05.12.2018 10:37 | NDR Norddeutscher Rundfunk | Medien / Kultur
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"Zapp" zu den Debatten über Flüchtlinge und Asyl: "Journalismus - Mit Fakten gegen Lügen" / Sendung: Mittwoch, 5. Dezember, 23.20 Uhr, NDR Fernsehen
Hamburg (ots) - Angesichts aufgeregter Debatten über Flüchtlinge,
Migration und Asyl, konfrontiert mit vielstimmiger Kritik bis hin zu
handfesten Drohungen, müssen sich Journalistinnen und Journalisten in
diesen Monaten besonders fragen und fragen lassen, wie sie mit diesen
Themen umgehen. Für das NDR Medienmagazin "Zapp" der Anlass, in der
heutigen Ausgabe genauer hinzuschauen: Wer sorgt für die hitzigen
Debatten, wie positionieren sich Journalisten und welche Rolle spielt
die Sprache in dieser Diskussion?
Jüngstes Beispiel: der Migrationspakt. Während die großen Medien
kaum von dem UN-Pakt Notiz nahmen, formierte sich im Netz lautstarker
Widerstand. Es wird Angst geschürt vor billigen Arbeitskräften, vor
allem aus Afrika, die das Land angeblich überrennen würden. Es wird
verzerrt, gelogen, gehetzt. Auch die AfD hat ein Video online
gestellt, in dem sie in martialischen Bildern vor dem Untergang
warnt.
Erst spät steigen die Zeitungen, Radio und Fernsehen in die
Berichterstattung ein. Immer begleitet von der Frage, ob man sich
damit nicht zum Handlanger einer von Populisten und Fremdenfeinden
geführten Kampagne macht. Oder geht es nicht eher darum, der
Propaganda Fakten entgegenzustellen, um eine Diskussion zu
ermöglichen?
Darin sehen auch spezialisierte Faktenchecker ihre Aufgabe, wie
die "Faktenfinder" der Tagesschau oder die Reporter von
"Desinformation" bei Buzzfeed. Doch sie stehen gerade deshalb massiv
unter Beschuss. Das geht hin bis zur Veröffentlichung der
Privatadresse.
Wie wichtig die Faktenchecker dennoch sind, steht für Elisabeth
Wehling, Sprach- und Kognitionsforscherin an der Universität von
Kalifornien in Berkeley außer Frage. Im Interview mit Anja Reschke
erklärt sie, dass die Faktenchecker alle daran erinnern, "wie ein
anständiger demokratischer Diskurs auszusehen hat". Denn Lügen und
Verleumdungen setzen sich, weil sie oft emotional sehr aufgeladen
sind, schnell im Gehirn fest. Die Folge: Einschleifeffekte, wenn die
Lügen nur ein paar Mal wiederholt werden. Wenn sie dann auch noch
Ängste produzieren, setzen sich auch diese fest.
In Cottbus hat sich die Journalistin Simone Wendler von der
"Lausitzer Rundschau" vor allem in den vergangenen Monaten mit
solchen Ängsten, aber auch massiver Fremden- und Pressefeindlichkeit
auseinandersetzen müssen. Jetzt ist sie in Rente gegangen. Ihr Credo:
Fakten berichten, zuhören, aber den Menschen nicht nach dem Mund
reden. Sie würde sich sehr wünschen, wenn das Asyl- und
Flüchtlingsthema sich beruhigen würde - denn die Menschen betreffen
andere Entwicklungen in der Region viel mehr, zum Beispiel der
Braunkohleabbau.
Mehr Informationen zur Sendung unter www.NDR.de/zapp
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Yannick Christmann
Tel.: 040/4156-2312
Mail: y.christmann@ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Migration und Asyl, konfrontiert mit vielstimmiger Kritik bis hin zu
handfesten Drohungen, müssen sich Journalistinnen und Journalisten in
diesen Monaten besonders fragen und fragen lassen, wie sie mit diesen
Themen umgehen. Für das NDR Medienmagazin "Zapp" der Anlass, in der
heutigen Ausgabe genauer hinzuschauen: Wer sorgt für die hitzigen
Debatten, wie positionieren sich Journalisten und welche Rolle spielt
die Sprache in dieser Diskussion?
Jüngstes Beispiel: der Migrationspakt. Während die großen Medien
kaum von dem UN-Pakt Notiz nahmen, formierte sich im Netz lautstarker
Widerstand. Es wird Angst geschürt vor billigen Arbeitskräften, vor
allem aus Afrika, die das Land angeblich überrennen würden. Es wird
verzerrt, gelogen, gehetzt. Auch die AfD hat ein Video online
gestellt, in dem sie in martialischen Bildern vor dem Untergang
warnt.
Erst spät steigen die Zeitungen, Radio und Fernsehen in die
Berichterstattung ein. Immer begleitet von der Frage, ob man sich
damit nicht zum Handlanger einer von Populisten und Fremdenfeinden
geführten Kampagne macht. Oder geht es nicht eher darum, der
Propaganda Fakten entgegenzustellen, um eine Diskussion zu
ermöglichen?
Darin sehen auch spezialisierte Faktenchecker ihre Aufgabe, wie
die "Faktenfinder" der Tagesschau oder die Reporter von
"Desinformation" bei Buzzfeed. Doch sie stehen gerade deshalb massiv
unter Beschuss. Das geht hin bis zur Veröffentlichung der
Privatadresse.
Wie wichtig die Faktenchecker dennoch sind, steht für Elisabeth
Wehling, Sprach- und Kognitionsforscherin an der Universität von
Kalifornien in Berkeley außer Frage. Im Interview mit Anja Reschke
erklärt sie, dass die Faktenchecker alle daran erinnern, "wie ein
anständiger demokratischer Diskurs auszusehen hat". Denn Lügen und
Verleumdungen setzen sich, weil sie oft emotional sehr aufgeladen
sind, schnell im Gehirn fest. Die Folge: Einschleifeffekte, wenn die
Lügen nur ein paar Mal wiederholt werden. Wenn sie dann auch noch
Ängste produzieren, setzen sich auch diese fest.
In Cottbus hat sich die Journalistin Simone Wendler von der
"Lausitzer Rundschau" vor allem in den vergangenen Monaten mit
solchen Ängsten, aber auch massiver Fremden- und Pressefeindlichkeit
auseinandersetzen müssen. Jetzt ist sie in Rente gegangen. Ihr Credo:
Fakten berichten, zuhören, aber den Menschen nicht nach dem Mund
reden. Sie würde sich sehr wünschen, wenn das Asyl- und
Flüchtlingsthema sich beruhigen würde - denn die Menschen betreffen
andere Entwicklungen in der Region viel mehr, zum Beispiel der
Braunkohleabbau.
Mehr Informationen zur Sendung unter www.NDR.de/zapp
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Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Yannick Christmann
Tel.: 040/4156-2312
Mail: y.christmann@ndr.de
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Schlagwörter
Gesellschaft , Governance , Migrationspakt , Flüchtlinge , Fernsehen , TV-Ausblick , Medien , Medien / Kultur , Politik ,
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