14.12.2018 09:36 | Deutsche Umwelthilfe e.V. | Politik
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Bioabfall sammeln schützt das Klima: Deutsche Umwelthilfe fordert konsequente und flächendeckende Sammlung in allen Landkreisen und Städten
Berlin (ots) - Pflicht zur getrennten Bioabfallsammlung wird in
mindestens 24 Landkreisen und Städten noch immer nicht umgesetzt und
damit Potenzial für den Klimaschutz verschenkt - DUH fordert
verbraucherfreundliche Abholung des Bioabfalls statt
praxisuntauglicher Bringsysteme - Teilnahme an Sammelsystemen muss
verpflichtend sein - Verstärkte Verbraucheraufklärung für eine höhere
Akzeptanz der Bioabfallsammlung notwendig
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Kattowitz macht die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) auf das Klimaschutzpotenzial von Bioabfall
aufmerksam. Dessen Getrenntsammlung ermöglicht sowohl die stoffliche
Nutzung von Komposten und Gärresten als Düngemittel, als auch die
Erzeugung von Biogas. Beides liefert einen wichtigen Beitrag zum
Klima- und Ressourcenschutz. Dieser kann allerdings nur geleistet
werden, wenn Bioabfall konsequent getrennt gesammelt wird und nicht
in der Restmülltonne landet. Doch genau daran hapert es: noch immer
verweigern 24 Landkreise und Städte Verbrauchern ein Sammelsystem für
Bioabfall, wie eine Recherche der DUH ergab. Selbst dort, wo
Biotonnen angeboten werden, gibt es zumeist keine Nutzungspflicht,
sodass der Anschlussgrad an das Sammelsystem mitunter sehr gering
ist. Völlig inakzeptabel ist das ausschließliche Angebot
unpraktikabler Bringsysteme, bei denen Bürger ihren Bioabfall selbst
zu Sammelstellen bringen müssen.
Die DUH fordert deshalb die Landkreise und Städte zu einer
flächendeckenden, verpflichtenden und verbraucherfreundlichen
Sammlung von Bioabfällen auf. Falls Städte und Kommunen sich
weiterhin weigern die gesetzlich vorgeschriebene Bioabfallsammlung
umzusetzen, dann sollten die Bundesländer eingreifen und die
Einführung eines Sammelsystems durchsetzen. Um Bürger zu einer noch
besseren Trennung zu motivieren, ist eine verstärkte
Verbraucherinformation und Beratung notwendig.
Organische Abfälle machen bezogen auf das Gewicht 30 bis 40
Prozent der deutschen Haushaltsabfälle aus. Aus einer Tonne getrennt
gesammeltem Bioabfall entstehen in zehn bis zwölf Wochen 350-450
Kilogramm Kompost, der aufwendig hergestellten Kunstdünger ersetzt.
Aus einer Tonne Bioabfall können durchschnittlich 110 Kubikmeter
Biogas gewonnen werden, das ersetzt im Vergleich die Nutzung von 66
Liter Heizöl.
"Zwar sammeln die Kommunen deutschlandweit jedes Jahr rund 4,6
Millionen Tonnen Bioabfall, allerdings könnten jedes Jahr 5,7
Millionen Tonnen zusätzlich erfasst werden. Ein Grund für die große
Menge nicht erfasster Bioabfälle ist, dass es in mindestens 24
Landkreisen und Städten mit knapp vier Millionen Einwohnern keine
Bioabfallsammlung gibt. Das ist inakzeptabel, weil dies bereits seit
fast vier Jahren gesetzlich verpflichtend und jeder Beitrag zur
Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung dringend
notwendig ist. Jede Tonne zählt", sagt die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Der Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH, Thomas Fischer,
erklärt: "Ein Sammelsystem für Bioabfall wird von Bürgern nur dann
gut angenommen und genutzt, wenn es auch verbraucherfreundlich ist.
Das ist allerdings in 28 Landkreisen und Städten nicht der Fall, wo
mehr als 3,1 Millionen Bürgern sogenannte Bringsysteme zugemutet
werden. Verbraucher müssen ihre Bioabfälle zu Kompostierungsanlagen,
Wertstoffhöfen oder Sammelinseln bringen. Das ist unpraktisch und
führt dazu, dass Bioabfälle im Restmüll landen und verbrannt werden."
Eine ausreichend hohe Akzeptanz für eine Bioabfallsammlung und gute
Sammelergebnisse wird es nur dann geben, wenn Biotonnen angeboten und
bei den Verbrauchern abgeholt werden.
Ein weiteres gravierendes Problem bei der Getrennterfassung von
Bioabfällen ist die Freiwilligkeit zur Teilnahme an Sammelsystemen.
In vielen Städten und Landkreisen wird die Bioabfallsammlung nicht
verpflichtend vorgeschrieben, sodass der Anschlussgrad sehr niedrig
ist. Damit alle Bürger die Möglichkeit einer Bioabfallsammlung
erhalten, muss die Getrenntsammlung verpflichtend umgesetzt werden.
Ausnahmen, wie zum Beispiel die Eigenkompostierung, sollten nur in
Einzelfällen zugelassen werden und können in der Breite keine
Alternative zur Biotonne darstellen. Viele Bioabfälle, wie zum
Beispiel Fleisch oder Knochen, eignen sich zudem nicht für die
Eigenkompostierung.
Damit die Bioabfallsammlung von Bürgern in der Praxis noch
konsequenter durchgeführt wird, ist eine Verbesserung und
Intensivierung der Abfallberatung durch die Kommunen notwendig.
Hierzu gehören eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen zum
Nutzen der getrennten Bioabfallsammlung und das Angebot
verbraucherfreundlicher Vorsortiergefäße. Zu einem guten Service
tragen außerdem eine wöchentliche Tonnenabholung und das jährliche
Waschen der Biotonnen bei.
Links:
DUH-Positionspapier zur Bioabfallsammlung: http://l.duh.de/p181213
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
mindestens 24 Landkreisen und Städten noch immer nicht umgesetzt und
damit Potenzial für den Klimaschutz verschenkt - DUH fordert
verbraucherfreundliche Abholung des Bioabfalls statt
praxisuntauglicher Bringsysteme - Teilnahme an Sammelsystemen muss
verpflichtend sein - Verstärkte Verbraucheraufklärung für eine höhere
Akzeptanz der Bioabfallsammlung notwendig
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Kattowitz macht die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) auf das Klimaschutzpotenzial von Bioabfall
aufmerksam. Dessen Getrenntsammlung ermöglicht sowohl die stoffliche
Nutzung von Komposten und Gärresten als Düngemittel, als auch die
Erzeugung von Biogas. Beides liefert einen wichtigen Beitrag zum
Klima- und Ressourcenschutz. Dieser kann allerdings nur geleistet
werden, wenn Bioabfall konsequent getrennt gesammelt wird und nicht
in der Restmülltonne landet. Doch genau daran hapert es: noch immer
verweigern 24 Landkreise und Städte Verbrauchern ein Sammelsystem für
Bioabfall, wie eine Recherche der DUH ergab. Selbst dort, wo
Biotonnen angeboten werden, gibt es zumeist keine Nutzungspflicht,
sodass der Anschlussgrad an das Sammelsystem mitunter sehr gering
ist. Völlig inakzeptabel ist das ausschließliche Angebot
unpraktikabler Bringsysteme, bei denen Bürger ihren Bioabfall selbst
zu Sammelstellen bringen müssen.
Die DUH fordert deshalb die Landkreise und Städte zu einer
flächendeckenden, verpflichtenden und verbraucherfreundlichen
Sammlung von Bioabfällen auf. Falls Städte und Kommunen sich
weiterhin weigern die gesetzlich vorgeschriebene Bioabfallsammlung
umzusetzen, dann sollten die Bundesländer eingreifen und die
Einführung eines Sammelsystems durchsetzen. Um Bürger zu einer noch
besseren Trennung zu motivieren, ist eine verstärkte
Verbraucherinformation und Beratung notwendig.
Organische Abfälle machen bezogen auf das Gewicht 30 bis 40
Prozent der deutschen Haushaltsabfälle aus. Aus einer Tonne getrennt
gesammeltem Bioabfall entstehen in zehn bis zwölf Wochen 350-450
Kilogramm Kompost, der aufwendig hergestellten Kunstdünger ersetzt.
Aus einer Tonne Bioabfall können durchschnittlich 110 Kubikmeter
Biogas gewonnen werden, das ersetzt im Vergleich die Nutzung von 66
Liter Heizöl.
"Zwar sammeln die Kommunen deutschlandweit jedes Jahr rund 4,6
Millionen Tonnen Bioabfall, allerdings könnten jedes Jahr 5,7
Millionen Tonnen zusätzlich erfasst werden. Ein Grund für die große
Menge nicht erfasster Bioabfälle ist, dass es in mindestens 24
Landkreisen und Städten mit knapp vier Millionen Einwohnern keine
Bioabfallsammlung gibt. Das ist inakzeptabel, weil dies bereits seit
fast vier Jahren gesetzlich verpflichtend und jeder Beitrag zur
Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung dringend
notwendig ist. Jede Tonne zählt", sagt die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Der Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH, Thomas Fischer,
erklärt: "Ein Sammelsystem für Bioabfall wird von Bürgern nur dann
gut angenommen und genutzt, wenn es auch verbraucherfreundlich ist.
Das ist allerdings in 28 Landkreisen und Städten nicht der Fall, wo
mehr als 3,1 Millionen Bürgern sogenannte Bringsysteme zugemutet
werden. Verbraucher müssen ihre Bioabfälle zu Kompostierungsanlagen,
Wertstoffhöfen oder Sammelinseln bringen. Das ist unpraktisch und
führt dazu, dass Bioabfälle im Restmüll landen und verbrannt werden."
Eine ausreichend hohe Akzeptanz für eine Bioabfallsammlung und gute
Sammelergebnisse wird es nur dann geben, wenn Biotonnen angeboten und
bei den Verbrauchern abgeholt werden.
Ein weiteres gravierendes Problem bei der Getrennterfassung von
Bioabfällen ist die Freiwilligkeit zur Teilnahme an Sammelsystemen.
In vielen Städten und Landkreisen wird die Bioabfallsammlung nicht
verpflichtend vorgeschrieben, sodass der Anschlussgrad sehr niedrig
ist. Damit alle Bürger die Möglichkeit einer Bioabfallsammlung
erhalten, muss die Getrenntsammlung verpflichtend umgesetzt werden.
Ausnahmen, wie zum Beispiel die Eigenkompostierung, sollten nur in
Einzelfällen zugelassen werden und können in der Breite keine
Alternative zur Biotonne darstellen. Viele Bioabfälle, wie zum
Beispiel Fleisch oder Knochen, eignen sich zudem nicht für die
Eigenkompostierung.
Damit die Bioabfallsammlung von Bürgern in der Praxis noch
konsequenter durchgeführt wird, ist eine Verbesserung und
Intensivierung der Abfallberatung durch die Kommunen notwendig.
Hierzu gehören eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen zum
Nutzen der getrennten Bioabfallsammlung und das Angebot
verbraucherfreundlicher Vorsortiergefäße. Zu einem guten Service
tragen außerdem eine wöchentliche Tonnenabholung und das jährliche
Waschen der Biotonnen bei.
Links:
DUH-Positionspapier zur Bioabfallsammlung: http://l.duh.de/p181213
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Europapolitiker Pieper: EU soll stärker Auswirkungen neuer Regeln auf Unternehmen beachten / Verhinderter EU-Mittelstandsbeauftragter fordert weniger Regulierung und Bürokratie
Osnabrück (ots) - Osnabrück. Nach seinem Rückzug hat der Europapolitiker und verhinderte EU-Mittelstandsbeauftragte Markus Pieper (CDU) die Brüsseler Kommission dazu aufgerufen, bei Gesetzesvorhaben...Artikel lesenADAC Untersuchung: Wallboxen werden günstiger / Laden an Haushaltssteckdose birgt Gefahren / Wallboxen sind sicherer, effektiver und komfortabler
München (ots) - Das Elektroauto an einer Wallbox statt an der Haushaltssteckdose zu laden ist nicht nur sicherer und komfortabler, es ist auch effizienter, weil es weniger Ladeverluste gibt. Neuerdi...Artikel lesenEishockey live bei MagentaSport: Bremerhaven holt 1.Final-Sieg / Morgen WM-Test 19.15 Uhr DEB-Auswahl - Slowakei / Wissmann frozzelt: "Die feiern hier, als hätten sie schon die Meisterschaft gewonnen"
München (ots) - Was für ein Spektakel zum Auftakt der Finalserie um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft: Bremerhaven siegt 4:2 - nach einem starken Comeback im 2. Drittel, als Berlin beste Chancen ...Artikel lesenAbrüstungsbericht : Dieses Thema nicht vergessen / Kommentar von Rebekka Wiese
Freiburg (ots) - Ganz gleich, wohin man gerade blickt: Fast überall sieht man Krisen, Kriege und Konflikte. Da wirkt es fast aus der Zeit gefallen, dass die Bundesregierung nun ihren Abrüstungsberic...Artikel lesenCGTN: China und Deutschland streben nach mehr Widerstandsfähigkeit und Vitalität in den bilateralen Beziehungen
Peking (ots/PRNewswire) - Eine kürzlich von der Deutschen Industrie- und Handelskammer in China veröffentlichte Umfrage zum Geschäftsvertrauen zeigt Vertrauen in die Aussichten der chinesisch-deutsc...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)