19.02.2019 13:08 | WDR Westdeutscher Rundfunk | Medien / Kultur
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"Ihre Meinung: Arbeitsstress, Überstunden, Zeitdruck - schuften wir uns krank?" - live aus Alsdorf
Köln (ots) -
WDR Fernsehen, Donnerstag, 21.2.2019, 20.15 - 21.45 Uhr
Diese Frage stellt Bettina Böttinger ihren rund 100 Gästen im
Energeticon in Alsdorf, einem ehemaligen Zechengebäude. Früher wurde
hier Steinkohle aus 800 Metern Tiefe gefördert, richtige Maloche.
Doch bei vielen Arbeitern und Angestellten hat das digitale Zeitalter
die Arbeitswelt total umgekrempelt. Die Übergänge von Arbeitszeit und
Freizeit sind fließend geworden.
Heute stellen sich ganz andere Fragen als früher. Wie sieht
effizientes Arbeiten aus? Reicht vielleicht eine 15-Stunden-Woche,
wenn wir auf Konsum verzichten? Sind Zeitarbeitskonten die Lösung?
Und wo wollen wir eigentlich arbeiten? Großraumbüro, Co-Working-Space
oder Homeoffice? Kann man Karriere machen und gleichzeitig auf die
work-life-balance achten? Wie wollen wir künftig arbeiten, damit wir
nicht zu einer kranken und gehetzten Gesellschaft verkommen?
All diese Fragen können die Zuschauerinnen und Zuschauer mit
Vertretern aus der Politik, Gewerkschaften und Experten diskutieren.
Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW, befindet sich mit seiner
Gewerkschaft im Moment in harten Tarifverhandlungen, begleitet von
Warnstreiks. Denn:
"Seit Jahren ist es doch so, dass unsere Kolleginnen und Kollegen
immer mehr Leistungsdruck haben und immer flexibler sein müssen. Das
Mantra der Arbeitgeber lautet: "Vollzeit + Überstunden + Leistung +
Flexibilität". Dem setzen wir entgegen: Mehr Flexibilität im Sinne
der Beschäftigten. Für Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Für
Arbeitszeiten, die den unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und
Lebensphasen angepasst werden können - und nicht umgekehrt."
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler aus Bünde im Kreis
Herford findet, dass sich die Antwort auf diese Frage aus der
Produktivität ergeben muss. "In Zeiten des Fachkräftemangels haben
Unternehmen gute Gründe, die Arbeitszeit nicht verkürzen zu wollen."
Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verbands deutscher
Unternehmerinnen, hat erkannt: "Arbeitnehmern ist eine
Work-Life-Balance zunehmend wichtiger. Besonders junge und gut
ausgebildete Fachkräfte lassen sich nicht mehr ausschließlich mit
viel Geld und einem teuren Dienstwagen locken
Prof. Michael Kastner, Institut für Arbeitspsychologie und
Arbeitsmedizin in Herdecke, weist auf die Gefahren der neuen
Arbeitswelt hin: "Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert von
Depression und Burn-out sein. Schuld daran ist eine Welt im Umbruch
und die totale Vernetzung. Dagegen hilft nur entnetzen,
entschleunigen, Planbarkeit, Disziplin und Transparenz."
Redaktion: Jessica Briegmann, Michael Heussen
Pressekontakt:
WDR Pressedesk
Tel.: 0221 220 7100
Email: wdrpressedesk@wdr.de
Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
WDR Fernsehen, Donnerstag, 21.2.2019, 20.15 - 21.45 Uhr
Diese Frage stellt Bettina Böttinger ihren rund 100 Gästen im
Energeticon in Alsdorf, einem ehemaligen Zechengebäude. Früher wurde
hier Steinkohle aus 800 Metern Tiefe gefördert, richtige Maloche.
Doch bei vielen Arbeitern und Angestellten hat das digitale Zeitalter
die Arbeitswelt total umgekrempelt. Die Übergänge von Arbeitszeit und
Freizeit sind fließend geworden.
Heute stellen sich ganz andere Fragen als früher. Wie sieht
effizientes Arbeiten aus? Reicht vielleicht eine 15-Stunden-Woche,
wenn wir auf Konsum verzichten? Sind Zeitarbeitskonten die Lösung?
Und wo wollen wir eigentlich arbeiten? Großraumbüro, Co-Working-Space
oder Homeoffice? Kann man Karriere machen und gleichzeitig auf die
work-life-balance achten? Wie wollen wir künftig arbeiten, damit wir
nicht zu einer kranken und gehetzten Gesellschaft verkommen?
All diese Fragen können die Zuschauerinnen und Zuschauer mit
Vertretern aus der Politik, Gewerkschaften und Experten diskutieren.
Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW, befindet sich mit seiner
Gewerkschaft im Moment in harten Tarifverhandlungen, begleitet von
Warnstreiks. Denn:
"Seit Jahren ist es doch so, dass unsere Kolleginnen und Kollegen
immer mehr Leistungsdruck haben und immer flexibler sein müssen. Das
Mantra der Arbeitgeber lautet: "Vollzeit + Überstunden + Leistung +
Flexibilität". Dem setzen wir entgegen: Mehr Flexibilität im Sinne
der Beschäftigten. Für Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Für
Arbeitszeiten, die den unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und
Lebensphasen angepasst werden können - und nicht umgekehrt."
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler aus Bünde im Kreis
Herford findet, dass sich die Antwort auf diese Frage aus der
Produktivität ergeben muss. "In Zeiten des Fachkräftemangels haben
Unternehmen gute Gründe, die Arbeitszeit nicht verkürzen zu wollen."
Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des Verbands deutscher
Unternehmerinnen, hat erkannt: "Arbeitnehmern ist eine
Work-Life-Balance zunehmend wichtiger. Besonders junge und gut
ausgebildete Fachkräfte lassen sich nicht mehr ausschließlich mit
viel Geld und einem teuren Dienstwagen locken
Prof. Michael Kastner, Institut für Arbeitspsychologie und
Arbeitsmedizin in Herdecke, weist auf die Gefahren der neuen
Arbeitswelt hin: "Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert von
Depression und Burn-out sein. Schuld daran ist eine Welt im Umbruch
und die totale Vernetzung. Dagegen hilft nur entnetzen,
entschleunigen, Planbarkeit, Disziplin und Transparenz."
Redaktion: Jessica Briegmann, Michael Heussen
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