia, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft, Mobil: 0152-05764591, E-Mail: paula.gioia@eurovia.org
Trees Robijns, Agrarpolitikexpertin beim Naturschutzbund
Deutschland (NABU), Mobil: 0173-4726122, E-Mail:
Trees.Robijns@NABU.de
Louise Duhan, Slow Food Deutschland, Mobil: 0157-88492505, E-Mail:
s.sheets@slowfood.de
Pressekontakt:
Christian Rollmann, "Wir haben es satt!"-Pressesprecher, E-Mail:
presse@meine-landwirtschaft.de, Tel.: 030-28482438, mobil:
0151-51245795
Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell
heute in ganz Europa gemeinsam für eine bienenfreundliche
Landwirtschaft und eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen
Agrarpolitik. In Berlin fordern bei der Aktion "Dampf machen für die
Agrarwende" 1.000 Menschen am Brandenburger Tor das Ende des
Gießkannen-Prinzips.
"Die EU füllt mit Steuergeld vor allem die Taschen von
Agrarkonzernen, die für Höfesterben, Monokulturen und Artensterben
verantwortlich sind", kritisiert ,Wir haben es satt'-Sprecherin
Saskia Richartz und verlangt: "Umwelt-, klima- und tierschädliche
Landwirtschaft darf nicht mehr subventioniert werden!" Mit einer
überdimensionalen Strohfrau appelliert das breite Bündnis an die
deutsche Agrarministerin: "Julia Klöckner, lassen Sie sich nicht zur
Strohfrau der Agrarindustrie machen!"
Hintergrund der europaweiten Proteste unter dem Motto "Good Food
Good Farming" ist die EU-Agrarreform, über die aktuell verhandelt
wird. Jahr für Jahr investiert die EU im Rahmen der Gemeinsamen
Europäischen Agrarpolitik (GAP) rund 60 Mrd. Euro in den europäischen
Agrarsektor. Deutschland entscheidet bei den Verhandlungen maßgeblich
darüber mit, welche Landwirtschaft sich künftig lohnt. In der
nächsten Förderperiode muss die Politik die hunderttausenden
europäischen Bauern, die zukunftsfähig wirtschaften, endlich
angemessen unterstützen. Sie sind es, die die Landwirtschaft mit
ihrer Arbeit Tag für Tag wieder mit Umwelt-, Klima-, Arten- und
Tierschutz in Einklang bringen.
Auf der Kundgebung in Berlin erklären für das ,Wir haben es
satt!'-Bündnis:
Paula Gioia, Imkerin und Bäuerin aus Brandenburg und aktiv in der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL): "Es kann keine
Zukunft ohne Bienen oder Bäuerinnen und Bauern geben. Denn ohne
Bienen keine Bestäubung, ohne Bäuerinnen und Bauern kein gesundes
Essen. Bei der EU-Agrarreform muss die Politik jetzt dafür sorgen,
dass die Agrargelder nur noch bäuerlichen Betrieben zugutekommen, die
bienenfreundlich und enkeltauglich ackern. Wir brauchen eine
Agrarpolitik, die es jungen Menschen ermöglicht, auf dem Land zu
leben und zu arbeiten. In ganz Europa gehen heute Tausende für
lebendige ländliche Räume auf die Straße. Bauernrechte jetzt - auch
in der EU-Agrarpolitik!"
Trees Robijns vom Naturschutzbund Deutschland (NABU): "Dieser
Hitzesommer war ein Weckruf: Mit Steuermilliarden entwässerte Wiesen
und Äcker waren der Trockenheit nicht gewachsen. Mit unseren Insekten
verschwinden zudem wichtige Bestäuber für die Lebensmittelerzeugung.
Es liegt jetzt an Klöckner und Merkel, in Brüssel den Schalter
umzulegen. Wir brauchen eine andere Agrarförderung. Leistungen der
Landwirte zum Schutz von Umwelt, Klima, Biodiversität und besseren
Tierhaltung müssen endlich angemessen honoriert werden. Nur so können
wir unsere Lebensgrundlagen auf Dauer erhalten."
Louise Duhan von Slow Food Deutschland:
"Die Artenvielfalt ist das Immunsystem des Planeten. Wir brauchen
gesunde Lebensmittel, die umwelt- und klimaverträglich erzeugt
werden. Es ist unerträglich, dass die EU mit Steuermilliarden das
Artensterben finanziert. Die Produkte, die unter massivem Einsatz von
Glyphosat und anderen Ackergiften hergestellt werden, dürfen künftig
nicht mehr mit Steuergeld gefördert werden. Deswegen fordern wir von
Julia Klöckner eine Ernährungspolitik, die sich von Pestiziden
unabhängig macht."
Hintergrund: Unter dem Motto "Good Food Good Farming" sind rund um
den 27. Oktober beim europäischen Aktionstag Zehntausende an über 60
Orten in 19 Ländern für gutes Essen und gute Landwirtschaft aktiv.
Auch in einer Online-Petition setzen sich schon mehr als 80.000
Menschen aus ganz Europa für eine gerechte und ökologische
EU-Agrarreform ein.
Am 19./20. November beraten die EU-Agrarminister wieder über die
GAP-Reform, mit dem Ziel schon Anfang 2019 eine erste politische
Stellungnahme zu verabschieden. Die zuständigen Ausschüsse im
Europäischen Parlament werden voraussichtlich bis Februar 2019 ihre
Positionen vorlegen.
Terminhinweis: Am 19. Januar 2019 findet die nächste ,Wir haben es
satt!'-Großdemonstration statt. Auftakt ist um 12 Uhr am
Brandenburger Tor. Zentrale Themen sind die EU-Agrarreform, eine
klimagerechte Landwirtschaft und gutes Essen für alle. Weitere
Informationen: www.wir-haben-es-satt.de
Fotos von der Aktion "Dampf machen" zur kostenfreien Nutzung
finden Sie ab 13:30 Uhr hier: www.wir-haben-es-satt.de/presse
Für Rückfragen: Paula Gioia, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft, Mobil: 0152-05764591, E-Mail: paula.gioia@eurovia.org
Trees Robijns, Agrarpolitikexpertin beim Naturschutzbund
Deutschland (NABU), Mobil: 0173-4726122, E-Mail:
Trees.Robijns@NABU.de
Louise Duhan, Slow Food Deutschland, Mobil: 0157-88492505, E-Mail:
s.sheets@slowfood.de
Pressekontakt:
Christian Rollmann, "Wir haben es satt!"-Pressesprecher, E-Mail:
presse@meine-landwirtschaft.de, Tel.: 030-28482438, mobil:
0151-51245795
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