16.01.2019 09:00 | Rat für Kulturelle Bildung | Politik
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Bildungspolitik muss digitale Bildung in Schule umfassender denken
Essen (ots) - Die kulturelle Dimension der Digitalisierung bietet
Schulen innovative pädagogische Zugänge - Rat für Kulturelle Bildung
legt Strategien vor
"Digitalisierung ist ein kultureller Prozess" - mit dieser
zentralen These positioniert sich der Rat für Kulturelle Bildung in
seiner Denkschrift "Alles immer smart. Kulturelle Bildung,
Digitalisierung, Schule" zur aktuellen Debatte um die digitale
Bildung in der Schule. Die Kernaussage der fünften Denkschrift des
Rates lautet damit: Die Digitalisierung lässt sich weder hinreichend
verstehen noch gestalten, wenn man ihre kulturelle Dimension nicht
berücksichtigt und sie lediglich als technologischen Vorgang
betrachtet. Kulturelle Bildung hat somit eine Schlüsselfunktion für
das Verständnis von und den Umgang mit Digitalisierung.
Bisher wird zudem zu wenig erkannt, wie tief die Digitalisierung
in das Selbstverständnis der Schulen sowie die dort praktizierten
Lernformen eingreift. Deshalb erfordert der digitale Wandel nicht nur
die Definition neuer Kompetenzfelder, sondern auch die Ermöglichung
einer gezielten Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrenden. "Die
Politik berücksichtigt derzeit weder das originär Innovative der
digitalen Medien noch trifft sie mit dem 'DigitalPakt' ausreichend
den Kern einer weitreichenden Schulentwicklung. Wie Schule und
Schulkultur unter den Bedingungen der Digitalisierung zu gestalten
sind, muss in Politik und Praxis umfassend neu gedacht werden", so
Prof. Dr. Eckart Liebau, Vorsitzender des elfköpfigen unabhängigen
Expertengremiums. Mit der Denkschrift unterstützt der Rat für
Kulturelle Bildung die Schulen und die Politik dabei, die
Digitalisierung pädagogisch sinnvoll zu gestalten und schlägt kurz-
und langfristige Strategien für den digitalen Wandel an Schulen vor.
Digitalisierung als kultureller Prozess
Dass es bei der Digitalisierung nicht nur ums Programmieren und
das Fach Informatik geht, wird daran deutlich, dass Kinder und
Jugendliche vor allem bei den kreativen Kulturangeboten mit Musik,
Fotografie, Tanz und Videos Freude und Interesse an der
Digitalisierung entwickeln. Die Digitalisierung ist als
menschengemachte kulturelle Technik von ästhetischen Komponenten tief
durchdrungen. Digitales Gestalten, ob in der Schule, im Privatleben
oder im Beruf, ist stark dominiert von Design, von audiovisuellen
Aspekten, von bildhaften und darstellerischen Inszenierungen oder
non-verbaler Kommunikation - all das sind Kernbereiche der
Kulturellen Bildung.
"Die Digitalisierung bringt neue Ästhetiken sowie Materialitäten
hervor und ermöglicht neue Raumerfahrungen. Wie kein anderer
Bildungsbereich ist die Kulturelle Bildung prädestiniert, diese
pädagogisch zugänglich zu machen", so Benjamin Jörissen, Experte im
Rat und Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Empfehlungen an Politik und Schule
Da die Zeit drängt, der Veränderungsprozess aber auch viel Zeit
braucht, schlägt der Rat kurz- wie auch langfristige Strategien vor:
Schulen können kurzfristig innovative Wege der Kulturvermittlung
beschreiten und Akteure der Kulturellen Bildung - Produzierende,
Künstler, Kulturpädagogen und Kulturvermittler - einbeziehen, sowie
mit außerschulischen Kooperationspartnern wie Bibliotheken oder
anderen digitalen Vorreitern im Kulturbereich zusammenarbeiten. So
können beispielsweise zeitgemäß ausgestattete Räumlichkeiten genutzt
werden, neue Materialien wie beim 3D-Druck ausprobiert oder
audiovisuelle Techniken für Film, Video und digitales Gestalten
erlernt werden.
Zudem muss die Lehreraus- und -weiterbildung angepasst werden -
dabei sollten die Bereiche Digitalisierung und Kulturelle Bildung
stärker miteinander verknüpft werden.
Veranstaltung in Berlin im Februar
Am 18. Februar veranstaltet der Rat für Kulturelle Bildung um
19.30 Uhr eine Podiumsdiskussion in der Komischen Oper in Berlin zu
dem Thema "Alles immer smart? Gemeinsame Herausforderungen für Schule
und Kultur im digitalen Wandel". Nach einer Einführung von Prof. Dr.
Eckart Liebau, Vorsitzender des Rates für Kulturelle Bildung und
Inhaber des UNESCO-Chair in Arts and Culture in Education an der
Universität Erlangen-Nürnberg, diskutieren als Podiumsgäste: Udo
Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK); Prof.
Dr. Benjamin Jörissen, Experte im Rat für Kulturelle Bildung und
Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Ivana Scharf,
Geschäftsleiterin MUTIK gGmbH; Mechthild Eickhoff, Leitung
UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U. Die Moderation übernimmt
Manuel Hartung, DIE ZEIT.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter
www.rat-kulturelle-bildung.de.
Ein PDF der Denkschrift steht unter
www.rat-kulturelle-bildung.de/publikationen zur Verfügung.
Pressekontakt:
Alexandra Hahn
Telefon: 0201-89 94 35-12
E-Mail: hahn@rat-kulturelle-bildung.de
Original-Content von: Rat für Kulturelle Bildung, übermittelt durch news aktuell
Schulen innovative pädagogische Zugänge - Rat für Kulturelle Bildung
legt Strategien vor
"Digitalisierung ist ein kultureller Prozess" - mit dieser
zentralen These positioniert sich der Rat für Kulturelle Bildung in
seiner Denkschrift "Alles immer smart. Kulturelle Bildung,
Digitalisierung, Schule" zur aktuellen Debatte um die digitale
Bildung in der Schule. Die Kernaussage der fünften Denkschrift des
Rates lautet damit: Die Digitalisierung lässt sich weder hinreichend
verstehen noch gestalten, wenn man ihre kulturelle Dimension nicht
berücksichtigt und sie lediglich als technologischen Vorgang
betrachtet. Kulturelle Bildung hat somit eine Schlüsselfunktion für
das Verständnis von und den Umgang mit Digitalisierung.
Bisher wird zudem zu wenig erkannt, wie tief die Digitalisierung
in das Selbstverständnis der Schulen sowie die dort praktizierten
Lernformen eingreift. Deshalb erfordert der digitale Wandel nicht nur
die Definition neuer Kompetenzfelder, sondern auch die Ermöglichung
einer gezielten Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrenden. "Die
Politik berücksichtigt derzeit weder das originär Innovative der
digitalen Medien noch trifft sie mit dem 'DigitalPakt' ausreichend
den Kern einer weitreichenden Schulentwicklung. Wie Schule und
Schulkultur unter den Bedingungen der Digitalisierung zu gestalten
sind, muss in Politik und Praxis umfassend neu gedacht werden", so
Prof. Dr. Eckart Liebau, Vorsitzender des elfköpfigen unabhängigen
Expertengremiums. Mit der Denkschrift unterstützt der Rat für
Kulturelle Bildung die Schulen und die Politik dabei, die
Digitalisierung pädagogisch sinnvoll zu gestalten und schlägt kurz-
und langfristige Strategien für den digitalen Wandel an Schulen vor.
Digitalisierung als kultureller Prozess
Dass es bei der Digitalisierung nicht nur ums Programmieren und
das Fach Informatik geht, wird daran deutlich, dass Kinder und
Jugendliche vor allem bei den kreativen Kulturangeboten mit Musik,
Fotografie, Tanz und Videos Freude und Interesse an der
Digitalisierung entwickeln. Die Digitalisierung ist als
menschengemachte kulturelle Technik von ästhetischen Komponenten tief
durchdrungen. Digitales Gestalten, ob in der Schule, im Privatleben
oder im Beruf, ist stark dominiert von Design, von audiovisuellen
Aspekten, von bildhaften und darstellerischen Inszenierungen oder
non-verbaler Kommunikation - all das sind Kernbereiche der
Kulturellen Bildung.
"Die Digitalisierung bringt neue Ästhetiken sowie Materialitäten
hervor und ermöglicht neue Raumerfahrungen. Wie kein anderer
Bildungsbereich ist die Kulturelle Bildung prädestiniert, diese
pädagogisch zugänglich zu machen", so Benjamin Jörissen, Experte im
Rat und Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Empfehlungen an Politik und Schule
Da die Zeit drängt, der Veränderungsprozess aber auch viel Zeit
braucht, schlägt der Rat kurz- wie auch langfristige Strategien vor:
Schulen können kurzfristig innovative Wege der Kulturvermittlung
beschreiten und Akteure der Kulturellen Bildung - Produzierende,
Künstler, Kulturpädagogen und Kulturvermittler - einbeziehen, sowie
mit außerschulischen Kooperationspartnern wie Bibliotheken oder
anderen digitalen Vorreitern im Kulturbereich zusammenarbeiten. So
können beispielsweise zeitgemäß ausgestattete Räumlichkeiten genutzt
werden, neue Materialien wie beim 3D-Druck ausprobiert oder
audiovisuelle Techniken für Film, Video und digitales Gestalten
erlernt werden.
Zudem muss die Lehreraus- und -weiterbildung angepasst werden -
dabei sollten die Bereiche Digitalisierung und Kulturelle Bildung
stärker miteinander verknüpft werden.
Veranstaltung in Berlin im Februar
Am 18. Februar veranstaltet der Rat für Kulturelle Bildung um
19.30 Uhr eine Podiumsdiskussion in der Komischen Oper in Berlin zu
dem Thema "Alles immer smart? Gemeinsame Herausforderungen für Schule
und Kultur im digitalen Wandel". Nach einer Einführung von Prof. Dr.
Eckart Liebau, Vorsitzender des Rates für Kulturelle Bildung und
Inhaber des UNESCO-Chair in Arts and Culture in Education an der
Universität Erlangen-Nürnberg, diskutieren als Podiumsgäste: Udo
Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK); Prof.
Dr. Benjamin Jörissen, Experte im Rat für Kulturelle Bildung und
Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Ivana Scharf,
Geschäftsleiterin MUTIK gGmbH; Mechthild Eickhoff, Leitung
UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U. Die Moderation übernimmt
Manuel Hartung, DIE ZEIT.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter
www.rat-kulturelle-bildung.de.
Ein PDF der Denkschrift steht unter
www.rat-kulturelle-bildung.de/publikationen zur Verfügung.
Pressekontakt:
Alexandra Hahn
Telefon: 0201-89 94 35-12
E-Mail: hahn@rat-kulturelle-bildung.de
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