25.04.2019 08:00 | INKOTA-netzwerk e.V. | Panorama
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Ein Jahr Bayer-Monsanto: INKOTA und MISEREOR erheben schwere Vorwürfe gegen die Geschäftspraktiken in der Agrarsparte des Bayer-Konzerns
Aachen/Berlin/Bonn (ots) - Die deutsche Bayer AG versucht mit
allen Mitteln, den Verkauf hochgefährlicher Pestizide und
gentechnisch veränderten Saatguts weltweit zu steigern und nimmt
dafür gezielt auf staatliche Behörden Einfluss. Das zeigt die neue
Broschüre "Advancing Together? Ein Jahr Bayer-Monsanto: Eine
kritische Bilanz". Den Nachhaltigkeitsversprechen des Bayer-Konzerns
stehen Fallbeispiele aus Argentinien, Brasilien, Indien und dem
südlichen und östlichen Afrika gegenüber. Diese zeigen, dass der neue
Megakonzern Umwelt und Menschenrechte gefährdet und der Umsetzung der
UN-Entwicklungsziele (SDGs) entgegenwirkt. Die
entwicklungspolitischen Organisationen INKOTA und MISEREOR stellen
die Broschüre heute in Bonn vor. Dort findet morgen auch die
Bayer-Hauptversammlung statt.
Frappierend ist die Situation insbesondere in Ländern des globalen
Südens, so die AutorInnen. Die Schädlichkeit von Glyphosat und
anderen Pestiziden für Menschen und Umwelt würde nur minimal geprüft.
Entsprechend schwach seien die Hürden für die Zulassung von
Pestiziden und die Regulierung von deren Anwendung. Alan Tygel von
der brasilianischen Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben
kommentiert: "Die Strategie von Agrarkonzernen wie Bayer ist immer
dasselbe: Zuerst machen sie mit ihren Produkte Profite in den reichen
Ländern. Wenn diese die Produkte verbieten, ziehen sie in ärmere
Länder, wo die Konzernlobby mehr Einfluss auf die Aufsichtsbehörden
ausüben kann." Diese Taktik funktioniere: Bayer vertreibt in
Brasilien heute 50 Prozent mehr Wirkstoffe, die in der EU verboten
sind, als noch 2016, so die AutorInnen.
Auch das umstrittene Projekt WEMA (Water-efficient Maize for
Africa), ursprünglich von Monsanto, wolle Bayer fortführen. Im Rahmen
der Initiative wird der angeblich dürreresistente Monsanto-Genmais
der Sorte MON87460 auf Testfeldern in Kenia, Mosambik, Südafrika,
Tansania und Uganda angebaut. Dazu sagt Lena Michelsen von INKOTA:
"Mit der Weiterführung von WEMA ignoriert Bayer nicht nur
Regierungsbeschlüsse aus Südafrika und Tansania, sondern auch die
Kritik aus der Zivilgesellschaft an der weiteren Verbreitung von
gentechnisch verändertem Mais." Monsantos Genmais weise in puncto
Dürreresistenz kaum oder keine Vorteile gegenüber herkömmlichem Mais
auf, zudem häufen sich die Indizien von resistenten
Stängelbohrer-Motten in Südafrika.
Sarah Schneider vom Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR
ergänzt: "Bayer ist bewusst, dass seine Pestizide in vielen Fällen
ohne die nötigen Vorsichtsmaßnahmen eingesetzt werden. Die sichere
Anwendung ist ein Mythos, insbesondere im globalen Süden. Das Risiko
für die Gesundheit von Millionen Bauern, Bäuerinnen sowie
Plantagenarbeitern und -arbeiterinnen hält Bayer jedoch nicht von der
Vermarktung hochgiftiger Pestizide ab." Im Gegenteil vermarkte das
Unternehmen seine Pestizide zum Teil mit doppelten Standards. "Um
seine Profite zu steigern, nimmt Bayer Menschenrechtsverletzungen
offensichtlich in Kauf und missachtet internationale
Verhaltensregeln."
"Trotz seiner Nachhaltigkeitsversprechen und Imagekampagnen hält
Bayer an seinem Geschäftsmodell fest", sagt Lena Michelsen von
INKOTA. "Bayer ist fest entschlossen, auch die von Monsanto
übernommenen Produkte - wie das umstrittene Glyphosat - zu
verteidigen. Auch wenn der Firmenname Monsanto verschwinden soll,
werden die bereits früher kritisierten Geschäftspraktiken des
US-Konzerns unter dem Label von Bayer - dem nun größten Agrarkonzern
der Welt mit Sitz in Deutschland - weitergeführt."
Weiterführende Informationen:
Broschüre: "Advancing Together? Ein Jahr Bayer-Monsanto: Eine
kritische Bilanz" http://bit.ly/inkota-bayer-broschuere
Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0157-71 54 80 63,
E-Mail: michelsen@inkota.de
Corinna Würzberger, MISEREOR-Pressestelle,
Mobil: 0170-48 12 211,
E-Mail: corinna.wuerzberger@misereor.de
Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell
allen Mitteln, den Verkauf hochgefährlicher Pestizide und
gentechnisch veränderten Saatguts weltweit zu steigern und nimmt
dafür gezielt auf staatliche Behörden Einfluss. Das zeigt die neue
Broschüre "Advancing Together? Ein Jahr Bayer-Monsanto: Eine
kritische Bilanz". Den Nachhaltigkeitsversprechen des Bayer-Konzerns
stehen Fallbeispiele aus Argentinien, Brasilien, Indien und dem
südlichen und östlichen Afrika gegenüber. Diese zeigen, dass der neue
Megakonzern Umwelt und Menschenrechte gefährdet und der Umsetzung der
UN-Entwicklungsziele (SDGs) entgegenwirkt. Die
entwicklungspolitischen Organisationen INKOTA und MISEREOR stellen
die Broschüre heute in Bonn vor. Dort findet morgen auch die
Bayer-Hauptversammlung statt.
Frappierend ist die Situation insbesondere in Ländern des globalen
Südens, so die AutorInnen. Die Schädlichkeit von Glyphosat und
anderen Pestiziden für Menschen und Umwelt würde nur minimal geprüft.
Entsprechend schwach seien die Hürden für die Zulassung von
Pestiziden und die Regulierung von deren Anwendung. Alan Tygel von
der brasilianischen Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben
kommentiert: "Die Strategie von Agrarkonzernen wie Bayer ist immer
dasselbe: Zuerst machen sie mit ihren Produkte Profite in den reichen
Ländern. Wenn diese die Produkte verbieten, ziehen sie in ärmere
Länder, wo die Konzernlobby mehr Einfluss auf die Aufsichtsbehörden
ausüben kann." Diese Taktik funktioniere: Bayer vertreibt in
Brasilien heute 50 Prozent mehr Wirkstoffe, die in der EU verboten
sind, als noch 2016, so die AutorInnen.
Auch das umstrittene Projekt WEMA (Water-efficient Maize for
Africa), ursprünglich von Monsanto, wolle Bayer fortführen. Im Rahmen
der Initiative wird der angeblich dürreresistente Monsanto-Genmais
der Sorte MON87460 auf Testfeldern in Kenia, Mosambik, Südafrika,
Tansania und Uganda angebaut. Dazu sagt Lena Michelsen von INKOTA:
"Mit der Weiterführung von WEMA ignoriert Bayer nicht nur
Regierungsbeschlüsse aus Südafrika und Tansania, sondern auch die
Kritik aus der Zivilgesellschaft an der weiteren Verbreitung von
gentechnisch verändertem Mais." Monsantos Genmais weise in puncto
Dürreresistenz kaum oder keine Vorteile gegenüber herkömmlichem Mais
auf, zudem häufen sich die Indizien von resistenten
Stängelbohrer-Motten in Südafrika.
Sarah Schneider vom Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR
ergänzt: "Bayer ist bewusst, dass seine Pestizide in vielen Fällen
ohne die nötigen Vorsichtsmaßnahmen eingesetzt werden. Die sichere
Anwendung ist ein Mythos, insbesondere im globalen Süden. Das Risiko
für die Gesundheit von Millionen Bauern, Bäuerinnen sowie
Plantagenarbeitern und -arbeiterinnen hält Bayer jedoch nicht von der
Vermarktung hochgiftiger Pestizide ab." Im Gegenteil vermarkte das
Unternehmen seine Pestizide zum Teil mit doppelten Standards. "Um
seine Profite zu steigern, nimmt Bayer Menschenrechtsverletzungen
offensichtlich in Kauf und missachtet internationale
Verhaltensregeln."
"Trotz seiner Nachhaltigkeitsversprechen und Imagekampagnen hält
Bayer an seinem Geschäftsmodell fest", sagt Lena Michelsen von
INKOTA. "Bayer ist fest entschlossen, auch die von Monsanto
übernommenen Produkte - wie das umstrittene Glyphosat - zu
verteidigen. Auch wenn der Firmenname Monsanto verschwinden soll,
werden die bereits früher kritisierten Geschäftspraktiken des
US-Konzerns unter dem Label von Bayer - dem nun größten Agrarkonzern
der Welt mit Sitz in Deutschland - weitergeführt."
Weiterführende Informationen:
Broschüre: "Advancing Together? Ein Jahr Bayer-Monsanto: Eine
kritische Bilanz" http://bit.ly/inkota-bayer-broschuere
Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0157-71 54 80 63,
E-Mail: michelsen@inkota.de
Corinna Würzberger, MISEREOR-Pressestelle,
Mobil: 0170-48 12 211,
E-Mail: corinna.wuerzberger@misereor.de
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