05.06.2019 21:00 | WBG Wissen verbindet | Medien / Kultur
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Thomas Bauer erhält den »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften«
Berlin, Darmstadt (ots) - Mit dem »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg
für Geisteswissenschaften« wird das Buch »Warum es kein islamisches
Mittelalter gab« von Thomas Bauer (C. H. Beck) ausgezeichnet. Das
Buch zeigt, wie in der Zeit des europäischen Mittelalters in der
islamischen Welt die antike Zivilisation mit florierenden Städten und
Wissenschaften weiterlebte. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert und
wurde am 5. Juni in Berlin vergeben. Die 85.000 Mitglieder der wbg,
der Buchhandel sowie eine hochkarätige Jury haben den Preisträger in
einem dreistufigen Verfahren ausgewählt. In seiner Dankesrede warnte
Thomas Bauer vor einer Verwahrlosung der geisteswissenschaftlichen
Bildung.
»Das Buch von Thomas Bauer erfüllt im besten Sinne die Kriterien
des Preises und hat nicht nur die wbg-Mitglieder, die
Buchhändlerinnen und Buchhändler, sondern auch die Jury besonders
überzeugt: Es ist didaktisch originell, im Detail anschaulich und gut
erzählt, zudem erfüllt es wissenschaftliche Kriterien«, so Peter Frey
(ZDF), Mitglied der Jury des »WISSEN! Sachbuchpreises der wbg für
Geisteswissenschaften« in seiner Laudatio. »Die rege Beteiligung am
Auswahlverfahren und die große Resonanz auf die erste Vergabe des
Preises bestätigt den Stellenwert verständlich geschriebener,
geisteswissenschaftlicher Sachbücher. Das zeigte sich bereits im
Januar an der Vielzahl von Titeln und der Breite an Themen, die es
auf die Longlist geschafft hatten. Die wbg freut sich, mit dem
höchstdotieren Sachbuchpreis die wichtige Rolle der Geistes- und
Sozialwissenschaften in der Gesellschaft auch in aktuellen Debatten
sichtbar zu machen«, so Dirk H. Beenken, Geschäftsführender Direktor
der WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
Am 5. Juni fand die öffentliche Bekanntgabe des Preisträgers und
die Preisverleihung vor zahlreichen Gästen in der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.
Der Kabarettist René Sydow thematisierte in seinem Beitrag das
Spannungsfeld von Fake News und Wissenschaft: »Echtes erworbenes
Wissen - Bildung, wenn Sie so wollen, erzeugt Verständnis, und im
Gegensatz zur Meinung auch eine profunde Haltung«. In seiner
Dankesrede stellte Thomas Bauer die Rolle der Geisteswissenschaften
heraus: »Meinungsbildung setzt fundiertes Wissen voraus. Dies lässt
sich bei naturwissenschaftlichen Gegenständen schwerer ausblenden als
bei geisteswissenschaftlichen. Zwar haben auch spektakuläre
Nachrichten über die vermeintliche Gefahrlosigkeit von Stickoxiden
oder die angeblich verheerenden Folgen von Masernimpfungen Schaden
angerichtet, aber der Schaden, den all die ideologisch aufgeladenen
Meinungen zu Religionen, Kulturen und ihrer Geschichte anrichten, ist
weitaus größer.« Thomas Bauer sieht auch die Gefährlichkeit falscher
Begriffe, die zu irreführenden Interpretationen der Geschichte führen
können. So mahnt er in seiner Rede: »Geschichtsbilder sind wirksam,
aktuell und politisch, und manchmal auch militärisch, wie die Kriege
im Mittleren Osten der letzten Jahrzehnte gezeigt haben, die immer
wieder mit den entsprechenden Geschichtsbildern unterfüttert und
gerechtfertigt wurden. Das ist nur ein Beispiel dafür, was die heute
weltweit zunehmende Verwahrlosung der geisteswissenschaftlichen
Bildung anrichten kann.«
Für den »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften«
standen neben dem Preisträger vier weitere Titel auf der Shortlist:
»Zeit der Zauberer« von Wolfram Eilenberger (Klett-Cotta), »Die
Himmelsscheibe von Nebra« von Harald Meller und Kai Michel (Propyläen
Verlag), »Exil unter Palmen« von Magali Nieradka-Steiner (wbg Theiss)
sowie »Theoderich der Große« von Hans-Ulrich Wiemer (C. H. Beck).
Alle 85.000 Mitglieder der wbg und alle deutschen Buchhandlungen
konnten in einem dreistufigen Verfahren vom 1. Sept 2018 bis zum 11.
Mai 2019 an dem Abstimmungsverfahren teilnehmen. Ihre Stimmen flossen
in das Gesamturteil der Jury ein, der Peter Frey (ZDF), Jürgen Kaube
(FAZ), Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin),
Sandra Richter (Literaturarchiv Marbach) und Hubert Wolf (Universität
Münster) angehören.
Der »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften«
wurde aus Anlass des 70-jährigen Bestehens der wbg ausgelobt und wird
durch Erlöse der wbg und aus Spenden finanziert. Er geht auf
Anregungen von Mitgliedern der wbg zurück. Getragen wird er vom
Förderverein »Wissen verbindet e.V.«. Der Preis würdigt eine
deutschsprachige Originalveröffentlichung, die einen herausragenden
Beitrag zu den Geistes- oder Sozialwissenschaften leistet,
anschaulich für ein breites Publikum geschrieben ist und
gesellschaftlich relevante Fragen behandelt. Der »WISSEN!
Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften« wird vom
Börsenverein des Deutschen Buchhandels begleitet: Der Preisträger
wird automatisch im Rahmen des Übersetzerwettbewerbs GINT
(Geisteswissenschaften International Nonfiction Translation Prize)
auch im englischsprachigen Ausland präsentiert.
***
Weitere Informationen zum Preis und zum Auswahlverfahren unter
www.wbg-wissen-preis.de
Fotos der Preisverleihung finden Sie unter diesem Link zum
Download:
www.dropbox.com/sh/yj0zwb1b3rn2khe/AAAjjvXYBeA1JR3_vgktFyKSa?dl=0
wbg - Wissen, Bildung, Gemeinschaft
"Wissen verbindet uns": Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft ist
ein Verein zur Förderung von Wissenschaft und Bildung. Ihre 85.000
Mitglieder verstehen sich als Gemeinschaft für Entdeckungsreisen in
die Welt des Wissens. Als größte Plattform für
geisteswissenschaftliche Themen bietet die wbg Gleichgesinnten ein
Forum für Debatten.
Der gemeinnützige Fokus des Vereins ermöglicht es, Themen sichtbar
zu machen, die Wissenschaft und Gesellschaft bereichern. In den
Verlags-Labels wbg Academic, wbg Edition, wbg Theiss und wbg Zabern
erscheinen jährlich rund 120 Publikationen, die von den Mitgliedern
als Wertegemeinschaft ermöglicht werden. Die Themen reichen von
Politik, Geschichte und Archäologie bis zu Literatur, Philosophie und
Theologie. Alle erzielten Gewinne fließen in neue Projekte zurück.
Weitere Informationen zum Unternehmen unter
www.wbg-wissenverbindet.de.
Pressekontakt:
Tatjana Kirchner
Kirchner Kommunikation GmbH
Gneisenaustraße 85; 10961 Berlin; Tel.: 030 - 84 71 18-12; E-Mail:
kirchner@kirchner-pr.de
Original-Content von: WBG Wissen verbindet, übermittelt durch news aktuell
für Geisteswissenschaften« wird das Buch »Warum es kein islamisches
Mittelalter gab« von Thomas Bauer (C. H. Beck) ausgezeichnet. Das
Buch zeigt, wie in der Zeit des europäischen Mittelalters in der
islamischen Welt die antike Zivilisation mit florierenden Städten und
Wissenschaften weiterlebte. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert und
wurde am 5. Juni in Berlin vergeben. Die 85.000 Mitglieder der wbg,
der Buchhandel sowie eine hochkarätige Jury haben den Preisträger in
einem dreistufigen Verfahren ausgewählt. In seiner Dankesrede warnte
Thomas Bauer vor einer Verwahrlosung der geisteswissenschaftlichen
Bildung.
»Das Buch von Thomas Bauer erfüllt im besten Sinne die Kriterien
des Preises und hat nicht nur die wbg-Mitglieder, die
Buchhändlerinnen und Buchhändler, sondern auch die Jury besonders
überzeugt: Es ist didaktisch originell, im Detail anschaulich und gut
erzählt, zudem erfüllt es wissenschaftliche Kriterien«, so Peter Frey
(ZDF), Mitglied der Jury des »WISSEN! Sachbuchpreises der wbg für
Geisteswissenschaften« in seiner Laudatio. »Die rege Beteiligung am
Auswahlverfahren und die große Resonanz auf die erste Vergabe des
Preises bestätigt den Stellenwert verständlich geschriebener,
geisteswissenschaftlicher Sachbücher. Das zeigte sich bereits im
Januar an der Vielzahl von Titeln und der Breite an Themen, die es
auf die Longlist geschafft hatten. Die wbg freut sich, mit dem
höchstdotieren Sachbuchpreis die wichtige Rolle der Geistes- und
Sozialwissenschaften in der Gesellschaft auch in aktuellen Debatten
sichtbar zu machen«, so Dirk H. Beenken, Geschäftsführender Direktor
der WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
Am 5. Juni fand die öffentliche Bekanntgabe des Preisträgers und
die Preisverleihung vor zahlreichen Gästen in der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.
Der Kabarettist René Sydow thematisierte in seinem Beitrag das
Spannungsfeld von Fake News und Wissenschaft: »Echtes erworbenes
Wissen - Bildung, wenn Sie so wollen, erzeugt Verständnis, und im
Gegensatz zur Meinung auch eine profunde Haltung«. In seiner
Dankesrede stellte Thomas Bauer die Rolle der Geisteswissenschaften
heraus: »Meinungsbildung setzt fundiertes Wissen voraus. Dies lässt
sich bei naturwissenschaftlichen Gegenständen schwerer ausblenden als
bei geisteswissenschaftlichen. Zwar haben auch spektakuläre
Nachrichten über die vermeintliche Gefahrlosigkeit von Stickoxiden
oder die angeblich verheerenden Folgen von Masernimpfungen Schaden
angerichtet, aber der Schaden, den all die ideologisch aufgeladenen
Meinungen zu Religionen, Kulturen und ihrer Geschichte anrichten, ist
weitaus größer.« Thomas Bauer sieht auch die Gefährlichkeit falscher
Begriffe, die zu irreführenden Interpretationen der Geschichte führen
können. So mahnt er in seiner Rede: »Geschichtsbilder sind wirksam,
aktuell und politisch, und manchmal auch militärisch, wie die Kriege
im Mittleren Osten der letzten Jahrzehnte gezeigt haben, die immer
wieder mit den entsprechenden Geschichtsbildern unterfüttert und
gerechtfertigt wurden. Das ist nur ein Beispiel dafür, was die heute
weltweit zunehmende Verwahrlosung der geisteswissenschaftlichen
Bildung anrichten kann.«
Für den »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften«
standen neben dem Preisträger vier weitere Titel auf der Shortlist:
»Zeit der Zauberer« von Wolfram Eilenberger (Klett-Cotta), »Die
Himmelsscheibe von Nebra« von Harald Meller und Kai Michel (Propyläen
Verlag), »Exil unter Palmen« von Magali Nieradka-Steiner (wbg Theiss)
sowie »Theoderich der Große« von Hans-Ulrich Wiemer (C. H. Beck).
Alle 85.000 Mitglieder der wbg und alle deutschen Buchhandlungen
konnten in einem dreistufigen Verfahren vom 1. Sept 2018 bis zum 11.
Mai 2019 an dem Abstimmungsverfahren teilnehmen. Ihre Stimmen flossen
in das Gesamturteil der Jury ein, der Peter Frey (ZDF), Jürgen Kaube
(FAZ), Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin),
Sandra Richter (Literaturarchiv Marbach) und Hubert Wolf (Universität
Münster) angehören.
Der »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften«
wurde aus Anlass des 70-jährigen Bestehens der wbg ausgelobt und wird
durch Erlöse der wbg und aus Spenden finanziert. Er geht auf
Anregungen von Mitgliedern der wbg zurück. Getragen wird er vom
Förderverein »Wissen verbindet e.V.«. Der Preis würdigt eine
deutschsprachige Originalveröffentlichung, die einen herausragenden
Beitrag zu den Geistes- oder Sozialwissenschaften leistet,
anschaulich für ein breites Publikum geschrieben ist und
gesellschaftlich relevante Fragen behandelt. Der »WISSEN!
Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften« wird vom
Börsenverein des Deutschen Buchhandels begleitet: Der Preisträger
wird automatisch im Rahmen des Übersetzerwettbewerbs GINT
(Geisteswissenschaften International Nonfiction Translation Prize)
auch im englischsprachigen Ausland präsentiert.
***
Weitere Informationen zum Preis und zum Auswahlverfahren unter
www.wbg-wissen-preis.de
Fotos der Preisverleihung finden Sie unter diesem Link zum
Download:
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ein Verein zur Förderung von Wissenschaft und Bildung. Ihre 85.000
Mitglieder verstehen sich als Gemeinschaft für Entdeckungsreisen in
die Welt des Wissens. Als größte Plattform für
geisteswissenschaftliche Themen bietet die wbg Gleichgesinnten ein
Forum für Debatten.
Der gemeinnützige Fokus des Vereins ermöglicht es, Themen sichtbar
zu machen, die Wissenschaft und Gesellschaft bereichern. In den
Verlags-Labels wbg Academic, wbg Edition, wbg Theiss und wbg Zabern
erscheinen jährlich rund 120 Publikationen, die von den Mitgliedern
als Wertegemeinschaft ermöglicht werden. Die Themen reichen von
Politik, Geschichte und Archäologie bis zu Literatur, Philosophie und
Theologie. Alle erzielten Gewinne fließen in neue Projekte zurück.
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Tatjana Kirchner
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Gneisenaustraße 85; 10961 Berlin; Tel.: 030 - 84 71 18-12; E-Mail:
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