17.04.2019 13:00 | Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen | Finanzen
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Bilanz 2018: Hessenkasse kurbelt WIBank-Neugeschäft kräftig an (FOTO)
Foto: obs/Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen/Gregor Schläger
WIBank-Geschäftsleitung: Dr. Michael Reckhard (links) und Gottfried Milde. / Bilanz 2018: Hessenkasse kurbelt WIBank-Neugeschäft kräftig an / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/103206 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen/Gregor Schläger"
Offenbach am Main (ots) -
- Neugeschäft wächst auf 7 Mrd. und Bilanzsumme auf 24,1 Mrd. Euro
- Förderung im sozialen Mietwohnungsbau auf 122,0 Mio. Euro
gestiegen
- Gründungs- und Wachstumsfinanzierung um mehr als 50 Prozent
zugelegt
Im Geschäftsjahr 2018 erhöhte sich das Neugeschäft der
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) deutlich von 2,1
Mrd. Euro auf rund 7 Mrd. Euro. Grund für diesen außerordentlichen
Anstieg ist das kommunale Entschuldungsprogramm HESSENKASSE, das für
4,9 Mrd. Euro Neugeschäft verantwortlich ist. "Mit dem
milliardenschweren und bundesweit bisher einmaligen Großprojekt
HESSENKASSE konnte die WIBank, dank ihrer Kompetenz und
Umsetzungsstärke, erneut beweisen, dass sie ein verlässlicher
Dienstleister für die Belange Hessens ist", so Herbert Hans Grüntker,
Helaba Vorstandsvorsitzender, anlässlich der in Wiesbaden
stattfindenden Bilanzpressekonferenz der WIBank. Die Bilanzsumme der
WIBank stieg 2018 unter anderem durch diesen Sondereffekt kräftig von
17,6 auf 24,1 Mrd. Euro. Auch das Fördervolumen ging deutlich nach
oben und beläuft sich zum 31.12.2018 auf 23,2 Mrd. Euro (2017: 17,4
Mrd. Euro).
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir würdigte die wichtige
Arbeit der WIBank für Wirtschaftsförderung und Wohnungsbau: "Unser
Ziel ist, dass Jede und Jeder in Hessen eine Wohnung zu einem
angemessenen Preis finden kann. Dazu wird die Landesregierung das
umfassendste Maßnahmenpaket auflegen, das es in Hessen je gegeben
hat. Bis 2024 stellen wir 2,2 Mrd. Euro für den sozialen Wohnungsbau
bereit. Das entspricht 22.000 Wohnungen für 66.000 Menschen. Die
WIBank hilft uns, das Geld effizient einzusetzen. Genauso stützen wir
uns bei der Förderung von Unternehmen auf ihre Expertise. Geld
ausgeben ist einfach - aber es gezielt, nutzbringend und rechtssicher
einzusetzen, erfordert große Kompetenz."
Neben den Infrastrukturförderungen, welche die WIBank in ihrem
Geschäftsfeld "versorgen & modernisieren" subsumiert, verbuchte das
Geschäftsfeld "gründen & wachsen" mit einem Plus von mehr als 21
Prozent auf rund 590 Mio. Euro ebenfalls einen kräftigen Anstieg des
Neugeschäftsvolumens. Hervorzuheben ist vor allem das Förderprodukt
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen mit einer Steigerung von
118,6 Mio. Euro im Jahr 2017 auf nunmehr 179,1 Mio. Euro. Im
Geschäftsfeld "bauen & wohnen" baute die WIBank ihre Förderung im
sozialen Mietwohnungsbau auf 122,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr
mit 66,7 Mio. Euro deutlich aus.
Die Entwicklung in den vier Geschäftsfeldern stellte sich
folgendermaßen dar:
versorgen & modernisieren
Mit 5,9 Mrd. Euro (2017: 1,2 Mrd. Euro) entfallen 85 Prozent des
Neugeschäfts auf das Geschäftsfeld "versorgen & modernisieren". Neben
der HESSENKASSE leisteten auch die übrigen Infrastrukturprojekte
einen nennenswerten Beitrag zur Weiterentwicklung Hessens.
Das Kommunalkreditgeschäft verringerte sich 2018 weiter von 210,5
Mio. Euro auf 71,2 Mio. Euro. Grund hierfür ist das anhaltende
Niedrigzinsumfeld sowie die aufgrund der HESSENKASSE entfallenen
Kassenkredite der Kommunen.
Der Krankenhaussektor ist regelmäßig einer der großen
Förderbereiche in der öffentlichen Daseinsvorsorge. Das
Bewilligungsvolumen der Krankenhausförderung in Form von Zuschüssen
aus Landesmitteln ging gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch
Sondereffekte, um rund 30 Prozent von 254,6 Mio. Euro auf 176,6 Mio.
Euro zurück. Bereinigt um diesen Sondereffekt, haben sich die
Bewilligungen im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 27,8 Mio. Euro
erhöht.
Die in den vergangenen Jahren stark nachgefragten
Kommunalinvestitionsprogramme KIP wurden in Form von Rahmenverträgen
größtenteils schon in den Vorjahren bewilligt, weshalb hier für das
abgeschlossene Geschäftsjahr der bereits prognostizierte Rückgang
eintrat.
In dem 2016 neu aufgelegten Programm für kommunale Klimaschutz-
und Klimaanpassungsmaßnahmen wurden 2018 insgesamt 30 Fälle mit einem
Zuschussvolumen in Höhe von rund 2,3 Mio. Euro bewilligt, was
deutlich über den Werten des Vorjahres von 1,6 Mio. Euro und 17
Fällen lag.
Die Förderung von Digitalisierungsvorhaben wird sowohl von
privaten Unternehmen als auch von Kommunen sehr stark nachgefragt. So
konnten etwa mit dem Digital-Zuschuss fast 400 Projekte von kleinen
und mittelständischen Unternehmen mit insgesamt gut 3 Mio. Euro
gefördert werden. Im Förderprogramm "Digitale Dorflinde - Förderung
von WLAN-Hotspots in hessischen Kommunen" können pro Kommune maximal
zehn WLAN-Hotspots mit insgesamt 10.000 Euro unterstützt werden. 2018
bewilligte die WIBank hierfür ca. 500.000 Euro. Das komplette
Fördervolumen von Digitalisierungsprojekten lag im Jahr 2018 bei
insgesamt 9,2 Mio. Euro gegenüber 1,0 Mio. Euro im Vorjahr.
bauen & wohnen
Das Neugeschäftsvolumen im Geschäftsfeld "bauen & wohnen" lag mit
400 Mio. Euro etwas unter dem Vorjahreswert von 428,7 Mio. Euro. Dies
ist unter anderem auf einen Rückgang in der Mietwohnungsbauförderung
zurückzuführen. Bis zum 31.12.2018 wurden insgesamt 236,9 Mio. Euro
bewilligt. Damit konnte das hohe Volumen von 277,7 Mio. Euro des
durch Sondereinflüsse geprägten Jahres 2017 nicht ganz erreicht
werden, doch bewegte sich die Förderung weiter auf einem erfreulich
hohen Niveau.
Besonders hervorzuheben ist die Förderung im sozialen
Mietwohnungsbau, die um mehr als 80 Prozent von 66,7 Mio. auf rund
122,0 Mio. Euro kletterte.
"Der enorme Anstieg der sozialen Mietwohnraumförderung belegt, wie
ernst das Land Hessen und die WIBank die Bereitstellung von mehr
bezahlbarem Wohnraum nehmen. Trotz dieser positiven Entwicklung
dürfen unsere Anstrengungen aber nicht nachlassen", erläutert
Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der WIBank.
Im Bereich Wohneigentum wurden 195 Fälle mit insgesamt 17,6 Mio.
gefördert (2017: 214; 19,4 Mio. Euro).
Stabil blieben die Zusagen bei den Zuschüssen für den
behindertengerechten Umbau von selbstgenutztem Wohneigentum. Hier
flossen 2018 Zuschüsse in Höhe von 2,4 Mio. Euro für 666 Förderfälle
(2017: 2,3 Mio. Euro).
In der klassischen Städtebauförderung (Bund-Länder-Programme)
wurden im Jahr 2018 Zuschüsse in Höhe von 104,3 Mio. Euro für 139
Fördergebiete / Förderprojekte bewilligt (2017: 95,1 Mio. Euro für
132 Fördergebiete).
gründen & wachsen
Im Geschäftsfeld "gründen & wachsen" konnte eine rund
zwanzigprozentige Steigerung des Neugeschäftsvolumens gegenüber dem
Vorjahr in Höhe von rund 103 Mio. Euro auf 593,4 Mio. Euro erzielt
werden. Ein großer Nachfrageanstieg ist bei den Förderprogrammen
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen zu verzeichnen. Hier
wurden im Berichtsjahr Darlehen in Höhe von insgesamt 179,1 Mio. Euro
für 833 Anträge zugesagt, was einem Anstieg von mehr als 50 Prozent
entspricht (2017: 553 Anträge; 118,6 Mio. Euro). Die durchschnittlich
pro Vorhaben eingesetzten Darlehensmittel blieben gegenüber dem
Vorjahr mit 215.000 Euro auf einem konstanten Niveau.
Mit dem 2014 für Existenzgründungen und junge Unternehmen
aufgelegten Produkt Hessen-Mikrodarlehen (Finanzierungsvolumina von
zwischen 3.000 und 25.000 Euro) konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr
75 Vorhaben über insgesamt 1,6 Mio. Euro (2017: 1,7 Mio. Euro)
unterstützt werden. Das durchschnittliche Bewilligungsvolumen betrug
2018, wie im Vorjahr, rund 21.000 Euro.
Als Ergänzung zum klassischen Mikrodarlehen wurde im Oktober 2018
die Variante Hessen-MikroCrowd eingeführt - eine Kombination aus
Reward-basiertem Crowdfunding und Hessen-Mikrodarlehen. Das Produkt
spricht besonders digital affine Gründer an.
Das Land Hessen zeichnet sich durch seine
Innovationsfreundlichkeit aus. Ein besonders geeignetes Mittel zu
deren Unterstützung ist der Innovationskredit Hessen. Dieser hat sich
zur Finanzierung von innovativen Vorhaben etabliert, weshalb sich die
Förderung hier 2018 auf 25,6 Mio. Euro für 31 Anträge weit mehr als
verdoppelte (2017: 10,8 Mio. Euro, 15 Anträge). Besonders attraktiv
für Hausbanken macht den Innovationskredit die 70-prozentige
Haftungsfreistellung. Da der Innovationskredit auf eine große
Nachfrage stößt, reichte die WIBank gemeinsam mit anderen
Landesförderbanken beim Europäischen Investitionsfonds einen
Erhöhungsantrag ein. Die zur Verfügung gestellten Mittel wurden
Anfang 2019 deutlich erhöht und damit weitere europäische
Fördermittel nach Hessen geholt.
Während 2018 wieder eine Landesbürgschaft in Höhe von 2,2 Mio.
Euro gewährt werden konnte (2017: 0), entwickelte sich das
Beteiligungsgeschäft 2018 mit einem Volumen von 20,8 Mio. Euro
gegenüber 21,2 Mio. Euro in 2017 auf hohem Niveau stabil. 2018 wurden
insgesamt 59 Beteiligungen und damit 6 Beteiligungen mehr als 2017
bewilligt.
Auch die Landwirtschaftsförderung in Hessen wird von der WIBank
umgesetzt. Im Dezember 2018 flossen 223,4 Mio. Euro (2017: 218,1 Mio.
Euro) Direktzahlungen an hessische Landwirte. Damit profitierten
diese erneut von einem sehr zeitigen Auszahlungstermin, der ihnen
nach einem für die Branche aufgrund der Witterungsverhältnisse extrem
schwierigen Jahr viel Planungs- und Finanzierungssicherheit
verschaffte. Insgesamt erhielten die hessischen Landwirte rund 331
Mio. Euro Förderung.
bilden & beschäftigen
Das Neugeschäft im Geschäftsfeld "bilden & beschäftigen" lag zum
31.12.2018 mit 50,4 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert (2017:
53,5 Mio. Euro). Hier werden Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds
(ESF), des Landes sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) eingesetzt, mit dem Ziel, in den Ausbau eines gut
ausgebildeten Fachkräftenachwuchses zu investieren, etwa durch
Programme zur Verbesserung von Beschäftigungsmöglichkeiten oder die
Unterstützung von Menschen im Übergang von Schule in Arbeitsleben.
2018 wurden Programme zur Bildung und Qualifizierung mit 33,2 Mio.
Euro bezuschusst (2017: 33,9 Mio. Euro). In die Unterstützung der
sozialen Inklusion flossen 17,2 Mio. Euro (2017: 19,7 Mio. Euro).
Der Standort Hessen verdankt seinen Status als eines der
wirtschaftlich stärksten Bundesländer nicht zuletzt seinem Repertoire
an Fachkräften. Damit dies so bleibt, unterstützt das Land die
Teilnahme an einer beruflichen Aufstiegsqualifizierung. Von der
Aufstiegsprämie profitierten 2018 1.729 Personen. Die geförderten
Maßnahmen beliefen sich auf insgesamt 2,5 Mio. Euro.
"Die Aufstiegsprämie dient u.a. dazu, ein Unternehmen zu gründen
oder die Nachfolge eines etablierten Betriebes anzutreten. Es zeigt
sich hier der Mehrfachnutzen von Förderung, denn sie dient nicht nur
der Entwicklung eines Einzelnen, sondern sorgt zudem dafür, dass eine
Firma, die sonst vielleicht nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit
ihre Tore hätte schließen müssen, weiter existiert und Arbeitgeber
bleibt", erklärt Dr. Reckhard, Mitglied der WIBank-Geschäftsleitung.
Ertragslage
Die wesentlichen Ertragskomponenten der WIBank, bestehend aus
Zins- und Provisionsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Provisionsergebnis, sind
im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Mio. Euro auf
insgesamt 94,7 Mio. Euro angestiegen.
Der Zinsüberschuss der WIBank einschließlich der laufenden Erträge
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen ist die wichtigste
Ertragskomponente und beträgt im Geschäftsjahr 2018 55,4 Mio. Euro.
Er hat sich somit trotz anhaltenden Niedrigzinsumfelds erneut um 3,3
Mio. Euro erhöht. Auch der Provisionsüberschuss als zweite bedeutende
Ertragskomponente blieb mit 39,3 Mio. Euro auf einem stabil hohen
Niveau. Er besteht vor allem aus der Vergütung von erbrachten bzw.
erstatteten Dienstleistungen im Rahmen der Übernahme von hoheitlichen
Aufgaben für das Land Hessen sowie aus den Verwaltungskostenbeiträgen
für die Treuhandkredite.
Die Verwaltungsaufwendungen für die WIBank betragen 69,5 Mio. Euro
und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Mio. Euro angestiegen.
Dies resultiert im Wesentlichen aus einer Anhebung des
Personalbestandes und tariflichen Gehaltserhöhungen sowie aus höheren
Aufwendungen für den EDV- und Geschäftsbetrieb.
Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 13,8 Mio. Euro (2017: 13,7
Mio. Euro) werden 2,8 Mio. Euro in die Gewinnrücklagen der WIBank
eingestellt. Weitere 11,0 Mio. Euro werden bei der Helaba thesauriert
und wiederum für Förderzwecke zur Verfügung gestellt.
Pressekontakt:
Claudia Ungeheuer
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)69 9132-3716
E-Mail: claudia.ungeheuer@wibank.de
Original-Content von: Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, übermittelt durch news aktuell
- Neugeschäft wächst auf 7 Mrd. und Bilanzsumme auf 24,1 Mrd. Euro
- Förderung im sozialen Mietwohnungsbau auf 122,0 Mio. Euro
gestiegen
- Gründungs- und Wachstumsfinanzierung um mehr als 50 Prozent
zugelegt
Im Geschäftsjahr 2018 erhöhte sich das Neugeschäft der
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) deutlich von 2,1
Mrd. Euro auf rund 7 Mrd. Euro. Grund für diesen außerordentlichen
Anstieg ist das kommunale Entschuldungsprogramm HESSENKASSE, das für
4,9 Mrd. Euro Neugeschäft verantwortlich ist. "Mit dem
milliardenschweren und bundesweit bisher einmaligen Großprojekt
HESSENKASSE konnte die WIBank, dank ihrer Kompetenz und
Umsetzungsstärke, erneut beweisen, dass sie ein verlässlicher
Dienstleister für die Belange Hessens ist", so Herbert Hans Grüntker,
Helaba Vorstandsvorsitzender, anlässlich der in Wiesbaden
stattfindenden Bilanzpressekonferenz der WIBank. Die Bilanzsumme der
WIBank stieg 2018 unter anderem durch diesen Sondereffekt kräftig von
17,6 auf 24,1 Mrd. Euro. Auch das Fördervolumen ging deutlich nach
oben und beläuft sich zum 31.12.2018 auf 23,2 Mrd. Euro (2017: 17,4
Mrd. Euro).
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir würdigte die wichtige
Arbeit der WIBank für Wirtschaftsförderung und Wohnungsbau: "Unser
Ziel ist, dass Jede und Jeder in Hessen eine Wohnung zu einem
angemessenen Preis finden kann. Dazu wird die Landesregierung das
umfassendste Maßnahmenpaket auflegen, das es in Hessen je gegeben
hat. Bis 2024 stellen wir 2,2 Mrd. Euro für den sozialen Wohnungsbau
bereit. Das entspricht 22.000 Wohnungen für 66.000 Menschen. Die
WIBank hilft uns, das Geld effizient einzusetzen. Genauso stützen wir
uns bei der Förderung von Unternehmen auf ihre Expertise. Geld
ausgeben ist einfach - aber es gezielt, nutzbringend und rechtssicher
einzusetzen, erfordert große Kompetenz."
Neben den Infrastrukturförderungen, welche die WIBank in ihrem
Geschäftsfeld "versorgen & modernisieren" subsumiert, verbuchte das
Geschäftsfeld "gründen & wachsen" mit einem Plus von mehr als 21
Prozent auf rund 590 Mio. Euro ebenfalls einen kräftigen Anstieg des
Neugeschäftsvolumens. Hervorzuheben ist vor allem das Förderprodukt
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen mit einer Steigerung von
118,6 Mio. Euro im Jahr 2017 auf nunmehr 179,1 Mio. Euro. Im
Geschäftsfeld "bauen & wohnen" baute die WIBank ihre Förderung im
sozialen Mietwohnungsbau auf 122,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr
mit 66,7 Mio. Euro deutlich aus.
Die Entwicklung in den vier Geschäftsfeldern stellte sich
folgendermaßen dar:
versorgen & modernisieren
Mit 5,9 Mrd. Euro (2017: 1,2 Mrd. Euro) entfallen 85 Prozent des
Neugeschäfts auf das Geschäftsfeld "versorgen & modernisieren". Neben
der HESSENKASSE leisteten auch die übrigen Infrastrukturprojekte
einen nennenswerten Beitrag zur Weiterentwicklung Hessens.
Das Kommunalkreditgeschäft verringerte sich 2018 weiter von 210,5
Mio. Euro auf 71,2 Mio. Euro. Grund hierfür ist das anhaltende
Niedrigzinsumfeld sowie die aufgrund der HESSENKASSE entfallenen
Kassenkredite der Kommunen.
Der Krankenhaussektor ist regelmäßig einer der großen
Förderbereiche in der öffentlichen Daseinsvorsorge. Das
Bewilligungsvolumen der Krankenhausförderung in Form von Zuschüssen
aus Landesmitteln ging gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch
Sondereffekte, um rund 30 Prozent von 254,6 Mio. Euro auf 176,6 Mio.
Euro zurück. Bereinigt um diesen Sondereffekt, haben sich die
Bewilligungen im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 27,8 Mio. Euro
erhöht.
Die in den vergangenen Jahren stark nachgefragten
Kommunalinvestitionsprogramme KIP wurden in Form von Rahmenverträgen
größtenteils schon in den Vorjahren bewilligt, weshalb hier für das
abgeschlossene Geschäftsjahr der bereits prognostizierte Rückgang
eintrat.
In dem 2016 neu aufgelegten Programm für kommunale Klimaschutz-
und Klimaanpassungsmaßnahmen wurden 2018 insgesamt 30 Fälle mit einem
Zuschussvolumen in Höhe von rund 2,3 Mio. Euro bewilligt, was
deutlich über den Werten des Vorjahres von 1,6 Mio. Euro und 17
Fällen lag.
Die Förderung von Digitalisierungsvorhaben wird sowohl von
privaten Unternehmen als auch von Kommunen sehr stark nachgefragt. So
konnten etwa mit dem Digital-Zuschuss fast 400 Projekte von kleinen
und mittelständischen Unternehmen mit insgesamt gut 3 Mio. Euro
gefördert werden. Im Förderprogramm "Digitale Dorflinde - Förderung
von WLAN-Hotspots in hessischen Kommunen" können pro Kommune maximal
zehn WLAN-Hotspots mit insgesamt 10.000 Euro unterstützt werden. 2018
bewilligte die WIBank hierfür ca. 500.000 Euro. Das komplette
Fördervolumen von Digitalisierungsprojekten lag im Jahr 2018 bei
insgesamt 9,2 Mio. Euro gegenüber 1,0 Mio. Euro im Vorjahr.
bauen & wohnen
Das Neugeschäftsvolumen im Geschäftsfeld "bauen & wohnen" lag mit
400 Mio. Euro etwas unter dem Vorjahreswert von 428,7 Mio. Euro. Dies
ist unter anderem auf einen Rückgang in der Mietwohnungsbauförderung
zurückzuführen. Bis zum 31.12.2018 wurden insgesamt 236,9 Mio. Euro
bewilligt. Damit konnte das hohe Volumen von 277,7 Mio. Euro des
durch Sondereinflüsse geprägten Jahres 2017 nicht ganz erreicht
werden, doch bewegte sich die Förderung weiter auf einem erfreulich
hohen Niveau.
Besonders hervorzuheben ist die Förderung im sozialen
Mietwohnungsbau, die um mehr als 80 Prozent von 66,7 Mio. auf rund
122,0 Mio. Euro kletterte.
"Der enorme Anstieg der sozialen Mietwohnraumförderung belegt, wie
ernst das Land Hessen und die WIBank die Bereitstellung von mehr
bezahlbarem Wohnraum nehmen. Trotz dieser positiven Entwicklung
dürfen unsere Anstrengungen aber nicht nachlassen", erläutert
Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der WIBank.
Im Bereich Wohneigentum wurden 195 Fälle mit insgesamt 17,6 Mio.
gefördert (2017: 214; 19,4 Mio. Euro).
Stabil blieben die Zusagen bei den Zuschüssen für den
behindertengerechten Umbau von selbstgenutztem Wohneigentum. Hier
flossen 2018 Zuschüsse in Höhe von 2,4 Mio. Euro für 666 Förderfälle
(2017: 2,3 Mio. Euro).
In der klassischen Städtebauförderung (Bund-Länder-Programme)
wurden im Jahr 2018 Zuschüsse in Höhe von 104,3 Mio. Euro für 139
Fördergebiete / Förderprojekte bewilligt (2017: 95,1 Mio. Euro für
132 Fördergebiete).
gründen & wachsen
Im Geschäftsfeld "gründen & wachsen" konnte eine rund
zwanzigprozentige Steigerung des Neugeschäftsvolumens gegenüber dem
Vorjahr in Höhe von rund 103 Mio. Euro auf 593,4 Mio. Euro erzielt
werden. Ein großer Nachfrageanstieg ist bei den Förderprogrammen
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung Hessen zu verzeichnen. Hier
wurden im Berichtsjahr Darlehen in Höhe von insgesamt 179,1 Mio. Euro
für 833 Anträge zugesagt, was einem Anstieg von mehr als 50 Prozent
entspricht (2017: 553 Anträge; 118,6 Mio. Euro). Die durchschnittlich
pro Vorhaben eingesetzten Darlehensmittel blieben gegenüber dem
Vorjahr mit 215.000 Euro auf einem konstanten Niveau.
Mit dem 2014 für Existenzgründungen und junge Unternehmen
aufgelegten Produkt Hessen-Mikrodarlehen (Finanzierungsvolumina von
zwischen 3.000 und 25.000 Euro) konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr
75 Vorhaben über insgesamt 1,6 Mio. Euro (2017: 1,7 Mio. Euro)
unterstützt werden. Das durchschnittliche Bewilligungsvolumen betrug
2018, wie im Vorjahr, rund 21.000 Euro.
Als Ergänzung zum klassischen Mikrodarlehen wurde im Oktober 2018
die Variante Hessen-MikroCrowd eingeführt - eine Kombination aus
Reward-basiertem Crowdfunding und Hessen-Mikrodarlehen. Das Produkt
spricht besonders digital affine Gründer an.
Das Land Hessen zeichnet sich durch seine
Innovationsfreundlichkeit aus. Ein besonders geeignetes Mittel zu
deren Unterstützung ist der Innovationskredit Hessen. Dieser hat sich
zur Finanzierung von innovativen Vorhaben etabliert, weshalb sich die
Förderung hier 2018 auf 25,6 Mio. Euro für 31 Anträge weit mehr als
verdoppelte (2017: 10,8 Mio. Euro, 15 Anträge). Besonders attraktiv
für Hausbanken macht den Innovationskredit die 70-prozentige
Haftungsfreistellung. Da der Innovationskredit auf eine große
Nachfrage stößt, reichte die WIBank gemeinsam mit anderen
Landesförderbanken beim Europäischen Investitionsfonds einen
Erhöhungsantrag ein. Die zur Verfügung gestellten Mittel wurden
Anfang 2019 deutlich erhöht und damit weitere europäische
Fördermittel nach Hessen geholt.
Während 2018 wieder eine Landesbürgschaft in Höhe von 2,2 Mio.
Euro gewährt werden konnte (2017: 0), entwickelte sich das
Beteiligungsgeschäft 2018 mit einem Volumen von 20,8 Mio. Euro
gegenüber 21,2 Mio. Euro in 2017 auf hohem Niveau stabil. 2018 wurden
insgesamt 59 Beteiligungen und damit 6 Beteiligungen mehr als 2017
bewilligt.
Auch die Landwirtschaftsförderung in Hessen wird von der WIBank
umgesetzt. Im Dezember 2018 flossen 223,4 Mio. Euro (2017: 218,1 Mio.
Euro) Direktzahlungen an hessische Landwirte. Damit profitierten
diese erneut von einem sehr zeitigen Auszahlungstermin, der ihnen
nach einem für die Branche aufgrund der Witterungsverhältnisse extrem
schwierigen Jahr viel Planungs- und Finanzierungssicherheit
verschaffte. Insgesamt erhielten die hessischen Landwirte rund 331
Mio. Euro Förderung.
bilden & beschäftigen
Das Neugeschäft im Geschäftsfeld "bilden & beschäftigen" lag zum
31.12.2018 mit 50,4 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert (2017:
53,5 Mio. Euro). Hier werden Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds
(ESF), des Landes sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) eingesetzt, mit dem Ziel, in den Ausbau eines gut
ausgebildeten Fachkräftenachwuchses zu investieren, etwa durch
Programme zur Verbesserung von Beschäftigungsmöglichkeiten oder die
Unterstützung von Menschen im Übergang von Schule in Arbeitsleben.
2018 wurden Programme zur Bildung und Qualifizierung mit 33,2 Mio.
Euro bezuschusst (2017: 33,9 Mio. Euro). In die Unterstützung der
sozialen Inklusion flossen 17,2 Mio. Euro (2017: 19,7 Mio. Euro).
Der Standort Hessen verdankt seinen Status als eines der
wirtschaftlich stärksten Bundesländer nicht zuletzt seinem Repertoire
an Fachkräften. Damit dies so bleibt, unterstützt das Land die
Teilnahme an einer beruflichen Aufstiegsqualifizierung. Von der
Aufstiegsprämie profitierten 2018 1.729 Personen. Die geförderten
Maßnahmen beliefen sich auf insgesamt 2,5 Mio. Euro.
"Die Aufstiegsprämie dient u.a. dazu, ein Unternehmen zu gründen
oder die Nachfolge eines etablierten Betriebes anzutreten. Es zeigt
sich hier der Mehrfachnutzen von Förderung, denn sie dient nicht nur
der Entwicklung eines Einzelnen, sondern sorgt zudem dafür, dass eine
Firma, die sonst vielleicht nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit
ihre Tore hätte schließen müssen, weiter existiert und Arbeitgeber
bleibt", erklärt Dr. Reckhard, Mitglied der WIBank-Geschäftsleitung.
Ertragslage
Die wesentlichen Ertragskomponenten der WIBank, bestehend aus
Zins- und Provisionsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Provisionsergebnis, sind
im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Mio. Euro auf
insgesamt 94,7 Mio. Euro angestiegen.
Der Zinsüberschuss der WIBank einschließlich der laufenden Erträge
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen ist die wichtigste
Ertragskomponente und beträgt im Geschäftsjahr 2018 55,4 Mio. Euro.
Er hat sich somit trotz anhaltenden Niedrigzinsumfelds erneut um 3,3
Mio. Euro erhöht. Auch der Provisionsüberschuss als zweite bedeutende
Ertragskomponente blieb mit 39,3 Mio. Euro auf einem stabil hohen
Niveau. Er besteht vor allem aus der Vergütung von erbrachten bzw.
erstatteten Dienstleistungen im Rahmen der Übernahme von hoheitlichen
Aufgaben für das Land Hessen sowie aus den Verwaltungskostenbeiträgen
für die Treuhandkredite.
Die Verwaltungsaufwendungen für die WIBank betragen 69,5 Mio. Euro
und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Mio. Euro angestiegen.
Dies resultiert im Wesentlichen aus einer Anhebung des
Personalbestandes und tariflichen Gehaltserhöhungen sowie aus höheren
Aufwendungen für den EDV- und Geschäftsbetrieb.
Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 13,8 Mio. Euro (2017: 13,7
Mio. Euro) werden 2,8 Mio. Euro in die Gewinnrücklagen der WIBank
eingestellt. Weitere 11,0 Mio. Euro werden bei der Helaba thesauriert
und wiederum für Förderzwecke zur Verfügung gestellt.
Pressekontakt:
Claudia Ungeheuer
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)69 9132-3716
E-Mail: claudia.ungeheuer@wibank.de
Original-Content von: Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Bau , Digitalisierung , Immobilien , Geschäftsberichte , Investition , Banken , Finanzdienstleistung , Wirtschaft , Finanzen ,
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