09.10.2018 13:03 | Deutscher Hebammenverband e.V. | Gesundheit / Medizin
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Die Geburtshilfe in Deutschland braucht ein Umdenken
Berlin (ots) - Hebammenverband fordert mehr Personal und neue
Finanzierung
Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) veröffentlicht aktuell
zehn Maßnahmen für eine Verbesserung der aktuellen Schieflage in
Deutschlands Kreißsälen. Kern der Forderungen sind der Erhalt einer
flächendeckenden Geburtshilfe in Deutschland und eine gute Versorgung
rund um die Geburt von jeweils einer Hebamme für eine Frau - die
Eins-zu-eins-Betreuung. Im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen
Bundestags wird morgen im Rahmen der Anhörung zum
Pflegepersonalstärkungsgesetz (PPSG) auch die Arbeitssituation von
Hebammen in Kliniken thematisiert. Der DHV fordert, dass die
vorgesehenen Verbesserungen für die Pflege im Krankenhaus auch auf
die Geburtshilfe übertragen werden. Der Bundesrat hat sich ohne
Gegenstimme diesen Forderungen angeschlossen und um eine
Berücksichtigung der Geburtshilfe im weiteren Gesetzgebungsverfahren
gebeten. Die Bundesregierung hat zugesagt dies zu prüfen. Wie in der
Pflege sollte künftig jede zusätzliche Hebammenstelle, jede
Aufstockung auf Vollzeit sowie jede Tarifsteigerung vollständig
refinanziert werden. Ebenso muss die Geburtshilfe in das langfristige
neue Finanzierungkonzept ab 2020 einbezogen werden.
"Wir benötigen eine gute und sichere Geburtshilfe für Mutter und
Kind und bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen in den Klinken",
betont Susanne Steppat, Präsidiumsmitglied des Deutschen
Hebammenverbandes e. V. "Die Aufnahme von Hebammen in die geplanten
Verbesserungen für die Pflege wäre ein guter Schritt hin zu besseren
Arbeitsbedingungen." Deutschlandweit gibt es eine immer schwierigere
Situation in Kreißsälen. Hebammen stehen vor denselben
Herausforderungen wie die Pflege insgesamt. Bei steigenden
Geburtenzahlen hat aktuell fast jede zweite Klinik mit Geburtshilfe
Probleme offene Hebammenstellen zu besetzen. Hebammen in Deutschland
betreuen aktuell bereits mehr als doppelt so viele Frauen unter der
Geburt wie in anderen europäischen Ländern. Darunter leidet die
Versorgung für Mutter und Kind rund um die Geburt.
Eine flächendeckende Versorgung mit guter und sicherer
Geburtshilfe ist nach Auffassung des DHV in Deutschland vor allem
dann möglich, wenn die Finanzierung der klinischen Geburtshilfe
nachhaltig gesichert ist und der Arbeitsplatz Klinik für Hebammen
wieder attraktiver wird. Dafür sind strukturelle Veränderungen
notwendig.
Der Deutsche Hebammenverband schlägt dafür folgende weitergehende
Maßnahmen vor:
1. Schwangere und Gebärende müssen flächendeckend eine sichere und
frauenzentrierte geburtshilfliche Versorgung vorfinden.
2. Vorhaltekosten der Geburtshilfe sollten berücksichtigt werden:
Auch wenn keine Geburt stattfindet, muss der Kreißsaal mit Personal
besetzt sein.
3. Für die Patientensicherheit von Mutter und Kind ist die
international übliche sogenannte Eins-zu-eins-Betreuung einzuführen.
4. Die räumliche Situation in den Kreißsälen ist dem tatsächlichen
Bedarf anzupassen.
5. Die physiologische Geburt muss in Kliniken gefördert werden.
6. Zusätzliche geburtshilfliche Notfallambulanzen bzw. ein
geburtshilflich-gynäkologischer kassenärztlicher Notdienst sollen
eingerichtet werden.
7. Alle durch Hebammen erbrachten Leistungen müssen vergütet und
berufsfremde Tätigkeiten vermieden werden.
8. Hebammenpotenziale sollen genutzt und neue Arbeitsplatzmodelle
geschaffen werden.
9. Hebammen sollen in leitende Tätigkeiten: Hebammen haben eine
Schlüsselfunktion für die Gesundheit von Mutter und Kind. Das muss in
den Organisationsstrukturen und Leitungsfunktionen einer Klinik
gespiegelt werden.
10. In allen Kliniken muss ein interprofessionelles und nachhaltiges
Fehlermanagement in der Geburtshilfe umgesetzt werden.
Das Zehn-Punkte-Papier "Geburtshilfliche Versorgung in den
Kliniken flächendeckend sicherstellen, Hebammenpotenziale nutzen!"
sowie eine Stellungnahme des DHV zur Anhörung im Gesundheitsausschuss
im Deutschen Bundestag finden Sie unter
www.hebammenverband.de/standpunkte/verband-und-berufspolitik/
Pressekontakt:
Deutscher Hebammenverband e. V.
Pressestelle
Telefon: 030/3940 677 30
E-Mail: presse@hebammenverband.de
Original-Content von: Deutscher Hebammenverband e.V., übermittelt durch news aktuell
Finanzierung
Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) veröffentlicht aktuell
zehn Maßnahmen für eine Verbesserung der aktuellen Schieflage in
Deutschlands Kreißsälen. Kern der Forderungen sind der Erhalt einer
flächendeckenden Geburtshilfe in Deutschland und eine gute Versorgung
rund um die Geburt von jeweils einer Hebamme für eine Frau - die
Eins-zu-eins-Betreuung. Im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen
Bundestags wird morgen im Rahmen der Anhörung zum
Pflegepersonalstärkungsgesetz (PPSG) auch die Arbeitssituation von
Hebammen in Kliniken thematisiert. Der DHV fordert, dass die
vorgesehenen Verbesserungen für die Pflege im Krankenhaus auch auf
die Geburtshilfe übertragen werden. Der Bundesrat hat sich ohne
Gegenstimme diesen Forderungen angeschlossen und um eine
Berücksichtigung der Geburtshilfe im weiteren Gesetzgebungsverfahren
gebeten. Die Bundesregierung hat zugesagt dies zu prüfen. Wie in der
Pflege sollte künftig jede zusätzliche Hebammenstelle, jede
Aufstockung auf Vollzeit sowie jede Tarifsteigerung vollständig
refinanziert werden. Ebenso muss die Geburtshilfe in das langfristige
neue Finanzierungkonzept ab 2020 einbezogen werden.
"Wir benötigen eine gute und sichere Geburtshilfe für Mutter und
Kind und bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen in den Klinken",
betont Susanne Steppat, Präsidiumsmitglied des Deutschen
Hebammenverbandes e. V. "Die Aufnahme von Hebammen in die geplanten
Verbesserungen für die Pflege wäre ein guter Schritt hin zu besseren
Arbeitsbedingungen." Deutschlandweit gibt es eine immer schwierigere
Situation in Kreißsälen. Hebammen stehen vor denselben
Herausforderungen wie die Pflege insgesamt. Bei steigenden
Geburtenzahlen hat aktuell fast jede zweite Klinik mit Geburtshilfe
Probleme offene Hebammenstellen zu besetzen. Hebammen in Deutschland
betreuen aktuell bereits mehr als doppelt so viele Frauen unter der
Geburt wie in anderen europäischen Ländern. Darunter leidet die
Versorgung für Mutter und Kind rund um die Geburt.
Eine flächendeckende Versorgung mit guter und sicherer
Geburtshilfe ist nach Auffassung des DHV in Deutschland vor allem
dann möglich, wenn die Finanzierung der klinischen Geburtshilfe
nachhaltig gesichert ist und der Arbeitsplatz Klinik für Hebammen
wieder attraktiver wird. Dafür sind strukturelle Veränderungen
notwendig.
Der Deutsche Hebammenverband schlägt dafür folgende weitergehende
Maßnahmen vor:
1. Schwangere und Gebärende müssen flächendeckend eine sichere und
frauenzentrierte geburtshilfliche Versorgung vorfinden.
2. Vorhaltekosten der Geburtshilfe sollten berücksichtigt werden:
Auch wenn keine Geburt stattfindet, muss der Kreißsaal mit Personal
besetzt sein.
3. Für die Patientensicherheit von Mutter und Kind ist die
international übliche sogenannte Eins-zu-eins-Betreuung einzuführen.
4. Die räumliche Situation in den Kreißsälen ist dem tatsächlichen
Bedarf anzupassen.
5. Die physiologische Geburt muss in Kliniken gefördert werden.
6. Zusätzliche geburtshilfliche Notfallambulanzen bzw. ein
geburtshilflich-gynäkologischer kassenärztlicher Notdienst sollen
eingerichtet werden.
7. Alle durch Hebammen erbrachten Leistungen müssen vergütet und
berufsfremde Tätigkeiten vermieden werden.
8. Hebammenpotenziale sollen genutzt und neue Arbeitsplatzmodelle
geschaffen werden.
9. Hebammen sollen in leitende Tätigkeiten: Hebammen haben eine
Schlüsselfunktion für die Gesundheit von Mutter und Kind. Das muss in
den Organisationsstrukturen und Leitungsfunktionen einer Klinik
gespiegelt werden.
10. In allen Kliniken muss ein interprofessionelles und nachhaltiges
Fehlermanagement in der Geburtshilfe umgesetzt werden.
Das Zehn-Punkte-Papier "Geburtshilfliche Versorgung in den
Kliniken flächendeckend sicherstellen, Hebammenpotenziale nutzen!"
sowie eine Stellungnahme des DHV zur Anhörung im Gesundheitsausschuss
im Deutschen Bundestag finden Sie unter
www.hebammenverband.de/standpunkte/verband-und-berufspolitik/
Pressekontakt:
Deutscher Hebammenverband e. V.
Pressestelle
Telefon: 030/3940 677 30
E-Mail: presse@hebammenverband.de
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