05.09.2019 08:00 | INKOTA-netzwerk e.V. | Fashion / Beauty
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INKOTA dämpft Erwartungen an den Grünen Knopf / Das staatliche Textil-Siegel kann Sorgfaltspflichten für Unternehmen nicht allein durchsetzen
Berlin (ots) - Das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) will am 9. September den Grünen
Knopf einführen. Die Entwicklungsorganisation INKOTA dämpft die
Erwartungen an das staatliche Textil-Siegel. Freiwillige Initiativen
für die Unternehmen gebe es bereits, etwa das bekannte Textilbündnis.
Solche Initiativen konnten bislang nur eine begrenzte
menschenrechtliche Wirkung erzielen. Es sei nicht zu erwarten, dass
dies beim Grünen Knopf anders wird. Der Trend von Fast Fashion in der
Textilbranche sowie der Preiskampf der Hersteller und
Handelsunternehmen führten noch immer zu Menschenrechtsverletzungen
entlang der globalen Lieferketten - jeden Tag. Deshalb ist es Zeit
für ein verpflichtendes Gesetz mit starken Sorgfaltspflichten für die
Menschenrechte und Haftung für Unternehmen, die ihrer Pflicht nicht
nachkommen.
"Es gibt offenbar einige Unternehmen, die einen Teil ihrer
Produkte mit dem Grünen Knopf kennzeichnen wollen", sagt
INKOTA-Referent Berndt Hinzmann. "Allerdings wäre es etwas schlicht
anzunehmen, dass die Probleme in der Lieferkette von Textilien mit
dem Grünen Knopf erledigt sein werden. Einige Grüne Köpfe an einigen
Textilien werden nicht ausreichen, um innerhalb der Branche
strukturelle Veränderungen voranzutreiben."
Die Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen sind lange bekannt:
Armutslöhne, Unterdrückung, Gesundheitsrisiken und katastrophale
Auswirkungen auf die Umwelt und das Lebensumfeld der Menschen. "Nach
den furchtbaren Katastrophen, die wir mit den Namen Rana Plaza oder
Ali Enterprise verbinden, sagen viele: Diese Mode ist untragbar und
es braucht Alternativen. An den Zuständen hat sich jedoch nur wenig
geändert."
Grundsätzlich ist aber jeder weitere Vorstoß zu begrüßen, der die
Menschenrechte bei der Arbeit voranbringt. Textilbündnis und Grüner
Knopf könnten sich dabei durchaus ergänzen. Allerdings müssten für
beide anspruchsvolle und hohe menschenrechtliche Maßstäbe gesetzt
werden. Das Textilbündnis ist dazu nach der Überprüfung des
Bündnisses durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD) aktuell in einer neuen Phase. Die OECD hat
unter anderem eine Anpassung des Review-Prozesses im Bündnis ins
Hausaufgabenheft geschrieben - so wie es die Zivilgesellschaft im
Bündnis seit langem fordert.
Hintergrundinformationen zum Grünen Knopf
Der Grüne Knopf soll VerbraucherInnen eine ökologisch und sozial
nachhaltige Produktion von Textilprodukten versprechen. Siegelgeber
ist das BMZ, das die Kriterien und Bedingungen festlegt. Bei der
Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist
eine Geschäftsstelle eingerichtet. Unabhängige Prüfer kontrollieren
die Einhaltung der Kriterien. Die Deutsche Akkreditierungsstelle
(DAkkS) stellt verlässliche Prüfungen sicher. Bei erfolgreicher
Zertifizierung wird das Siegel Grüner Knopf im Auftrag des BMZ
vergeben.
Pressekontakt:
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0160-9469 8770
E-Mail: hinzmann@inkota.de
Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) will am 9. September den Grünen
Knopf einführen. Die Entwicklungsorganisation INKOTA dämpft die
Erwartungen an das staatliche Textil-Siegel. Freiwillige Initiativen
für die Unternehmen gebe es bereits, etwa das bekannte Textilbündnis.
Solche Initiativen konnten bislang nur eine begrenzte
menschenrechtliche Wirkung erzielen. Es sei nicht zu erwarten, dass
dies beim Grünen Knopf anders wird. Der Trend von Fast Fashion in der
Textilbranche sowie der Preiskampf der Hersteller und
Handelsunternehmen führten noch immer zu Menschenrechtsverletzungen
entlang der globalen Lieferketten - jeden Tag. Deshalb ist es Zeit
für ein verpflichtendes Gesetz mit starken Sorgfaltspflichten für die
Menschenrechte und Haftung für Unternehmen, die ihrer Pflicht nicht
nachkommen.
"Es gibt offenbar einige Unternehmen, die einen Teil ihrer
Produkte mit dem Grünen Knopf kennzeichnen wollen", sagt
INKOTA-Referent Berndt Hinzmann. "Allerdings wäre es etwas schlicht
anzunehmen, dass die Probleme in der Lieferkette von Textilien mit
dem Grünen Knopf erledigt sein werden. Einige Grüne Köpfe an einigen
Textilien werden nicht ausreichen, um innerhalb der Branche
strukturelle Veränderungen voranzutreiben."
Die Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen sind lange bekannt:
Armutslöhne, Unterdrückung, Gesundheitsrisiken und katastrophale
Auswirkungen auf die Umwelt und das Lebensumfeld der Menschen. "Nach
den furchtbaren Katastrophen, die wir mit den Namen Rana Plaza oder
Ali Enterprise verbinden, sagen viele: Diese Mode ist untragbar und
es braucht Alternativen. An den Zuständen hat sich jedoch nur wenig
geändert."
Grundsätzlich ist aber jeder weitere Vorstoß zu begrüßen, der die
Menschenrechte bei der Arbeit voranbringt. Textilbündnis und Grüner
Knopf könnten sich dabei durchaus ergänzen. Allerdings müssten für
beide anspruchsvolle und hohe menschenrechtliche Maßstäbe gesetzt
werden. Das Textilbündnis ist dazu nach der Überprüfung des
Bündnisses durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD) aktuell in einer neuen Phase. Die OECD hat
unter anderem eine Anpassung des Review-Prozesses im Bündnis ins
Hausaufgabenheft geschrieben - so wie es die Zivilgesellschaft im
Bündnis seit langem fordert.
Hintergrundinformationen zum Grünen Knopf
Der Grüne Knopf soll VerbraucherInnen eine ökologisch und sozial
nachhaltige Produktion von Textilprodukten versprechen. Siegelgeber
ist das BMZ, das die Kriterien und Bedingungen festlegt. Bei der
Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist
eine Geschäftsstelle eingerichtet. Unabhängige Prüfer kontrollieren
die Einhaltung der Kriterien. Die Deutsche Akkreditierungsstelle
(DAkkS) stellt verlässliche Prüfungen sicher. Bei erfolgreicher
Zertifizierung wird das Siegel Grüner Knopf im Auftrag des BMZ
vergeben.
Pressekontakt:
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0160-9469 8770
E-Mail: hinzmann@inkota.de
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Schlagwörter
Textil , Governance , Mode , Grüner Knopf , Textil-Siegel , Verbraucher , Menschenrechte , Handel , Nachhaltigkeit , Soziales , Wirtschaft , Fashion / Beauty , Politik , Umwelt ,
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