11.07.2019 09:09 | AGA Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie | Gesundheit / Medizin
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Operation nach Schultereckgelenkssprengung (ACG-Luxation): Eine aktuelle Publikation der AGA zeigt Vorteile minimal-invasiver Verfahren mittels Arthroskopie gegenüber offener Operation
Zürich (ots) - "Das sollte man nicht auf die leichte Schulter
nehmen". Diese alte Weisheit trifft im wahrsten Sinne des Wortes auf
Instabilitäten im Schultereckgelenk zu. Nach einem Sturz z.B. beim
Mountain-Biken oder nach einem Zusammenstoß beim Handball kann es zu
einer Sprengung des Gelenkes (ACG-Luxation) zwischen Schlüsselbein
und Schulterdach kommen, die zügig behandelt werden muss. Ob die
Verletzung operiert oder konservativ behandelt werden sollte, hängt
entscheidend vom Schweregrad ab und bedarf im Rahmen der Diagnostik
einer klinischen Untersuchung und Bildgebung (Röntgenbild). Eine
aktuelle Publikation von Medizinern aus dem Schulterkomitee der AGA
(Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie) zeigt auf, dass
arthroskopische Verfahren klar erkennbare Vorteile haben in Bezug auf
die Sportfähigkeit und Wiedererlangung des vorherigen Sportlevels.
(http://ots.de/uCXRV3)
Ganz wichtig: Wird nach einer akuten Verletzung zu einer Operation
geraten, sollte sie frühzeitig, möglichst innerhalb von drei Wochen
nach dem Unfall durchgeführt werden. Eine übersehene oder verspätet
behandelte Schultereckgelenkssprengung kann zu dauerhaften
Einschränkungen führen. Insbesondere Bewegungen über Kopf und hinter
den Rücken können dabei schmerzhaft sein.
Verstärkte Schmerzen beim Anheben des Arms und Schonhaltung des
Arms sind typische Symptome einer ACG-Luxation
Mit 4-12% aller Schulterverletzungen ist die Verletzung des
Schultereckgelenks (ACG-Luxation) eine der häufigsten und betrifft
überwiegend junge, sportlich aktive Erwachsene. Zu den
Risikosportarten zählen Kontakt- bzw. Hochrasanzsportarten wie
Eishockey, Handball, Rugby sowie Skifahren oder Mountain-Biken. Bei
einem direkten Aufprall seitlich auf die Schulter, zum Beispiel bei
einem Sturz vom Mountainbike über den Lenker und Abrollen über die
Schulter, kann es zu einer Zerrung oder einem Riss der Bänder im
Gelenk kommen. Da das Schultereckgelenk essenziell für die
Kraftübertragung vom Schultergürtel auf den Arm und für die
Stabilität des Schultergürtels ist, kann eine solche Verletzung einen
gravierenden Funktionsverlust und andauernde Schmerzen zur Folge
haben.
Ein sichtbarer Hochstand des Schlüsselbeins, möglicherweise ein
Ruheschmerz und verstärkte Schmerzen beim Anheben des Armes über die
Horizontale hinaus sind typische Symptome der Verletzung. Häufig
halten die Betroffenen ihren verletzten Arm in einer Schonhaltung eng
am Körper.
Kühlen, schonen und medizinisch abklären lassen!
Die betroffene Stelle sollte nach der Verletzung sofort gekühlt
und geschont werden. Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel
verschrieben werden. Entscheidend für die weitere Therapie ist die
Einordnung der Verletzung in den Schweregrad.
Je nach Art der Bandverletzung und nach Ausmaß des Hochstandes des
Schlüsselbeins werden 6 Verletzungstypen unterschieden:
- Verletzungen mit Grad I/II können konservativ behandelt werden
und heilen in der Regel folgenlos aus. Bleiben dennoch Schmerzen und
Funktionseinschränkungen zurück, kann auch zu einem späteren
Zeitpunkt noch operiert werden.
- Verletzungen mit einem mittleren Schweregrad können, müssen aber
nicht unbedingt operiert werden. Jüngeren Patienten mit hohem
Funktionsanspruch, Verletzung des dominanten Arms und/oder
regelmäßiger schulterbelastender Tätigkeit sollen sich eher operieren
lassen.
- Verletzungen mit Grad IV-VI sollten i.d.R. operiert werden.
Die ACG-Luxation kann offen oder minimal-invasiv operiert werden
Die offene Operation (z.B. Versorgung mittels Hakenplatte) ist
neben den minimal-invasiven Techniken ein Standardverfahren. Vorteil
des offenen Eingriffs ist, dass der Patient schon früh wieder die
Schulter belasten kann. Allerdings muss eine zweite Operation zur
Entfernung der Hakenplatte erfolgen. Eine größere Narbe und die
fehlende Möglichkeit der Versorgung von Begleitverletzungen in der
Schulter sind weitere mögliche Nachteile.
Neuere, minimal-invasive Verfahren mit Unterstützung der
Arthroskopie ("Schlüsselloch-Technik") benötigen nur einen Eingriff
und bieten die Chance Begleitverletzungen im Schultergelenk mit zu
versorgen. Zu beachten ist allerdings, dass die Nachbehandlung in den
ersten 6 Wochen zurückhaltender erfolgt und nur erfahrene Operateure
den Eingriff vornehmen sollten.
Wie die Publikation der AGA aktuell gezeigt hat, weisen die
arthroskopischen Verfahren darüber hinaus Vorteile in Bezug die
Sportfähigkeit (return to sport) auf, ein wichtiger Aspekt besonders
bei jungen, sportlich aktiven Erwachsenen.
Wann ist Sport wieder möglich?
Bei leichteren Verletzungen, die nicht operiert werden müssen,
können Patienten meist nach drei bis sechs Wochen wieder ihre
Alltagsaktivtäten aufnehmen. Auch Sport ist in diesem Zeitrahmen
meist schon wieder möglich. Bei starken und sich wiederholenden
Überkopftätigkeiten (vor allem im Sport und im Beruf, z.B. Maler)
können die Beschwerden länger anhalten. Nach einer offenen Operation
mit einer Hakenplatte können schon bald nach der Operation
belastungsfreie Tätigkeiten bis zur Horizontalen erfolgen. Für
belastende und Überkopftätigkeiten muss das Implantat erst entfernt
worden sein. Insgesamt müssen Patienten nach einer OP mit einer
Ausfallzeit für schulterbelastende Tätigkeiten von 8-12 Wochen
rechnen.
Über die AGA, Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Die AGA ist die größte europäische Fachgesellschaft für
Arthroskopie und Gelenkchirurgie mit mehr als 5.000 Mitgliedern. Die
Ziele der AGA sind unter anderem Nachwuchsförderung, Weiterbildung,
Standespolitik im Zusammenhang mit der Arthroskopie und
Gelenkchirurgie, Sicherung und Kontrolle der Qualität und die
Unterstützung und Finanzierung von wissenschaftlichen und klinischen
Projekten. Die AGA hat ihren Sitz in der Schweiz.
Pressekontakt:
AGA - Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Sprecher des Vorstandes
PD Dr. Sepp Braun
Gelenkpunkt, Sport- und Gelenkchirurgie Innsbruck
E-Mail: info@aga-online.ch
http://www.aga-online.ch
Leiter des AGA-Kommunikationskomitees
PD Dr. Stefan Buchmann
Orthopädisches Fachzentrum Weilheim
E-Mail: info@aga-online.ch
http://www.aga-online.ch
Pressekontakt:
LoeschHundLiepold Kommunikation
Imke Salzmann
Tegernseer Platz 7 / Eingang Deisenhofener Str. 1
D - 81541 München
Telefon: +49 - (0)89 - 72 01 87 - 0 und +49 - (0)173-94 92 523
E-Mail: i.salzmann@lhlk.de
Original-Content von: AGA Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie, übermittelt durch news aktuell
nehmen". Diese alte Weisheit trifft im wahrsten Sinne des Wortes auf
Instabilitäten im Schultereckgelenk zu. Nach einem Sturz z.B. beim
Mountain-Biken oder nach einem Zusammenstoß beim Handball kann es zu
einer Sprengung des Gelenkes (ACG-Luxation) zwischen Schlüsselbein
und Schulterdach kommen, die zügig behandelt werden muss. Ob die
Verletzung operiert oder konservativ behandelt werden sollte, hängt
entscheidend vom Schweregrad ab und bedarf im Rahmen der Diagnostik
einer klinischen Untersuchung und Bildgebung (Röntgenbild). Eine
aktuelle Publikation von Medizinern aus dem Schulterkomitee der AGA
(Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie) zeigt auf, dass
arthroskopische Verfahren klar erkennbare Vorteile haben in Bezug auf
die Sportfähigkeit und Wiedererlangung des vorherigen Sportlevels.
(http://ots.de/uCXRV3)
Ganz wichtig: Wird nach einer akuten Verletzung zu einer Operation
geraten, sollte sie frühzeitig, möglichst innerhalb von drei Wochen
nach dem Unfall durchgeführt werden. Eine übersehene oder verspätet
behandelte Schultereckgelenkssprengung kann zu dauerhaften
Einschränkungen führen. Insbesondere Bewegungen über Kopf und hinter
den Rücken können dabei schmerzhaft sein.
Verstärkte Schmerzen beim Anheben des Arms und Schonhaltung des
Arms sind typische Symptome einer ACG-Luxation
Mit 4-12% aller Schulterverletzungen ist die Verletzung des
Schultereckgelenks (ACG-Luxation) eine der häufigsten und betrifft
überwiegend junge, sportlich aktive Erwachsene. Zu den
Risikosportarten zählen Kontakt- bzw. Hochrasanzsportarten wie
Eishockey, Handball, Rugby sowie Skifahren oder Mountain-Biken. Bei
einem direkten Aufprall seitlich auf die Schulter, zum Beispiel bei
einem Sturz vom Mountainbike über den Lenker und Abrollen über die
Schulter, kann es zu einer Zerrung oder einem Riss der Bänder im
Gelenk kommen. Da das Schultereckgelenk essenziell für die
Kraftübertragung vom Schultergürtel auf den Arm und für die
Stabilität des Schultergürtels ist, kann eine solche Verletzung einen
gravierenden Funktionsverlust und andauernde Schmerzen zur Folge
haben.
Ein sichtbarer Hochstand des Schlüsselbeins, möglicherweise ein
Ruheschmerz und verstärkte Schmerzen beim Anheben des Armes über die
Horizontale hinaus sind typische Symptome der Verletzung. Häufig
halten die Betroffenen ihren verletzten Arm in einer Schonhaltung eng
am Körper.
Kühlen, schonen und medizinisch abklären lassen!
Die betroffene Stelle sollte nach der Verletzung sofort gekühlt
und geschont werden. Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel
verschrieben werden. Entscheidend für die weitere Therapie ist die
Einordnung der Verletzung in den Schweregrad.
Je nach Art der Bandverletzung und nach Ausmaß des Hochstandes des
Schlüsselbeins werden 6 Verletzungstypen unterschieden:
- Verletzungen mit Grad I/II können konservativ behandelt werden
und heilen in der Regel folgenlos aus. Bleiben dennoch Schmerzen und
Funktionseinschränkungen zurück, kann auch zu einem späteren
Zeitpunkt noch operiert werden.
- Verletzungen mit einem mittleren Schweregrad können, müssen aber
nicht unbedingt operiert werden. Jüngeren Patienten mit hohem
Funktionsanspruch, Verletzung des dominanten Arms und/oder
regelmäßiger schulterbelastender Tätigkeit sollen sich eher operieren
lassen.
- Verletzungen mit Grad IV-VI sollten i.d.R. operiert werden.
Die ACG-Luxation kann offen oder minimal-invasiv operiert werden
Die offene Operation (z.B. Versorgung mittels Hakenplatte) ist
neben den minimal-invasiven Techniken ein Standardverfahren. Vorteil
des offenen Eingriffs ist, dass der Patient schon früh wieder die
Schulter belasten kann. Allerdings muss eine zweite Operation zur
Entfernung der Hakenplatte erfolgen. Eine größere Narbe und die
fehlende Möglichkeit der Versorgung von Begleitverletzungen in der
Schulter sind weitere mögliche Nachteile.
Neuere, minimal-invasive Verfahren mit Unterstützung der
Arthroskopie ("Schlüsselloch-Technik") benötigen nur einen Eingriff
und bieten die Chance Begleitverletzungen im Schultergelenk mit zu
versorgen. Zu beachten ist allerdings, dass die Nachbehandlung in den
ersten 6 Wochen zurückhaltender erfolgt und nur erfahrene Operateure
den Eingriff vornehmen sollten.
Wie die Publikation der AGA aktuell gezeigt hat, weisen die
arthroskopischen Verfahren darüber hinaus Vorteile in Bezug die
Sportfähigkeit (return to sport) auf, ein wichtiger Aspekt besonders
bei jungen, sportlich aktiven Erwachsenen.
Wann ist Sport wieder möglich?
Bei leichteren Verletzungen, die nicht operiert werden müssen,
können Patienten meist nach drei bis sechs Wochen wieder ihre
Alltagsaktivtäten aufnehmen. Auch Sport ist in diesem Zeitrahmen
meist schon wieder möglich. Bei starken und sich wiederholenden
Überkopftätigkeiten (vor allem im Sport und im Beruf, z.B. Maler)
können die Beschwerden länger anhalten. Nach einer offenen Operation
mit einer Hakenplatte können schon bald nach der Operation
belastungsfreie Tätigkeiten bis zur Horizontalen erfolgen. Für
belastende und Überkopftätigkeiten muss das Implantat erst entfernt
worden sein. Insgesamt müssen Patienten nach einer OP mit einer
Ausfallzeit für schulterbelastende Tätigkeiten von 8-12 Wochen
rechnen.
Über die AGA, Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Die AGA ist die größte europäische Fachgesellschaft für
Arthroskopie und Gelenkchirurgie mit mehr als 5.000 Mitgliedern. Die
Ziele der AGA sind unter anderem Nachwuchsförderung, Weiterbildung,
Standespolitik im Zusammenhang mit der Arthroskopie und
Gelenkchirurgie, Sicherung und Kontrolle der Qualität und die
Unterstützung und Finanzierung von wissenschaftlichen und klinischen
Projekten. Die AGA hat ihren Sitz in der Schweiz.
Pressekontakt:
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