13.03.2025 08:51 | CORRECTIV | Auto / Verkehr
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Trotz angekündigter Mobilitätswende: Viele "Sprinter" der Deutschen Bahn fahren nicht wirklich
Essen/Berlin (ots) -
Die Deutsche Bahn verspricht, Fernreisende bis zu 100 Mal am Tag per Superschnellzug von Großstadt zu Großstadt zu bringen - als Teil der Mobilitätswende. Stichproben von CORRECTIV ergaben: Die sogenannten Sprinter fahren oft gar nicht. Dem Fahrgastverband Pro Bahn ist das Problem bekannt.
Die Deutsche Bahn verspricht auf ihrer Internetseite, pro Tag bis zu rund 100 Verbindungen in besonderen Schnellzügen zwischen Großstädten anzubieten - sogenannte Sprinter, die weniger als vier Stunden von einer Metropole zur nächsten benötigen. Diese ICEs ohne Zwischenhalte sind Teil der von Bundesregierung und Bahn angekündigten Mobilitätswende, die Inlandsflüge bald überflüssig machen soll.
Stichproben von CORRECTIV in der Bahn-App "DB Navigator" ergaben jedoch, dass viele dieser Sprinter-Fahrten faktisch nicht stattfinden. Auf der Strecke Hamburg-Köln fuhr zum Zeitpunkt der Stichprobe Ende Februar lediglich ein Sprinter pro Tag anstatt versprochener "bis zu vier". Auf der Strecke Dortmund-Frankfurt waren es drei anstatt "bis zu 14".
Am größten ist das Problem aber ausgerechnet auf der vielbefahrenen Strecke Bonn-Köln-Berlin - jener Strecke, die die ehemalige Hauptstadt Bonn mit ihren zahlreichen nachgeordneten Bundesbehörden mit der heutigen Hauptstadt verbindet. Seit Monaten taucht die Sprinter-Verbindung, auf die viele Berufspendler angewiesen sind, nur noch in Ausnahmefällen in der Bahn-App auf. Das bedeutet: Fahrzeiten von bis zu sechs Stunden von Stadt zu Stadt anstatt der versprochenen unter vier Stunden.
Kommunikation dazu gibt es vom Unternehmen nicht, betroffene Bahnkunden können sich somit nicht darüber informieren, woran es liegt und vor allem, wann die Sprinter-Verbindungen wieder eingesetzt werden.
Der Fahrgastverband Pro Bahn teilte auf Anfrage von CORRECTIV mit, ihm sei das Problem seit langem bekannt: "Es besteht schon seit längerem. Genaue Gründe liegen uns nicht vor - aber es ist zu vermuten, dass es mit den derzeit überall auftretenden Problemen der DB AG zusammenhängt." Konkret gemeint seien "marode Infrastruktur und damit verbundene Baustellen-, Personal- und Fahrzeugmangel."
Der Sprinter Bonn-Berlin sei schon seit mehr als einem Jahr fast komplett aus dem Fahrplan gestrichen. Andere Strecken seien gelegentlich, aber nicht grundsätzlich betroffen.
Die Deutsche Bahn selbst antwortete auf eine Anfrage von CORRECTIV zum Sprinter-Ausfall: Das "bis zu" in der Ankündigung der Sprinter-Züge bedeute, dass einige Verbindungen nicht täglich angeboten würden. "Hinzu kommt: Unsere ICE-Sprinter sind von dem derzeit hohen Baugeschehen zur Sanierung des deutschen Bahnnetzes ebenso betroffen wie alle anderen Züge auch." Leider sei dieses Baugeschehen gerade auf der Strecke Bonn-Berlin sehr hoch. Deshalb könne es "im Jahresverlauf zu weiteren Einschränkungen kommen".
Die ganze Recherche finden Sie unter diesem Link: https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/2025/03/13/das-mysterium-der-fehlenden-sprinter/
Pressekontakt:
Anette Dowideit, Chefredakteurin
Tel.: 0151/269 05 163
E-Mail: anette.dowideit@correctiv.org
Original-Content von: CORRECTIV, übermittelt durch news aktuell
Die Deutsche Bahn verspricht, Fernreisende bis zu 100 Mal am Tag per Superschnellzug von Großstadt zu Großstadt zu bringen - als Teil der Mobilitätswende. Stichproben von CORRECTIV ergaben: Die sogenannten Sprinter fahren oft gar nicht. Dem Fahrgastverband Pro Bahn ist das Problem bekannt.
Die Deutsche Bahn verspricht auf ihrer Internetseite, pro Tag bis zu rund 100 Verbindungen in besonderen Schnellzügen zwischen Großstädten anzubieten - sogenannte Sprinter, die weniger als vier Stunden von einer Metropole zur nächsten benötigen. Diese ICEs ohne Zwischenhalte sind Teil der von Bundesregierung und Bahn angekündigten Mobilitätswende, die Inlandsflüge bald überflüssig machen soll.
Stichproben von CORRECTIV in der Bahn-App "DB Navigator" ergaben jedoch, dass viele dieser Sprinter-Fahrten faktisch nicht stattfinden. Auf der Strecke Hamburg-Köln fuhr zum Zeitpunkt der Stichprobe Ende Februar lediglich ein Sprinter pro Tag anstatt versprochener "bis zu vier". Auf der Strecke Dortmund-Frankfurt waren es drei anstatt "bis zu 14".
Am größten ist das Problem aber ausgerechnet auf der vielbefahrenen Strecke Bonn-Köln-Berlin - jener Strecke, die die ehemalige Hauptstadt Bonn mit ihren zahlreichen nachgeordneten Bundesbehörden mit der heutigen Hauptstadt verbindet. Seit Monaten taucht die Sprinter-Verbindung, auf die viele Berufspendler angewiesen sind, nur noch in Ausnahmefällen in der Bahn-App auf. Das bedeutet: Fahrzeiten von bis zu sechs Stunden von Stadt zu Stadt anstatt der versprochenen unter vier Stunden.
Kommunikation dazu gibt es vom Unternehmen nicht, betroffene Bahnkunden können sich somit nicht darüber informieren, woran es liegt und vor allem, wann die Sprinter-Verbindungen wieder eingesetzt werden.
Der Fahrgastverband Pro Bahn teilte auf Anfrage von CORRECTIV mit, ihm sei das Problem seit langem bekannt: "Es besteht schon seit längerem. Genaue Gründe liegen uns nicht vor - aber es ist zu vermuten, dass es mit den derzeit überall auftretenden Problemen der DB AG zusammenhängt." Konkret gemeint seien "marode Infrastruktur und damit verbundene Baustellen-, Personal- und Fahrzeugmangel."
Der Sprinter Bonn-Berlin sei schon seit mehr als einem Jahr fast komplett aus dem Fahrplan gestrichen. Andere Strecken seien gelegentlich, aber nicht grundsätzlich betroffen.
Die Deutsche Bahn selbst antwortete auf eine Anfrage von CORRECTIV zum Sprinter-Ausfall: Das "bis zu" in der Ankündigung der Sprinter-Züge bedeute, dass einige Verbindungen nicht täglich angeboten würden. "Hinzu kommt: Unsere ICE-Sprinter sind von dem derzeit hohen Baugeschehen zur Sanierung des deutschen Bahnnetzes ebenso betroffen wie alle anderen Züge auch." Leider sei dieses Baugeschehen gerade auf der Strecke Bonn-Berlin sehr hoch. Deshalb könne es "im Jahresverlauf zu weiteren Einschränkungen kommen".
Die ganze Recherche finden Sie unter diesem Link: https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/2025/03/13/das-mysterium-der-fehlenden-sprinter/
Pressekontakt:
Anette Dowideit, Chefredakteurin
Tel.: 0151/269 05 163
E-Mail: anette.dowideit@correctiv.org
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