17.01.2019 12:00 | Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) | Panorama
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Mütter werden getötet, um Nachwuchs zu verkaufen / Der Gibbon ist das "Zootier des Jahres 2019" (FOTO)
Foto: obs/Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)/Mark Dumont
Gelbwangenschopfgibbon. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/129318 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)/Mark Dumont"
Berlin (ots) -
Sie spielen neben Gorillas, Schimpansen & Co. in der
Öffentlichkeit nur eine kleine Rolle, dabei sind Gibbons genauso
bedroht wie ihre größeren Verwandten. Weil ihre Wälder großflächig
zerstört werden, weil die Gibbonmütter getötet werden, damit ihr
Nachwuchs auf dubiosen Heimtiermärkten verkauft wird und weil sie
gelegentlich sogar gegessen werden, sind alle der rund 20 Arten als
"bedroht" bzw. "gefährdet" eingestuft. Um mehr Aufmerksamkeit auf die
sogenannten kleinen Menschenaffen zu lenken, hat die Zoologische
Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) den Gibbon
zum "Zootier des Jahres 2019" gewählt. "In China sind allein in den
vergangenen 20 Jahren zwei Arten für immer verschwunden, vom Menschen
vollständig ausgerottet", sagt Dr. Sven Hammer von der ZGAP. "Dieses
Schicksal wollen wir den verbleibenden Gibbonarten unbedingt
ersparen."
Kräfte bündeln
Ziel der Kampagne ist es, die koordinierten
Erhaltungszuchtbemühungen der Zoologischen Gärten und die
Schutzprojekte in den südostasiatischen Ursprungsländern zu
unterstützen. Dazu sammeln die beteiligten Partner Gelder, um mit
konkreten Maßnahmen zum Erhalt der Gibbons beizutragen. Neben der
federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und
Populationsschutz e.V. (ZGAP) arbeiten die Einrichtungen und
Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG), des
Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der
Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen. "Wir wollen unsere Kräfte
bündeln, um möglichst viel bewirken zu können", sagt Viktoria Michel,
Projektkoordinatorin der "Zootier des Jahres"- Artenschutzkampagne.
"Dazu haben wir zwei Projekte ausgewählt, die mit den gesammelten
Mitteln den Schutz der Gibbons noch effektiver durchführen können."
Nakai-Nam Theun, Laos - Weißwangen-Schopfgibbons
In Laos ist das Schutzgebiet Nakai-Nam Theun mit 3.500
Quadratkilometern Fläche eines der letzten großen zusammenhängenden
Waldgebiete in Südost-Asien. Es beherbergt zahlreiche endemische und
stark bedrohte Arten. Hier leben der Nördliche (Nomascus leucogenys)
und der Südliche Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus siki). "Project
Anoulak" bietet Hilfe für die seltenen Tierarten in Laos. Um die
Wilderei zu reduzieren, patrouillieren in sorgsam ausgewählten
Bereichen 24 ausgebildete Ranger durch den Wald, die durch die lokale
Regierungsbehörde unterstützt werden.
Kon Plong, Vietnam - Gelbwangen-Schopfgibbons
In Zentralvietnam leben noch etwa 800 der bedrohten Nördlichen
Gelbwangen-Schopfgibbons (Nomascus annamensis). Hier ist es das Ziel,
den Lebensraum der Gibbons großflächig unter Schutz zu stellen und so
ein Überleben dieser Art dauerhaft zu sichern. Deshalb sollen zwei
bestehende Schutzgebiete miteinander verbunden werden und ein
weiteres großes und bislang weitgehend unerforschtes Waldgebiet
angefügt werden. Als Ergebnis soll ein Gibbon-Schutzgebiet von über
120.000 Hektar Fläche entstehen.
Singende Kletterer
Gibbons leben in monogamen Familienstrukturen. Durch weittragende
Gesänge grenzen die Paare bzw. Familien ihre Reviere im dichten
Regenwald voneinander ab. Auf dem Boden sind sie selten zu finden und
bewegen sich dann wie Menschen im aufrechten Gang fort. Das sind auf
den ersten Blick einige Parallelen zu uns und dennoch haben Gibbons
ein Imageproblem. Durch ihre geringe Körpergröße, die langen Arme und
ihre versteckte Lebensweise in den Baumwipfeln werden sie von Laien
nicht als Menschenaffen erkannt und von der Öffentlichkeit kaum
wahrgenommen.
Gibbons werden massiv durch Wilderei bedroht. Steigende
Verkaufspreise für traditionelle chinesische Medizin oder den
Heimtierhandel bewirken eine Intensivierung der Jagd auf seltene
Wildtiere. Immer tiefer dringen die Wilderer in die Wälder vor, da
viele Tierarten in den Randgebieten bereits ausgerottet sind.
Außerdem werden die natürlichen Lebensräume der Gibbons durch
Abholzung, Straßenbau sowie landwirtschaftliche Flächennutzung
zunehmend vernichtet. Doch trotz großer Störungen wandern
Gibbongruppen nicht einfach ab - und diese starke Bindung an ihr
Territorium wird ihnen somit häufig zum Verhängnis.
Pressekontakt:
Mag. med. vet. Viktoria Michel, Projektkoordinatorin "Zootier des
Jahres" (0157/82594559; zootierdesjahres@zgap.de)
Original-Content von: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), übermittelt durch news aktuell
Sie spielen neben Gorillas, Schimpansen & Co. in der
Öffentlichkeit nur eine kleine Rolle, dabei sind Gibbons genauso
bedroht wie ihre größeren Verwandten. Weil ihre Wälder großflächig
zerstört werden, weil die Gibbonmütter getötet werden, damit ihr
Nachwuchs auf dubiosen Heimtiermärkten verkauft wird und weil sie
gelegentlich sogar gegessen werden, sind alle der rund 20 Arten als
"bedroht" bzw. "gefährdet" eingestuft. Um mehr Aufmerksamkeit auf die
sogenannten kleinen Menschenaffen zu lenken, hat die Zoologische
Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) den Gibbon
zum "Zootier des Jahres 2019" gewählt. "In China sind allein in den
vergangenen 20 Jahren zwei Arten für immer verschwunden, vom Menschen
vollständig ausgerottet", sagt Dr. Sven Hammer von der ZGAP. "Dieses
Schicksal wollen wir den verbleibenden Gibbonarten unbedingt
ersparen."
Kräfte bündeln
Ziel der Kampagne ist es, die koordinierten
Erhaltungszuchtbemühungen der Zoologischen Gärten und die
Schutzprojekte in den südostasiatischen Ursprungsländern zu
unterstützen. Dazu sammeln die beteiligten Partner Gelder, um mit
konkreten Maßnahmen zum Erhalt der Gibbons beizutragen. Neben der
federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und
Populationsschutz e.V. (ZGAP) arbeiten die Einrichtungen und
Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG), des
Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der Gemeinschaft der
Zooförderer e.V. (GdZ) eng zusammen. "Wir wollen unsere Kräfte
bündeln, um möglichst viel bewirken zu können", sagt Viktoria Michel,
Projektkoordinatorin der "Zootier des Jahres"- Artenschutzkampagne.
"Dazu haben wir zwei Projekte ausgewählt, die mit den gesammelten
Mitteln den Schutz der Gibbons noch effektiver durchführen können."
Nakai-Nam Theun, Laos - Weißwangen-Schopfgibbons
In Laos ist das Schutzgebiet Nakai-Nam Theun mit 3.500
Quadratkilometern Fläche eines der letzten großen zusammenhängenden
Waldgebiete in Südost-Asien. Es beherbergt zahlreiche endemische und
stark bedrohte Arten. Hier leben der Nördliche (Nomascus leucogenys)
und der Südliche Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus siki). "Project
Anoulak" bietet Hilfe für die seltenen Tierarten in Laos. Um die
Wilderei zu reduzieren, patrouillieren in sorgsam ausgewählten
Bereichen 24 ausgebildete Ranger durch den Wald, die durch die lokale
Regierungsbehörde unterstützt werden.
Kon Plong, Vietnam - Gelbwangen-Schopfgibbons
In Zentralvietnam leben noch etwa 800 der bedrohten Nördlichen
Gelbwangen-Schopfgibbons (Nomascus annamensis). Hier ist es das Ziel,
den Lebensraum der Gibbons großflächig unter Schutz zu stellen und so
ein Überleben dieser Art dauerhaft zu sichern. Deshalb sollen zwei
bestehende Schutzgebiete miteinander verbunden werden und ein
weiteres großes und bislang weitgehend unerforschtes Waldgebiet
angefügt werden. Als Ergebnis soll ein Gibbon-Schutzgebiet von über
120.000 Hektar Fläche entstehen.
Singende Kletterer
Gibbons leben in monogamen Familienstrukturen. Durch weittragende
Gesänge grenzen die Paare bzw. Familien ihre Reviere im dichten
Regenwald voneinander ab. Auf dem Boden sind sie selten zu finden und
bewegen sich dann wie Menschen im aufrechten Gang fort. Das sind auf
den ersten Blick einige Parallelen zu uns und dennoch haben Gibbons
ein Imageproblem. Durch ihre geringe Körpergröße, die langen Arme und
ihre versteckte Lebensweise in den Baumwipfeln werden sie von Laien
nicht als Menschenaffen erkannt und von der Öffentlichkeit kaum
wahrgenommen.
Gibbons werden massiv durch Wilderei bedroht. Steigende
Verkaufspreise für traditionelle chinesische Medizin oder den
Heimtierhandel bewirken eine Intensivierung der Jagd auf seltene
Wildtiere. Immer tiefer dringen die Wilderer in die Wälder vor, da
viele Tierarten in den Randgebieten bereits ausgerottet sind.
Außerdem werden die natürlichen Lebensräume der Gibbons durch
Abholzung, Straßenbau sowie landwirtschaftliche Flächennutzung
zunehmend vernichtet. Doch trotz großer Störungen wandern
Gibbongruppen nicht einfach ab - und diese starke Bindung an ihr
Territorium wird ihnen somit häufig zum Verhängnis.
Pressekontakt:
Mag. med. vet. Viktoria Michel, Projektkoordinatorin "Zootier des
Jahres" (0157/82594559; zootierdesjahres@zgap.de)
Original-Content von: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), übermittelt durch news aktuell
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