23.01.2019 15:30 | Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | Bau / Immobilien
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Hoch hinaus mit Holz: Ein Leuchtturm im Schwarzwald / Modellprojekt soll Hochhausbau mit Holz stärken - DBU fördert mit rund 330.700 Euro
Pforzheim (ots) -
Sperrfrist: 23.01.2019 15:30
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Holz gibt es im Schwarzwald reichlich, Leuchttürme bisher weniger.
Das soll sich bald ändern: 14 Stockwerke hoch will die
Baugenossenschaft Arlinger in Pforzheim ein Hochhaus mit Namen Carl
bauen - und das hauptsächlich aus Holz. "Läuft der Bau erfolgreich,
kann er dank seines Modellcharakters ein Leuchtturm für die
Holzbaubranche werden. Gleichzeitig wird mithilfe dieses regionalen,
nachwachsenden und klimaschonenden Materials dringend benötigter
Wohnraum geschaffen", sagt der Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, anlässlich der
Bewilligungsübergabe zum Projektstart. Die Stiftung fördert das von
Peter W. Schmidt Architekten geplante Vorhaben mit 330.700 Euro. In
dem insgesamt dreiteiligen Bau - neben dem Hochhaus entstehen
außerdem zwei flache Gebäude - sollen Ende 2021 73 Wohnungen, eine
Kindertagesstätte für rund 100 Kinder sowie eine Bäckerei mit Café
Platz finden. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2020 geplant.
Lösungen bei Brandschutz und Statik bundesweit übertragbar
"Konventionelles Bauen mit Stein, Stahl und Beton benötigt sehr
viele Ressourcen und Energie. Der Holzbau stellt dazu eine
ökologische Alternative dar, die wirtschaftlich konkurrenzfähig
werden soll", erläutert Sabine Djahanschah, DBU-Fachreferentin für
Architektur und Bauwesen. Doch bisher seien die Bauvorschriften noch
so, dass Hochhäuser aus Holz in der Regel gar nicht oder nur mit
vielen Ausnahmeregelungen genehmigt werden. Das mache sie für
Bauherren aufgrund zusätzlicher Kosten unattraktiv. Arlinger-Vorstand
Carsten von Zepelin: "An dieser Stelle wollen wir mit Carl in eine
neue Richtung weisen: Unsere Konzepte sollen später auch von anderen
genutzt werden können und so den Holzbau insgesamt fördern."
Bundesweit übertragbar sollen vor allem technische Lösungen bezogen
auf den Brandschutz und die Statik werden. Als Beispiel könne die
Ausbildung eines Vorsprungs als Verlängerung der Geschossdecke
genannt werden, einer sogenannten Krempe. Die würde das Überspringen
eines Feuers an der Holzfassade von einem Stock zum anderen
verhindern und somit unter Einhalten aller Brandschutzvorschriften
bodentiefe Holzfenster und eine Holzfassade ermöglichen.
Vorgefertigte Module sollen einen schnelleren Bau ermöglichen
"Fassade, Kern, Inneres: 'So viel Holz wie möglich' ist bei diesem
Bau die Devise. Doch da es sich um ein sogenanntes
Holz-Hybrid-Hochhaus handelt, kommen auch Stahl und Beton zum
Einsatz. So setzen wir beispielsweise bei dem Kern des Treppenhauses
aus Brandschutzgründen Beton ein", erklärt von Zepelin. Insgesamt
jedoch deutlich weniger als in konventionellen Bauwerken, so dass
einer der mittlerweile knappsten Rohstoffe der Welt eingespart werden
könne: Sand. Zwei Drittel aller Bauwerke weltweit würden aus
Stahlbeton bestehen, dieser wiederum bestehe zu zwei Dritteln aus
Sand. Zudem sollen vorgefertigte Module einen schnelleren Bau
ermöglichen. Die Verwendung von Holz als Baumaterial liege gerade in
Lagen wie Pforzheim am Rande des Schwarzwaldes auf der Hand: In der
Gegend sei viel regionales Holz vorhanden, welches bisher beim
Hausbau selten verwendet werde.
Rund 2.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen einsparen
Von Zepelin: "Dabei sprechen die Vorteile für die nachwachsende
Ressource direkt vor unserer Haustür: Holz ist stabil, hat bei wenig
Eigengewicht eine hohe Tragkraft und steht Stahl damit in nichts
nach." Auch seine Ökobilanz sei gut. Berechnungen würden ergeben,
dass der geplante Neubau pro Lebenszyklus, also 50 Jahre, rund 2.000
Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen weniger verursache als ein
konventioneller. Zudem wachse Holz nach und sei vollständig
recycelbar. "Carl hat das Potenzial, ein starkes Signal für den
Holzbau und zugleich das heimische Holz als Material ins ganze Land
zu senden. Das macht den Bau zu einem geeigneten Leuchtturm, auch
fernab der Küste", resümiert Bonde. Die DBU fördere konzeptionelle
Mehraufwendungen im Rahmen des Projektes. Der Name CARL leitet sich
von der Adresse Carl-Hölzle-Straße ab, die den Mitbegründer der
Baugenossenschaft Carl Hölzle ehrt. Außerdem trage der Name die
ersten drei Buchstaben von ARLinger, dem Namen des Stadtteils und der
Baugenossenschaft in sich.
Pressekontakt:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann
Julie Milch
Jessica Bode
Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633-521
0171|3812888
presse@dbu.de
www.dbu.de
Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell
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Holz gibt es im Schwarzwald reichlich, Leuchttürme bisher weniger.
Das soll sich bald ändern: 14 Stockwerke hoch will die
Baugenossenschaft Arlinger in Pforzheim ein Hochhaus mit Namen Carl
bauen - und das hauptsächlich aus Holz. "Läuft der Bau erfolgreich,
kann er dank seines Modellcharakters ein Leuchtturm für die
Holzbaubranche werden. Gleichzeitig wird mithilfe dieses regionalen,
nachwachsenden und klimaschonenden Materials dringend benötigter
Wohnraum geschaffen", sagt der Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, anlässlich der
Bewilligungsübergabe zum Projektstart. Die Stiftung fördert das von
Peter W. Schmidt Architekten geplante Vorhaben mit 330.700 Euro. In
dem insgesamt dreiteiligen Bau - neben dem Hochhaus entstehen
außerdem zwei flache Gebäude - sollen Ende 2021 73 Wohnungen, eine
Kindertagesstätte für rund 100 Kinder sowie eine Bäckerei mit Café
Platz finden. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2020 geplant.
Lösungen bei Brandschutz und Statik bundesweit übertragbar
"Konventionelles Bauen mit Stein, Stahl und Beton benötigt sehr
viele Ressourcen und Energie. Der Holzbau stellt dazu eine
ökologische Alternative dar, die wirtschaftlich konkurrenzfähig
werden soll", erläutert Sabine Djahanschah, DBU-Fachreferentin für
Architektur und Bauwesen. Doch bisher seien die Bauvorschriften noch
so, dass Hochhäuser aus Holz in der Regel gar nicht oder nur mit
vielen Ausnahmeregelungen genehmigt werden. Das mache sie für
Bauherren aufgrund zusätzlicher Kosten unattraktiv. Arlinger-Vorstand
Carsten von Zepelin: "An dieser Stelle wollen wir mit Carl in eine
neue Richtung weisen: Unsere Konzepte sollen später auch von anderen
genutzt werden können und so den Holzbau insgesamt fördern."
Bundesweit übertragbar sollen vor allem technische Lösungen bezogen
auf den Brandschutz und die Statik werden. Als Beispiel könne die
Ausbildung eines Vorsprungs als Verlängerung der Geschossdecke
genannt werden, einer sogenannten Krempe. Die würde das Überspringen
eines Feuers an der Holzfassade von einem Stock zum anderen
verhindern und somit unter Einhalten aller Brandschutzvorschriften
bodentiefe Holzfenster und eine Holzfassade ermöglichen.
Vorgefertigte Module sollen einen schnelleren Bau ermöglichen
"Fassade, Kern, Inneres: 'So viel Holz wie möglich' ist bei diesem
Bau die Devise. Doch da es sich um ein sogenanntes
Holz-Hybrid-Hochhaus handelt, kommen auch Stahl und Beton zum
Einsatz. So setzen wir beispielsweise bei dem Kern des Treppenhauses
aus Brandschutzgründen Beton ein", erklärt von Zepelin. Insgesamt
jedoch deutlich weniger als in konventionellen Bauwerken, so dass
einer der mittlerweile knappsten Rohstoffe der Welt eingespart werden
könne: Sand. Zwei Drittel aller Bauwerke weltweit würden aus
Stahlbeton bestehen, dieser wiederum bestehe zu zwei Dritteln aus
Sand. Zudem sollen vorgefertigte Module einen schnelleren Bau
ermöglichen. Die Verwendung von Holz als Baumaterial liege gerade in
Lagen wie Pforzheim am Rande des Schwarzwaldes auf der Hand: In der
Gegend sei viel regionales Holz vorhanden, welches bisher beim
Hausbau selten verwendet werde.
Rund 2.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen einsparen
Von Zepelin: "Dabei sprechen die Vorteile für die nachwachsende
Ressource direkt vor unserer Haustür: Holz ist stabil, hat bei wenig
Eigengewicht eine hohe Tragkraft und steht Stahl damit in nichts
nach." Auch seine Ökobilanz sei gut. Berechnungen würden ergeben,
dass der geplante Neubau pro Lebenszyklus, also 50 Jahre, rund 2.000
Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen weniger verursache als ein
konventioneller. Zudem wachse Holz nach und sei vollständig
recycelbar. "Carl hat das Potenzial, ein starkes Signal für den
Holzbau und zugleich das heimische Holz als Material ins ganze Land
zu senden. Das macht den Bau zu einem geeigneten Leuchtturm, auch
fernab der Küste", resümiert Bonde. Die DBU fördere konzeptionelle
Mehraufwendungen im Rahmen des Projektes. Der Name CARL leitet sich
von der Adresse Carl-Hölzle-Straße ab, die den Mitbegründer der
Baugenossenschaft Carl Hölzle ehrt. Außerdem trage der Name die
ersten drei Buchstaben von ARLinger, dem Namen des Stadtteils und der
Baugenossenschaft in sich.
Pressekontakt:
Franz-Georg Elpers
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Kerstin Heemann
Julie Milch
Jessica Bode
Kontakt DBU
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Schlagwörter
Bau , Klimaschutz , Holz , Hochhaus , Stiftung , Architektur , Umwelt , Bau / Immobilien , Wirtschaft ,
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