07.03.2020 10:22 | Ärzte der Welt | Gesundheit / Medizin
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Ärzte der Welt fordert Solidarität mit Geflüchteten in Griechenland und der Türkei
München (ots) - Ärzte der Welt verurteilt die politische Instrumentalisierung
von Flüchtlingen an der türkisch-griechischen Grenze aufs Schärfste. Die Türkei
missbraucht die Verzweiflung der Menschen, um Druck auf die Europäische Union
und Griechenland auszuüben. Gleichzeitig lässt die EU zu, dass internationale
Abkommen verletzt werden, für deren Einhaltung sie sorgen müsste. Auch die
Entscheidung der griechischen Regierung, das Recht auf Asyl aufzuheben,
kritisiert Ärzte der Welt nachdrücklich.
Vergangene Woche entschloss die griechische Regierung im Eilverfahren, neu
ankommende, nicht-registrierte Asylsuchende in ihre Herkunfts- oder
Transitländer abzuschieben. Dies verstößt gegen die Genfer Konventionen, in
denen das Grundrecht auf Asyl festgeschrieben ist. Ärzte der Welt fordert daher
die sofortige Abschaffung der griechischen Neuregelung. "Menschen in ein Land
abzuschieben, in dem ihr Leben in Gefahr ist, ist illegal und unmenschlich.
Diese Praxis muss sofort ein Ende haben," sagt François De Keersmaeker, Direktor
von Ärzte der Welt Deutschland.
Zudem sind die Flüchtlinge und Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen auf den
Inseln und an der türkischen Grenze massiver Gewalt durch Sicherheitskräfte,
griechische Bürger und Rechtsradikale ausgesetzt. Dies ist auch ein Resultat
eines Klimas der Panik, das von griechischen und europäischen Politiker*innen
zum Teil befeuert worden ist. "Misstrauen und Hass gegen Flüchtlinge und ihre
Unterstützer*innen zu schüren ist unverantwortlich und gefährlich. Es schadet
massiv nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem Rechtsstaat und der ganzen
Gesellschaft," so De Keersmaeker. "Statt sich in diffuser Schutzschild-Rhetorik
zu üben, sollten die europäischen Politiker*innen lieber endlich einen
vernünftigen Mechanismus zur Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU
schaffen."
Gleichzeitig muss die Situation der Menschen in den überfüllten Aufnahmelagern
auf den griechischen Inseln dringend verbessert werden. Eine Maßnahme muss sein,
Flüchtlinge, vor allem unbegleitete Minderjährige, in andere europäische Länder
umzusiedeln. Auch die Flüchtlinge auf türkischer Seite, zum Beispiel in der
Region Edirne, müssen dringend Unterstützung erhalten. Viele sind gezwungen, im
Freien oder in Zelten zu übernachten, ohne ausreichenden Zugang zu sauberem
Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung.
Gemeinsame mit über 50 anderen Organisationen hat Ärzte der Welt Griechenland
deshalb diese und andere Forderungen in einem offenen Brief an europäische und
griechische Entscheidungsträger*innen gerichtet http://ots.de/9yfGep
Ärzte der Welt-Teams leisten Vertriebenen in Syrien und Griechenland
medizinische und psychosoziale Hilfe.
Pressekontakt:
Stephanie Kirchner
Pressereferentin
Ärzte der Welt e.V.
m. +49 (0) 159 0406 2104
@ stephanie.kirchner@aerztederwelt.org
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/36565/4540171
OTS: Ärzte der Welt
Original-Content von: Ärzte der Welt, übermittelt durch news aktuell
von Flüchtlingen an der türkisch-griechischen Grenze aufs Schärfste. Die Türkei
missbraucht die Verzweiflung der Menschen, um Druck auf die Europäische Union
und Griechenland auszuüben. Gleichzeitig lässt die EU zu, dass internationale
Abkommen verletzt werden, für deren Einhaltung sie sorgen müsste. Auch die
Entscheidung der griechischen Regierung, das Recht auf Asyl aufzuheben,
kritisiert Ärzte der Welt nachdrücklich.
Vergangene Woche entschloss die griechische Regierung im Eilverfahren, neu
ankommende, nicht-registrierte Asylsuchende in ihre Herkunfts- oder
Transitländer abzuschieben. Dies verstößt gegen die Genfer Konventionen, in
denen das Grundrecht auf Asyl festgeschrieben ist. Ärzte der Welt fordert daher
die sofortige Abschaffung der griechischen Neuregelung. "Menschen in ein Land
abzuschieben, in dem ihr Leben in Gefahr ist, ist illegal und unmenschlich.
Diese Praxis muss sofort ein Ende haben," sagt François De Keersmaeker, Direktor
von Ärzte der Welt Deutschland.
Zudem sind die Flüchtlinge und Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen auf den
Inseln und an der türkischen Grenze massiver Gewalt durch Sicherheitskräfte,
griechische Bürger und Rechtsradikale ausgesetzt. Dies ist auch ein Resultat
eines Klimas der Panik, das von griechischen und europäischen Politiker*innen
zum Teil befeuert worden ist. "Misstrauen und Hass gegen Flüchtlinge und ihre
Unterstützer*innen zu schüren ist unverantwortlich und gefährlich. Es schadet
massiv nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem Rechtsstaat und der ganzen
Gesellschaft," so De Keersmaeker. "Statt sich in diffuser Schutzschild-Rhetorik
zu üben, sollten die europäischen Politiker*innen lieber endlich einen
vernünftigen Mechanismus zur Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU
schaffen."
Gleichzeitig muss die Situation der Menschen in den überfüllten Aufnahmelagern
auf den griechischen Inseln dringend verbessert werden. Eine Maßnahme muss sein,
Flüchtlinge, vor allem unbegleitete Minderjährige, in andere europäische Länder
umzusiedeln. Auch die Flüchtlinge auf türkischer Seite, zum Beispiel in der
Region Edirne, müssen dringend Unterstützung erhalten. Viele sind gezwungen, im
Freien oder in Zelten zu übernachten, ohne ausreichenden Zugang zu sauberem
Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung.
Gemeinsame mit über 50 anderen Organisationen hat Ärzte der Welt Griechenland
deshalb diese und andere Forderungen in einem offenen Brief an europäische und
griechische Entscheidungsträger*innen gerichtet http://ots.de/9yfGep
Ärzte der Welt-Teams leisten Vertriebenen in Syrien und Griechenland
medizinische und psychosoziale Hilfe.
Pressekontakt:
Stephanie Kirchner
Pressereferentin
Ärzte der Welt e.V.
m. +49 (0) 159 0406 2104
@ stephanie.kirchner@aerztederwelt.org
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