26.11.2019 09:52 | Pro Generika e.V. | Gesundheit / Medizin
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Erste wissenschaftliche Studie belegt: Rabattverträge im Exklusivmodell gefährden die Arzneimittelversorgung
Berlin (ots) - Zum ersten Mal haben Forscher den Zusammenhang zwischen dem
Rabattvertragsmodell und Lieferproblemen von Arzneimitteln wissenschaftlich
untersucht. Die von Pro Generika in Auftrag gegebene Studie des IGES Instituts*
zeigt: Rabattverträge mit einem einzigen Hersteller führen öfter zu
versorgungskritischen Situationen als solche, die mit mehreren Unternehmen
geschlossen werden.
Erst vergangene Woche hatte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) der ABDA
eine Studie vorgelegt, die alle Rabattarzneimittel auf ihre Verfügbarkeit in den
vergangenen Jahren analysiert und herausgefunden: Die Anzahl der nicht
verfügbaren Rabattarzneimittel hat sich von 4,7 Millionen in 2017 auf 9,3
Millionen Packungen in 2018 verdoppelt. Jetzt lässt die IGES-Studie einen
weiteren Schluss zu: Dass ein Apotheker ein anderes als das Rabattarzneimittel
abgegeben musste, kommt immer dann besonders oft vor, wenn der Rabattvertrag im
Exklusivmodell geschlossen wurde.
Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer sagt dazu: "In der Diskussion um
Lieferengpässe wird die Zahl der Nichtverfügbarkeit oft klein geredet. Einige
Krankenkassen geben an, dass der Anteil der nicht verfügbaren Wirkstoffe bei
gerade einmal 0,6 Prozent liege. Unsere Studie aber zeigt, dass es besonders in
Exklusivverträgen zu mehr Lieferausfällen kommt."
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- 60 Prozent der Verordnungen, die vom Apotheker mit dem Hinweis
auf eine Lieferunfähigkeit abgegeben wurden, stammten
ursprünglich aus Rabattverträgen mit nur einem Hersteller.
- Bei einigen Wirkstoffen lag der Anteil sogar bei knapp 90
Prozent.
- Exklusivverträge wurden im Betrachtungszeitraum verstärkt von
Kassenarten wie der Ersatzkrankenkassen und der AOK
abgeschlossen, andere Kassenarten setzten hingegen auf
Rabattverträge mit mehreren Herstellern.
Zum Hintergrund: In den Rabattverträgen legen die Krankenkassen fest, welche
Hersteller ihre Versicherten mit den einzelnen Wirkstoffen versorgen. Diese
Versorgung können die Kassen entweder auf mehrere Schultern verteilen
(Mehrpartnermodell) oder bloß einem Unternehmen übertragen (Exklusivmodell).
Letztere sind für die Kassen aus Kostengründen interessanter, aber - und genau
das zeigt die IGES-Analyse - auch fragiler.
Hier finden Sie die Zusammenfassung sowie die gesamte Studie zum Herunterladen:
https://www.progenerika.de/presse/pm-26-11-2019-sonder-pzn/
* Datengrundlage sind die in Apothekenrechenzentren gesammelten
Arzneimittelabrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus dem
Jahr 2017.
Pressekontakt:
Pro Generika e.V.
Anna Steinbach
Leiterin Kommunikation
Tel. 030/81616090 / E-Mail: presse@progenerika.de
www.progenerika.de
http://twitter.com/progenerika
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/54604/4450510
OTS: Pro Generika e.V.
Original-Content von: Pro Generika e.V., übermittelt durch news aktuell
Rabattvertragsmodell und Lieferproblemen von Arzneimitteln wissenschaftlich
untersucht. Die von Pro Generika in Auftrag gegebene Studie des IGES Instituts*
zeigt: Rabattverträge mit einem einzigen Hersteller führen öfter zu
versorgungskritischen Situationen als solche, die mit mehreren Unternehmen
geschlossen werden.
Erst vergangene Woche hatte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) der ABDA
eine Studie vorgelegt, die alle Rabattarzneimittel auf ihre Verfügbarkeit in den
vergangenen Jahren analysiert und herausgefunden: Die Anzahl der nicht
verfügbaren Rabattarzneimittel hat sich von 4,7 Millionen in 2017 auf 9,3
Millionen Packungen in 2018 verdoppelt. Jetzt lässt die IGES-Studie einen
weiteren Schluss zu: Dass ein Apotheker ein anderes als das Rabattarzneimittel
abgegeben musste, kommt immer dann besonders oft vor, wenn der Rabattvertrag im
Exklusivmodell geschlossen wurde.
Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer sagt dazu: "In der Diskussion um
Lieferengpässe wird die Zahl der Nichtverfügbarkeit oft klein geredet. Einige
Krankenkassen geben an, dass der Anteil der nicht verfügbaren Wirkstoffe bei
gerade einmal 0,6 Prozent liege. Unsere Studie aber zeigt, dass es besonders in
Exklusivverträgen zu mehr Lieferausfällen kommt."
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- 60 Prozent der Verordnungen, die vom Apotheker mit dem Hinweis
auf eine Lieferunfähigkeit abgegeben wurden, stammten
ursprünglich aus Rabattverträgen mit nur einem Hersteller.
- Bei einigen Wirkstoffen lag der Anteil sogar bei knapp 90
Prozent.
- Exklusivverträge wurden im Betrachtungszeitraum verstärkt von
Kassenarten wie der Ersatzkrankenkassen und der AOK
abgeschlossen, andere Kassenarten setzten hingegen auf
Rabattverträge mit mehreren Herstellern.
Zum Hintergrund: In den Rabattverträgen legen die Krankenkassen fest, welche
Hersteller ihre Versicherten mit den einzelnen Wirkstoffen versorgen. Diese
Versorgung können die Kassen entweder auf mehrere Schultern verteilen
(Mehrpartnermodell) oder bloß einem Unternehmen übertragen (Exklusivmodell).
Letztere sind für die Kassen aus Kostengründen interessanter, aber - und genau
das zeigt die IGES-Analyse - auch fragiler.
Hier finden Sie die Zusammenfassung sowie die gesamte Studie zum Herunterladen:
https://www.progenerika.de/presse/pm-26-11-2019-sonder-pzn/
* Datengrundlage sind die in Apothekenrechenzentren gesammelten
Arzneimittelabrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus dem
Jahr 2017.
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Pro Generika e.V.
Anna Steinbach
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Tel. 030/81616090 / E-Mail: presse@progenerika.de
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