11.12.2018 09:21 | Deutsches Zentrum für Altersfragen | Panorama
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Die Babyboomer - eine aktive Generation: erwerbstätig, engagiert, pflegend
Berlin (ots) - Die Babyboomer - die geburtenstarken Jahrgänge
zwischen 1955 und 1964 - wuchsen in einer Zeit gesellschaftlicher
Umbrüche auf: Insbesondere Frauen erhielten in zuvor ungekanntem
Umfang Zugang zum Bildungssystem. Gleichzeitig gab es strukturelle
Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, das Modell des männlichen
Ernährers neigte sich dem Ende zu, es gab wirtschaftliche Umbrüche
und Krisen. Wie hat sich dies auf das Erwerbsverhalten, das
ehrenamtliche Engagement und die Fürsorgetätigkeiten dieser
Generation(en) ausgewirkt? Und was bedeutet dies für ihre materielle
Lage? Diesen Fragen gingen Ulrike Ehrlich und Claudia Vogel vom
Deutschen Zentrum für Altersfragen nach. Und sie stellten fest: die
Babyboomer sind eine aktivere Generation als die Jahrgänge der
Nachkriegszeit: Sie sind in höheren Anteilen erwerbstätig, sie sind
häufiger engagiert und übernehmen genauso häufig Pflegeaufgaben. Ihre
materielle Lage unterscheidet sich jedoch kaum von der
Vorgängergeneration. Auch sind noch immer Frauen diejenigen, die
häufiger unbezahlte Pflegeaufgaben übernehmen.
Auf Basis von Daten des Deutschen Alterssurveys aus den Jahren
2014 und 2002 wurden die jeweils 50- bis 59-Jährigen aus der
Babyboomer- (1955 - 1964) und der Nachkriegsgeneration (1943 - 1952)
verglichen. Im Alter von 50 bis 59 Jahren sind Babyboomer zu deutlich
höheren Anteilen erwerbstätig als die früher geborene
Nachkriegskohorte in diesem Alter. Insbesondere die
Frauenerwerbstätigkeit zeigt einen starken Zuwachs um mehr als 10
Prozentpunkte (von rund 69% auf rund 81%), teilweise bei der
Teilzeitbeschäftigung. Bei den Männern fällt der Zuwachs geringer aus
(Anstieg von rund 78% auf rund 84%). Sehr deutliche Zuwächse gibt es
auch im ehrenamtlichen Engagement. Bei den Frauen wuchs der Anteil
der Engagierten von rund 12% auf 24%, bei den Männern von rund 18%
auf rund 28%. Pflegeaufgaben übernehmen die Babyboomer ähnlich häufig
wie die Nachkriegsgeneration, allerdings pflegen anteilig mehr als
doppelt so viele Frauen dieser Altersgruppe als Männer (für die
Babyboomer: 7,6 % der Frauen; 3,1% der Männer). Ein sozialer Wandel
der geschlechtsspezifischen Aufteilung von bezahlter und unbezahlter
Arbeit hat sich nur teilweise vollzogen - zwar sind deutlich mehr
Frauen erwerbstätig, aber nicht selten nur in Teilzeit, und noch
immer übernehmen hauptsächlich sie die unbezahlten Pflegetätigkeiten.
In Bezug auf die materielle Lage gibt es nur geringe Unterschiede
zwischen den verglichenen Generationen, inflationsbereinigt standen
allen untersuchten Gruppen durchschnittlich um die 1900 Euro/Monat
zur Verfügung. In beiden Generationen sind Frauen eher von
Einkommensarmut betroffen als Männer, bei den Babyboomern sogar etwas
mehr als in den Nachkriegsgeburtsjahrgängen. Untersuchungen innerhalb
der Babyboomer-Generation zeigen deutliche Ost-/Westunterschiede in
den untersuchten Bereichen auf.
Die ausführlichen Analysen sind veröffentlicht in: Ulrike Ehrlich
& Claudia Vogel (2018): Babyboomer in Deutschland. Erwerbsverhalten,
ehrenamtliches Engagement, Fürsorgetätigkeiten und materielle Lage.
In: DZA aktuell, Deutscher Alterssurvey, Heft 01 /2018. Deutsches
Zentrum für Altersfragen (Hrsg.).
https://www.dza.de/informationsdienste/dza-aktuell.html
Die Ergebnisse beruhen auf dem Deutschen Alterssurvey (DEAS) aus
dem Jahr 2002 und 2014, einer bundesweit repräsentativen Studie der
40- bis 85-jährigen Wohnbevölkerung. Der DEAS wird seit 1996 in
regelmäßigen Abständen unter wissenschaftlicher Leitung des Deutschen
Zentrums für Altersfragen (DZA) durchgeführt. Gefördert wird die
Studie durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ)
Für Fragen wenden Sie sich bitte an:
Pressestelle des Deutschen Zentrums für Altersfragen
Stefanie Hartmann, M.A.
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Pressestelle & Forschungsassistenz
Manfred-von-Richthofen-Str. 2
12101 Berlin
https://www.dza.de/presse.html
stefanie.hartmann@dza.de
Tel.: 030 / 260 740 25
Fax: 030 / 260 740 33
Original-Content von: Deutsches Zentrum für Altersfragen, übermittelt durch news aktuell
zwischen 1955 und 1964 - wuchsen in einer Zeit gesellschaftlicher
Umbrüche auf: Insbesondere Frauen erhielten in zuvor ungekanntem
Umfang Zugang zum Bildungssystem. Gleichzeitig gab es strukturelle
Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, das Modell des männlichen
Ernährers neigte sich dem Ende zu, es gab wirtschaftliche Umbrüche
und Krisen. Wie hat sich dies auf das Erwerbsverhalten, das
ehrenamtliche Engagement und die Fürsorgetätigkeiten dieser
Generation(en) ausgewirkt? Und was bedeutet dies für ihre materielle
Lage? Diesen Fragen gingen Ulrike Ehrlich und Claudia Vogel vom
Deutschen Zentrum für Altersfragen nach. Und sie stellten fest: die
Babyboomer sind eine aktivere Generation als die Jahrgänge der
Nachkriegszeit: Sie sind in höheren Anteilen erwerbstätig, sie sind
häufiger engagiert und übernehmen genauso häufig Pflegeaufgaben. Ihre
materielle Lage unterscheidet sich jedoch kaum von der
Vorgängergeneration. Auch sind noch immer Frauen diejenigen, die
häufiger unbezahlte Pflegeaufgaben übernehmen.
Auf Basis von Daten des Deutschen Alterssurveys aus den Jahren
2014 und 2002 wurden die jeweils 50- bis 59-Jährigen aus der
Babyboomer- (1955 - 1964) und der Nachkriegsgeneration (1943 - 1952)
verglichen. Im Alter von 50 bis 59 Jahren sind Babyboomer zu deutlich
höheren Anteilen erwerbstätig als die früher geborene
Nachkriegskohorte in diesem Alter. Insbesondere die
Frauenerwerbstätigkeit zeigt einen starken Zuwachs um mehr als 10
Prozentpunkte (von rund 69% auf rund 81%), teilweise bei der
Teilzeitbeschäftigung. Bei den Männern fällt der Zuwachs geringer aus
(Anstieg von rund 78% auf rund 84%). Sehr deutliche Zuwächse gibt es
auch im ehrenamtlichen Engagement. Bei den Frauen wuchs der Anteil
der Engagierten von rund 12% auf 24%, bei den Männern von rund 18%
auf rund 28%. Pflegeaufgaben übernehmen die Babyboomer ähnlich häufig
wie die Nachkriegsgeneration, allerdings pflegen anteilig mehr als
doppelt so viele Frauen dieser Altersgruppe als Männer (für die
Babyboomer: 7,6 % der Frauen; 3,1% der Männer). Ein sozialer Wandel
der geschlechtsspezifischen Aufteilung von bezahlter und unbezahlter
Arbeit hat sich nur teilweise vollzogen - zwar sind deutlich mehr
Frauen erwerbstätig, aber nicht selten nur in Teilzeit, und noch
immer übernehmen hauptsächlich sie die unbezahlten Pflegetätigkeiten.
In Bezug auf die materielle Lage gibt es nur geringe Unterschiede
zwischen den verglichenen Generationen, inflationsbereinigt standen
allen untersuchten Gruppen durchschnittlich um die 1900 Euro/Monat
zur Verfügung. In beiden Generationen sind Frauen eher von
Einkommensarmut betroffen als Männer, bei den Babyboomern sogar etwas
mehr als in den Nachkriegsgeburtsjahrgängen. Untersuchungen innerhalb
der Babyboomer-Generation zeigen deutliche Ost-/Westunterschiede in
den untersuchten Bereichen auf.
Die ausführlichen Analysen sind veröffentlicht in: Ulrike Ehrlich
& Claudia Vogel (2018): Babyboomer in Deutschland. Erwerbsverhalten,
ehrenamtliches Engagement, Fürsorgetätigkeiten und materielle Lage.
In: DZA aktuell, Deutscher Alterssurvey, Heft 01 /2018. Deutsches
Zentrum für Altersfragen (Hrsg.).
https://www.dza.de/informationsdienste/dza-aktuell.html
Die Ergebnisse beruhen auf dem Deutschen Alterssurvey (DEAS) aus
dem Jahr 2002 und 2014, einer bundesweit repräsentativen Studie der
40- bis 85-jährigen Wohnbevölkerung. Der DEAS wird seit 1996 in
regelmäßigen Abständen unter wissenschaftlicher Leitung des Deutschen
Zentrums für Altersfragen (DZA) durchgeführt. Gefördert wird die
Studie durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ)
Für Fragen wenden Sie sich bitte an:
Pressestelle des Deutschen Zentrums für Altersfragen
Stefanie Hartmann, M.A.
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Pressestelle & Forschungsassistenz
Manfred-von-Richthofen-Str. 2
12101 Berlin
https://www.dza.de/presse.html
stefanie.hartmann@dza.de
Tel.: 030 / 260 740 25
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