26.03.2019 17:02 | Aktion Mensch | Panorama
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10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention / Aktuelle Studie zeigt große Zustimmung zu Inklusion
Bonn/Hamburg (ots) -
- infas-Untersuchung "Schulische Inklusion" im Auftrag von Aktion
Mensch und ZEIT
- 94 Prozent der Bundesbürger wollen, dass Kinder mit und ohne
Beeinträchtigung zusammen aufwachsen
- Kritischer Blick auf gemeinsamen Unterricht: zu wenig Lehrkräfte
und zu große Klassen
Menschen mit und ohne Behinderung sollten in unserer Gesellschaft
gleichberechtigt zusammenleben. Dieser Ansicht sind 85 Prozent der
Bundesbürger. 94 Prozent sagen, dass Kinder mit und ohne
Beeinträchtigung in ihrer Freizeit die Möglichkeit haben sollten,
gemeinsam aufzuwachsen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die
das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft im Auftrag der
Aktion Mensch und der ZEIT durchgeführt hat.
Während 10 Jahre nach Inkrafttreten der
UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Deutschland eine große
Zustimmung zu Inklusion herrscht, zeigt sich die Gesamtbevölkerung
bei der Frage, ob Kinder gemeinsam unterrichtet werden sollten,
zurückhaltender: 66 Prozent sprechen sich für inklusiven Unterricht
aus. Eltern, deren Kinder eine Inklusionsschule besuchen, beurteilen
schulische Inklusion deutlich positiver als die Gesamtbevölkerung (78
Prozent). Eltern mit Inklusionserfahrung sind also häufiger der
Auffassung, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigung in der Schule
gemeinsam unterrichtet werden sollten.
Die Auswirkungen schulischer Inklusion auf die Sozialkompetenzen
der Schülerinnen und Schüler schätzen die Bundesbürger sehr positiv
ein: Mehr als drei Viertel der Befragten sind von positiven Effekten
überzeugt. Sie geben an, ein inklusives Schulsystem führe zu mehr
Toleranz, einem besseren Miteinander sowie zu höherer
Engagement-Bereitschaft und wirke sich positiv auf die
Persönlichkeitsentwicklung aus. Kritischer wird der inklusive
Unterricht jedoch dann beurteilt, wenn es um Fragen der
Leistungsförderung geht: Rund die Hälfte (52 Prozent) der Befragten
glaubt, dass besonders leistungsstarke Kinder im fachlichen Lernen
gebremst werden.
Das Urteil über die Umsetzung schulischer Inklusion fällt
ebenfalls kritisch aus. 68 Prozent der Bundesbürger glauben, dass es
an den Schulen nicht genügend Lehrerinnen und Lehrer für die
Gestaltung inklusiven Unterrichts gibt - bei den Eltern mit
Inklusionserfahrung sagen das sogar 82 Prozent. 63 Prozent der
Gesamtbevölkerung meinen, dass die Klassen für inklusiven Unterricht
zu groß sind. Und 57 Prozent der Befragten finden, dass die
Lehrkräfte nicht ausreichend für die Herausforderungen schulischer
Inklusion ausgebildet sind. "Die Studie zeigt erfreulicherweise, dass
es in der Bevölkerung eine breite Zustimmung dazu gibt, dass Kinder
mit und ohne Beeinträchtigung in ihrer Freizeit gemeinsam aufwachsen.
Im schulischen Bereich wird Inklusion allerdings kritischer gesehen:
Vor allem bei der konkreten Umsetzung gibt es noch großen
Nachholbedarf - und das 10 Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK", so
Christina Marx, Leiterin der Aufklärung bei der Aktion Mensch.
Was den weiteren Ausbildungsverlauf angeht, zeigt die Studie auf
Basis von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), dass trotz
schwieriger Rahmenbedingungen der Übergang in ein Studium oder eine
Ausbildung bei Schülerinnen und Schülern aus Inklusionsschulen bei
fast allen Schulformen genauso gut gelingt wie bei denjenigen aus
nicht inklusiven Schulen. Dies deckt sich mit dem Urteil der
inklusionserfahrenen Eltern: Knapp drei Viertel sagen, dass ein
inklusives Schulsystem gut auf das Berufsleben vorbereitet.
Die Studie "Schulische Inklusion"
Aus Anlass des 10. Jahrestages des Inkrafttretens der UN-BRK am
26. März 2019 in Deutschland hat die Aktion Mensch gemeinsam mit der
Wochenzeitung DIE ZEIT und dem infas Institut für angewandte
Sozialwissenschaft eine Studie zum Thema "Schulische Inklusion"
durchgeführt. Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Zum einen hat
infas im Feburar 2019 eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe von
rund 1.500 Erwachsenen nach ihren Einstellungen zu gesellschaftlicher
und schulischer Inklusion und deren Folgen befragt. In der Stichprobe
waren Eltern überproportional vertreten, darunter auch Eltern
schulpflichtiger Kinder mit und ohne Inklusionserfahrung.
Zum anderen wurden für die Studie bestehende Daten des Nationalen
Bildungspanels (NEPS) ausgewertet. Für die NEPS-Studie wurden von
2009 bis 2016 unter anderem insgesamt 11.755 Schülerinnen und Schüler
mehrfach befragt.
Weitere Informationen
In der Ausgabe der ZEIT am 28. März 2019 finden Sie einen
ausführlichen Bericht zur Studie sowie zu weiteren Themen rund um den
Jahrestag. Unter www.aktion-mensch.de/studie-inklusion-schule gibt es
Zusatzinformationen zur Studie (Langfassung ab dem 28.3.), zum Thema
"Schulische Inklusion" sowie zur UN-Behindertenrechtskonvention. Alle
Materialien finden Sie auch unter www.aktion-mensch.de/presse
Pressekontakt:
Ann-Kathrin Akalin
Kommunikation/Textchefin
Telefon: 0228 2092-384
E-Mail: ann.kathrin.akalin@aktion-mensch.de
Original-Content von: Aktion Mensch, übermittelt durch news aktuell
- infas-Untersuchung "Schulische Inklusion" im Auftrag von Aktion
Mensch und ZEIT
- 94 Prozent der Bundesbürger wollen, dass Kinder mit und ohne
Beeinträchtigung zusammen aufwachsen
- Kritischer Blick auf gemeinsamen Unterricht: zu wenig Lehrkräfte
und zu große Klassen
Menschen mit und ohne Behinderung sollten in unserer Gesellschaft
gleichberechtigt zusammenleben. Dieser Ansicht sind 85 Prozent der
Bundesbürger. 94 Prozent sagen, dass Kinder mit und ohne
Beeinträchtigung in ihrer Freizeit die Möglichkeit haben sollten,
gemeinsam aufzuwachsen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die
das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft im Auftrag der
Aktion Mensch und der ZEIT durchgeführt hat.
Während 10 Jahre nach Inkrafttreten der
UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Deutschland eine große
Zustimmung zu Inklusion herrscht, zeigt sich die Gesamtbevölkerung
bei der Frage, ob Kinder gemeinsam unterrichtet werden sollten,
zurückhaltender: 66 Prozent sprechen sich für inklusiven Unterricht
aus. Eltern, deren Kinder eine Inklusionsschule besuchen, beurteilen
schulische Inklusion deutlich positiver als die Gesamtbevölkerung (78
Prozent). Eltern mit Inklusionserfahrung sind also häufiger der
Auffassung, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigung in der Schule
gemeinsam unterrichtet werden sollten.
Die Auswirkungen schulischer Inklusion auf die Sozialkompetenzen
der Schülerinnen und Schüler schätzen die Bundesbürger sehr positiv
ein: Mehr als drei Viertel der Befragten sind von positiven Effekten
überzeugt. Sie geben an, ein inklusives Schulsystem führe zu mehr
Toleranz, einem besseren Miteinander sowie zu höherer
Engagement-Bereitschaft und wirke sich positiv auf die
Persönlichkeitsentwicklung aus. Kritischer wird der inklusive
Unterricht jedoch dann beurteilt, wenn es um Fragen der
Leistungsförderung geht: Rund die Hälfte (52 Prozent) der Befragten
glaubt, dass besonders leistungsstarke Kinder im fachlichen Lernen
gebremst werden.
Das Urteil über die Umsetzung schulischer Inklusion fällt
ebenfalls kritisch aus. 68 Prozent der Bundesbürger glauben, dass es
an den Schulen nicht genügend Lehrerinnen und Lehrer für die
Gestaltung inklusiven Unterrichts gibt - bei den Eltern mit
Inklusionserfahrung sagen das sogar 82 Prozent. 63 Prozent der
Gesamtbevölkerung meinen, dass die Klassen für inklusiven Unterricht
zu groß sind. Und 57 Prozent der Befragten finden, dass die
Lehrkräfte nicht ausreichend für die Herausforderungen schulischer
Inklusion ausgebildet sind. "Die Studie zeigt erfreulicherweise, dass
es in der Bevölkerung eine breite Zustimmung dazu gibt, dass Kinder
mit und ohne Beeinträchtigung in ihrer Freizeit gemeinsam aufwachsen.
Im schulischen Bereich wird Inklusion allerdings kritischer gesehen:
Vor allem bei der konkreten Umsetzung gibt es noch großen
Nachholbedarf - und das 10 Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK", so
Christina Marx, Leiterin der Aufklärung bei der Aktion Mensch.
Was den weiteren Ausbildungsverlauf angeht, zeigt die Studie auf
Basis von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), dass trotz
schwieriger Rahmenbedingungen der Übergang in ein Studium oder eine
Ausbildung bei Schülerinnen und Schülern aus Inklusionsschulen bei
fast allen Schulformen genauso gut gelingt wie bei denjenigen aus
nicht inklusiven Schulen. Dies deckt sich mit dem Urteil der
inklusionserfahrenen Eltern: Knapp drei Viertel sagen, dass ein
inklusives Schulsystem gut auf das Berufsleben vorbereitet.
Die Studie "Schulische Inklusion"
Aus Anlass des 10. Jahrestages des Inkrafttretens der UN-BRK am
26. März 2019 in Deutschland hat die Aktion Mensch gemeinsam mit der
Wochenzeitung DIE ZEIT und dem infas Institut für angewandte
Sozialwissenschaft eine Studie zum Thema "Schulische Inklusion"
durchgeführt. Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Zum einen hat
infas im Feburar 2019 eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe von
rund 1.500 Erwachsenen nach ihren Einstellungen zu gesellschaftlicher
und schulischer Inklusion und deren Folgen befragt. In der Stichprobe
waren Eltern überproportional vertreten, darunter auch Eltern
schulpflichtiger Kinder mit und ohne Inklusionserfahrung.
Zum anderen wurden für die Studie bestehende Daten des Nationalen
Bildungspanels (NEPS) ausgewertet. Für die NEPS-Studie wurden von
2009 bis 2016 unter anderem insgesamt 11.755 Schülerinnen und Schüler
mehrfach befragt.
Weitere Informationen
In der Ausgabe der ZEIT am 28. März 2019 finden Sie einen
ausführlichen Bericht zur Studie sowie zu weiteren Themen rund um den
Jahrestag. Unter www.aktion-mensch.de/studie-inklusion-schule gibt es
Zusatzinformationen zur Studie (Langfassung ab dem 28.3.), zum Thema
"Schulische Inklusion" sowie zur UN-Behindertenrechtskonvention. Alle
Materialien finden Sie auch unter www.aktion-mensch.de/presse
Pressekontakt:
Ann-Kathrin Akalin
Kommunikation/Textchefin
Telefon: 0228 2092-384
E-Mail: ann.kathrin.akalin@aktion-mensch.de
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