06.09.2019 11:55 | NDR / Das Erste | Medien / Kultur
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US-Bürger bestätigt Spionage für CIA in Nordkorea
Hamburg (ots) - Ein koreanisch-stämmiger US-Bürger, den Nordkorea
trotz Verurteilung als Agent in die USA ausreisen ließ, hat im
Interview mit dem NDR bestätigt, tatsächlich für den US-Geheimdienst
CIA spioniert zu haben. Der heute 67-jährige Kim Dong Chul räumt im
"Weltspiegel" ein, dass er sich nach dem Tod Kim Jong Ils, dem Vater
des jetzigen Machthabers Kim Jong Un, im Jahr 2011 von einem
CIA-Agenten in Südkorea habe anwerben lassen. Kim Dong Chul lebte
seit 2001 als Geschäftsmann in Nordkoreas Sonderwirtschaftszone Rason
nahe der russischen Grenze und hatte eine Reiseerlaubnis für das In-
und Ausland.
"Nach Kim Jong Ils Tod gab es viele Gerüchte über mögliche
Nachfolger und den künftigen Kurs des Landes", sagte der mutmaßliche
Ex-Agent dem NDR. Deshalb habe er sich bereit erklärt, seine
Kenntnisse über das Regime und dessen Rüstungsprogramme
weiterzugeben. Als technische Hilfsmittel habe er eine Armbanduhr
erhalten, mit der er heimlich fotografieren konnte, und ein
weitreichendes Lauschgerät, das er in sein Ohr habe einsetzen können.
Nach eigenen Angaben hat Kim Dong Chol Schiffe fotografiert, von
denen die CIA nur ungenaue Satellitenbilder hatte. In dem NDR
"Weltspiegel"-Bericht von Klaus Scherer im Ersten zeigt er zudem
Fotos von Zinkbarren fast 100-prozentiger Reinheit aus Beständen der
früheren Sowjetunion, die ihm Wissenschaftler des nordkoreanischen
Atomprogramms gegen Schmiergeld überlassen hätten.
"Ich sprach sowohl Militärs als auch Wissenschaftler an, von denen
ich wusste, dass sie Geld brauchten", so Kim Dong Chul laut NDR. Im
Oktober 2015 sei er schließlich von einem Mittelsmann verraten und
festgenommen worden. Nach sechsmonatigem Verhör, das nach Kim Dong
Chuls Angaben auch Folter einschloss, war er zu zehn Jahren
Arbeitslager verurteilt worden. Im NDR Film zeigt er mehrere
verkrümmte Finger, auf die sich während des Verhörs Soldaten mit
ihren Stiefeln gestellt hätten.
Die Freilassung Kim Dong Chuls, gemeinsam mit zwei weiteren
inhaftierten US-Bürgern, galt als Entspannungsgeste von Machthaber
Kim Jong Un vor dessen erstem Treffen mit US-Präsident Donald Trump
im Juni 2018 in Singapur. Eine NDR Anfrage bei der US-Administration
zu Kim Dong Chuls CIA-Tätigkeit blieb nach Senderangaben bisher
unbeantwortet.
"Weltspiegel" (NDR): Sonntag, 8. September, 19.20 Uhr, Das Erste
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel.: 040 / 4156-2304
Mail: i.bents@ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR / Das Erste, übermittelt durch news aktuell
trotz Verurteilung als Agent in die USA ausreisen ließ, hat im
Interview mit dem NDR bestätigt, tatsächlich für den US-Geheimdienst
CIA spioniert zu haben. Der heute 67-jährige Kim Dong Chul räumt im
"Weltspiegel" ein, dass er sich nach dem Tod Kim Jong Ils, dem Vater
des jetzigen Machthabers Kim Jong Un, im Jahr 2011 von einem
CIA-Agenten in Südkorea habe anwerben lassen. Kim Dong Chul lebte
seit 2001 als Geschäftsmann in Nordkoreas Sonderwirtschaftszone Rason
nahe der russischen Grenze und hatte eine Reiseerlaubnis für das In-
und Ausland.
"Nach Kim Jong Ils Tod gab es viele Gerüchte über mögliche
Nachfolger und den künftigen Kurs des Landes", sagte der mutmaßliche
Ex-Agent dem NDR. Deshalb habe er sich bereit erklärt, seine
Kenntnisse über das Regime und dessen Rüstungsprogramme
weiterzugeben. Als technische Hilfsmittel habe er eine Armbanduhr
erhalten, mit der er heimlich fotografieren konnte, und ein
weitreichendes Lauschgerät, das er in sein Ohr habe einsetzen können.
Nach eigenen Angaben hat Kim Dong Chol Schiffe fotografiert, von
denen die CIA nur ungenaue Satellitenbilder hatte. In dem NDR
"Weltspiegel"-Bericht von Klaus Scherer im Ersten zeigt er zudem
Fotos von Zinkbarren fast 100-prozentiger Reinheit aus Beständen der
früheren Sowjetunion, die ihm Wissenschaftler des nordkoreanischen
Atomprogramms gegen Schmiergeld überlassen hätten.
"Ich sprach sowohl Militärs als auch Wissenschaftler an, von denen
ich wusste, dass sie Geld brauchten", so Kim Dong Chul laut NDR. Im
Oktober 2015 sei er schließlich von einem Mittelsmann verraten und
festgenommen worden. Nach sechsmonatigem Verhör, das nach Kim Dong
Chuls Angaben auch Folter einschloss, war er zu zehn Jahren
Arbeitslager verurteilt worden. Im NDR Film zeigt er mehrere
verkrümmte Finger, auf die sich während des Verhörs Soldaten mit
ihren Stiefeln gestellt hätten.
Die Freilassung Kim Dong Chuls, gemeinsam mit zwei weiteren
inhaftierten US-Bürgern, galt als Entspannungsgeste von Machthaber
Kim Jong Un vor dessen erstem Treffen mit US-Präsident Donald Trump
im Juni 2018 in Singapur. Eine NDR Anfrage bei der US-Administration
zu Kim Dong Chuls CIA-Tätigkeit blieb nach Senderangaben bisher
unbeantwortet.
"Weltspiegel" (NDR): Sonntag, 8. September, 19.20 Uhr, Das Erste
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Schlagwörter
Interview , Weltspiegel , Fernsehen , TV-Ausblick , Nordkorea , Medien , CIA , Kim Dong Chul , Politik , Medien / Kultur ,
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