25.02.2019 12:07 | Oliver Wyman | Auto / Verkehr
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Was taugt das Modell Auto-Abo? / Oliver Wyman-Studie zu Abo-Modellen für Autos (FOTO)
Foto: obs/Oliver Wyman
Jeder dritte Deutsche ist bereit, für ein Auto-Abo mehr als 1.000 Euro monatlich auszugeben / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/66435 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Oliver Wyman"
München (ots) -
Im Mobilitätssektor verschärft sich der Kampf um die
Kundenschnittstelle: Auto-Abonnements sind das nächste Spielfeld für
Autohersteller, Mietwagenbetreiber und Start-ups. Doch sind Auto-Abos
ein tragfähiges Konzept für die Mobilität der Zukunft? Eine aktuelle
Umfrage von Oliver Wyman zeigt: Es existiert ein Anfangsinteresse am
Auto-Abo - begleitet von auffälliger Zahlungsbereitschaft im
Hochpreissegment. Gerade im Premiumbereich entstehen neue Chancen für
flexible Anbieter.
Ob Software, Streamingdienste oder Fitnessstudios - das
Geschäftsmodell Abonnement ist in vielen Branchen etabliert. Doch ein
Abo für Autos? "Die Kunden sind erst dabei, sich an diesen Gedanken
zu gewöhnen", sagt Joachim Deinlein, Partner bei Oliver Wyman. Auf
den ersten Blick wirken die Zahlen ernüchternd, die die
Strategieberatung in einer Umfrage unter 500 deutschen und 500
amerikanischen Teilnehmern erhoben hat: Demnach äußern nur 26 Prozent
in Deutschland und 14 Prozent in den USA ein grundsätzliches
Interesse an dieser neuen Form der flexiblen Autonutzung. Doch
könnten sich drei von zehn Interessenten in Deutschland vorstellen,
ihr Auto zugunsten eines Abo-Modells abzuschaffen.
"Der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Doch bei immer mehr
Fahrzeughaltern kommt verstärkt der Gedanke auf, lieber monatlich
eine Rate für ein Abo zu bezahlen und je nach Tätigkeit ein anderes
Modell zu wählen, anstatt pauschal ein Auto zu unterhalten, das den
Bedürfnissen der Kunden nicht immer gerecht wird," sagt Deinlein. Das
Prinzip eines Auto-Abonnements: Gegen eine monatliche Gebühr erhält
der Kunde ein Fahrzeug seiner Wahl aus einem vorher definierten Pool
und kann das Auto in einer vorgegebenen Häufigkeit wechseln.
Nebenkosten für Versicherung und Wartung fallen nicht an, lediglich
der Sprit wird selbst getragen.
Akzeptanz für Monatsraten von über 1.000 Euro
Anders als Car-Sharing spricht das Abo-Modell auffällig viele
Kunden mit hoher Zahlungsbereitschaft an: 31 Prozent gaben an, eine
Monatsrate von über 1.000 Euro für akzeptabel zu halten, 23 Prozent
davon zeigten sich mit über 1.250 Euro einverstanden. Auf der anderen
Seite sind 55 Prozent aller in Deutschland befragten Konsumenten
monatlich bereit, maximal 500 Euro für das Auto im Abo zu
investieren, doch Deinlein betrachtet vor allem die Werte für das
Premiumsegment als Ansporn: "Hersteller müssen einen Weg finden,
diese Zahlungsbereitschaft auszuschöpfen."
Gelingen kann das über eine genaue Kenntnis des
Kundenbedürfnisses. Ganz oben auf der Wunschliste steht die
Verfügbarkeit des Wunschautos. Für 35 Prozent der in Deutschland und
50 Prozent der in den USA befragten Verbraucher ist das der
wichtigste Aspekt in der Wahl eines Auto-Abonnements. Doch der
Haupt-Kundenwunsch trifft einen wunden Punkt: "Hersteller stehen vor
großen Herausforderungen, Spitzenbedarfe nach gewissen Fahrzeugen
vorzuhalten, zum Beispiel im Sommer genügend Cabrios und im Winter
ausreichend SUVs, die dann in anderen Jahreszeiten weniger gefragt
sind," sagt Deinlein. "Je spezifischer die Fahrzeuge im Pool
definiert sind, desto teurer wird der Balanceakt."
Andere Präferenzen sind leichter zu bedienen: So spielt im
deutschen Markt für 29 Prozent die zulässige Jahreskilometerzahl eine
wichtige Rolle, für 26 Prozent die Modellvielfalt und für 20 Prozent
der Service beim Austausch des Fahrzeugs. "Am meisten Popularität
genießt der Austausch des Fahrzeuges an einem festen Abholort. Dabei
würde fast jedem Dritten ein einziger Fahrzeugwechsel im Jahr
genügen", sagt Deinlein. "Da sind sich Konsumenten in Deutschland und
den USA ganz ähnlich." Doch der Blick aufs Detail lohnt sich: Bei
Personen mit großem Interesse zeichnet sich der Wunsch ab, die
Fahrzeuge weitaus häufiger wechseln zu dürfen - 29 Prozent in
Deutschland würden am liebsten jede Woche mit einem neuen Auto
vorfahren. Und die Sehnsucht nach großen Autos, etwa SUVs, steigt
auffällig an.
Mietwagenfirmen beherrschen das Prinzip
Mietwagenbetreiber wie etwa Sixt mit der Sixt Flat beherrschen das
Austarieren von Kapazitäten und Präferenzen bereits in großem Stil.
Nun gilt es auch für Automobilmarken, ein attraktives Geschäftsmodell
zu formen, das Kompromisse und Anreize enthält. "Man kann als
Abo-Anbieter geschickt mit Verfügbarkeiten und Halteperioden
spielen", sagt Deinlein. "Die Kunst für die Hersteller besteht darin,
das Angebot so zu schneidern, dass der Kunde zufrieden ist, aber auch
die Fahrzeuge ausreichend auszulasten. Denn nur so können die Kosten
beim Anbieter im angemessenen Verhältnis zum Angebot stehen."
Schleifen lassen sollten Fahrzeughersteller das Thema nicht, denn wie
immer stehen auch Start Ups wie Cluno oder Like2Drive in den
Startlöchern. Auch wenn der Erfolg von Auto-Abonnements unter den
Automobilherstellern stark umstritten ist, rät Deinlein zum Handeln:
"Die Mobilität der Zukunft lebt vom Trial & Error-Gedanken. Die
Hersteller sollten jetzt mit Abo-Modellen experimentieren, um im
Wettstreit um die Mobilität von morgen nicht abgehängt zu werden."
Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 464
maike.wiehmeier@oliverwyman.com
Original-Content von: Oliver Wyman, übermittelt durch news aktuell
Im Mobilitätssektor verschärft sich der Kampf um die
Kundenschnittstelle: Auto-Abonnements sind das nächste Spielfeld für
Autohersteller, Mietwagenbetreiber und Start-ups. Doch sind Auto-Abos
ein tragfähiges Konzept für die Mobilität der Zukunft? Eine aktuelle
Umfrage von Oliver Wyman zeigt: Es existiert ein Anfangsinteresse am
Auto-Abo - begleitet von auffälliger Zahlungsbereitschaft im
Hochpreissegment. Gerade im Premiumbereich entstehen neue Chancen für
flexible Anbieter.
Ob Software, Streamingdienste oder Fitnessstudios - das
Geschäftsmodell Abonnement ist in vielen Branchen etabliert. Doch ein
Abo für Autos? "Die Kunden sind erst dabei, sich an diesen Gedanken
zu gewöhnen", sagt Joachim Deinlein, Partner bei Oliver Wyman. Auf
den ersten Blick wirken die Zahlen ernüchternd, die die
Strategieberatung in einer Umfrage unter 500 deutschen und 500
amerikanischen Teilnehmern erhoben hat: Demnach äußern nur 26 Prozent
in Deutschland und 14 Prozent in den USA ein grundsätzliches
Interesse an dieser neuen Form der flexiblen Autonutzung. Doch
könnten sich drei von zehn Interessenten in Deutschland vorstellen,
ihr Auto zugunsten eines Abo-Modells abzuschaffen.
"Der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Doch bei immer mehr
Fahrzeughaltern kommt verstärkt der Gedanke auf, lieber monatlich
eine Rate für ein Abo zu bezahlen und je nach Tätigkeit ein anderes
Modell zu wählen, anstatt pauschal ein Auto zu unterhalten, das den
Bedürfnissen der Kunden nicht immer gerecht wird," sagt Deinlein. Das
Prinzip eines Auto-Abonnements: Gegen eine monatliche Gebühr erhält
der Kunde ein Fahrzeug seiner Wahl aus einem vorher definierten Pool
und kann das Auto in einer vorgegebenen Häufigkeit wechseln.
Nebenkosten für Versicherung und Wartung fallen nicht an, lediglich
der Sprit wird selbst getragen.
Akzeptanz für Monatsraten von über 1.000 Euro
Anders als Car-Sharing spricht das Abo-Modell auffällig viele
Kunden mit hoher Zahlungsbereitschaft an: 31 Prozent gaben an, eine
Monatsrate von über 1.000 Euro für akzeptabel zu halten, 23 Prozent
davon zeigten sich mit über 1.250 Euro einverstanden. Auf der anderen
Seite sind 55 Prozent aller in Deutschland befragten Konsumenten
monatlich bereit, maximal 500 Euro für das Auto im Abo zu
investieren, doch Deinlein betrachtet vor allem die Werte für das
Premiumsegment als Ansporn: "Hersteller müssen einen Weg finden,
diese Zahlungsbereitschaft auszuschöpfen."
Gelingen kann das über eine genaue Kenntnis des
Kundenbedürfnisses. Ganz oben auf der Wunschliste steht die
Verfügbarkeit des Wunschautos. Für 35 Prozent der in Deutschland und
50 Prozent der in den USA befragten Verbraucher ist das der
wichtigste Aspekt in der Wahl eines Auto-Abonnements. Doch der
Haupt-Kundenwunsch trifft einen wunden Punkt: "Hersteller stehen vor
großen Herausforderungen, Spitzenbedarfe nach gewissen Fahrzeugen
vorzuhalten, zum Beispiel im Sommer genügend Cabrios und im Winter
ausreichend SUVs, die dann in anderen Jahreszeiten weniger gefragt
sind," sagt Deinlein. "Je spezifischer die Fahrzeuge im Pool
definiert sind, desto teurer wird der Balanceakt."
Andere Präferenzen sind leichter zu bedienen: So spielt im
deutschen Markt für 29 Prozent die zulässige Jahreskilometerzahl eine
wichtige Rolle, für 26 Prozent die Modellvielfalt und für 20 Prozent
der Service beim Austausch des Fahrzeugs. "Am meisten Popularität
genießt der Austausch des Fahrzeuges an einem festen Abholort. Dabei
würde fast jedem Dritten ein einziger Fahrzeugwechsel im Jahr
genügen", sagt Deinlein. "Da sind sich Konsumenten in Deutschland und
den USA ganz ähnlich." Doch der Blick aufs Detail lohnt sich: Bei
Personen mit großem Interesse zeichnet sich der Wunsch ab, die
Fahrzeuge weitaus häufiger wechseln zu dürfen - 29 Prozent in
Deutschland würden am liebsten jede Woche mit einem neuen Auto
vorfahren. Und die Sehnsucht nach großen Autos, etwa SUVs, steigt
auffällig an.
Mietwagenfirmen beherrschen das Prinzip
Mietwagenbetreiber wie etwa Sixt mit der Sixt Flat beherrschen das
Austarieren von Kapazitäten und Präferenzen bereits in großem Stil.
Nun gilt es auch für Automobilmarken, ein attraktives Geschäftsmodell
zu formen, das Kompromisse und Anreize enthält. "Man kann als
Abo-Anbieter geschickt mit Verfügbarkeiten und Halteperioden
spielen", sagt Deinlein. "Die Kunst für die Hersteller besteht darin,
das Angebot so zu schneidern, dass der Kunde zufrieden ist, aber auch
die Fahrzeuge ausreichend auszulasten. Denn nur so können die Kosten
beim Anbieter im angemessenen Verhältnis zum Angebot stehen."
Schleifen lassen sollten Fahrzeughersteller das Thema nicht, denn wie
immer stehen auch Start Ups wie Cluno oder Like2Drive in den
Startlöchern. Auch wenn der Erfolg von Auto-Abonnements unter den
Automobilherstellern stark umstritten ist, rät Deinlein zum Handeln:
"Die Mobilität der Zukunft lebt vom Trial & Error-Gedanken. Die
Hersteller sollten jetzt mit Abo-Modellen experimentieren, um im
Wettstreit um die Mobilität von morgen nicht abgehängt zu werden."
Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
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Schlagwörter
Studie , Dienstleistung , Verbraucher , Auto , Bild , Auto-Abonnement , Wirtschaft , Auto / Verkehr ,
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