04.12.2018 10:09 | Komitee gegen den Vogelmord e. V. | Panorama
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Schreiadler-Männchen "Dieter" im Libanon getötet / Wilderer schießen mehr als 5.000 Adler pro Jahr
Berlin/Beirut (ots) - Schreiadler sind Deutschlands bedrohteste
Adlerart und werden mit großem Aufwand geschützt. Insgesamt brüten
noch etwas mehr als 100 Paare verteilt auf die Bundesländer
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Doch die Schutzbemühungen
hierzulande werden immer wieder durch illegale Abschüsse zunichte
gemacht. Letztes bestätigtes Opfer ist das Adler-Männchen "Dieter",
das Anfang Oktober im Libanon von Wilderern getötet wurde. "Dieter"
brütete in den letzten Jahren im Landkreis Vorpommer-Rügen, wo er mit
seiner Partnerin seit 2009 insgesamt drei Mal erfolgreich brütete,
zuletzt zog das Paar im Sommer 2018 in einer Buche einen Jungvogel
auf.
Ornithologen hatten "Dieter" im Jahr 2009 einem Peilsender
umgeschnallt, mit dem sie mehr als 9 Jahre lang seine Flugbewegungen
verfolgten, darunter auch den jährlichen Zug ins Winterquartier. Am
Morgen des 10. Oktober übermittelte der Sender Dieters letzte
Position, kurz bevor ihn offenbar Schüsse aus einem Jagdgewehr
trafen. Ort des Abschusses ist das Dorf Aadbil im Norden des Libanon,
einem der weltweit wichtigsten Konzentrationspunkte für den Vogelzug
und eine der Hochburgen der Wilderei im Mittelmeerraum.
Naturschützer gehen davon aus, dass jedes Jahr etwa 5.000
Schreiadler im Libanon getötet werden. Diese schockierende Schätzung
ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche des Komitees gegen den
Vogelmord und des Journals Der Falke. Die Schätzung beruht auf der
Auswertung und Zusammenführung zahlreicher Indizien. Funde
abgeschossener Adler, Augenzeugenberichte, Daten beringter und
besenderter Vögel, Trophäenfotos und Statistiken von Pflegestationen
gingen in die Auswertung ebenso ein wie eine Analyse der
Zugintensität- und dichte von Schreiadlern in der Region. "An Tagen
mit starkem Durchzug kann es bereits an einem einzigen
Konzentrationspunkt zum Abschuss von hunderten Adlern kommen",
warnen die Autoren Thomas Krumenacker und Axel Hirschfeld.
Das Komitee gegen den Vogelmord fordert einen stärkeren
politischen Druck auch aus der Europäischen Union auf die Regierung
im Libanon. "Denn in zahlreichen Ländern der EU werden mit
erheblichen Summen Maßnahmen zum Erhalt der Art unterstützt. Diese
verpuffen buchstäblich im Pulverdampf der Vogeljäger", kritisieren
die Autoren.
Ihre Recherche erscheint in der Dezember-Ausgabe des Journals Der
Falke.
Pressekontakt:
Axel Hirschfeld: 0179-4803805, axel.hirschfeld@komitee.de
Thomas Krumenacker 0172-6729870, pomarina1@gmail.com
Schreiadler-Fotos werden auf Anfragezur Verfügung gestellt
https://www.komitee.de
https://www.falke-journal.de
Original-Content von: Komitee gegen den Vogelmord e. V., übermittelt durch news aktuell
Adlerart und werden mit großem Aufwand geschützt. Insgesamt brüten
noch etwas mehr als 100 Paare verteilt auf die Bundesländer
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Doch die Schutzbemühungen
hierzulande werden immer wieder durch illegale Abschüsse zunichte
gemacht. Letztes bestätigtes Opfer ist das Adler-Männchen "Dieter",
das Anfang Oktober im Libanon von Wilderern getötet wurde. "Dieter"
brütete in den letzten Jahren im Landkreis Vorpommer-Rügen, wo er mit
seiner Partnerin seit 2009 insgesamt drei Mal erfolgreich brütete,
zuletzt zog das Paar im Sommer 2018 in einer Buche einen Jungvogel
auf.
Ornithologen hatten "Dieter" im Jahr 2009 einem Peilsender
umgeschnallt, mit dem sie mehr als 9 Jahre lang seine Flugbewegungen
verfolgten, darunter auch den jährlichen Zug ins Winterquartier. Am
Morgen des 10. Oktober übermittelte der Sender Dieters letzte
Position, kurz bevor ihn offenbar Schüsse aus einem Jagdgewehr
trafen. Ort des Abschusses ist das Dorf Aadbil im Norden des Libanon,
einem der weltweit wichtigsten Konzentrationspunkte für den Vogelzug
und eine der Hochburgen der Wilderei im Mittelmeerraum.
Naturschützer gehen davon aus, dass jedes Jahr etwa 5.000
Schreiadler im Libanon getötet werden. Diese schockierende Schätzung
ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche des Komitees gegen den
Vogelmord und des Journals Der Falke. Die Schätzung beruht auf der
Auswertung und Zusammenführung zahlreicher Indizien. Funde
abgeschossener Adler, Augenzeugenberichte, Daten beringter und
besenderter Vögel, Trophäenfotos und Statistiken von Pflegestationen
gingen in die Auswertung ebenso ein wie eine Analyse der
Zugintensität- und dichte von Schreiadlern in der Region. "An Tagen
mit starkem Durchzug kann es bereits an einem einzigen
Konzentrationspunkt zum Abschuss von hunderten Adlern kommen",
warnen die Autoren Thomas Krumenacker und Axel Hirschfeld.
Das Komitee gegen den Vogelmord fordert einen stärkeren
politischen Druck auch aus der Europäischen Union auf die Regierung
im Libanon. "Denn in zahlreichen Ländern der EU werden mit
erheblichen Summen Maßnahmen zum Erhalt der Art unterstützt. Diese
verpuffen buchstäblich im Pulverdampf der Vogeljäger", kritisieren
die Autoren.
Ihre Recherche erscheint in der Dezember-Ausgabe des Journals Der
Falke.
Pressekontakt:
Axel Hirschfeld: 0179-4803805, axel.hirschfeld@komitee.de
Thomas Krumenacker 0172-6729870, pomarina1@gmail.com
Schreiadler-Fotos werden auf Anfragezur Verfügung gestellt
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Schlagwörter
Artenschutz , Naturschutz , Governance , Tiere , Schreiadler , Adler , Libanon , Politik , Umwelt , Panorama ,
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