11.09.2019 11:41 | Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) | Gesundheit / Medizin
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Anästhesisten können vorübergehend Funktionen von Herz, Lunge, Nieren und Darm ersetzen - Organersatzverfahren Thema auf Kongress in Berlin - "Wir springen ein bei schweren Krankheiten und Unfällen"
Berlin/Nürnberg (ots) - Auf seine Nieren, seine Leber, das Herz
oder die Lunge kann ein Mensch nicht verzichten. Anästhesisten sind
inzwischen allerdings in der Lage, mit verschiedenen Verfahren im OP,
auf der Intensivstation oder schon im Rettungswagen den Organismus zu
ersetzen - nur vorübergehend, aber dafür nahezu vollständig und
stabil: "Wir springen ein, nach einem schweren Unfall oder bei einer
schweren Krankheit oder auch nur, weil wir zu wenig Spenderorgane
haben", sagt Professor Frank Wappler, Anästhesie-Chefarzt im
Krankenhaus Köln-Merheim. "Solche speziellen Rettungsmaßnahmen, die
vor Jahren noch undenkbar waren, gehören heute in vielen
Anästhesie-Abteilungen und auf vielen Intensivstationen zur Routine."
Anästhesie-Kongress mit rund 3000 Besuchern
Was beim Ersatz von Organfunktionen heutzutage machbar ist,
diskutieren am 19. September 2019 Intensivmediziner, Pflegekräfte von
Intensivstationen und andere Interessierte auf dem
"Hauptstadtkongress für Anästhesiologie und Intensivtherapie" (HAI
2019) in Berlin. Insgesamt drei Tage lang treffen sich dort rund 3000
Narkoseärzte, Intensivmediziner, Rettungspersonal,
Schmerztherapeuten, Pflegekräfte und andere Interessierte zu etwa 600
Vorträgen, Workshops und Präsentationen.
"Organersatzverfahren stehen heutzutage in nahezu jeder Klinik zur
Verfügung", erklärt Wappler, der in diesem Jahr auch
Kongresspräsident des HAI ist. "Die Herausforderung ist, diese
Verfahren zu beherrschen und sie sinnvoll einzusetzen". Auch dem
Laien weitgehend bekannt sind dabei die Dialyse bei Nierenversagen,
die Beatmung bei Lungenerkrankungen oder auch die "künstliche
Ernährung" über Infusionen bei Erkrankungen oder nach Operationen an
Magen und Darm.
Eine Art "Herz-Lungen-Maschine" neben dem Bett
Noch recht jung und sehr aufwendig ist in der Intensivmedizin der
Ersatz der Lungenfunktion mit Hilfe einer Art "Herz-Lungen-Maschine",
der "Extracorporalen Membranoxygenierung", kurz ECMO. Das Verfahren
wird eingesetzt unter anderem bei schweren Infektionen oder auch
schweren Kreislaufschocks nach großen Unfällen: "Dabei wird die
Lungenfunktion zum Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid auf das
Notwendigste heruntergefahren und die Arbeit von der Maschine neben
dem Bett übernommen", beschreibt Wappler. Der Anästhesist auf der
Intensivstation hat die Aufgabe, die Therapie zu planen, den
Patienten an das Gerät anzuschließen und den Verlauf zu überwachen.
Das ECMO-Verfahren kann aber auch verwendet werden, wenn eine
lebensgefährliche Herzschwäche besteht, der Patient deshalb eine
Herztransplantation braucht, aber kein Spenderorgan vorhanden ist.
Noch seltener ist in der Intensivmedizin heutzutage die
"Leberdialyse": Dabei werden über große Kanülen verschiedene Stoffe
aus dem Blut gefiltert, die eigentlich von der Leber unschädlich
gemacht werden müssten. Organersatz erfährt hier dann auch eine
seiner klaren Grenzen, denn durch die moderne Medizintechnik kann die
Entgiftungsfunktion der Leber übernommen werden, nicht aber die
Produktion aller lebenswichtigen Substanzen ...
Pressekontakt:
Medienbetreuung
"Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin"
(DGAI) /
"Berufsverband Deutscher Anästhesisten" (BDA)
Roritzerstraße 27
90419 Nürnberg
Telefon: 0171 / 837 873 8
E-Mail:
presse@dgai-ev.de
presse@bda-ev.de
Internet:
www.dgai.de
www.bda.de
Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell
oder die Lunge kann ein Mensch nicht verzichten. Anästhesisten sind
inzwischen allerdings in der Lage, mit verschiedenen Verfahren im OP,
auf der Intensivstation oder schon im Rettungswagen den Organismus zu
ersetzen - nur vorübergehend, aber dafür nahezu vollständig und
stabil: "Wir springen ein, nach einem schweren Unfall oder bei einer
schweren Krankheit oder auch nur, weil wir zu wenig Spenderorgane
haben", sagt Professor Frank Wappler, Anästhesie-Chefarzt im
Krankenhaus Köln-Merheim. "Solche speziellen Rettungsmaßnahmen, die
vor Jahren noch undenkbar waren, gehören heute in vielen
Anästhesie-Abteilungen und auf vielen Intensivstationen zur Routine."
Anästhesie-Kongress mit rund 3000 Besuchern
Was beim Ersatz von Organfunktionen heutzutage machbar ist,
diskutieren am 19. September 2019 Intensivmediziner, Pflegekräfte von
Intensivstationen und andere Interessierte auf dem
"Hauptstadtkongress für Anästhesiologie und Intensivtherapie" (HAI
2019) in Berlin. Insgesamt drei Tage lang treffen sich dort rund 3000
Narkoseärzte, Intensivmediziner, Rettungspersonal,
Schmerztherapeuten, Pflegekräfte und andere Interessierte zu etwa 600
Vorträgen, Workshops und Präsentationen.
"Organersatzverfahren stehen heutzutage in nahezu jeder Klinik zur
Verfügung", erklärt Wappler, der in diesem Jahr auch
Kongresspräsident des HAI ist. "Die Herausforderung ist, diese
Verfahren zu beherrschen und sie sinnvoll einzusetzen". Auch dem
Laien weitgehend bekannt sind dabei die Dialyse bei Nierenversagen,
die Beatmung bei Lungenerkrankungen oder auch die "künstliche
Ernährung" über Infusionen bei Erkrankungen oder nach Operationen an
Magen und Darm.
Eine Art "Herz-Lungen-Maschine" neben dem Bett
Noch recht jung und sehr aufwendig ist in der Intensivmedizin der
Ersatz der Lungenfunktion mit Hilfe einer Art "Herz-Lungen-Maschine",
der "Extracorporalen Membranoxygenierung", kurz ECMO. Das Verfahren
wird eingesetzt unter anderem bei schweren Infektionen oder auch
schweren Kreislaufschocks nach großen Unfällen: "Dabei wird die
Lungenfunktion zum Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid auf das
Notwendigste heruntergefahren und die Arbeit von der Maschine neben
dem Bett übernommen", beschreibt Wappler. Der Anästhesist auf der
Intensivstation hat die Aufgabe, die Therapie zu planen, den
Patienten an das Gerät anzuschließen und den Verlauf zu überwachen.
Das ECMO-Verfahren kann aber auch verwendet werden, wenn eine
lebensgefährliche Herzschwäche besteht, der Patient deshalb eine
Herztransplantation braucht, aber kein Spenderorgan vorhanden ist.
Noch seltener ist in der Intensivmedizin heutzutage die
"Leberdialyse": Dabei werden über große Kanülen verschiedene Stoffe
aus dem Blut gefiltert, die eigentlich von der Leber unschädlich
gemacht werden müssten. Organersatz erfährt hier dann auch eine
seiner klaren Grenzen, denn durch die moderne Medizintechnik kann die
Entgiftungsfunktion der Leber übernommen werden, nicht aber die
Produktion aller lebenswichtigen Substanzen ...
Pressekontakt:
Medienbetreuung
"Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin"
(DGAI) /
"Berufsverband Deutscher Anästhesisten" (BDA)
Roritzerstraße 27
90419 Nürnberg
Telefon: 0171 / 837 873 8
E-Mail:
presse@dgai-ev.de
presse@bda-ev.de
Internet:
www.dgai.de
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