01.07.2025 00:00 | ADAC | Auto / Verkehr
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Im Wasser zählt jede Sekunde / ADAC testet in einzigartigem Versuch das Sinkverhalten von Elektroauto und Verbrenner-Pkw / Ausstieg über das Fenster ist die sicherste Lösung

Die Seitenscheibe sollte nach Möglichkeit für den Ausstieg aus dem Fahrzeug im Wasser genutzt werden. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7849 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
München (ots) -
Was passiert, wenn ein Auto ins Wasser gerät und wie kann man sich befreien? In einem bislang einmaligen Test hat der ADAC zwei Fahrzeuge - einen Seat Exeo und einen Citroën ë-C4 - mehrmals absichtlich im Wasser versenkt. Im Rahmen der Versuche sammelte der Automobilclub Daten zum Sinkverhalten der Fahrzeuge und welche Auswirkungen der Wassereinbruch auf die Bordelektrik hat. Gleichzeitig war ein speziell ausgebildeter Taucher an Bord, der auf verschiedenen Wegen versuchte, sich zu befreien. Der Test fand auf dem Bundeswehrgelände in Oberjettenberg statt, das über ein mehrere Meter tiefes Durchfahrbecken für Panzer verfügt.
Im Ergebnis zeigt sich, dass den Insassen oft nur wenig Zeit bleibt, um sich aus einem sinkenden Auto zu befreien. Der Citroën ging in etwa drei Minuten unter, bei dem Seat dauerte es nur rund eine Minute länger. Beide Autos waren nach den Versuchen nicht mehr fahrbereit. Eine Erkenntnis ist, dass von dem Elektroauto keine höhere Gefahr im Wasser ausgeht. Das Hochvoltsystem zeigte auch nach dem Herausziehen des Fahrzeugs aus dem Wasser keine Auffälligkeiten. Im ersten Versuch blieb sogar die Bordelektrik unter Wasser noch funktionsfähig.
Während des Sinkvorgangs testete der Taucher verschiedene Wege, um sich aus dem Fahrzeug zu befreien. Ergebnis: Der einzig sinnvolle Weg ist nach den ADAC Erkenntnissen, das Seitenfenster zu öffnen und herauszuklettern. So konnte sich der Taucher nach unter einer Minute befreien. Sollte der Fensterheber wegen des Wassereinbruchs ausfallen, ist das Einschlagen der Seitenscheiben in manchen Fällen eine mögliche Option. Allerdings war dies nur dann möglich, wenn beim Fahrzeug keine Doppelverglasung verbaut war. Über diese verfügt jedoch der Seat, was den Insassen vor ein fast unlösbares Problem stellt. Im Versuch war selbst der Einsatz eines Nothammers und eines sogenannten Federkörners erfolglos - die Scheibe ließ sich nicht einschlagen. Die letzte Option stellte bei diesem Szenario der Ausstieg über die lediglich einfach verglaste Heckscheibe dar. In einem Ernstfall mit verschlossenen Fenstern ist dies der einzige Ausweg, der allerdings möglichst schnell genutzt werden sollte. Denn die Fahrzeuge versinken steil mit der Motorhaube voraus, was das Durchsteigen in den Kofferraum zusätzlich erschwert. Gepäck und Gegenstände im Kofferraum oder auf der Rückbank können ein zusätzliches Hindernis sein. Seitenfenster aus Verbundglasscheiben oder mit Doppelverglasung haben das Kürzel "XI" aufgedruckt, ein Hinweis auf diese Bauformen findet sich zudem in der Rettungskarte des Fahrzeugs.
Den Ausstieg über die Fahrzeugtür kennt man zwar aus Actionfilmen, ist aber ein Szenario, das keinesfalls empfohlen werden kann. Die Türen der Autos ließen sich zuerst gar nicht öffnen und selbst nach dem Druckausgleich unter Wasser war dies nur unter größter Kraftanstrengung möglich. Der Taucher befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits eineinhalb Minuten komplett unter Wasser. Ein Insasse, der zudem unter Stress steht und sich im kalten Wasser befindet, hätte unter diesen Umständen kaum Überlebenschancen.
Wer mit dem Fahrzeug ins Wasser gerät, sollte zunächst Ruhe bewahren, so schnell wie möglich die Seitenscheibe öffnen und das Fahrzeug über die Fenster verlassen. Zudem kann es Sinn machen, einen Gurtschneider in Kombination mit einem Nothammer in Griffweite zu deponieren.
Die Fahrzeughersteller sind aufgefordert, Fensterheber zu verbauen, die unter Wasser noch funktionieren, was durch entsprechende Testnachweise garantiert werden kann. Automatisch öffnende Fenster bei einer Wasserung könnten die Überlebenschance ebenfalls erhöhen, indem sie den Insassen aktiv auf den Ausstieg hinweisen. Dies kann insbesondere in Situationen unter Schock hilfreich sein.
Pressekontakt:
ADAC Kommunikation
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original-Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell
Was passiert, wenn ein Auto ins Wasser gerät und wie kann man sich befreien? In einem bislang einmaligen Test hat der ADAC zwei Fahrzeuge - einen Seat Exeo und einen Citroën ë-C4 - mehrmals absichtlich im Wasser versenkt. Im Rahmen der Versuche sammelte der Automobilclub Daten zum Sinkverhalten der Fahrzeuge und welche Auswirkungen der Wassereinbruch auf die Bordelektrik hat. Gleichzeitig war ein speziell ausgebildeter Taucher an Bord, der auf verschiedenen Wegen versuchte, sich zu befreien. Der Test fand auf dem Bundeswehrgelände in Oberjettenberg statt, das über ein mehrere Meter tiefes Durchfahrbecken für Panzer verfügt.
Im Ergebnis zeigt sich, dass den Insassen oft nur wenig Zeit bleibt, um sich aus einem sinkenden Auto zu befreien. Der Citroën ging in etwa drei Minuten unter, bei dem Seat dauerte es nur rund eine Minute länger. Beide Autos waren nach den Versuchen nicht mehr fahrbereit. Eine Erkenntnis ist, dass von dem Elektroauto keine höhere Gefahr im Wasser ausgeht. Das Hochvoltsystem zeigte auch nach dem Herausziehen des Fahrzeugs aus dem Wasser keine Auffälligkeiten. Im ersten Versuch blieb sogar die Bordelektrik unter Wasser noch funktionsfähig.
Während des Sinkvorgangs testete der Taucher verschiedene Wege, um sich aus dem Fahrzeug zu befreien. Ergebnis: Der einzig sinnvolle Weg ist nach den ADAC Erkenntnissen, das Seitenfenster zu öffnen und herauszuklettern. So konnte sich der Taucher nach unter einer Minute befreien. Sollte der Fensterheber wegen des Wassereinbruchs ausfallen, ist das Einschlagen der Seitenscheiben in manchen Fällen eine mögliche Option. Allerdings war dies nur dann möglich, wenn beim Fahrzeug keine Doppelverglasung verbaut war. Über diese verfügt jedoch der Seat, was den Insassen vor ein fast unlösbares Problem stellt. Im Versuch war selbst der Einsatz eines Nothammers und eines sogenannten Federkörners erfolglos - die Scheibe ließ sich nicht einschlagen. Die letzte Option stellte bei diesem Szenario der Ausstieg über die lediglich einfach verglaste Heckscheibe dar. In einem Ernstfall mit verschlossenen Fenstern ist dies der einzige Ausweg, der allerdings möglichst schnell genutzt werden sollte. Denn die Fahrzeuge versinken steil mit der Motorhaube voraus, was das Durchsteigen in den Kofferraum zusätzlich erschwert. Gepäck und Gegenstände im Kofferraum oder auf der Rückbank können ein zusätzliches Hindernis sein. Seitenfenster aus Verbundglasscheiben oder mit Doppelverglasung haben das Kürzel "XI" aufgedruckt, ein Hinweis auf diese Bauformen findet sich zudem in der Rettungskarte des Fahrzeugs.
Den Ausstieg über die Fahrzeugtür kennt man zwar aus Actionfilmen, ist aber ein Szenario, das keinesfalls empfohlen werden kann. Die Türen der Autos ließen sich zuerst gar nicht öffnen und selbst nach dem Druckausgleich unter Wasser war dies nur unter größter Kraftanstrengung möglich. Der Taucher befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits eineinhalb Minuten komplett unter Wasser. Ein Insasse, der zudem unter Stress steht und sich im kalten Wasser befindet, hätte unter diesen Umständen kaum Überlebenschancen.
Wer mit dem Fahrzeug ins Wasser gerät, sollte zunächst Ruhe bewahren, so schnell wie möglich die Seitenscheibe öffnen und das Fahrzeug über die Fenster verlassen. Zudem kann es Sinn machen, einen Gurtschneider in Kombination mit einem Nothammer in Griffweite zu deponieren.
Die Fahrzeughersteller sind aufgefordert, Fensterheber zu verbauen, die unter Wasser noch funktionieren, was durch entsprechende Testnachweise garantiert werden kann. Automatisch öffnende Fenster bei einer Wasserung könnten die Überlebenschance ebenfalls erhöhen, indem sie den Insassen aktiv auf den Ausstieg hinweisen. Dies kann insbesondere in Situationen unter Schock hilfreich sein.
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