16.05.2023 10:54 | SOS-Kinderdörfer weltweit | Panorama
0 00,00



0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00





#InDenFokus: "Die Gewalt in Haiti macht es immer schwieriger, Kinder in Not zu erreichen!"

Bandengewalt, Morde und Entführungen: In Haiti wird das Leben für Kinder immer bedrohlicher. "Sobald wir das Haus verlassen, müssen wir um unser Leben fürchten", sagt Faimy Loiseau, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Haiti. In den letzten zwei Jahren habe sich die Situation kontinuierlich verschlechtert. Die SOS-Kinderdörfer sind eine von wenigen Organisationen, die noch im Land aktiv sind. (Foto nur zur Verwendung im Kontext der SOS-Kinderdörfer weltweit) / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/1658 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Port-au-Prince (ots) -
Bandengewalt, Morde und Entführungen: In Haiti wird das Leben für Kinder immer bedrohlicher. "Sobald wir das Haus verlassen, müssen wir um unser Leben fürchten", sagt Faimy Loiseau, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Haiti. In den letzten zwei Jahren habe sich die Situation kontinuierlich verschlechtert. Die SOS-Kinderdörfer sind eine von wenigen Organisationen, die noch im Land aktiv sind.
Die Gewalt war im Juli 2021, nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse, eskaliert. Bewaffnete Banden haben vielerorts die Macht übernommen, in der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren sie laut Loiseau 90 Prozent der Gebiete. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Gewalt zu werden, sei hoch.
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und seit Jahrzehnten von Naturkatastrophen und Konflikten bedroht. Die vielfältigen Krisen haben massive Auswirkungen auf das Leben der Kinder:
Hunger und Unterernährung
Das Land befindet sich in einer schweren Hungerkrise. Geschätzte 2,6 Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, jedes fünfte Kind ist chronisch unterernährt. "Dazu kommt: Die eskalierende Gewalt in vielen Gemeinden macht es schwierig bis unmöglich, die Kinder zu erreichen und zu versorgen", sagt Loiseau. Auch die SOS-Kinderdörfer hätten ihre Sicherheitsmaßnahmen ausgebaut. "Damit gelingt es uns zum Glück, unsere Programme weiterzuführen und Kinder und Familien zu unterstützen", sagt Loiseau.
Gesundheit bedroht
Insbesondere die schlechte Ernährungssituation wirkt sich auch auf die Gesundheit vieler Kinder kritisch aus. "Unterernährung macht sie für Krankheiten besonders anfällig", sagt Loiseau. Seit Oktober 2022 breitet sich in Haiti die Cholera aus. Im März 2023 sei die Zahl der Infizierten bereits auf über 33.000 gestiegen, die meisten davon Kinder. Für sie kann die Krankheit schnell tödlich werden. Auch die psychische Gesundheit der Kinder macht Faimy Loiseau große Sorgen. Ständige Angst und Gewalt versetzten die Kinder in Dauerstress und führten zu psychischen Problemen. Loiseau sagt: "Der permanente Druck ist zu viel für ein Kind!"
Kein Zugang zu Bildung
Viele Kinder in Haiti haben keine Chance, zur Schule zu gehen. Zahlreiche Familien befänden sich auf der Flucht vor der Gewalt. Zudem hätten viele Schulen den Betrieb eingestellt, da das Sicherheitsrisiko zu groß sei. Und auch das schwere Erdbeben vor zwei Jahren wirke sich weiter negativ auf die Bildung aus. Loiseau sagt: "Im Süden der Region Port-au-Prince sind noch immer 70 Prozent der Schulen zerstört. In vielen Fällen wurde mit dem Wiederaufbau nicht einmal begonnen."
Die Schulen der SOS-Kinderdörfer konnte bislang geöffnet bleiben. Über 2200 Kinder gehen dort zum Unterricht. Sie bekommen außerdem eine kostenlose Schulmahlzeit. "Für viele die einzige Mahlzeit des Tages", sagt Loiseau.
Loiseau appelliert an die internationale Gemeinschaft. Sie sagt: "Die Weltbevölkerung hat eine Stimme, die sollte sie einsetzen, um für Sicherheit in Haiti zu sorgen. Es müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Nur, wenn wir die Sicherheitsthematik lösen, kann Haiti wieder auf die Füße kommen.
Hintergrund
Klimawandel, Folgen der Pandemie, Krieg in der Ukraine, Aufstände im Iran, Erdbeben in Syrien und der Türkei - nie zuvor wuchsen Kinder in einer Zeit auf, in der sich so viele schwerwiegende Krisen überlagerten. Die mediale Berichterstattung lenkt dabei den Fokus der Öffentlichkeit vor allem auf Katastrophen mit einem aktuellen Bezug. Doch in zahlreichen weiteren Regionen auf der Welt kämpfen Kinder und Familien seit Jahren ums Überleben - im Schatten der Öffentlichkeit und auf humanitäre Hilfe angewiesen. In einer Serie gehen die SOS-Kinderdörfer Krisen nach, die weitgehend im Verborgenen stattfinden und zeigen auf, warum wir die betroffenen Menschen nicht im Stich lassen dürfen. Die Serie ist Teil der Kampagne #InDenFokus. Rund 30 deutsche Hilfsorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt vergessene Krisen in den Fokus zu rücken. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Leid der Menschen zu schärfen, weltweite Notlagen, die in den Hintergrund geraten sind, wieder sichtbarer machen und über die Arbeit von Hilfsorganisationen vor Ort zu informieren. Über "Vergessene Krisen" in Bangladesch, Haiti, Malawi und anderen Ländern.
Mehr Informationen unter:
https://ots.de/BwMNUw
Bildmaterial zur Kampagne #InDenFokus finden Sie hier: https://www.dropbox.com/sh/nv0qklw78nysnri/AADdnGquiGardhM8k5OBYj5ta?dl=0
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell
Bandengewalt, Morde und Entführungen: In Haiti wird das Leben für Kinder immer bedrohlicher. "Sobald wir das Haus verlassen, müssen wir um unser Leben fürchten", sagt Faimy Loiseau, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Haiti. In den letzten zwei Jahren habe sich die Situation kontinuierlich verschlechtert. Die SOS-Kinderdörfer sind eine von wenigen Organisationen, die noch im Land aktiv sind.
Die Gewalt war im Juli 2021, nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse, eskaliert. Bewaffnete Banden haben vielerorts die Macht übernommen, in der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren sie laut Loiseau 90 Prozent der Gebiete. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Gewalt zu werden, sei hoch.
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und seit Jahrzehnten von Naturkatastrophen und Konflikten bedroht. Die vielfältigen Krisen haben massive Auswirkungen auf das Leben der Kinder:
Hunger und Unterernährung
Das Land befindet sich in einer schweren Hungerkrise. Geschätzte 2,6 Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, jedes fünfte Kind ist chronisch unterernährt. "Dazu kommt: Die eskalierende Gewalt in vielen Gemeinden macht es schwierig bis unmöglich, die Kinder zu erreichen und zu versorgen", sagt Loiseau. Auch die SOS-Kinderdörfer hätten ihre Sicherheitsmaßnahmen ausgebaut. "Damit gelingt es uns zum Glück, unsere Programme weiterzuführen und Kinder und Familien zu unterstützen", sagt Loiseau.
Gesundheit bedroht
Insbesondere die schlechte Ernährungssituation wirkt sich auch auf die Gesundheit vieler Kinder kritisch aus. "Unterernährung macht sie für Krankheiten besonders anfällig", sagt Loiseau. Seit Oktober 2022 breitet sich in Haiti die Cholera aus. Im März 2023 sei die Zahl der Infizierten bereits auf über 33.000 gestiegen, die meisten davon Kinder. Für sie kann die Krankheit schnell tödlich werden. Auch die psychische Gesundheit der Kinder macht Faimy Loiseau große Sorgen. Ständige Angst und Gewalt versetzten die Kinder in Dauerstress und führten zu psychischen Problemen. Loiseau sagt: "Der permanente Druck ist zu viel für ein Kind!"
Kein Zugang zu Bildung
Viele Kinder in Haiti haben keine Chance, zur Schule zu gehen. Zahlreiche Familien befänden sich auf der Flucht vor der Gewalt. Zudem hätten viele Schulen den Betrieb eingestellt, da das Sicherheitsrisiko zu groß sei. Und auch das schwere Erdbeben vor zwei Jahren wirke sich weiter negativ auf die Bildung aus. Loiseau sagt: "Im Süden der Region Port-au-Prince sind noch immer 70 Prozent der Schulen zerstört. In vielen Fällen wurde mit dem Wiederaufbau nicht einmal begonnen."
Die Schulen der SOS-Kinderdörfer konnte bislang geöffnet bleiben. Über 2200 Kinder gehen dort zum Unterricht. Sie bekommen außerdem eine kostenlose Schulmahlzeit. "Für viele die einzige Mahlzeit des Tages", sagt Loiseau.
Loiseau appelliert an die internationale Gemeinschaft. Sie sagt: "Die Weltbevölkerung hat eine Stimme, die sollte sie einsetzen, um für Sicherheit in Haiti zu sorgen. Es müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Nur, wenn wir die Sicherheitsthematik lösen, kann Haiti wieder auf die Füße kommen.
Hintergrund
Klimawandel, Folgen der Pandemie, Krieg in der Ukraine, Aufstände im Iran, Erdbeben in Syrien und der Türkei - nie zuvor wuchsen Kinder in einer Zeit auf, in der sich so viele schwerwiegende Krisen überlagerten. Die mediale Berichterstattung lenkt dabei den Fokus der Öffentlichkeit vor allem auf Katastrophen mit einem aktuellen Bezug. Doch in zahlreichen weiteren Regionen auf der Welt kämpfen Kinder und Familien seit Jahren ums Überleben - im Schatten der Öffentlichkeit und auf humanitäre Hilfe angewiesen. In einer Serie gehen die SOS-Kinderdörfer Krisen nach, die weitgehend im Verborgenen stattfinden und zeigen auf, warum wir die betroffenen Menschen nicht im Stich lassen dürfen. Die Serie ist Teil der Kampagne #InDenFokus. Rund 30 deutsche Hilfsorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt vergessene Krisen in den Fokus zu rücken. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Leid der Menschen zu schärfen, weltweite Notlagen, die in den Hintergrund geraten sind, wieder sichtbarer machen und über die Arbeit von Hilfsorganisationen vor Ort zu informieren. Über "Vergessene Krisen" in Bangladesch, Haiti, Malawi und anderen Ländern.
Mehr Informationen unter:
https://ots.de/BwMNUw
Bildmaterial zur Kampagne #InDenFokus finden Sie hier: https://www.dropbox.com/sh/nv0qklw78nysnri/AADdnGquiGardhM8k5OBYj5ta?dl=0
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Rüstungsausgaben: Maß halten / Kommentar von Sebastian Kaiser
Freiburg (ots) - (Es) ist (...) ein wichtiges Zeichen, dass die künftige Bundesregierung dazu bereit ist, erhebliche finanzielle Mittel zu mobilisieren, um die Bundeswehr zu ertüchtigen (...). Ob es...Artikel lesenBAFFIN ERWEITERT GLOBALE REICHWEITE MIT INTERNATIONALEM DIREKTVERSAND AN VERBRAUCHER
Stoney Creek, On (ots/PRNewswire) - BAFFIN.COM LIEFERT JETZT DIREKT AN KUNDEN IN FRANKREICH, DEUTSCHLAND, GROSSBRITANNIEN UND ITALIEN Baffin, eine führende kanadische Marke, die für Hochleistungssc...Artikel lesenIG-Metall-Gewerkschafterin Chaja Boebel über das Erstarken der extremen Rechten in Betrieben: "Wir haben uns lange Zeit auf unseren Erfolgen ausgeruht"
Berlin (ots) - Die IG-Metall-Gewerkschafterin Chaja Boebel hat sich kritisch zur Haltung von Gewerkschaften gegenüber rechten Bestrebungen in Betrieben geäußert. Man habe sich zu lange auf Erfolgen ...Artikel lesen"nd.DerTag": Offene Türen für Konzerne - Kommentar zur Vorstellung des künftigen Regierungspersonals der Union
Berlin (ots) - Die künftige Bundesregierung nimmt Konturen an, und die versprechen nichts Gutes. Die Personalauswahl ist eine endgültige Abrechnung mit der Ära Merkel. Niemand, der in der CDU Merkel...Artikel lesenMDR-Talk „Fakt ist!“ zum Thema: „Klamme Kommunen. Wenn Volksfeste und Buslinien gestrichen werden.“
Leipzig (ots) - Von 99 Springbrunnen in Dresden sollen in diesem Jahr 91 trocken bleiben. Die Stadt müsse Geld sparen. Mit der gleichen Begründung hat Aue-Bad Schlema sein Stadtfest abgesagt. In Lei...Artikel lesenMeistgelesen
- "KLAR - Migration: was falsch läuft"- Pilotfolge der neuen NDR/BR Reportagereihe
- CSL Behring und GKV-Spitzenverband einigen sich auf Erstattungspreis für HEMGENIX® - Europas erste Gentherapie für Hämophilie B
- DEVK-Umfrage zeigt: Investitionen in Hochwasserschutz sind gefragt
- Ribnitz-Damgarten stellt sich zukunftssicher auf: Kernbausteine für eine langfristige Perspektive von Stadt und Region
- Koalitionsvertrag mit starkem Signal für den Umbau der Tierhaltung