10.02.2019 09:00 | Aktionsbündnis gegen AIDS | Gesundheit / Medizin
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Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria muss ausreichend finanziert werden
Berlin (ots) - Am 08.02.2019 hat der Globale Fonds seinen
dringlichen Bedarf für die nächste dreijährige Finanzierungsperiode
von 2020 bis 2022 veröffentlicht. Demnach müssen die Geberstaaten
mindestens 14 Milliarden US Dollar aufbringen, um die nötigen
Maßnahmen für die Überwindung der verheerendsten Epidemien
unterstützen zu können. Am 10. Oktober 2019 findet dann in Lyon auf
Einladung Frankreichs die entscheidende Geberkonferenz für den
Globalen Fonds statt, bei der die jeweiligen Beitragszusagen
angekündigt werden.
Wenn der Fonds Unterstützung in dieser Höhe für die Förderung von
entsprechenden Programmen erhält und gleichzeitig die Zielländer wie
angenommen ihre finanziellen Anstrengungen massiv verstärken, kann
die Weltgemeinschaft die notwendigen Schritte ergreifen, um die
vereinbarten Ziele zu erfüllen und die Epidemien bis 2030 zu beenden.
Bereits bis 2023 kann so die Sterberate durch HIV, Tuberkulose und
Malaria um die Hälfte gesenkt werden und die Neuerkrankungen würden
um rund 40 Prozent zurückgehen.
"Durch den Globalen Fonds konnte bisher viel erreicht werden. Es
bestehen aber erhebliche Zweifel, ob die anvisierten 14 Milliarden US
Dollar ausreichen. Das wohl größte Risiko bei der vorgelegten Planung
besteht darin, dass weiterhin der größte Teil der internationalen
Kooperation von sehr unsicheren Förderprogrammen der USA und privater
Stiftungen abhinge.", sagt Sylvia Urban, Sprecherin des
Aktionsbündnis gegen AIDS. "Nach wie vor ist, global gesehen, HIV die
Haupttodesursache von Frauen im Alter zwischen 15-49 Jahren. Weltweit
leben derzeit 37,6 Millionen Menschen mit HIV und davon konnten bis
2018 ca. 21,7 Millionen durch Behandlungsprogramme erreicht werden.
An Tuberkulose starben 2016 zirka 1,3 Millionen Menschen. Wir sehen
über 10 Millionen neu diagnostizierte TB Fälle im Jahr. Alleine an
Malaria starben in 2016 445,000 Menschen, darunter 285.000 Kinder
unter 5 Jahren. Alle zwei Minuten stirbt ein Kind an Malaria. Diese
Zahlen machen deutlich, dass wir noch lange nicht auf dem richtigen
Weg sind, um die drei Epidemien zu beenden.
Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 werden ohne
eine ausreichende Finanzierung nicht erreicht werden können", so
Urban. "Der Betrag von 14 Milliarden US Dollar muss näher überprüft
und diskutiert werden. Oft werden die Geberbeiträge für die
Gesundheitsförderung erheblich überschätzt und Kredite eingerechnet,
die ungeeignet sind, die Finanzierungslücken in den am meisten
benachteiligten Ländern zu schließen. Und selbst nach den vorgelegten
Berechnungen reichen die geplanten Finanzierungsanstrengungen bei
weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Außerdem ist es dringend
geboten, internationale Initiativen der Gesundheitsfinanzierung wie
den Globalen Fonds zu stärken. Denn sie bringen die beteiligten
Akteure zu gemeinsamen Anstrengungen zusammen, bündeln die fachliche
Expertise und vor allem sind sie weniger durch die manchmal
eigensüchtigen politischen Manöver von einzelnen Geberstaaten
gefährdet. Daher braucht es eine erhebliche Ausweitung der Programme
des Globalen Fonds und eine entsprechende Finanzierung", sagt Joachim
Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.
Durch einen der Wirtschaftskraft unseres Landes angemessenen
Beitrag für den Globalen Fonds hat die Bundesregierung nun die
Chance, die Unterstützung Deutschlands für die Gesundheitsziele der
Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erhöhen ", stellt Rüppel
fest. Trotz zusätzlicher Mittel in den letzten Jahren bringt
Deutschland insgesamt weniger als 40 Prozent der Beitragshöhe auf,
die nach WHO-Empfehlungen für die Entwicklungszusammenarbeit im
Gesundheitsbereich notwendig wäre.
"Bis zur Wiederauffüllungskonferenz im Oktober ist noch ein weiter
Weg zurückzulegen. Frankreich ist mit der Ausrichtung der Konferenz
hohe Risiken eingegangen. Damit die Konferenz zum Erfolg geführt
werden kann, erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie die Höhe
ihres Beitrags möglichst bald bekanntgibt. Ein entsprechender Schritt
würde Frankreich unterstützen und andere Staaten motivieren
nachzuziehen" ergänzt Sylvia Urban.
Die Höhe des Beitrags hat konkrete Auswirkungen. Jeder US Dollar
zählt: Kalkulationen des Globalen Fonds zeigen, dass mit 100.000 US
Dollar, die in durch den Globalen Fonds unterstützte Programme
einbezahlt werden, 114.000 Menschenleben gerettet, 1.7 Millionen neue
Infektionen der drei Krankheiten vermieden und 190.000 Menschen mit
HIV behandelt werden können. 20.000 HIV Übertragungen von Müttern auf
Kinder werden verhindert, 133.000 Menschen erhalten eine
Tuberkulosebehandlung, 5.3 Millionen Moskitonetze können verteilt
werden, um Familien und Kinder vor Malaria zu schützen
Pressekontakt:
Peter Wiessner Tel: +49 (0) 30 275 824 03 Mob: +49 (0) 163 456 85 14
wiessner@aids-kampagne.de Aktionsbündnis gegen AIDS Chausseestr.
128/129 10115 Berlin
Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell
dringlichen Bedarf für die nächste dreijährige Finanzierungsperiode
von 2020 bis 2022 veröffentlicht. Demnach müssen die Geberstaaten
mindestens 14 Milliarden US Dollar aufbringen, um die nötigen
Maßnahmen für die Überwindung der verheerendsten Epidemien
unterstützen zu können. Am 10. Oktober 2019 findet dann in Lyon auf
Einladung Frankreichs die entscheidende Geberkonferenz für den
Globalen Fonds statt, bei der die jeweiligen Beitragszusagen
angekündigt werden.
Wenn der Fonds Unterstützung in dieser Höhe für die Förderung von
entsprechenden Programmen erhält und gleichzeitig die Zielländer wie
angenommen ihre finanziellen Anstrengungen massiv verstärken, kann
die Weltgemeinschaft die notwendigen Schritte ergreifen, um die
vereinbarten Ziele zu erfüllen und die Epidemien bis 2030 zu beenden.
Bereits bis 2023 kann so die Sterberate durch HIV, Tuberkulose und
Malaria um die Hälfte gesenkt werden und die Neuerkrankungen würden
um rund 40 Prozent zurückgehen.
"Durch den Globalen Fonds konnte bisher viel erreicht werden. Es
bestehen aber erhebliche Zweifel, ob die anvisierten 14 Milliarden US
Dollar ausreichen. Das wohl größte Risiko bei der vorgelegten Planung
besteht darin, dass weiterhin der größte Teil der internationalen
Kooperation von sehr unsicheren Förderprogrammen der USA und privater
Stiftungen abhinge.", sagt Sylvia Urban, Sprecherin des
Aktionsbündnis gegen AIDS. "Nach wie vor ist, global gesehen, HIV die
Haupttodesursache von Frauen im Alter zwischen 15-49 Jahren. Weltweit
leben derzeit 37,6 Millionen Menschen mit HIV und davon konnten bis
2018 ca. 21,7 Millionen durch Behandlungsprogramme erreicht werden.
An Tuberkulose starben 2016 zirka 1,3 Millionen Menschen. Wir sehen
über 10 Millionen neu diagnostizierte TB Fälle im Jahr. Alleine an
Malaria starben in 2016 445,000 Menschen, darunter 285.000 Kinder
unter 5 Jahren. Alle zwei Minuten stirbt ein Kind an Malaria. Diese
Zahlen machen deutlich, dass wir noch lange nicht auf dem richtigen
Weg sind, um die drei Epidemien zu beenden.
Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 werden ohne
eine ausreichende Finanzierung nicht erreicht werden können", so
Urban. "Der Betrag von 14 Milliarden US Dollar muss näher überprüft
und diskutiert werden. Oft werden die Geberbeiträge für die
Gesundheitsförderung erheblich überschätzt und Kredite eingerechnet,
die ungeeignet sind, die Finanzierungslücken in den am meisten
benachteiligten Ländern zu schließen. Und selbst nach den vorgelegten
Berechnungen reichen die geplanten Finanzierungsanstrengungen bei
weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Außerdem ist es dringend
geboten, internationale Initiativen der Gesundheitsfinanzierung wie
den Globalen Fonds zu stärken. Denn sie bringen die beteiligten
Akteure zu gemeinsamen Anstrengungen zusammen, bündeln die fachliche
Expertise und vor allem sind sie weniger durch die manchmal
eigensüchtigen politischen Manöver von einzelnen Geberstaaten
gefährdet. Daher braucht es eine erhebliche Ausweitung der Programme
des Globalen Fonds und eine entsprechende Finanzierung", sagt Joachim
Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.
Durch einen der Wirtschaftskraft unseres Landes angemessenen
Beitrag für den Globalen Fonds hat die Bundesregierung nun die
Chance, die Unterstützung Deutschlands für die Gesundheitsziele der
Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erhöhen ", stellt Rüppel
fest. Trotz zusätzlicher Mittel in den letzten Jahren bringt
Deutschland insgesamt weniger als 40 Prozent der Beitragshöhe auf,
die nach WHO-Empfehlungen für die Entwicklungszusammenarbeit im
Gesundheitsbereich notwendig wäre.
"Bis zur Wiederauffüllungskonferenz im Oktober ist noch ein weiter
Weg zurückzulegen. Frankreich ist mit der Ausrichtung der Konferenz
hohe Risiken eingegangen. Damit die Konferenz zum Erfolg geführt
werden kann, erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie die Höhe
ihres Beitrags möglichst bald bekanntgibt. Ein entsprechender Schritt
würde Frankreich unterstützen und andere Staaten motivieren
nachzuziehen" ergänzt Sylvia Urban.
Die Höhe des Beitrags hat konkrete Auswirkungen. Jeder US Dollar
zählt: Kalkulationen des Globalen Fonds zeigen, dass mit 100.000 US
Dollar, die in durch den Globalen Fonds unterstützte Programme
einbezahlt werden, 114.000 Menschenleben gerettet, 1.7 Millionen neue
Infektionen der drei Krankheiten vermieden und 190.000 Menschen mit
HIV behandelt werden können. 20.000 HIV Übertragungen von Müttern auf
Kinder werden verhindert, 133.000 Menschen erhalten eine
Tuberkulosebehandlung, 5.3 Millionen Moskitonetze können verteilt
werden, um Familien und Kinder vor Malaria zu schützen
Pressekontakt:
Peter Wiessner Tel: +49 (0) 30 275 824 03 Mob: +49 (0) 163 456 85 14
wiessner@aids-kampagne.de Aktionsbündnis gegen AIDS Chausseestr.
128/129 10115 Berlin
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Schlagwörter
Hilfsorganisation , Tuberkulose , Malaria , Arzneimittel , Geberkonferenz , HIV , Soziales , Aids , Finanzen , Gesundheit / Medizin , Politik ,
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