17.01.2019 09:31 | Deutsche Umwelthilfe e.V. | Politik
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Einsatz von Pestiziden reduzieren - Deutsche Umwelthilfe und Aurelia Stiftung stellen Strategiepapier vor
Berlin (ots) - Ohne drastische Reduzierung von Pestiziden keine
Trendwende beim Insektensterben - Deutsche Umwelthilfe fordert
Bundesregierung auf, politische Bekenntnisse aus dem
Koalitionsvertrag umzusetzen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Aurelia Stiftung stellen am
heutigen Donnerstag ihr gemeinsames Strategiepapier zur
Pestizidreduzierung vor. Das Papier informiert über die Schäden von
Pestiziden für die Biodiversität und die menschliche Gesundheit und
zeichnet den Weg zu einer naturverträglichen Landnutzung ohne Gifte.
Die Organisationen fordern die konsequente Umsetzung des gesetzlichen
Vorsorgeprinzips. Für eine drastische Reduzierung von Pestiziden ist
die Ökologisierung der Landwirtschaft unumgänglich. Ebenso sind eine
Abgabe für Pestizide aufgrund ihrer negativen Effekte sowie eine
Reform des aktuellen Zulassungsverfahrens für Pestizide notwendig.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Wissenschaft und Bevölkerung sorgen sich zunehmend über die
alarmierenden Zahlen des Insektensterbens. Ungeachtet der politischen
Bekundungen im Koalitionsvertrag steigt der Einsatz von Pestiziden
dennoch weiter an." Eine Trendwende beim Insektensterben gibt es nur,
wenn der Pestizideinsatz deutlich reduziert wird. Müller-Kraenner
fordert daher: "Die Bundesregierung muss ein Nationales
Aktionsprogramm beschließen. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner
muss das bisherige Zulassungsverfahren für Pestizide reformieren. Es
gilt, die Fläche für den ökologischen Landbau zu erweitern, denn dort
kommen in der Regel keine synthetischen Pestizide zum Einsatz."
Weder die im Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen festgehaltenen
Grundsätze der "guten fachlichen Praxis", noch der Nationale
Aktionsplan für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden und der
dort angestrebte integrierte Pflanzenschutz haben zur Reduzierung von
Pestiziden beigetragen. Auch der im Koalitionsvertrag anvisierte
Ausstieg des am häufigsten eingesetzten Pestizids Glyphosat liegt
noch in weiter Ferne. Glyphosat ist ein Total-Herbizid, das aufgrund
seiner negativen Folgen für Flora und Fauna in der Agrarlandschaft
verboten werden muss.
Thomas Radetzki, Imkermeister und Vorstand der Aurelia Stiftung:
"Ohne Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten sind menschliche
Ernährung und Artenvielfalt gefährdet. Der Wert ihrer
Bestäubungsleistung in Europa wird auf 60 Milliarden Euro pro Jahr
geschätzt. Der enorme Preisdruck in der Landwirtschaft und die
falschen Anreize der EU-Agrarpolitik haben zu einer
industrialisierten Bewirtschaftung geführt, die von synthetischen
Pflanzenschutz- und Arzneimitteln abhängig ist. Dabei sind Pestizide
keine Lösung - sie sind ein Teil des Problems."
Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird
landwirtschaftlich genutzt. Ohne eine Agrarwende ist das
Insektensterben daher nicht aufzuhalten. Die EU-Agrarpolitik fördert
vor allem eine intensive, auf maximalen Ertrag ausgerichtete
Landnutzung. Ausgeräumte Landschaften, Monokulturen, Überdüngung und
der Einsatz von Agrarchemie sind die Folge.
Links:
- Zur "Strategie zur Reduzierung von Pestiziden":
http://l.duh.de/p190117
- Mehr zu Pestiziden:
https://www.duh.de/themen/natur/planetare-grenzen/pestizide/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Thomas Radetzki, Vorstand Aurelia Stiftung
0171 3366569, thomas.radetzki@aurelia-stiftung.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Trendwende beim Insektensterben - Deutsche Umwelthilfe fordert
Bundesregierung auf, politische Bekenntnisse aus dem
Koalitionsvertrag umzusetzen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Aurelia Stiftung stellen am
heutigen Donnerstag ihr gemeinsames Strategiepapier zur
Pestizidreduzierung vor. Das Papier informiert über die Schäden von
Pestiziden für die Biodiversität und die menschliche Gesundheit und
zeichnet den Weg zu einer naturverträglichen Landnutzung ohne Gifte.
Die Organisationen fordern die konsequente Umsetzung des gesetzlichen
Vorsorgeprinzips. Für eine drastische Reduzierung von Pestiziden ist
die Ökologisierung der Landwirtschaft unumgänglich. Ebenso sind eine
Abgabe für Pestizide aufgrund ihrer negativen Effekte sowie eine
Reform des aktuellen Zulassungsverfahrens für Pestizide notwendig.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Wissenschaft und Bevölkerung sorgen sich zunehmend über die
alarmierenden Zahlen des Insektensterbens. Ungeachtet der politischen
Bekundungen im Koalitionsvertrag steigt der Einsatz von Pestiziden
dennoch weiter an." Eine Trendwende beim Insektensterben gibt es nur,
wenn der Pestizideinsatz deutlich reduziert wird. Müller-Kraenner
fordert daher: "Die Bundesregierung muss ein Nationales
Aktionsprogramm beschließen. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner
muss das bisherige Zulassungsverfahren für Pestizide reformieren. Es
gilt, die Fläche für den ökologischen Landbau zu erweitern, denn dort
kommen in der Regel keine synthetischen Pestizide zum Einsatz."
Weder die im Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen festgehaltenen
Grundsätze der "guten fachlichen Praxis", noch der Nationale
Aktionsplan für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden und der
dort angestrebte integrierte Pflanzenschutz haben zur Reduzierung von
Pestiziden beigetragen. Auch der im Koalitionsvertrag anvisierte
Ausstieg des am häufigsten eingesetzten Pestizids Glyphosat liegt
noch in weiter Ferne. Glyphosat ist ein Total-Herbizid, das aufgrund
seiner negativen Folgen für Flora und Fauna in der Agrarlandschaft
verboten werden muss.
Thomas Radetzki, Imkermeister und Vorstand der Aurelia Stiftung:
"Ohne Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten sind menschliche
Ernährung und Artenvielfalt gefährdet. Der Wert ihrer
Bestäubungsleistung in Europa wird auf 60 Milliarden Euro pro Jahr
geschätzt. Der enorme Preisdruck in der Landwirtschaft und die
falschen Anreize der EU-Agrarpolitik haben zu einer
industrialisierten Bewirtschaftung geführt, die von synthetischen
Pflanzenschutz- und Arzneimitteln abhängig ist. Dabei sind Pestizide
keine Lösung - sie sind ein Teil des Problems."
Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird
landwirtschaftlich genutzt. Ohne eine Agrarwende ist das
Insektensterben daher nicht aufzuhalten. Die EU-Agrarpolitik fördert
vor allem eine intensive, auf maximalen Ertrag ausgerichtete
Landnutzung. Ausgeräumte Landschaften, Monokulturen, Überdüngung und
der Einsatz von Agrarchemie sind die Folge.
Links:
- Zur "Strategie zur Reduzierung von Pestiziden":
http://l.duh.de/p190117
- Mehr zu Pestiziden:
https://www.duh.de/themen/natur/planetare-grenzen/pestizide/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Thomas Radetzki, Vorstand Aurelia Stiftung
0171 3366569, thomas.radetzki@aurelia-stiftung.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
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Schlagwörter
Artenschutz , Aurelia Stiftung , Glyphosat , Pestizide , Pestizidreduzierung , Insektensterben , Agrar , Politik , Umwelt ,
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