13.09.2018 12:10 | ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände | Gesundheit / Medizin
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Mehr Sicherheit und weniger Bürokratie: Apotheker, Ärzte und AOK Baden-Württemberg fordern Abschaffung der Importquote (FOTO)
Foto: obs/ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände/AOK Baden-Württemberg
Nach Berechnungen des Deutschen Arzneiprüfungsinstitutes (DAPI) betrugen die Einsparungen für die Gesetzliche Krankenversicherung im Jahr 2017 durch die Importquote 120 Millionen Euro, während die Rabattverträge 4 Milliarden Euro einsparten. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7002 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände/AOK Baden-Württemberg"
Berlin/Stuttgart (ots) -
Die AOK Baden-Württemberg und der Deutsche Apothekerverband (DAV)
sowie die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg wollen die
Arzneimittel-Reimportquote kippen. "Die mit der Importquote erzielten
Einsparungen sind im Laufe der letzten zehn Jahre stark rückläufig",
sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK
Baden-Württemberg. Aus einem Instrument zur bescheidenen
Ausgabensteuerung habe sich längst eine planwirtschaftliche
Subventionsgarantie für eine Handvoll Pharma-Reimporteure entwickelt.
Es existierten weitaus wirkungsvollere und intelligentere Instrumente
zur Ausgabensteuerung. Hermann: "Das alte Bürokratiemonster muss
weg!" Um die Sicherheit der Apothekenkunden sorgt sich Fritz Becker,
Vorsitzender des DAV: "Die Importquote verursacht nicht nur
Bürokratie, sondern gefährdet auch die Arzneimittelsicherheit. Jeder
Apotheker braucht ausreichend Spielraum, um sich bei
Sicherheitsbedenken im Einzelfall gegen ein Importmedikament
entscheiden zu können. Die Importquotenpflicht im Sozialgesetzbuch
lässt sich kurzfristig mithilfe des Terminservice- und
Versorgungsgesetzes (TSVG) streichen."
AOK-Chef Hermann sieht in Parallelimporten eines der
Haupteinfallstore für gefährliche Pharma-Ware: "Lange, intransparente
und grenzüberschreitende Lieferketten machen Hehlerbanden und
Arzneimittelfälschern in der EU das Leben relativ einfach. Ihr
Geschäft ist gerade in Deutschland dank der gesetzlichen
Quotenförderung besonders lukrativ. Auch die Taskforce 'Lunapharm'
befürwortet deshalb die Streichung der Reimportförderklausel des
Sozialgesetzbuchs als Konsequenz aus dem jüngsten Skandal in
Brandenburg."
DAV-Vorsitzender Fritz Becker hält es nicht für sinnvoll, den
Apotheken ein bürokratisches Prozedere zuzumuten, hinter dem die
Krankenkassen gar nicht stehen: "Derzeit sind alle deutschen
Apotheken noch immer gezwungen, mindestens fünf Prozent ihres
Fertigarzneimittelumsatzes mit Importen zu bestreiten, um Kosten für
die Krankenkassen zu sparen."
Die Ineffizienz der Importquote als Kostendämpfungsinstrument
lässt sich in Zahlen belegen: In den Jahren 2016 und 2017 sparte die
AOK Baden-Württemberg über die Importquote jeweils rund sieben
Millionen Euro ein. Die durch die Arzneimittelrabattverträge
realisierten Einsparungen bewegen sich in ganz anderen Dimensionen:
Eine Ausgabenminderung in Höhe von 227,5 Millionen Euro bedeuteten
sie für die Versicherten der AOK Baden-Württemberg allein im Jahr
2017 (vgl. Grafik). Für das gesamte AOK-System waren es im gleichen
Jahr 1,66 Milliarden Euro. Nach Berechnungen des Deutschen
Arzneiprüfungsinstitutes (DAPI) betrugen die Einsparungen für die
Gesetzliche Krankenversicherung im Jahr 2017 durch die Importquote
120 Millionen Euro, während die Rabattverträge 4 Milliarden Euro
einsparten.
Auch die baden-württembergische Ärzteschaft unterstützt die
Initiative gegen die Arzneimittelreimportquote. Der
Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung
Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, erklärt dazu: "Arzneimittel
spielen bei vielen Therapien eine unverzichtbare Rolle. Umso
wichtiger ist die Sicherheit der Medikamente. Deshalb begrüßen wir
die Maßnahme, die darauf hinwirkt, dass Patienten sichere
Arzneimittel bekommen. Wir sind gerne zu Gesprächen über andere
Maßnahmen zur Ausgabensteuerung bereit."
Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg:
Dr. Jörg Schweigard
Tel. 0711 2596-229
presse@bw.aok.de
Deutscher Apothekerverband:
Dr. Reiner Kern
Tel. 030 4000-4132
presse@abda.de
Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell
Die AOK Baden-Württemberg und der Deutsche Apothekerverband (DAV)
sowie die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg wollen die
Arzneimittel-Reimportquote kippen. "Die mit der Importquote erzielten
Einsparungen sind im Laufe der letzten zehn Jahre stark rückläufig",
sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK
Baden-Württemberg. Aus einem Instrument zur bescheidenen
Ausgabensteuerung habe sich längst eine planwirtschaftliche
Subventionsgarantie für eine Handvoll Pharma-Reimporteure entwickelt.
Es existierten weitaus wirkungsvollere und intelligentere Instrumente
zur Ausgabensteuerung. Hermann: "Das alte Bürokratiemonster muss
weg!" Um die Sicherheit der Apothekenkunden sorgt sich Fritz Becker,
Vorsitzender des DAV: "Die Importquote verursacht nicht nur
Bürokratie, sondern gefährdet auch die Arzneimittelsicherheit. Jeder
Apotheker braucht ausreichend Spielraum, um sich bei
Sicherheitsbedenken im Einzelfall gegen ein Importmedikament
entscheiden zu können. Die Importquotenpflicht im Sozialgesetzbuch
lässt sich kurzfristig mithilfe des Terminservice- und
Versorgungsgesetzes (TSVG) streichen."
AOK-Chef Hermann sieht in Parallelimporten eines der
Haupteinfallstore für gefährliche Pharma-Ware: "Lange, intransparente
und grenzüberschreitende Lieferketten machen Hehlerbanden und
Arzneimittelfälschern in der EU das Leben relativ einfach. Ihr
Geschäft ist gerade in Deutschland dank der gesetzlichen
Quotenförderung besonders lukrativ. Auch die Taskforce 'Lunapharm'
befürwortet deshalb die Streichung der Reimportförderklausel des
Sozialgesetzbuchs als Konsequenz aus dem jüngsten Skandal in
Brandenburg."
DAV-Vorsitzender Fritz Becker hält es nicht für sinnvoll, den
Apotheken ein bürokratisches Prozedere zuzumuten, hinter dem die
Krankenkassen gar nicht stehen: "Derzeit sind alle deutschen
Apotheken noch immer gezwungen, mindestens fünf Prozent ihres
Fertigarzneimittelumsatzes mit Importen zu bestreiten, um Kosten für
die Krankenkassen zu sparen."
Die Ineffizienz der Importquote als Kostendämpfungsinstrument
lässt sich in Zahlen belegen: In den Jahren 2016 und 2017 sparte die
AOK Baden-Württemberg über die Importquote jeweils rund sieben
Millionen Euro ein. Die durch die Arzneimittelrabattverträge
realisierten Einsparungen bewegen sich in ganz anderen Dimensionen:
Eine Ausgabenminderung in Höhe von 227,5 Millionen Euro bedeuteten
sie für die Versicherten der AOK Baden-Württemberg allein im Jahr
2017 (vgl. Grafik). Für das gesamte AOK-System waren es im gleichen
Jahr 1,66 Milliarden Euro. Nach Berechnungen des Deutschen
Arzneiprüfungsinstitutes (DAPI) betrugen die Einsparungen für die
Gesetzliche Krankenversicherung im Jahr 2017 durch die Importquote
120 Millionen Euro, während die Rabattverträge 4 Milliarden Euro
einsparten.
Auch die baden-württembergische Ärzteschaft unterstützt die
Initiative gegen die Arzneimittelreimportquote. Der
Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung
Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, erklärt dazu: "Arzneimittel
spielen bei vielen Therapien eine unverzichtbare Rolle. Umso
wichtiger ist die Sicherheit der Medikamente. Deshalb begrüßen wir
die Maßnahme, die darauf hinwirkt, dass Patienten sichere
Arzneimittel bekommen. Wir sind gerne zu Gesprächen über andere
Maßnahmen zur Ausgabensteuerung bereit."
Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg:
Dr. Jörg Schweigard
Tel. 0711 2596-229
presse@bw.aok.de
Deutscher Apothekerverband:
Dr. Reiner Kern
Tel. 030 4000-4132
presse@abda.de
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Schlagwörter
Politik , Verbände , Wirtschaft , Krankenversicherung , Bild , Gesundheit / Medizin , Gesundheit , Arzneimittel , Pharmaindustrie , Handel , Gesundheitspolitik , Import , Berlin/Stuttgart ,
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